Tochter möchte gerne Gardetanz machen - und ich bin davon gar nicht begeistert

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  • Ich kann nur meine eigenen Erfahrungen beisteuern: ich habe 12 Jahre Gardetanz gemacht, angefangen mit 7 und fand es sportlich/sozial eine tolle Erfahrungen und verknüpfe da auch viele schöne Erinnerungen mit! Es gab allerdings bei uns im Dorf auch exakt zwei Alternativen (Fußball und Tennis :D - hab ich beides zweitweise auch gespielt). Und das halbe Dorf war einfach im Karneval aktiv, ich brauch das heute auch nicht mehr, aber als Kind/Jugendlicher war es großartig! Ich finde auch durchaus es ist eine Mannschaftssportart, terminlich hingegen war es nicht so extrem wie Fussball. In der Saison (Januar/Februar/März)) waren wir viel unterwegs, teilweise auch auf Wettkämpfen. Aber den Rest vom Jahr gab es dafür wenig Wochenend-Termine.


    Wenn dir das Drumrum beim Gardetanz eher nicht passt wäre vielleicht Cheerleading eine Alternative? Oder Modern Dance, Breakdance, Rock n Roll o.Ä.? Bietet hier die örtliche Tanzschule an, zum Teil auch die Ballettschule

    • Offizieller Beitrag

    Ich fand die Fussball-Eltern hier in Frankreich eigentlich sehr nett, in den USA war das eher furchtbar. Vielleicht lag es auch am Wetter, wenn man im Winternieselregen am Rand steht und einer eine Thermoskanne Kaffee dabei hat, dann bringt beim nächsten Mal jemand anderes was waermes mit. Das verbindet.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Was die Eltern betrifft - in allen Sportarten gibt es solche und solche; ich habe in der rhythmischen Sportgymnastik Mütter erlebt, die Kampfrichter und andere Sportlerinnen von den Zuschauerplätzen beschimpft haben, Akademikereltern, die Eishockeyschiedsrichter körperlich angegangen sind, aber auch das komplette Gegenteil, ich glaube nicht, dass man das unbedingt von der Sportart abhängig machen kann. Fußball ist vielleicht auch deshalb immer ein Thema, weil es von vielen Kindern betrieben wird und wir - zumindest in Österreich - ca. 8.5 Mio Teamchefs haben ...

  • Ich selbst kann zwar mit Fußball auch nichts anfangen, aber wenn Fußball tatsächlich von manchen Leuten "wegen der Klientel" abgelehnt wird, finde ich das genauso traurig, wie wenn Gardetanz als "Asi" abgelehnt wird.


    Es macht mich traurig, dass die Spaltung in der Gesellschaft von denen auf der Sonnenseite so gezielt forciert wird. Karnevalsverein und Fußballverein für die Proleten; und beim Ballett, Geigenunterricht und Fechten sind die "höheren Töchter" unter sich. Und damit das auch so bleibt, muss Ballett etc. natürlich mindestens 50 Euro im Monat kosten, besser noch mehr, sonst wär's ja prollig...

    Zum Sport kann ich wenig schreiben.

    Aber das mit dem Ballett- und Geigenunterricht möchte ich nicht so stehen lassen. Jemand anderes hat es auch schon geschrieben. Ballett- und Instrumentallehrerinnen (Männer sind mitgemeint) haben ein Studium und sind sehr speziell für diesen Beruf ausgebildet. Sie haben nicht nur ein Studium, sie konnten das im Normalfall nur studieren, weil sie bereits als Kinder (viele schon ab ca. 5 Jahren) mit dem Ballett- oder Instrumentalunterricht begonnen haben. Ausnahmen, die später anfangen, gibt es immer, aber normalerweise kann man so ein Studium nur anfangen, wenn man schon jahrelang vorher gelernt hat.

    Das rechtfertigt durchaus einen Preis von mindestens 50 Euro pro Monat.


    Leider gibt es immer weniger städtische Musikschulen. Die, an der ich unterrichte, ist zum Glück eine. Und da gibt es durchaus Möglichkeiten, dass auch Kinder aus einkommensschwachen Familien Intrumentalunterricht bekommen. Viele Kollegen setzen sich auch wirklich dafür ein und organisieren teilweise sehr zeitaufwendig günstige, aber gute Instrumente.

