Vorhin im Schwimmbad, oder bin ich komisch?

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  • Für mich käme es sehr auf die Position des Baumes an ;)


    Ich habe tatsächlich vor kurzem auch eine Mutter enorm überrascht bis leicht entsetzt angeguckt - ist ihr aber nicht aufgefallen -, weil sie ihren ca. fünfjährigen Sohn aufgefordert hat, auf einer explizit ausgewiesenen Liegewiese (also mit Hundeverbot - um das Argument gleich mal zu entkräften) an den nächsten frei stehenden Baum in nächster Nähe zu Picknickdecken und Handtüchern zu pullern. Das fand ich tatsächlich unnötig, vor allem weil zum einen öffentliche Toiletten in Sichtweite waren und zum anderen die nächste Hecke nur ein paar Meter weit gewesen wäre. Wir reden hier von ca. 1,5 Metern Luftlinie zwischen unserer Decke und dem Baum mit mehreren Krabbelkindern in nächster Nähe.

    Persönlich mache ich schon einen Unterschied zwischen Muttermilch und Urin . Ich stille auch in der Öffentlichkeit, aber für das Wickeln sorge ich draußen nach Möglichkeit für ein Minimum an Privatsphäre - sowohl für meine Tochter als auch für die anderen.


    Persönliche Beobachtung ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit: Bislang habe ich ausschließlich kleine Jungs gesehen, die - in Begleitung ihrer Mütter oder allein - Orte zum Pullern gewählt haben, bei denen ich mir dachte "Okay, drei Schritte weiter vom Sandkasten/Liegewiese wäre vielleicht noch drin gewesen". Kleine Mädchen werden von ihren Müttern nach meinem Eindruck früher ins Gebüsch geschickt oder begleitet. Vermutlich beginnt da schon eine frühe Sozialisation bei diesem Thema, die sich ja auch im Erwachsenenalter fortsetzt ;)

  • Aber sind Kinder nicht schlau genug, dass sie aus dem erlaubten Schwimmbaddusche-Pinkeln NICHT gleich ableiten, dass man plötzlich ÜBERALL pinkeln darf wo andere gehen? Ich würde mal vermuten dass abgespeichert wird 'Pinkeln in Schwimmbaddusche okay, kacken deshalb noch lange nicht, und pinkeln in Tante Emmas Vorgarten oder mitten im Supermarkt auch nicht'.


    Deshalb aber auch meine Frage nach dem Abhalten am Baum. Das müsste dann ja genauso kritisch beäugt werden, weil man damit dem Kind ja auch vermittelt dass sämtliche Ausscheidungen überall plaziert werden dürfen. Aber das würde doch hier keiner behaupten (also dass man das vermittelt).

    Irritierend finde ich, dass die andere Mutter sich so gar nicht dafür interessierte, dass die Ausscheidungen ihres Kindes für andere Menschen unangenehm sein könnten.

    Naja wie gesagt, wenn man da selber unempfindlicher ist, dann kommt man evtl gar nicht auf die Idee. Mich würde ein pinkelndes Kleinkind in der Dusche neben mir nicht stören. Ich würde halt ein paar Sekunden länger drinbleiben damit ich weiß dass alles abgespült ist. Zumal ich hinterher durch den schlimmsten Haar- und Flusenschmodden stapfen muss, und dann sind meine Füße eh hundertmal verdreckter. Aber vielleicht bin ich auch einfach abgehärtet, bin ja mitten in der Berliner Innenstadt aufgewachsen #freu

  • Wenn man in Bolivien nachts lange Strecken mit einem einfachen Reisebus über Land fährt, dann hält der Fahrer alle paar Stunden in kleinen Dörfern. Die Fahrgästinnen steigen aus und setzen sich an Ort und Stelle der langen Dorfstraße entlang auf den Boden und pullern. Die Männer stellen sich hin.

