Warum finden alle 6 Wochen Ferien zu lang?

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  • Spannend. So habe ich es noch nie betrachtet und kann es auch schlecht nachvollziehen... Und klar kann man Erinnerungen nicht kontrollieren. Aber deshalb ist der Spruch doch nicht weniger wahr. Und Grund für schlechtes Gewissen kann man immer finden. Meine erwachsenen Kinder werfen mir Dinge vor, an die ich mich beim besten Willen nicht erinnere. Aber es wird schon stimmen. Daher finde ich den Spruch immer noch richtig.

  • Die Erinnerungen Deiner Kinder kannst Du nicht kontrollieren. Ich wette, ich erinnere mich an vieles nicht wirklich, was meine Eltern meinten, gäben die saumässig guten Erinnerungen an eine tolle Kindheit und Dinge sind mir in schönster Erinnerung, die meine Eltern eher nicht so fanden.

    Kontrollieren und bewusst steuern sicherlich nicht, aber ich habe rückblickend betrachtet tatsächlich den Eindruck, dass "glückliche Zeiten" mit ebensolchen Lebensphasen von Eltern bzw. Großeltern korrelieren. Ob es einer Familie gut geht oder nicht.

  • Danke Ainu. Ich mag diese Sprüche auch nicht, denn sie zielen nur darauf ab ein schlechtes Gewissen zu machen. Es gibt eine Menge Menschen die wenig Optionen haben ihren Alltag zu verändern....

  • Ich habe nicht alles gelesen. Hier habe ich außer von unserem Trainer noch nie jemanden gehört, der sich über die Länge der Sommerferien beschwert hätte. (Er stöhnt immer, wie viel die Kinder über die Ferien vergessen haben und das kennt vermutlich auch jede LehrerIn). Ich finde 6-8 Wochen Sommerferien für die Kinder auch ok, wenn auch bei den heutigen Strukturen schwierig zu handhaben z.B. für berufstätige Eltern. Als Erwachsener kennt man das ja auch, dass erst die 3. Woche so richtig den Erholungseffekt bringt - und Kinder haben das aus meiner Sicht noch mehr Freiraum verdient.


    Bei uns früher waren neben 3 Wochen Familienurlaub auch 2 Wochen Ferienlager und Ferienbetreuung im Hort Standard. Manchmal auch noch ein paar Tage bei den Großeltern. Für mich war Ferienlager übrigens der Höhepunkt der Ferien, ich war da ab nach der 2. Klasse bis nach der 7. Klasse und habe es meistens total geliebt.


    Heute passt für uns die Ferienbetreuung im Hort bis zur 4. Klasse. Wie das ab dem kommendem 5. Schuljahr gehen soll ist mir noch etwas unklar. Es gibt hier ein paar Freizeiten, die aber meist nur eine Woche lang sind. Vor-Ort-Angebote sind hauptsächlich bis 4. Klasse. Ich möchte ein Kind in der 5. und 6. Klasse aber definitiv nicht tage- bis wochenlang alleine zu Hause lassen.


    Ich kann mir übrigens auch überhaupt nicht vorstellen, dass Ferien ohne Wegfahren oder zumindest umfangreiches Ausflugsprogramm schön und erholsam sein können. Das würde bei uns in der Familie schnell zu "Lagerkoller" führen, zumal hier in den Ferien auch fast nie Freunde da sind und den Kindern dann doch schon nach wenigen Tagen die Ideen ausgehen, was sie tun können.

  • Mir geht es wie luxa-rosenburg Ich habe noch keine Schulkinder, aber eine fast 4-jährige die sich fast gar nicht alleine beschäftigt. Da bin ich nach so manchem langen Wochenende schon wieder "büroreif"#zwinker

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • wir hatten früher 8 wochen. und das war einfach toll.

    ...und ich hatte nie das Gefühl, dass das zu kurz war.

    In anderen Ländern sind die Sommerferien noch deutlich länger.