    Ballettschulen sind aber meistens private Schulen, bekommen also eher keine Förderung. Und natürlich müssen die dann teuer sein. Da muss mindestens die Schulleiterin von leben, meistens gibt es noch Angestellte.


    So viel als Off-Topic



    Ich war aber tatsächlich auch froh, als mein Kind mit dem reiten aufgehört hat. Zum einen war der Unterricht und alles drumherum nicht gut. Und ich kann mit Pferden nichts anfangen (ich schaue sie mir gerne an, finde auch die unterschiedlichen Charaktere spannend, aber ich sie sind mir einfach zu groß und ich bin nicht so ein Pferdemensch), musste aber immer dabei sein, das Pferd mitputzen, satteln usw. Und dann meistens während des Unterrichts in der zugigen Halle stehen. Ich fand das alles so schrecklich. Und deswegen kann ich das so gut verstehen, dass man sehr mit sich ringt, wenn sich das Kind ein Hobby aussucht, womit ich als Mutter so gar nichts anfangen kann, aber dann viel Zeit damit verbringen muss.

  • Ich wäre inzwischen auch froh, wenn Tochter sich eine andere Sportart ausgesucht hätte - was allerdings daran liegt, dass die Mädchen dabei ab einem gewissen Altern vollkommen ins Abseits rutschen, ihnen mehr und mehr die adäquaten Trainings- und Spielmöglichkeiten genommen werden. Nicht weil sie vielleicht zu schwach wären, sondern einfach weil sie Mädchen sind. Und es ist ein Teufelskreis - die Dichte steigt nicht dadurch, dass man schon jungen Mädchen keine Perspektive bieten kann. Während die Burschen hofiert werden, können die Mädchen darum kämpfen, überhaupt Trainingsmöglichkeiten zu erhalten. Egal ob Verein oder Verband - spielen Burschen im Nationalteam, folgt eine komplette Ausstaffierung, bei Mädchen natürlich nicht, da ist nicht mal genug Budget da für ein internationales Turnier mit etlichen Spielen einen Physio zu bezahlen. Und das Frauenbudget vom Verband wurde noch zusätzlich gekürzt, weil der Klassenerhalt der Männer mehr gekostet hat als geplant war ... Mir kommt das Kotzen.

  • Ich war ja bloß froh, dass beide reitenden Töchter nach ein oder zwei Versuchen keine Turnierambitionen mehr hatten.

    DAS ist der Horror in Tüten (5 Uhr morgens Pferd einladen) und ich habe noch kein einziges Turnier erlebt, das nicht total dem Kischee entspricht: gackernde Prossecco-Muttis und im Zweifel ist immer das Pferd schuld oder die Richter sind betrunken.

    Und da können die Kinder dann auch nicht alleine hin oder gemeinsam fahren - der Zosse muss ja auch mit.


    Unterschiedliches Klientel bei Garde und Ballett kann ich jetzt nicht bestätigen, allerdings ist Garde hier auch nicht billig und/ oder Ballett nicht teuer.

    Die Monatsbeiträge sind im Ballett etwas höher, dafür sind die Kostüme in der Garde deutlich teurer - im Ballett brauchen sie ja nur Tainingssachen und Schuhe, Bühnenkostüme werden geliehen. So ein Gardeoutfit kostet neu mehrere hundert Euro und gebraucht auch noch genug, allein die Strumpfhose (jedes Mal einen 10er) hält bei meiner Tochter allenfalls zwei Auftritte und meine Horrorvorstellung ist es, dass mein Jüngster die geliehene Perücke findet und umfrisiert #haare

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  • Ohnezahn , Turniere waren in der Zeit zum Glück gar kein Thema. Ein Kollege von meinem Mann hatte aber auch schon erzählt, dass seine Frau immer das Auto mit Anhänger fahren muss, wenn die Tochter zu Reitturnieren muss. Da hatte ich noch einen Punkt mehr auf der Kontra-Liste.