    Dann steigen alle wieder ein und es geht weiter :D

  • Kleine Mädchen werden von ihren Müttern nach meinem Eindruck früher ins Gebüsch geschickt oder begleitet. Vermutlich beginnt da schon eine frühe Sozialisation bei diesem Thema, die sich ja auch im Erwachsenenalter fortsetzt

    DAS glaube ich allerdings auch.


    Ich kenne zwar persönlich keine Männer die mitten in der Stadt an den Baum pinkeln (also zumindest habe ich das nicht miterelbt und traue es meinen Freunden/Kollegen/Angehörigen auch nicht zu), aber ich finde es immer überraschend dass Männer im Laufe eines Spaziergangs auf dem Land/ in der Natur meist mindestens einmal irgendwo Wasserlassen müssen. Ist mir echt schon mit zig Männern passiert, während ich meist nicht muss, oder halt nicht doll genug am jetzt sofort die Hose runterlassen zu müssen.

  • Aber sind Kinder nicht schlau genug, dass sie aus dem erlaubten Schwimmbaddusche-Pinkeln NICHT gleich ableiten, dass man plötzlich ÜBERALL pinkeln darf wo andere gehen? Ich würde mal vermuten dass abgespeichert wird 'Pinkeln in Schwimmbaddusche okay, kacken deshalb noch lange nicht, und pinkeln in Tante Emmas Vorgarten oder mitten im Supermarkt auch nicht'.


    Deshalb aber auch meine Frage nach dem Abhalten am Baum. Das müsste dann ja genauso kritisch beäugt werden, weil man damit dem Kind ja auch vermittelt dass sämtliche Ausscheidungen überall plaziert werden dürfen. Aber das würde doch hier keiner behaupten (also dass man das vermittelt).


    Für mich macht es schon einen Unterschied ob (wie im Schwimmbad) die Toiletten nebendran sind oder beim Beispiel Baum eher nicht. Zumal wir unterwegs auch schauen, dass wir uns dann eine Stelle etwas ab vom Weg suchen (also wohl offensichtlich Mädchenmama#lol)

  • Ich bin doch erstaunt dass es verbreiteter ist als ich dachte. Natürlich weiß ich dass davon nicht die Welt untergeht, und es etwas anderes ist ob er unter der Dusche oder ins Becken macht aber mich hat es glaub ich irritiert dass in die Dusche pinkeln so normal erschien. Die Toilette ist wirklich direkt nebenan. Kinder die abseits des Sandkasten in die Büsche pieseln weil kein Klo vorhanden sind ja etwas anderes, da mangelt es städtischerseits an Toiletten auf Spielplatz. Im übrigen riecht es an den häufig genutzten pinkel Ecken auch unangenehm. In der Stadt wusste ich als meine Kinder kleiner waren in welchem Geschäft Klos sind und konnte immer dorthin ausweichen. Zur Not hatte ich auch eine Windel in der Tasche um Kind rein pinkeln zu lassen. Hat sich insbesondere auf Autofahrten bewährt. Rechts ranfahren, Hosen runter Windel drum und gut ist.

    Im Schwimmbad habe ich mehr aus Reflex heraus etwas gesagt, eine Diskussion mit der Mutter habe ich nicht angefangen. Wofür auch? Ausser dass es dem Kind unangenehm wäre?

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • aber ich finde es immer überraschend dass Männer im Laufe eines Spaziergangs auf dem Land/ in der Natur meist mindestens einmal irgendwo Wasserlassen müssen. Ist mir echt schon mit zig Männern passiert, während ich meist nicht muss, oder halt nicht doll genug am jetzt sofort die Hose runterlassen zu müssen.