    Allerdings ist es wohl wirklich eine Frage der Strukturen. In der DDR gab es durchgängig viele sehr preiswerte Möglichkeiten der Ferienbetreuung / Ferienlager.

  • Ich habe die 8 Wochen DDR-Ferien auch in schönster Erinnerung. Dabei war ich nur selten im Ferienlager. Mit den Eltern im Urlaub - meist nicht allein, sondern mit befreundeter Familie mit Kindern im gleichen Alter -, den Rest der Zeit zuhause. Die Sommer waren heiß, das Freibad billig, die meisten so wie ich zuhause. Die jeweiligen Großeltern hatten teils Häuser oder Schrebergärten, oder man hat irgendeine Tante mit Sommerfrische aufgetan. Und dort hat man sich dann spontan durchgefuttert, in den Tag hinein gelebt, mal hier, mal da. Wunderbare unverplante Sommertage... #love

  • der unterschied zu heute war einfach, dass a) die kostenlosen ferienangebote vorhanden waren und b) dass fast alle familien ähnlich lebten was freizeitgestaltung, tagesstruktur, urlaubsverhalten, freundschaften anging. an einsamkeit in den ferien kann ich mich überhaupt nicht erinnern.

  • Hier sind tatsächlich alle entweder im Urlaub oder in kostenpflichtigen Camps/Freizeiten.


    Die Mittagsbetreuung hat die Hälfte der Ferien geöffnet.

    Da entscheiden wir spontan, ob das Kind geht.

    Hängt von Lust und Langeweile und meinen Terminen ab.

    Aber meistens sind es nur wenige Tage, die wir dann gehen.

  • Vermutlich, zumindest darf ich hier das Pfadfinderzeltlager angeben :D


    Mir (!) sind die 6 Wochen auch zu lang, war schon als Kind so. Ich bin ein absolutes Gewohnheitstier und fühle mich am wohlsten, wenn alles seinen geregelten Gang geht. Mein Sohn ist da genauso, dieses ungeregelte in den Ferien ist seiner Laune selten zuträglich. Meine Tochter langweilt sich schnell, weil irgendwie immer alle anderen ewig im Urlaub sind, im Gegensatz zu uns.

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

  • Hier hatten wir schon zu meiner Zeit 5 Wochen Sommerferien und ich finde das reicht. Ich finde es gut, sind die 13 Wochen Schulferien schön über das Jahr verteilt. Die Zeit zwischen den Frühlings- und den Sommerferien ist mit 10 Schulwochen die längste und ich finde, sie ziehen sich wie Kaugummi hin. Die Kinder sind ferienreif. Mir ist es lieber, das sind dann „nur“ 5 Wochen, dafür gibt es im Oktober nochmal zwei. Sonst würde die Zeit bis Weihnachten sehr, sehr lang.

  • Ich erinnere mich dunkel, dass mir damals die 6 Wochen zu lang waren, ich war allerdings auch nicht auf der Sprengelschule und meine Freundinnen wohnten zu weit weg, um sie problemlos alleine aufzusuchen, wenn sie in den Ferien überhaupt zuhause waren. Ferienspiele habe ich teilweise besucht, kannte dort aber niemanden und fühlte mich auch nicht wirklich wohl. Großeltern hatte ich nicht und auch keine anderen Verwandten, wo meine Mutter uns Kinder in die Sommerfrische schicken konnte. Dazu meine Mutter AE. Viel Zeit habe ich allerdings im Freibad verbracht, das bei uns in der Straße war.


    Heute sind mir die 6 Wochen für mein großes Kind definitiv zu lang. Ihm fehlen die Angebote die er in seiner Förderschule hat, glücklicherweise gibt es inzwischen den Hort und der ist für ihn auch nicht altersbegrenzt. Viele Dinge sind uns mit ihm aber auch einfach zu aufwändig oder kompliziert bzw. hätte er gar keinen Spaß daran. Ein Rollifiets haben wir nicht, also geht eine Radtour nicht (abgesehen davon könnte er darin eh nicht lange sitzen, womit eine Reise eben auch nicht möglich wäre) und zelten wäre für alle Beteiligten auch nur Quälerei.


