Phimose bei 7 Jährigem - OP? Und falls ja welche?

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  • Hallo, ich erhoffe mir Erfahrungswerte.

    Bei unserem Ende 2006 geborenen

    wurde schon vor ca. 4 Jahren eine Phimose (rüsselartige Verlängerung, sehr enge Öffnung, Vorhaut nicht zurück schiebbar keine Verklebung, balloniert beim Wasserlassen aber keinerlei Probleme) festgestellt. Salbentherapie haben wir ausprobiert - ich glaube mit Östrogenen. Aber die Öffnung ist so schmal, dass sich da nach Aussage des KiA nichts tun KANN. Sohn hat einen Herzfehler, der aber lediglich halbjährlich kontrolliert werden muss. Das würde bei einer OP im Klinikum berücksichtigt -3 Tage Aufenthalt) KiA plädierte schon vor ca. 2 Jahren zur OP ( angeblich muss man das vor Schuleintritt erledigen, der Psyche wegen). Beim ersten Vorstellungstermin vor ca. 1,5 Jahren sagte der Chefarzt es wäre nur eine Teilbeschneidung nötig, Triple Inzistion oder andere Vorhaut erhaltende Verfahren wäre zu anfällig und müssten später oft nochmals operiert werden. ( vielleicht haben sie die OP Methode auch einfach nicht drauf?) Nun waren wir (ich war nicht dabei) wieder zur Vorstellung da, diesmal junge Ärztin Chefarzt guckte nur kurz rein. Ob komplette Beschneidung oder Teil- ist uns selbst überlassen. Partner befürchtet bei Teilbeschneidung Narbenbildung und dass es dann an der Stelle im Verlauf der Pubertät wieder zu eng werden könnte. Und glaubt, dass das tägliche Zurückschieben während der Heilung sehr schmerzhaft wird. (Muss man das tatsächlich machen? Im Aufkläringsblatt stand nix davon.) Es wurde von einer kurzen 15-20 Minuten Narkose gesprochen. Klar Lokalebetäubung geht bei Kind nicht, aber wäre nicht Lokalanästhesie und Sedierung möglich?
    Habt ihr damit Erfahrungen?


    Noch mehr als die schwerwiegende Entscheidung hinsichtlich der Form der Beschneidung, mache ich mir echt Sorgen bei Vollnarkose. Muss man das Risiko echt eingehen? Jede Vollnarkose in jungem Alter wirkt sich auf das Gehirn aus (bisher 1 x als 3 monatiger eine Herzkatheter OP), und natürlich die große Sorge vor Komplikationen. #crying


    Ich würde gerne noch Zuwarten, noch Mal - und wenn es nur zusätzlich ist- mit Salbe (also er selbst soll dann auftragen) diesmal aber die steroidhaltige, denn Östrogen soll nicht gut helfen...?


    Aber es stimmt natürlich auch, dass man im erregierten Zustand sieht wie eng das Ganze ist, Penis beschreibt dann einen Bogen.


    Habt ihr Gedanken / Erfahrungen dazu?


    Danke fürs Lesen.

    Tinka

  • Meine Jungs sind beide wegen Phimose operiert. Laut Arzt ein kleiner Eingriff. Tatsächlich hat es ca. 2 Wochen gedauert bis die Kinder über den Berg waren und wieder in den Kiga konnten. Sie hatten Schmerzen, bluteten, die Wunde riss auf. Es war sehr unschön.

    Nach diesen 2 Wochen gab es aber keine Probleme mehr.

  • Unser Sohn hatte eine Phimose-OP als 2jähriger.

    Wir haben eine Zweitmeinung eingeholt, es war aber definitiv notwendig, da es eine winzige Öffnung war und auch noch vernarbt.


    Wir hätten auch eine Teilbeschneidung machen lassen können, aber da wir unserem Sohn auf keinen Fall eine zweite OP zumuten wollten, war für uns klar, dass wir das nicht machen. Das Risiko besteht wohl immer, soweit ich das damals gelesen hatte, dass das nötig ist. Egal, wie gering es vielleicht ist, ich würde das auf jeden Fall ausschließen wollen.


    Unser Sohn hatte direkt danach auch starke Schmerzen für ein bis zwei Tage, vor allem das erste Urinieren war schlimm trotz Schmerzmittel.


    Es wurde auch ambulant gemacht, aber mit Vollnarkose, ich kann mir das auch ehrlich gesagt anders nicht vorstellen.

    Ich habe jetzt auf die Schnelle das hier gefunden:


    http://www.operation.de/phimose-operation/

  • Mit Steroidhaltiger Creme wurde bei unserem Kind die Phimose echt super gut bzw weg.Hätte ich nie für möglich gehalten, hält auch an ohne Probleme. Würde ich daher auf jeden Fall vorher machen, denn operieren kann man sonst ja immer noch.

  • Ich abboniere mal, hänge mich so halb mit eigenen Fragen zu Thematik an und berichte von uns.


    Dechslein ist erst 5, wir haben jetzt auch eine Salbe bekommen.

    Penis balloniert nicht beim urinieren, es gibt auch keine Entzündungen oder Schmerzen und die Verklebungen scheinen sich alle gelöst zu haben.

    Ich bin sehr unsicher.

    Die Kinderärztin will, dass wir täglich zwei Mal cremen und dann die Vorhaut so weit zurückziehen wie möglich. Sonst müsse man operieren. Dechslein hatte auch schon sehr früh eine Vollnarkose und nochmal ohne Not möchte ich das ungern.

    Aber die Vorstellung, dass Kind nur sediert ist, und halb mitbekommt, dass da herumgeschnitten wird, an einem Körperteil, das man ja in der Regel ganz besonders schützen möchte - nee.


    Herr D. erzählte, er war schon eingeschult, als seine Vorhautverengung wegging, er meint, 8 oder sogar 9 Jahre alt, eventuell älter.

    Ich frage mich: Wieso muss die OP vor der Einschulung gemacht werden, gibt es da irgendein schlüssiges Argument? Haben eure Ärzte was dazu gesagt?

    Ich bin grundsätzlich eher dafür, dann einen Eingriff vorzunehmen, wenn Probleme auftreten, und die gibt es bei uns nicht. Oder natürlich, wenn abzusehen ist, dass es sehr wahrscheinlich Probleme geben wird.

    Aber was kann denn da passieren? Ich dachte bisher, dass es dann eben gehäuft zu Entzündungen kommen könne, man dann aber immer noch reagieren kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hier ist es beim großen so wie bei der dechsenfamilie. Die kia drängt auch auf op vor schuleintritt.


    Ich hab mich genau belesen, vor allem die aktuellen Leitlinien zu dem Thema und hab mit medizinisch versierten Freunden gesprochen.


    Mein Fazit: am penis meines Sohnes schnibbelt niemand rum, solang er keine ernsthaften Probleme hat, sprich Probleme beim Wasser lassen und/oder ständige Entzündungen.


    Bei den meisten Jungs löst sich die vorhaut von alleine im kleinkindalter, es gibt aber genug bei denen es erst in der Pubertät zur Ablösung kommt.


    Vom Zeitpunkt her ist die op nach der Pubertät sogar am sinnvollsten, weil der Körper ausgewachsen ist, aber noch eine sehr gute Heilung hat und der Patient kognitiv viel besser in der Lage ist am heilungsprozess mitzuarbeiten.

  • holt euch bitte unbedingt eine zweite Meinung ein. Viele Kinderärzte wollen immer noch viel zu früh operieren .


    Die Leitlinien haben sich deutlich geändert und in Richtung Salbe verschoben, um es mal kurz zu fassen. Und wenn OP, dann ist eine Vorhautplastik mit deutlich weniger Komplikationen behaftet als die Zirkumzision.


    Ganz ausführlich findet man die Leitlinien bei der AWMF.

    Kurz, aber ganz gut finde ich es hier:


    http://m.flexikon.doccheck.com/de/Phimose


    LG, Marie

  • Da ich nicht vom Fach bin und bei meinem Sohn der Fall etwas anders liegt (tlw. Verklebung oder Verwachsung?) kann ich natürlich nur von unserer Entscheidung berichten.

    Der Kinderarzt (bei dem wir wegen Verweigerung der Vorhautuntersuchung ein zweites Mal nach der U antanzen mussten...) war hier auch der Meinung, das müsse vor der Einschulung behoben werden. Nach längerer Recherche (unter anderem das Phimose-Info-Forum und hier (unten bei den Quellen: Leitlinien und Infobroschüre) habe ich beschlossen, dass da erst mal gar nichts gemacht wird.

    Ich bin (entgegen der mMn überholten Meinung einiger Ärzte) der Meinung, dass das Vor- und Grundschulalter eher gerade eine Phase ist, in der sowieso so viele Unsicherheiten und Veränderungen anstehen, dass ich meinem Kind nicht ohne Not (Probleme beim Wasserlassen oder Entzündungen) auch noch so eine potentiell traumatische OP (und Heilungsphase) zumuten möchte.

    Wir erinnern das Söhnchen ab und zu daran, selbst zu "üben". Ich schiebe da gar nichts dran herum - da ist mir die Gefahr viel zu groß, Schaden anzurichten und ich finde das überschreitet auch eine Grenze, die ich wahren möchte.

    Vom Zeitpunkt her ist die op nach der Pubertät sogar am sinnvollsten, weil der Körper ausgewachsen ist, aber noch eine sehr gute Heilung hat und der Patient kognitiv viel besser in der Lage ist am heilungsprozess mitzuarbeiten

    Sehe ich auch so. Und in dem Alter können sie dann auch eher nachvollziehen (nicht nur so ganz theoretisch), wozu das Ganze letztendlich gut sein soll (was die Einschränkungen beim Ausleben der Sexualität angeht).


    Und ich habe so ein bisschen die Hoffnung, dass, wenn nach der Pubertät doch noch eine OP nötig sein sollte, man dann die Vollnarkose umgehen könnte (wie du schriebst Tinka: Sedierung und örtliche Betäubung...).


    Also wenn keine akuten Probleme bestehen: Warum nicht nochmal abwarten und evtl. mit Salbe versuchen?

    Wenn es möglich ist, würde ich versuchen, mit dem Jungen darüber im Gespräch zu bleiben, damit er weiß, dass man da etwas dran ändern kann, wenn die Phimose ihn sehr stört oder gar wehtut (z.B. bei der Erektion).

    "Eigentlich weiß man nur, wenn man wenig weiß. Mit dem Wissen wächst der Zweifel." (Goethe)

    Einmal editiert, zuletzt von bärin ()

  • Ist dein Sohn 2006 geboren oder 7 Jahre alt?

    Sorry, da war ich mit meinen Gedanken woanders. Ende 2010 muss es heißen. 2006 ist mein Großer geboren.

    Danke fürs Aufmerksam machen.

  • Später mehr. Vielen Dank schon mal für die zahlreichen Beiträge.


    Tinka

  • Hallo,

    unser Sohn wurde im November mit 4 1/2 operiert. Er hatte große Probleme und starke Schmerzen beim Wasserlassen, gerade nachts. Wir haben uns lange vor der OP "gedrückt", aber dann war der Punkt, da war sein Leid einfach zu groß.


    Die OP an sich war problemlos, ich habe ihn begleitet, bis er in den Narkoseschlaf gefallen ist. Nach der OP war er sofort bei uns und wir haben ihn beim Aufwachen begleitet. Die Heilung erfolgte schnell und komplikationslos.


    Kurz nach der OP fühlte ich mich schlecht, weil unser Sohn so Panik bekommen hat, bevor er eingeschlafen ist. Aber wir haben das gut aufgearbeitet bekommen und die Besserung seiner Situation hat das dann ausgeglichen. Er selber sagt oft, dass es jetzt viel besser ist für ihn.

    Im Nachgang sind wir mit unserer Entscheidung im Reinen, da es wirklich eine Besserung gebracht hat.


    Aber, ich kann jegliche Unsicherheit bzgl. der Entscheidung verstehen und würde eine OP nur empfehlen, wenn die Phimose Probleme/ Schmerzen bereitet.

    #herz Kind an der Hand, Kind im Herz, Kind im Arm #herz

  • Ist dein Sohn 2006 geboren oder 7 Jahre alt?

    Sorry, da war ich mit meinen Gedanken woanders. Ende 2010 muss es heißen. 2006 ist mein Großer geboren.

    Danke fürs Aufmerksam machen.

    Mit 7 wäre ich, wenn es sonst keine Probleme gibt, für Zweitmeinung und Salbentherapie. Bei meinem Sohn sah das Löchlein auch wirklich klein aus. Mit Salbentherapie hatten wir als er 8 war Erfolg.


    Bei einem 12 jährigen hätte ich eher eine OP in Erwägung gezogen. Je nachdem welches Alter die Mitschreibenden gelesen haben, könnte die Antwort ggfs. auch anders ausfallen.

  • Bei meinem Sohn hat sich die Phimose erst deutlich nach dem 10 Lebensjahr gelöst. Wir haben, vor allem in der Kleinkindzeit, auch einige Zeit gecremt. Das hat aber nicht so viel gebracht.

    Ich würde auch dafür plädieren, wenn keine Beschwerden da sind, abzuwarten.


    Edit: vielleicht waren wir beim Cremen nicht konsequent genug. Aber die Jungen fangen ja mehr oder weniger früh an, selber spielerisch die Vorhaut zu bewegen. Und das war dann letztlich effektiver, als die Creme.

  • Nayala
    Danke für deinen Bericht. Bei euch scheint es ja ähnlich, wie bei uns


    Gab es bei euch Komplikationen durch die

    Verengung oder warum wurde euch geraten schon so früh zu operieren?

    Ich Frage, weil ja in dwm Alter eine entwicklungsbedingte Verklebung (also zusätzlich zur Verengung) noch sehr wahrscheinlich ist und dann könnte es doch bei einer OP zu einer Vernarbung an der Eichel oder am Frenelumbändchen (heißt das so?) kommen?

    Davor habe ich halt auch ohne Verklebungen die abgelöst (eigentlich wohl ehervl gerissen - oder!?) werden müssen Angst. Bei einer vollständigen Beschneidung kann die Sensitivität ja noch viel umfassender und eher Schaden nehmen.

    Tinka

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Hat jemand von euch Erfahrungen mit der "rüsselartigen Verlängerung" und einem etwaigen Erfolg mit der Salbetherapie?

    Also Rüsselartig könnte bei meinem Großen auch zutreffen, da hab ich aber keine definitive Meinung von einem Arzt dazu. Bei ihm ist es definitiv auch noch eine Verklebung, ich denke, wenn die Vorhaut nicht mehr mit der Eichel verklebt wäre, würde sie sich ganz normal zurück schieben lassen. Ich vermute das deshalb, weil wir Salbentherapie mal probiert haben, da wurde das Loch dann auch etwas größer, hat sich aber wieder zurück gebildet. ich vermute es war einfach noch viel zu früh für den Salbenversuch.

    Er hat mal schon stärker Baloniert, das ist aber wieder besser geworden, drum nehm ich an, dass die Natur da schon arbeitet, und er hatte auch nie Schmerzen.


    Woher wisst ihr eigentlich, dass die Vorhaut nicht mehr mit der Eichel verklebt ist, wenn sie sich nicht zurück schieben lässt?

    Zitat

    Nun las ich überall, wenn dann solle vor Eintritt in die Pubertät operiert werden (so ab allerspätesten mit 10 Jahren), da es bei Erektionen zu Komplikationrn kommen könne.

    Eine Freundin von uns mit bereits älteren Kindern hat erzählt, dass sich ihr Sohn dann mit ca. 18 Jahren doch noch hat operieren lassen. Er hatte wegen der OP keine zusätzlichen Probleme und hat auch gefunden der Zeitpunkt hat gepasst.

    Von wegen Erektionen: Meine Jungs haben die beide ja jetzt schon und da ist trotzdem noch alles bedeckt und schaut nicht so aus als würde es Probleme geben.

  • Was meinst du denn mit rüsselartiger Verlängerung?

    Bei meinem Sohn sah das durch die Verklebung auch so aus. Ursache war aber die Verklebung "weiter hinten" quasi.

    Ich habe das lange vor mir her geschoben, wegen schlechter Erfahrungen bei einer Vollnarkose die er vorher hatte. Jetzt ist er zwölf und vor einigen Wochen hat er es sich ausversehen selbst gelöst, bzw muss es sich langsam von alleine gebessert haben und bei einem Toilettengang ging dann durch die Bewegung der Rest ab. Die Stelle war ein paar Tage berührungsempfindlich aber nicht dramatisch und wurde schnell besser.


    Er hatte aber vorher auch keine Probleme mit Entzündungen oder so.

    Nur das ballonieren beim Wasser lassen.


    Ich würde also auch abwarten.


    LG Erised