Katastrophale Rechtschreibung trotz sonstiger guter Leistungen

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  • Duracellmädchen hat gestern das Zeugnis heimgebracht. 5. klasse Grundschule - dieses Zeugnis und das nächste ist entscheidend für die weiterführende Schule. Gymnasialempfehlung ist sicher, darum geht's mir gar nicht!


    Mir geht's um Ursachenforschung.


    Duracellmädchen hat sehr gut in Mathe, Gesellschaftswissenschaften und Musik.

    Deutsch wird unterteilt in Gespräche führen, Lesen, Texte verfassen und Rechtschreibung.

    In sprechen und lesen hat sie sehr gut abgeschnitten in Texte verfassen gut. Nur in Rechtschreibung ausreichend

    Die übrigen Noten sin sehr gut bis befriedigend.

    Sie hat einen guten Schnitt.

    Aufgefallen ist u s das schlechte abschneiden der Rechtschreibung seit Beginn der Benotung in der dritten Klasse.

    Also die Diskrepanz zwischen den sehr guten Leistungen in lesen, sprechen, Mathe u d den übrigen Fächern und der Rechtschreibung.

    Ich habe das Anfang letzten Schuljahr mit der Lehrerin besprechen wollen, dass ich mir da sorgen mache..... Sie hat abgewiegelt. Ist doch alles gut. Duracellmädchen ist eine hervorragende Schülerin, man kann halt nicht alles gut können.


    Im Dezember waren wir dann bei der Schulpsychologin wegen der sozialen Probleme.... Unter anderem gab es einen allgemeinen Leistungstest und auch einen Test auf isolierte rechtschreibstörung

    Der Leistungstest zeigte in vielen Bereichen Ergebnisse im oberen Drittel. Einzelne untertests hat sie überdurchschnittlich gut bewältigt.

    Der rechtschreibtest war schlecht ausgefallen. Aber nicht so schlecht, dass man von einer rechtschreibstörung ausgehen kann.


    So was mache ich denn jetzt mit der Rechtschreibung ?

    So ganz gelassen kann ich eben nicht bleiben. Das wird ja am Gymnasium nicht einfacher.

    Die Lehrerin habe ich nicht im Boot, sie sieht keinen Handlungsbedarf. Ist der Meinung Duracellmädchen muss mehr üben. Und ich weiß nicht, wie ich da unterstützen kann. Die Lehrerin ist auch gar nicht bereit, uns da Strategien an die Hand zu geben....


    Habt ihr Ideen????

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Ist der Meinung Duracellmädchen muss mehr üben.

    Nicht mehr, sondern gezielter. Es gibt zu dem Thema gute Literatur, die ich leider nur fuer andere Sprachräume kenne, und mit der wuerde ich ganz gezielt mit meinem Kind arbeiten. Vielleicht findet ihr auch einen speziellen Tutor, der euch unterstützt. Wuerde der Kinderarzt sowas anleiern koennen? Ich wuerde sowas ja eventuell ja auch ein paar mal aus eigener Tasche zahlen. Eventuell gleicht sie viel mit Intelligenz aus.


    Es ist ein so doofes Argument, dass man nur weitgenug hinterherhinken muss, bevor man Unterstützung bekommt. Eventuell könnt ihr in 1-2 Jahren nochmal testen, weil sie dann weit genug zurück gefallen ist.

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Mein Sohn ist auch ein guter Schüler, in fast allen Bereichen. Außer in der Rechtschreibung.

    Das Problem war gar nicht unbedingt, dass er nicht WEIß, wie die Wörter geschrieben werden, sondern mehr, dass er keine Kapazität hat, gleichzeitig zum Inhalt auf die Rechtschreibung zu achten. Diktate 5. + 6. Klasse ergaben 5/6. In den Facharbeiten wird Rechtschreibung hier nicht zensiert, also das ist kein Problem. Wir haben teilweise geübt mit dem 10-min-Rechtschreibtraining. Hat ganz gut geholfen für die Groß- und Kleinschreibung, aber nicht für die vielen kleinen Fehler, die sich immer wieder eingeschlichen haben.

    Er hatte dann echt keine Lust mehr zu üben. Wir haben ihn gelassen.


    Jetzt in der 7. Klasse hat er in Aufsätzen im Rechtschreibung eine 2/3 gehabt. Offensichtlich gibt sich das Problem wirklich langsam von selbst, je mehr er schreiben muss.


    Ich würde empfehlen, mit ihr zu sprechen, ob sie üben will. Wenn ja, dann gezielt schauen, ob es ein Verständnisproblem ist (-> Regeln lernen, das geht gut z.B. mit dem 10-min-Rechtschreibtraining, das auch eine Wörterkartei der häufigsten Fehlerworte enthält).

    Das funktioniert aber wirklich nur, wenn das Kind gut mitarbeitet.


    Oder wie die Lehrerin empfiehlt - abwarten.

  • Meine Große ist auch so ein Grundschulkind gewesen, die Lehrer waren der festen Überzeugung das Kind hätte LRS. Ich habe das in der vierten Klasse nochmals testen lassen, es war keine LRS sondern das Gegenteil. Die junge Dame ist in dem Bereich hochbegabt, es hat sie nur nicht interessiert richtig zu schreiben, für sie war nur der Inhalt entscheidend. Jetzt am Ende der Klasse 7 schafft sie es sich wenigstens in Klassenarbeiten sich die Mühe zu machen ordentlich zu schreiben, ausserhalb von Klassenarbeiten schreibt sie immer noch wie Kraut und Rüben.


    Irgendwann hat sie verstanden, dass der Lehrer nicht nur am Inhalt interessiert ist sondern auch an der Form und die ist nunmal festgelegt, seid dem klappt es gut.

  • Die Lehrerin habe ich nicht im Boot, sie sieht keinen Handlungsbedarf. Ist der Meinung Duracellmädchen muss mehr üben.

    Ganz wichtig wäre zu schauen, was genau Probleme macht / wo die Schwachstellen liegen. Dafür haben Lehrkräfte eigentlich das Handwerkszeug und auch die Möglichkeiten, gezielte Übungen für einzelne Rechtschreibeprobleme zur Verfügung zu stellen. Da wird hier schon in der 1. Klasse sehr genau drauf geachtet.

    • Offizieller Beitrag

    Die Lehrerin habe ich nicht im Boot, sie sieht keinen Handlungsbedarf. Ist der Meinung Duracellmädchen muss mehr üben.

    Ganz wichtig wäre zu schauen, was genau Probleme macht / wo die Schwachstellen liegen. Dafür haben Lehrkräfte eigentlich das Handwerkszeug und auch die Möglichkeiten, gezielte Übungen für einzelne Rechtschreibeprobleme zur Verfügung zu stellen. Da wird hier schon in der 1. Klasse sehr genau drauf geachtet.

    Hier eigentlich auch - das Problem, dass ich mir gerade bei Duracellmädchen auch vorstellen könnte, war bei uns: clevere, sonst starke Kinder fallen im "Förderraster" gerne mal durch, bzw. die Auffälligkeit wird zu spät bemerkt.

    Bei meinem Sohn war es so: "Das kommt noch, er ist nur ein mikromü langsamer als die Anderen" war leider nicht so... bis es auffällig war, war das Kind schon in den Brunnen gefallen, viele Muster schon eingeschliffen - und trotz intensiver Förderung hinkt er in der Rechtschreibung immer noch seinem Potential hinterher...


    Wichtig wäre eine wirklich Problem-Diagnose. Einfach so drauf üben ist Quatsch... Mein Sohn hatte viele Übungen aus dem Marburger Rechtschreibprogramm. Aber ob sich die auch genau fürs Duracellmädchen eignen, kann ich natürlich nicht beurteilen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich war selber so eine Schülerin. Bei mir hat es sich mit den Jahren tatsächlich deutlich verbessert. Grund war laut mehrerer Lehrer, das ich ein sehr hohes Lesetempo hatte und so die korrekte Zusammensetzung der Wörter nicht verinnerlichte. Ob es stimmt? Mittlerweile lese ich tatsächlich in gemäßigterem Tempo.

  • hier auch...das gleiche Problem...

    Drei Jahre immer nur Frust...die Lehrkräfte sagten immer...wächst sich aus....er kann nicht überall gut sein.


    Da er aber unbedingt aufs Gymnasium gehen will haben wir dann gezielt die Fehlerquellen rausgesucht und dazu geübt.


    Die Lehrerin konnte es gar nicht glauben, das er sich jetzt sogar auf ne 1-2 in RS gesteigert hat...

    LG paulina mit paula (11.05)
    + paul (04.08)

  • Bei vielen Kindern mit LRS sehen wir eine spontane, wirklich deutliche Verbesserung etwa in der 6. Klasse, da zu diesem Zeitpunkt sich das Gehirn wohl nochmal entwickelt und Rechtschreibregeln zuverlässiger umgesetzt werden können.


    Ich vermute bei deiner Tochter eine isolierte Rechtschreibstörung, die sie durch ihre hohe Intelligenz, Fleiß und Sorgfalt halbwegs kompensiert kann, so dass die Ergebnisse der Testung „nur“ grenzwertig sind.


    Wir fördern auch am Gymnasium LRS, gerade weil klasse 5 und 6 ein wichtiges Zeitfenster sind.

    Wenn es nächstes Jahr darum geht, eine Entscheidung für eine weiterführende Schule zu treffen, kannst du auf der Infoveranstaltung der in Frage kommenden Schulen ja nach Fördermöglichkeiten und dem generellen Umgang mit LRS fragen.


    Generell ist eine mangelhafte Rechtschreibung in den höheren Klassen am Gymnasium unschön und wird zu geringem Notenabzug führen, aber wenn es das einzige Problem ist, wird es nicht laufbahnentscheidend sein. Schon in klasse 7 oder 8 werden keine Diktate mehr geschrieben, z.B.


    Üben könntet ihr zu Hause z.B. mit dem 5-Minuten-Rechtschreibtraining oder mit Material der Freiburger Rechtschreibschule.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

    • Offizieller Beitrag

    moose, darf ich diese Gelegenheit nutzen und fragen, ob Du einen Tipp für Übungsmaterial für grössere Schüler 8./9. Klasse hast?

    Mein Sohn muss auf eine Prüfung pauken und sollte dringend noch etwas Sicherheit in der Rechtschreibung gewinnen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • So was mache ich denn jetzt mit der Rechtschreibung ?

    So ganz gelassen kann ich eben nicht bleiben. Das wird ja am Gymnasium nicht einfacher.

    T hatte in Deutsch auch immer Probleme mit der Rechtschreibung. Er las auch ungern und wenig, so dass ich denke, dass es unter anderem daran lag, dass er zu den Wörtern kein Bild vor Augen hat. Oft hat er aber auch aus Schludrigkeit z.B. Satzanfänge klein geschrieben #blink und ähnliche Scherze. Das liegt gewiss nicht daran, dass er nicht schon seit der ersten Klasse weiß, dass Satzanfänge groß geschrieben werden. Rechtschreibstrategien anwenden kann er, wenn es gezielt um einzelne Themen geht, super, das ging auch schon immer ganz gut.


    Wir haben, wenn das anstand, mit ihm Diktate geübt usw., mit durchwachsenem Erfolg, aber kein großes Gewese gemacht. Seit dem letzten Jahr war er in Deutsch zur Nachhilfe, aber weniger wegen Rechtschreibung sondern eher wegen Freitexten, womit er sich schwer tut.


    Jedenfalls geht die Rechtschreibung jetzt ganz gut, wenn er sich darauf konzentriert. Bei seinen WhatsApp-Nachrichten rollen sich mir immer noch oft die Fußnägel hoch....


    Witzigerweise hat er in Englisch noch nie Probleme mit der Rechtschreibung gehabt. Das findet er total einfach. Ich fand das immer total schräg, gerade bei Englisch mit den oft völlig sinnfreien Schreibweisen. Aber gerade letztes WoE habe ich von einer anderen Rabin erfahren, dass das häufiger vorkommt. Wohl weil man die Schreibweise dann anders lernt, weil man ja weiß, dass man sich die einprägen muss und nicht denkt, dass man das ja eh schon kann.


    Das ist natürlich nur ein Einzelfallbericht und nichts, was ich allgemein empfehlen würde. Aber es gibt eben tatsächlich den Fall, dass es mit der Zeit besser wird, ohne dass man viel Arbeit reinsteckt (noch nicht mal mehr gelesen hat er...). Ich muss aber auch zugeben, dass mir korrekte Rechtschreibung im Zeitalter von Rechtschreibprüfungen in Textverarbeitungsprogrammen und nach der Rechtschreibreform, wo gefühlt zumindest jeder, der noch zur Zeit der alten Rechtschreibung in die Schule ging, sowieso schreibt, wie er will, nicht so wichtig ist. Obwohl ich Texte mit Rechtschreibfehlern nicht gerne lese.


    Und weil ich verstreut im einen oder anderen Thread mal geschrieben habe, dass T jetzt in der 9. beschlossen hatte, sich schultechnisch am Riemen zu reißen, damit er für die Mittlere Reife auf den M-Zweig wechseln kann, muss ich das mal loswerden: Er hat gestern sein Quali-Ergebnis bekommen: 2,1 #huepf


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Hallo,

    ich hatte selbst lange Zeit, bis zum Alter von etwa 15/16 Jahren Probleme mit der Rechtschreibung.

    Allerdings lag es weniger daran, dass ich nicht wusste wie das jeweilige Wort geschrieben wurde, sondern mehr daran, dass es mir nicht wirklich wichtig war. Gelesen habe ich SEHR viel....das hat erst später Einfluss auf meine Rechtschreibung gehabt.

    Bis zur Oberstufe ....ich war gedanklich meist schon weiter als meine Hand beim Schreiben.

    (Was zu abgebrochenen Wörtern, Silbenverdopplungen, zusammenschreiben von 2 Wörtern etc. führte...


    Man kann also auch ganz ohne Rechtschreibschwäche schlecht in Rechtschreibung sein.

    Man muss ganz genau schauen, wo das Problem liegt, denke ich.

    lg, karlchen