    Das kleine Kind ist mir mit 10 noch zu jung um alleine zuhause abzuhängen, ist aber dem regulären Hortalter entwachsen, deshalb sind seine Ferien komplett durchorganisiert. Allenfalls eine Woche ist noch unverplant. In der Woche ist aber ein Kumpel auch hier in der Stadt.

  • Ich bin nicht gerne zur Schule gegangen und hätte lieber noch länger Ferien gehabt.

    Meine Kinder finden ihre Ferien klasse und sicher auch eher zu kurz. Ich mag das wir uns nicht so beeilen müssen, aber da ich auch arbeiten muss bin ich nicht ganz so glücklich darüber. Viele Ausflüge fallen weg, weil es mit einem halben Tag nicht mehr lohnt. Auf Ferienangebote seitens der Stadt haben meine Kinder keine Lust und so sitzen sie während meiner Arbeit vor dem Fernseher oder zocken. Das nervt mich ganz extrem!

  • Mir geht es wie buntgrün. Ich bin AE , meine Kinder waren nicht in Betreuung und ich habe überwiegend nachts gearbeitet .

    Off-topic: so unter alleinerziehenden, wie macht man das mit der Betreuung nachts?


    Wir haben auch Ferien, mein Sohn geht in die Betreuung und findet es doof. Er will in den Ferien machen, worauf er Lust hat und nicht, was andere wollen.


    Erst hatte ich ein schlechtes Gewissen, dann ist mir eingefallen, dass ich mit 8 Jahren das erste Mal im pionierferienlager war. 3 Wochen mit unbekannten Kindern und Erwachsenen, mit Mobbing, morgen Appell, Puddingsuppe, frühsport und absolut gehasstem Neptunfest. Immerhin waren die Wanderungen gut.


    Söhnchen wird es überleben, beim Papa kann er dann noch 3 Wochen rund um die Uhr Computer spielen. #hammer

  • Mir geht es wie buntgrün. Ich bin AE , meine Kinder waren nicht in Betreuung und ich habe überwiegend nachts gearbeitet .

    Off-topic: so unter alleinerziehenden, wie macht man das mit der Betreuung nachts?

    Meine Mädchen sind sechs Jahre auseinander, das macht schon eine Menge aus und ich wohne in einem sechs Parteien Haus. Alle wussten Bescheid das die Kinder alleine sind und alle hatten Schlüssel. Sie sind sehr früh sehr verlässlich gewesen und es hat nie irgendeinen Zwischenfall gegeben. Ich glaube, meine Jüngste war sechs als ich das angefangen habe und ich war nicht jede Nacht arbeiten...wir drei sind da so reingewachsen.

    Grüße Jufena


    Alles Große und Edle ist einfacher Art
    (Gottfried Keller)

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  • Ich habe die 8 Wochen DDR-Ferien auch in schönster Erinnerung. Dabei war ich nur selten im Ferienlager. Mit den Eltern im Urlaub - meist nicht allein, sondern mit befreundeter Familie mit Kindern im gleichen Alter -, den Rest der Zeit zuhause. Die Sommer waren heiß, das Freibad billig, die meisten so wie ich zuhause. Die jeweiligen Großeltern hatten teils Häuser oder Schrebergärten, oder man hat irgendeine Tante mit Sommerfrische aufgetan. Und dort hat man sich dann spontan durchgefuttert, in den Tag hinein gelebt, mal hier, mal da. Wunderbare unverplante Sommertage... #love

    Ja genau so. Ich kann mich an keinen Sommerurlaub erinnern, wir sind immer im Winter weg gewesen (Skilaufen im Harz). Der Sommer gehörte dem Garten (wir hatten einen grußen Bungalow für 6 Leute ausgebaut).

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -