Tochter möchte gerne Gardetanz machen - und ich bin davon gar nicht begeistert

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    Vielleicht einfach mal schnuppern lassen und dazu paar Alternativen anbieten? Meine haben beide paar Jahre Jazztanz gemacht, das ist auch mehr Freiheit als im Ballett, viel choreo, auch kostüme und Auftritte. Ich hab da auch schon richtig gute Gruppen gesehen. Die kleine macht inzwischen Hiphop und gymnastik und Tanz, gefällt ihr beides, auch hier - hier und dort ein Auftritt, aber wenig Karneval (ich bin da auch eher kein Fan von, grad die Musik macht mich einfach nur fertig, so viel kann ich gar nicht trinken, dass mir das gefallen würde - trotzdem sitze ich den ein oder anderen Auftritt an Karneval aus, aber wenigstens nicht jedes Wochenende mehrere...)

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    Das was du beschreibst, Ohnezahn, finde ich sehr befremdlich und kenne ich aus der Gegend hier gar nicht. Vielleicht hängt das wirklich von der Region ab? Ich war ja in den letzten Jahren mit meinen Töchtern auf vielen Gardetreffen, da habe ich im Laufe der Zeit mindestens 30 oder 40 verschiedene Tanzgarden gesehen. In keiner einzigen sind mir jemals aufreizende Zehnjährige aufgefallen. #weissnicht Und die werden auch nicht gebucht, sondern eingeladen, also nicht-kommerziell, und können sich daher aussuchen, welche Termine sie wahrnehmen und welche nicht.


    Zu den Kostümen: Ja, Spitzenhöschen sind Pflicht, und nein, im Ballett gibt es das nicht. Dafür tragen Balletttänzerinnen, Eiskunstläuferinnen, Turnerinnen, Leichtathletinnen, Volleyballspielerinnen etc. aber meistens nur Body plus Strumpfhose, bzw. Body ohne Strumpfhose, oder sogar nur Bikinihöschen und bauchfreies Top - da kann man(n) sogar die Pobacken sehen. Da finde ich die dicken Spitzenhöschen im Vergleich bedeckender.

    Zitat von sendlingerin

    Ich lese hier irgendwie gar keine Pauschalurteile, die die Tanzgarden betreffen, sondern nur ein paar Rabinnen, die dem ganzen Drumherum nicht viel abgewinnen können (was ich völlig nachvollziehen kann). Wo liest du das denn hier raus, @Schlehe ? #gruebel

    Na, das mit den Zwölfjährigen, die vor besoffenen alten Säcken mit dem Hintern wackeln, kam ja hier in einigen Postings auch von Leuten, die sich noch nie irgendeinen Verein angeguckt haben. Okay, es war nicht als Urteil, sondern als Sorge formuliert. Und eine Userin hier im Thread hat ihrer Tochter den Gardetanz sogar kategorisch verboten, weil "das passt nicht zu uns". Die Formulierung kam bei mir schon als ziemlich dünkelhaft an, ja. Zumal die Tochter ja offenbar sehr wohl der Meinung war, dass es zu ihr passt.

    Du kannst mich ruhig direkt ansprechen @Schlehe wenn du meine Aussage problematisch findest.

    Ja, es passt nicht zu uns. Wir sind in dieser Familie alle Faschingshasser. Können null mit anfangen, die Musik, das Drumherum. Es passt -für uns- nicht. Und ja, ich habe Freunden zu liebe tatsächlich schon Dinge vor Ort angeschaut.

    Und solange ich als Elternteil da noch do stark eingebunden wäre, behalte ich mir vor ein Veto einzulegen, wenn es etwas ist, wo ich einfach so gar nicht dran beteiligt sein möchte. Das finde ich nicht dünkelhaft sondern ehrlich und eben auch auf mich schauend.

    Wenn sie sich mit 15 dazu entscheidet, wo sie selbst hinradelt und ich maximal aus Höflichkeit mal einen Auftritt ansehen würde, würde ich es nicht verbieten.


    Und ich schrieb auch, dass ich nicht weiß ob ich bei einem insistieren und deutlichem Herzenswunsch nicht anders reagiert hätte.


    Kurzum: ich finde es nicht verwerflich als Eltern da ein mitspracherecht geltend zu machen, gerade wenn auch von Elternteile ein hohes zeitliches oder finanzielles Engagement gefordert wird.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    Oder Hornussen #cool

    Ebura Aber warum schreibst du dann "es passt zu UNS nicht"? Du kannst doch auch einfach schreiben, dass DU Karneval hasst und keine Lust hast, dein Kind regelmäßig dorthin zu begleiten. Hast du ja jetzt in deinem zweiten Posting auch getan und wäre ja eine völlig ausreichende und ehrliche Antwort. Aber selbst jetzt musstest du unbedingt noch hinzufügen, dass ihr ALLE Karneval hassen würdet, obwohl das ja objektiv nicht stimmen kann, wenn deine Tochter sich doch für Gardetanz interessiert hat.


    Ich könnte mir nicht vorstellen ein Kind im Fußballverein zu haben, ganz einfach weil ich 2 bis 3x wöchentlich Training organisatorisch nicht auf die Reihe kriegen würde, außerdem weil ich es schade fände wenn dann neben dem Fußball kaum noch Zeit für andere Freizeitaktivitäten bliebe, und auch weil ich Fußball viel zu langweilig finde, um meine Wochenenden am Rand von Fußballfeldern zu verbringen. Mit dieser Begründung habe ich es meinen Kindern verweigert. Aber wenn ich jetzt schriebe "Fußball passt zu UNS nicht" - ich finde das hätte schon eine dünkelhafte Konnotation. So nach dem Motto: Igitt Fußball, da stehen doch immer gröhlende besoffene Hooligans auf den Tribünen, und außerdem ist die Fußballwelt total homophob, so sind WIR aber nicht, und deshalb wollen wir mit DENEN lieber nix am Hut haben...


    Jetzt klar, worum es mir geht?

    Mein damals übergewichtiges Patenkind durfte bei den Proben und den Trainings immer mit dabei sein - aber als es dann an die Auftritte ging, bekam sie keinen Joggingsanzug mit Aufdruck wie die anderen (den können wir in deiner Größe nicht bestellen...) und durfte entweder ganz hinten mittanzen oder auch gar nicht - das war ganz klar auf dünne, möglichst blonde langhaarige Mädchen ausgelegt.....


    Und ich habe keine Tochter, aber würde mein Sohn das machen wollen, würde ich wohl auch "Nein" sagen, denn auf die Fahrerei und die Veranstaltungen habe ich keine Lust und so lange er das noch nicht selbst alles machen kann ist es eben ein "nein".


    Wenn man allerdings die Möglichkeit, verschiedene Vereine zu vergleichen und von jetzt mal bis zur ersten Saison zu schnuppern, vielleicht wäre das ein Option?

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    Wenn ich mir einen Krankenwagen im Ballettröckchen tätowieren lasse, habe ich Tatütatatütütattoo! #blume
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    Hier sind leider auch die kleinen schon ab Kindergartenalter voll im Einsatz, genauso gekleidet und geschminkt wie die Großen und treffen auf den Veranstaltungen auch auf eher betrunkenes Klientel. Leider, ich finde, dass muss nicht sein und fände es schön, so wie Schlehe das beschreibt.


    Ich bin froh, dass meine Kinder kein Interesse daran haben/hatten #angst

    Mal bist du die Taube, mal bist du das Denkmal.

    • Offizieller Beitrag

    Och, da bietet die Schweiz noch mehr kurrliges, Steinstossen zum Beispiel... Oder wer's moderner mag: Militärischer Fünfkampf (auch eine ziemlich lustige Szene, sag' ich Euch).


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Ich glaube, dass das regional, aber auch von Verein zu Verein unterschiedlich ist.


    Dort, wo ich aufgewachsen (Vorort Großstadt mit hohem Anteil an Arbeitern) bin, war Garde „Assisport“, da sind die Mädels aus den großen Plattenbauvierteln hingegangen.


    Jetzt wohnen wir eher ländlich und hier ist Garde anerkannter (Leistungs)Sport mit unzähligen Tanzgruppen für jeden Grad an Ambition, die Mädels kommen aus allen Schichten.


    Ich würde dennoch meine Tochter jetzt nicht unbedingt motivieren da mitzumachen, erstens bin ich bekennender Faschingshasser und zweitens hat es für mich immer irgendwie ein „Gschmäckle“.

    Zum Glück gibt es aber noch unzählige andere Möglichkeiten zu Musik rumzuhüpfen, bei denen man auch nicht so alberne Kostüme tragen muss...

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

    Einmal editiert, zuletzt von moose ()

    Zitat von gaagii

    Und ich habe keine Tochter, aber würde mein Sohn das machen wollen, würde ich wohl auch "Nein" sagen, denn auf die Fahrerei und die Veranstaltungen habe ich keine Lust und so lange er das noch nicht selbst alles machen kann ist es eben ein "nein".


    Da ist dann der eher leistungsorientierte Verein wieder im Vorteil: Zu allen Auftritten fahren die TänzerInnen mit einem Bus, den der Veranstalter zusätzlich zum Honorar bezahlt.

    So muss man quasi null fahren - zum Training kann sie mit dem Fahrrad fahren. Unter den Umständen kann ich's schlucken.

    (Frag mich um Karneval herum noch mal.)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    Doch schlehe, auch sie kann mit dem ganzen restlichen faschingszeug drumherum nichts anfangen. Noch nie. Sie hat einmal mit einer Freundin zugeschaut und fand es halt nett. Ich habe ihr dann schon erklärt, was da nicht so wirklich zu unserer Familie passt. Und gut war es.

    Jetzt spielt sie hockey. Das ist auch viel Fahrerei und co und ich verstehe alle Eltern die sagen, können sie nicht leisten, finden Sie doof weil sie hockey an sich langweilig finden. #weissnicht dann würde hockey (zu dem Zeitpunkt ) nicht zu der Familie passen. Das beleidigt mich nicht.

    Ich glaube du hast es tatsächlich wertender aufgefasst als ich es meinte.


    Letztlich wollte ich nur die te ermutigen, das man auch als Eltern sagen kann, xy mach ich nicht mit

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    Zitat von gaagii

    Mein damals übergewichtiges Patenkind durfte bei den Proben und den Trainings immer mit dabei sein - aber als es dann an die Auftritte ging, bekam sie keinen Joggingsanzug mit Aufdruck wie die anderen (den können wir in deiner Größe nicht bestellen...) und durfte entweder ganz hinten mittanzen oder auch gar nicht - das war ganz klar auf dünne, möglichst blonde langhaarige Mädchen ausgelegt.....

    Das finde ich total schade, wie das bei deinem Patenkind gelaufen ist. :(

    Gerade, weil ich genau gegenteilige Beobachtungen gemacht habe. Besonders nachdem ich hier im Rabenforum mehrere Threads über die Diskriminierung von Dicken gelesen habe, ist mir gerade in der letzten Session ganz bewusst positiv aufgefallen, dass in vielen Tanzgarden deutlich übergewichtige Mädchen tanzen. In den gleichen Kostümen wie die dünnen Mädchen und genauso im Rampenlicht. Für ein 15jähriges Mädchen mit 20kg Übergewicht freut es mich total, wenn es sich traut, sich so körperbetont auf einer Bühne zu präsentieren. Das strahlt soviel positives Körpergefühl aus. Und das in einem Alter, wo die Mädchen ja sonst besonders extrem mit dem gängigen Schönheitsideal unter Druck gesetzt werden. Im Ballett wäre das bestimmt nicht möglich.


    Aber hier ist auch eine sehr ländliche Gegend, vielleicht hat moose Recht und es liegt daran.

    Ist okay, Ebura. Ich glaube, ich habe mich schon von dem Eröffnungsposting angepiekt gefühlt, und deshalb alles was danach kam unter dieser Prämisse gelesen. Deshalb habe ich dein Posting dann wohl in den falschen Hals gekriegt.


    Mal ehrlich - es gibt viel mehr fußballspielende als gardetanzende Kinder. Aber noch nie hat jemand einen Thread eröffnet mit dem Titel "Kind will in den Fußballverein und ich bin gar nicht begeistert" und dann geschrieben, "soll ich Fußball verbieten? Immerhin sind da doch so viele gewaltbereite Hooligans, und einige von denen sind auch rechtsextrem, und Homophobie gibt es da auch. Wie sind eure Erfahrungen?"


    Klar haben die Negativklischees "betrunkene Hooligans" beim Fußball und "betrunkene alte Säcke" beim Karneval einen wahren Kern, das lässt sich nicht abstreiten. Aber irgendwie habe ich den Eindruck, dass beim Fußball allen klar ist, dass es sich lohnt genau hinzusehen und nicht alles schlecht ist, während man das beim Gardetanz wirklich immer und immer und immer erst erklären muss. :(

    das mit dem übergewichtigen Kind ist wirklich blöd gelaufen. Wir hatten in unserer Gruppe alle möglichen Körperformen und alle durften mittanzen, auch vorne (das hat sich ja eh abgewechselt während des Tanzes). Und natürlich alle im selben Kostüm.


    Aber das ist ja letztlich auch im Sport durchaus ein Problem, je nach Verein und Trainer werden die unsportlicheren Kindern und/oder die übergewichtigeren Kinder nicht beim Spiel aufgestellt.

    Doch, wir hatten auch schon Threads "mein Kind will Fußball spielen, aber ich hasse es!"
    Kann mich erinnern :)


    Im Verein, wo meine Tochter tanzt, werden nur einmal pro Jahr neue Kinder aufgenommen. Die müssen dann vier Wochen das Training mitmachen und im Anschluss wird ausgewählt, wer aufgenommen wird. Und nein, da wird kein Kind ausgewählt, das mehr auf den Rippen hat.
    In ihrem letzten Verein wurden die dickeren Mädchen auch immer bewusst nach ganz hinten gestellt.

    Wirklich offen ist das hier nicht und die nächsten Vereine, die weniger leistungs- und showorientiert sind, sind dann erst wieder eine Stadt weiter.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
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    Die Garden die ich von innen kenne haben Mädchen in allen Formen, Farben und Größen dabei. Das bietet sich bei diesem Sport doch auch an.


    Zum Grundproblem sag ich nur so viel:

    Mein Sohn ist Schütze. In einem Klischee-Verein.

    Ich habe mich daran gewöhnt und erfreue mich an seinen Erfolgen. Aber ich muss ihn auch nicht begleiten.

    Ich muss unbedingt noch was zu den Stiefeln loswerden. :D


    Im Gardetanz werden meistens Stiefel mit flacher Sohle getragen, manchmal auch welche mit kleinen Blockabsätzen. Ich finde die Stiefel toll. Die transportieren ein so kraftvolles, bodenständiges Bild von Weiblichkeit. Ganz im Gegensatz zu den Spitzenschuhen im klassischen Ballett, oder den Pumps mit Pfennigabsätzen in den Standardtänzen. #pfeif

    ich empfinde es als reines luxusproblem....deine Tochter möchte gerne mit anderen Kindern tanzen. Sich in gruppensitustionen begeben, gar noch auftreten? !


    Ich hatte jahrelang ein sehr sozial isoliertes Kind, ich hätte gejubelt, es hätte diesen Wunsch geäußert.


    Liegt zum Glück in der Vergangenheit, aber das sitzt einfach tief.



    Seh es einfach mal auch aus dieser Perspektive ;)

    Da geht mir doch nix über barfuß beim Modern Dance...


    Spart auch Geld und wir müssen vor dem Training keine Schuhe suchen. Da ist Fußball scheußlich, Halle, draußen, ständig ist was zu klein...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    Einmal editiert, zuletzt von rosarot ()