  • Also im Ballett habe ich einfach schon sehr unterschiedliche Sachen gesehen: Von jeder darf mitmachen, es ist egal was man anhat (= Kinder hüpfen im H&M Ballettkleid mit viel Glitzer und Hello Kitty rum) im Sportverein zu den eher teuren Ballettschulen wo von Anfang an verhältnismäßig teure Ausrüstung in der passenden Farbe angeschafft werden muss.


    Ich kann @Schlehe s Kritik schon verstehen, ich kenne auch Eltern, die sehr darauf achten nur in einem sozial gehobenen Klientel unterwegs zu sein (auch eine, die ihre Tochter mit genau dieser Absicht in einer eher teuren Ballettschule angemeldet hat) und ich finde das sehr befremdlich und gesamtgesellschaftlich ungünstig. Mir ist es eigentlich wichtig, dass Kinder gerade nicht in Einrichtungen sind, wo alle nur weiß, reich und glücklich sind sondern ein gewisser Querschnitt abgebildet wird. Ich glaube nur welche Dinge es jeweils sind, die "höher" oder "niedriger" eignestuft werden, hängt von den Angeboten vor Ort ab, so dass man nicht so ganz generell sagen kann, dass Ballett so ist und Garde so. Aber generell wichtig finde ich es schon, dass bei den Angeboten darauf geachtet wird, dass es für alle offen ist, auch wenn das Subventionierung oder Querfinanzierung bedeutet. Oft ist es ja nicht nur der finanzielle Aspekt ausschlaggebend sondern auch das Image und da kann man schon durch einen entsprechenden Auftritt entgegenwirken finde ich.

  • Ich kann @Schlehe s Kritik schon verstehen, ich kenne auch Eltern, die sehr darauf achten nur in einem sozial gehobenen Klientel unterwegs zu sein (auch eine, die ihre Tochter mit genau dieser Absicht in einer eher teuren Ballettschule angemeldet hat) und ich finde das sehr befremdlich und gesamtgesellschaftlich ungünstig. Mir ist es eigentlich wichtig, dass Kinder gerade nicht in Einrichtungen sind, wo alle nur weiß, reich und glücklich sind sondern ein gewisser Querschnitt abgebildet wird. Ich glaube nur welche Dinge es jeweils sind, die "höher" oder "niedriger" eignestuft werden, hängt von den Angeboten vor Ort ab, so dass man nicht so ganz generell sagen kann, dass Ballett so ist und Garde so.

    Das verstehe ich absolzu. Ich fürchte nur fast, dass Garde da irgendwie ein schlechtes Beispiel ist.

    Ich beispielsweise achte in allen Lebensbreichen extrem darauf, dass meine Kinder mit der gesamten Bandbreite der Gesellschaft konfrontiert werden und würde deshalb beipspielsweise auch keine Privatschule wählen. Sie sind beide in allen sozialen Kontexten unterwegs(spielen in der Erstwohnhäusern für Geflüchete ebenso mit Kindern und finden Freunde, wie beim Freund mit Architekteneltern, der ein Haus im Luxusviertel bewohnt). Ich würde ihnen niemals vermitteln wollen, dass es "schlechte" oder "Asisportarten" gibt. Aber beim Gardetanz muss ich eben aufgrund von Setting und Musik eine persönliche Grenze ziehen. Es bringt ja auch nichts, wenn ich mit Gänsehaut daneben stehe und leide.

  • Das hatte ich früher immer gedacht, also dass es gut sei, dass meine Kinder keine Privatschule besuchen wegen der sozialen Durchmischung. Aber das war falsch gedacht, hier ist von „Bildungsgerechtigkeit“ keine Spur und die Kinder in der Klasse aus verschiedenen Milieus verbinden auch keine Freundschaften. Das ist übrigens ein Plus im Fußballverein!

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Ohnezahn und gleichzeitig ist Reiten ein Sport, der Kinder erdet wie fast nichts anderes, finde ich. Meine Tochter ist pferdebegeistert wie ich, und ich hoffe von Herzen, dass sich das dauerhaft erhält (ok, sie wächst mit eigenem Pony auf, der Zusatzaufwand ist also Null). Ich war selber lange Jahre Turnierreiterin, und ja, das ist teilweise grauenhaft. Hat sich aber zumindest in D mit der WBO etwas relativiert - ich kenne einige wirklich nette Reitertage mit tollen Rallyes und anderen Wettbewerben, wo es um Teamgeist, Fairness und Tierliebe geht.

    Das ist übrigens einer der wenigen Aspekte, wo ich meiner Mutter sehr dankbar bin. Ich durfte mit 7 anfangen zu reiten und sie ist wöchentlich mitgeeiert und hat geholfen, trotz hochgradiger Allergie und Null Interesse an Pferden. In der Pubertät und später hat mir dieses Hobby ohne Übertreibung das Leben gerettet, psychisch gesehen - meine engsten und stabilsten Freundschaften sind allesamt Pferdeleute.


    Soll heißen: Ich finde ja, so gut wie alles, was das Kind mit Begeisterung tut, ist für mich erstmal positiv und unterstützenswert (finanzielle und persönliche Machbarkeit vorausgesetzt). Gardetanz wäre nicht grade mein Traum, aber wenn das Kind da glücklich wird, eine tolle Peergroup findet und vielleicht in späteren Pubertätszeiten einen soliden Anker hat? Wenn der Anker dann die Beine hoch schmeißt und Täterä singt, meinetwegen.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


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    Stronger people stand up for others.


  • Bei uns hier ist das genauso wie Ohnezahn es beschreibt #eek. Daher bin ich total froh, dass ich zwei Jungs habe, die nie auf die Idee kämen, beim Gardetanz mitmachen zu wollen.

    Abgesehen davon, dass die ganzen Erwachsenen hier rund um die Gardetänzerinnen ziemlich untere Schublade sind, muss ich allerdings sagen, dass sich weder die Trainer noch die Tänzerinnen irgendwelche üble Gedanken um die Darstellung machen (stark geschminkte Kinder in kurzen Röckchen, wo man ständig auf die Unterbuxe guckt). Aber den Zuschauern kann man ja nicht hinter die Stirn gucken.

    ICH persönlich hätte da echt ein Problem damit, wenn irgendwelche alten Säcke meinen Kindern auf die Unterhose gaffen würden.

  • Nun ja, das Spitzenhöschen ist ja keine Wäsche. Prinzipiell sieht man durch jede Radlerhose oder Leggings mehr.

    Aber du hast immer mal wieder Leute im Publikum sitzen, für die es eben gleichbedeutend mit Unterwäsche ist. ("Wann kann man schon mal so vielen Mädchen unter die Röckchen gucken, höhöhö.")


    Allerdings muss ich zugeben, dass es fast schon wieder Spaß macht, sich bewusst zwischen diese Ekelrochen (Copyright By Patrick Star) zu setzen, auf harmlos zu tun und sie dann anzusprechen: "Finden Sie 10jährige Kinder denn grundsätzlich sexuell attraktiv oder nur unter Alkoholeinfluss? Wie weit geht Ihre Neigung? Interessieren Sie sich auch für Jungs oder nur für Mädchen?"

    Die gehen dann idR sehr schnell #heilig

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Ohnezahn du bist ganz oft meine persönliche Heldin.

    Nun ja, das Spitzenhöschen ist ja keine Wäsche. Prinzipiell sieht man durch jede Radlerhose oder Leggings mehr.

    Aber du hast immer mal wieder Leute im Publikum sitzen, für die es eben gleichbedeutend mit Unterwäsche ist. ("Wann kann man schon mal so vielen Mädchen unter die Röckchen gucken, höhöhö.")


    Allerdings muss ich zugeben, dass es fast schon wieder Spaß macht, sich bewusst zwischen diese Ekelrochen (Copyright By Patrick Star) zu setzen, auf harmlos zu tun und sie dann anzusprechen: "Finden Sie 10jährige Kinder denn grundsätzlich sexuell attraktiv oder nur unter Alkoholeinfluss? Wie weit geht Ihre Neigung? Interessieren Sie sich auch für Jungs oder nur für Mädchen?"

    Die gehen dann idR sehr schnell #heilig

  • Du hast immer mal wieder Leute im Publikum sitzen, für die es eben gleichbedeutend mit Unterwäsche ist. ("Wann kann man schon mal so vielen Mädchen unter die Röckchen gucken, höhöhö.")



    Das wäre für mich dann auch tatsächlich ein Grund, das meinen Kindern nicht zu erlauben.

    Und das könnte man den Kindern auch erklären, irgendwie.

  • "Finden Sie 10jährige Kinder denn grundsätzlich sexuell attraktiv oder nur unter Alkoholeinfluss? Wie weit geht Ihre Neigung? Interessieren Sie sich auch für Jungs oder nur für Mädchen?"


    #lolDafür bekommst du vom mir einen Orden und zwar einen echten und keinen Faschingsorden. #super


    Dieser Einwurf ist ausbaufähig auf andere Themen! #gruebel


    Zum Thema Garde/ Ballett hab ich nichts und Fussball ist zum Glück Vergangenheit, das war leider ziemlich durchwachsen so fürs Elternerleben...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

    Einmal editiert, zuletzt von elena ()

  • Mit dem Argument müssten aber Schwimmen und Volleyball auch raus sein, oder?

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Du hast immer mal wieder Leute im Publikum sitzen, für die es eben gleichbedeutend mit Unterwäsche ist. ("Wann kann man schon mal so vielen Mädchen unter die Röckchen gucken, höhöhö.")



    Das wäre für mich dann auch tatsächlich ein Grund, das meinen Kindern nicht zu erlauben.

    Und das könnte man den Kindern auch erklären, irgendwie.



    Die Kinder glauben einem das leider nicht. Ich kenne es aus unseren Vereinen so, dass die TrainerInnen bewusst darauf achten, dass die TänzerInnen keinen Kontakt zum Publikum haben.
    Und auf der Bühne sind die zu konzentriert, um diese Reaktionen zu sehen. Hören können sie es ja eh nicht.

    Und dann hat das Kind natürlich auch recht, wenn es dir sagt, dass man beim Ballett oder Turnen mehr sehen kann, beim Schwimmen noch weniger anhat etc. Und dass es sich von Idioten nicht den Spaß nehmen lässt. (Was ABSOLUT richtig ist!)
    Dass die Intention der Zuschauer beim Ballett idR eine andere ist als auf einer Karnevalsveranstaltung, wo trinken und "entarten" gesellschaftlich hingenommen und auch gewollt ist, akzeptieren die nicht so wirlich. Es ist ja auch keineswegs immer so, aber es kommt eben vor.

    Vielleicht nicht bei Vereinen, die wirklich nur bei Wettbewerben und in Kindergärten auftreten, aber das kenne ich hier im Rheinland so gar nicht. Hier gibt es Garde halt überwiegend bei Karnevalssitzungen, Schützenfesten, Kleingarten und jedem anfallenden Sommer- oder Stadtfest. Aber ich fürchte, wir haben hier im Rheinland auch eine besondere Häufung von alten Männern, die es "kulturell nett" finden, sexuelle Ekelanspielungen zu machen.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

    Einmal editiert, zuletzt von Ohnezahn ()

  • Hier hatte eine Familie größte Bedenken gegen den Fußbalmverein weil es der Einstieg in den Alkoholismus sei.

    Ehrlich?

    Dann fallen aber so ziemlich alle ehrenamtlichen Hilfsorganisationen auch raus - mit dem gleichen Argument. Ich sprech aus Erfahrung. Also, ich bin keine Alkoholikerin aber, platt gesagt, hab ich im THW das Saufen "gelernt" ;)


    Ich hab für Ballett, Gardetanz und ähnliches auch keine Ambitionen und bin überglücklich, dass meine Tochter grad ihrerseits überglücklich im Karate ist. Reiten will sie auch noch, mir sind Pferde unheimlich aber nun gut.

  • Mit dem Argument müssten aber Schwimmen und Volleyball auch raus sein, oder?


    Ich finde es schon noch einen Unterschied, ob das Publikum zum Feiern da ist, oder um sich einen Wettkampf anzusehen. Sicher finden sich dort auch Totalausfälle, die zum angucken der Kinder kommen aber das Zitat von Ohnezahn oben käme da wohl eher nicht oder bin ich zu naiv?

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)