Eilt: Habt ihr ein bisschen Input für ein Gespräch mit einer Lehrerin morgen?

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  • Guten Abend,

    die Biolehrerin meines Sohnes hat morgen ganz kurzfristig einen Gesprächstermin angeboten(um den ich vor zwei Wochen bat), den ich als Elternvertreterin wahrnehmen muss.


    Grund des Gesprächs, um das sehr viele Eltern und Schüler_inne baten:

    - die letzt Bioarbeit fiel mit einem Schnitt von 4,0 aus und ausnahmslos alle Schüler_innen gaben an, dass Stoff abgefragt wurde, der im Unterricht nicht behandelt wurde(es war eine Vergleichsarbeit, das ist also gut möglich)

    - die Schüler_innen gaben an, dass ihre Fragen im Unterricht nicht beantwortet werden

    - über die Hälfte der Klasse(6. Klasse) hat eine 4 oder 5 im Zeugnis

    - etliche Schüler_innen gaben an, dass die Lehrerin "Ausländer nicht mag" und diese konsequent schlechter benote und mehr bestrafe(diesen Ruf hat die Lehrkraft übrigens auch in höheren Klassen, wie ältere Geschwister berichteten)


    Der letzte Punkt liegt mir persönlich am meisten im Magen bzw. ich halte es für unbedingt notwendig, dass man der Lehrkraft dies mitteilt, damit sie es reflektieren kann.


    Könnt ihr mir ein paar Gedanken sagen, wie ich das ganze sachlich und freundlich rüberbringe? Ich bin iegentlich ganz gut in "sowas", aber hier finde ich es tatsächlich schwer...


    Zu allem Übel muss ich jetzt meinen eigenen Unterricht vorbereiten und hab eigentlich gar keine Kapazitäten dafür gerade #hmpf


    Ach so, absagen ist unmöglich bzw. das wäre so kurzfristig schon unhöflich.

  • Ich würde die schlechte Arbeit als Aufhänger nehmen und vor allem Fragen stellen..

    Wie ist ihr Eindruck von der Klasse,

    Worin sieht sie das Problem etc...

    Dann kannst Du bei den Antworten passend nach - und einhaken.


    Beim letzten Thema ist es schwierig. Da würde ich vermutlich auch mal nachfragen, bzgl. der Zusammensetzung der Klasse...

    Und wenn sich die Sicht bestätigt entsprechend Rückmeldung geben.

    lg, karlchen

  • Danke, für deine Antwort!

    Fragen stellen ist gut...


    Ich bin mir unsicher, ob ich das nicht einfach aussprechen sollte. Also sowas wie "Die Schüler_innen haben zurückgemeldet, dass sie den Eindruck haben, dass nicht-deutsche Schüler_innen schlechter benotet werden. Können Sie sich das erklären?" #hmpf#kreischen

  • Nein.


    Nicht ansprechen.


    Als EB würde ich solche Gespräche niemals im 1:1 machen. Da würde ich mir dringend eine Begleitung holen, damit nicht hinterher alles gegen dich gedreht werden kann.


    Wenn das problem von älteren Schülern gesagt wird, wurde sie sicher schon damit konfrontiert und wird es abstreiten.

  • Und dann unter Umständen komplett dicht machen. Gerade bei Lehrergesprächen muss man meines Erachtens besonders darauf achten, dass sich die Lehrer nicht direkt angegriffen fühlen und dicht machen. Zumindest ist meine Erfahrung, dass das leicht passieren kann, und dann beim Gespräch nichts rumkommt.

    Also erstmal ihre Sicht der Klasse anhören und offen für Ihre Sicht sein.

    Und ich stimme Iverna zu, leichter ist es zu zweit zum Gespräch zu gehen.

    lg, karlchen

  • Das ist jetzt zu spät.

    Ich habe die sehr nette Klassenlehrerin neulich kurz dazu befragt. Die sagte mir: "Sagen Sie es ihr unbedingt, damit sie was ändern kann."


    Es ist erstmal kein ausgewiesenes Konfliktgespräch oder so. Die Schulleitung würde bei sowas nie dazu kommen. Da müsste es schon richtig Streß geben.

    Angst dass sie mir das anlastet, habe ich eigentlich nicht. Wahrscheinlich hat sie die Klasse im nächsten Jahr nicht mehr und außerdem ist es mir das wert bzw. mein Sohn wird bei ihr vermutlich eh nie eine gute Leistung erbringen(was ich nicht schlimm finde. Allerdings finde ich es sehr traurig um dieses schöne Schulfach, was die Klasse jetzt geschlossen richtig kacke findet).


    Hm. Ihr macht mich nachdenklich #hmpf


  • Ana,

    ich meinte eigentlich nicht, dass Du es nicht sagen solltest, weil sie es Dir anlasten würde,

    sondern weil es unter Umständen das ganze Gespräch ins Negative kippt.

    Und da gab es ja auch noch andere Punkte, wo sich ihr Unterricht verbessern sollte, oder?

    Also Du willst doch vermutlich auch eine Stimmungsverbesserung in der Klasse generell erreichen?

    lg,

    karlchen

  • Ja, das bezog sich auf Iverna s Einwand, dass sie es gegen mich drehen kann.

    Die Klasse bekommt am Freitag Ferien und wird die Lehrerin wahrscheinlich nach den Ferien nicht mehr haben(wahrscheinlich...es ist nicht sicher)

    Ich möchte vor allem, dass sie eine Rückmeldung bekommt und dass ihr klar wird, dass die Kinder ihr Verhalten sehr negativ aufnehmen.

    Dazu muss ich sagen, dass ich sie noch gar nicht kenne. Ich muss mir auch ein Bild machen morgen.

  • Ich würd es wohl wie oben beschrieben rückmelden, also dass dieser Eindruck mir gemeldet wurde und wie das wohl zustande kommt. Vielleicht gibt es im Gespräch eine geschicktere Möglichkeit, aber wenn nicht, finde ich das nicht doof. Falls es dann hochkocht, gibt es die Möglichkeit, dich davon zu distanzieren: "Ich habe dazu gar keine Meinung, ich kenne Sie ja nicht, ich wollte einfach hören, was Sie darüber denken und dachte, es sei vielleicht auch eine wichtige Rückmeldung für Sie." Ggf. kannst du auch vorher sagen, dass als Elternvertreterin ja alles mögliche an dich herangetragen wird, was du gar nicht beurteilen kannst, dass du aber denkst, es sei gut, das an sie zurückzumelden. Wenn du im Gespräch einen Draht zu ihr hast, kann das sicher auch gut laufen. Ich drück die Daumen!

  • - etliche Schüler_innen gaben an, dass die Lehrerin "Ausländer nicht mag" und diese konsequent schlechter benote und mehr bestrafe(diesen Ruf hat die Lehrkraft übrigens auch in höheren Klassen, wie ältere Geschwister berichteten)

    "Ich kann dazu nichts sagen und bin ja auch nicht in ihrem Unterricht dabei und weiß auch, dass Schülereinschätzungen sehr subjektiv sein können, aber ich möchte dass sie wissen, dass viele Schülerinnen den Eindruck weitergeben, sie würden Ausländerkinder eher bestrafen...

    Ich würde an Deiner Stelle im Gespräch auch erzählen, dass Du selber unterrichtest und weißt, wie schwierig es manchmal sein kann.


    Ich vermute, dass die Lehrerin selber auch recht unglücklich mit der Situation ist. Wenn die ganze Klasse das Fach hasst und alle so grottige Noten haben, macht ihr das auch keine Freude. Ich befürchte aber, sie bräuchte weit mehr Unterstützung als eine Elternrückmeldung im Gespräch.

    • Offizieller Beitrag

    meinst du, du könntest ein protokoll schreiben? mit dem vorwand für dich damit du das gespräch ggf den eltern besser weitergeben kann...


    musst du da mit ihr alleine sein? mir wäre noch eine person dabei lieber.


    ich drücke die daumen für ein gutes gespräch.


    je nach verlauf würd ich mich an KL und/ider schulleitung wenden.

    #sonneige Grüße von Fibula mit drei Juli-Männern #kerze #kerze #kerze #kerze
    Vorurteile sind menschenfreundlich. Sie passen sich dem Niveau ihrer Benutzer bedingungslos an.
    Ernst Ferstl

  • Ich würde an Deiner Stelle im Gespräch auch erzählen, dass Du selber unterrichtest und weißt, wie schwierig es manchmal sein kann.

    Das wäre doch vielleicht ein guter Einstieg.

    Z.B. " ... mir fällt es auch nicht immer leicht, zu erkennen, ob der Schüler den Stoff nicht beherrscht, oder ob nur seine Deutschkenntnisse nicht ausreichen um ihn richtig wiederzugeben... "

    Vielleicht fühlt sie sich dann verstanden und erzählt ein bisschen und du kannst evtl. ein paar "Verbesserungsvorschläge" einfließen lassen.

  • Bitte entschuldigt, ich komme erst heute zum schreiben...


    Es lief sehr anders als erwartet und war eine gute Gelegenheit mal meine eigenen Schubladen zu überprüfen.

    Ich hatte mir einen alten Drachen vorgestellt #schäm


    Die Lehrerin ist nett. Sie ist engagiert und hat mir sehr ausführlich erklärt, warum der Test so war, wie er war. Das war einleuchtend. In der 6. Klasse wir eben auch Transfer erwartet, was wohl vielen Schüler_innen sehr schwer fällt.

    Was mir negativ auffile war ihre Art über "leistungsschwache" Schüler_innen zu sprechen und dass sie mindestens 3 mal erwähnt hat, dass etwa 8 Kinder aus dieser Klasse sicher kein Abitur machen würden.

    Ich habe dann mal ganz vorsichtig angemerkt, dass die Schüler_innen den Eindruck rückgemeldet hätten, dass einzelne Schüler_innen es bei ihr "besonders schwer" hätten. Ufz. Da hat sie so empört reagiert und betont, dass sie alle ihre Schüler "ins Herz geschlossen habe", dass ich es nicht mehr geschafft habe ihr das mit den nict-deutschen Kindern zu sagen.

    Das fühlt sich doof an, denn es ist wichtig. Dennoch glaube ich, dass ihr im Gespräch klar wurde, dass ihr Verhalten im Unterricht die Kinder wohl scheinbar irritiert.


    So richtig zufrieden bin ich nicht. Sie hat mich allerdings auch sehr zugetextet und ich musste mir meine Fragezeit echt erkämpfen, wenn sie Luft geholt hat ;)

  • Das ist immer schwer, wenn jemand (wahrscheinlich aus lauter Unsicherheit) einen so wenig zu Wort kommen lässt. Ich finde, gemessen an den Umständen, hast du das gut hinbekommen.

  • Ich finde auch, dass es nicht so schlecht lief. Das Ziel, Dir ein eigenes Bild von ihr zu verschaffen, ist auf jeden Fall erreicht. Jetzt kennst du schonmal zwei Seiten der Medaille und das ist viel wert.