    Ja. Denen wird offenbar nicht beigebracht, so lange wie möglich einzuhalten. Sondern da gilt die Haltung: Naja, kannst ja an den Baum gehen. Mädchen kriegen da offenbar mehr Anstand oder Scham anerzogen. Mich verblüfft das auch immer wieder. In meinem Umkreis gibt es einige sehr wohlerzogene Männer, denen Manieren, Höflichkeit, Die-Form-Wahren etc. sehr wichtig ist, und die trotzdem bei jedem Ausflug irgendwann zwischendurch in die Büsche müssen. Während ich stoisch auf die nächste Toilette warte und nur in echten Notfällen in die Büsche gehe.

    Da kriegt mein Sohn grad anderes anerzogen. Mal schauen, ob die mütterliche Erziehung oder das väterliche Vorleben am Ende die Oberhand gewinnen...

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • A propos Spielplätze: Da hatte ich in Zürich ein Aha-Erlebnis. Dort stand neben einem Spielplatz ein Toilettenhäuschen. Nicht so was ekliges wie hierzulande, sondern eins, das richtig gepflegt wurde. Kostenlos. Ich fragte meine Zürcher Freundin, wie das kommt, und sie war von meiner Frage völlig irritiert: Hier sei doch schließlich ein Spielplatz. In der Schweiz sei es völlig normal, dass neben Spielplätze Toiletten gestellt werden. Schließlich müssen kleine Kinder ja mal. (Ist dann auch nicht an JEDEM Spielplatz der Fall, aber doch auffallend häufig.) Warum kommen eigentlich deutsche Stadtplaner nicht ebenfalls auf solche Ideen? das ist doch eigentlich das Naheliegendste der Welt.

    Dann hätte sich auch die leidige Frage nach den Spielplatz-Gebüschen direkt erledigt. Denn ja, das finde ich auch richtig schlimm, obwohl es so naheliegend ist: Die einen müssen dringend und es gibt nur dieses eine Gebüsch im Umkreis. Und die anderen wollen im Gebüsch Verstecken spielen. Tja, wie soll man diesen Konflikt lösen?

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • Naja andererseits ist es wirklich auf dem Land ja nun schnurz (oder?) da pinkeln doch überall Tiere hin, denke ich mir so als Großstadtmensch?

    Von daher könnten wir auch umgekehrt denken: Lasst uns die Mädchen vom sozialen Zwang befreien und sie öfter im Freien an den Baum/ ins Gebüsch pinkeln lassen :) (also außerhalb von Städten und Dörfern mein ich jetzt)


    Für mich macht es schon einen Unterschied ob (wie im Schwimmbad) die Toiletten nebendran sind oder beim Beispiel Baum eher nicht.

    Die Toilette ist wirklich direkt nebenan. Kinder die abseits des Sandkasten in die Büsche pieseln weil kein Klo vorhanden sind ja etwas anderes

    Ich schrieb ja dass ich das grundsätzlich NICHT vergleichbar finde, aber eben doch wenn es um die Bedenken geht, das Kind könnte aus dem Duschpinkeln lernen, dass es ab sofort überall hinpinkeln darf. DAS wäre ja beim Baum-Beispiel ganz genauso gegeben. Oder?

  • Ich muss immer. Überall. Ich bin kein Mann. Ich gehe auch immer. Und überall. Im Wald. Hinter einem Haus. In ein Gebüsch. Hinter ein parkendes Auto.

    Ich finde da wirklich nix dabei. Was auch gut ist. Denn ansonsten könnte ich das Haus nicht mehr verlassen :wacko:


    Ich finde Menschenurin wirklich total uneklig.

  • Toiletten müssen nicht nur gebaut werden sondern auch betreut werden. Also geputzt und evtl nachts abgeschlossen und so weiter. Das kostet Geld und das wollen /können die Kommunen nicht zahlen.

    Wünschen würde ich es auch. Im Gebüsch verstecken spielen habe ich aus naheliegenden Gründen unterbunden.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • Drama wie kommst du auf die Idee, das Chlor nur nach Chlor riecht, wenn es mit Urin in Verbindung kommt? Hier ist das Trinkwasser gechlort und das ist echt manchmal wie ein Glas aus dem Schwimmbecken trinken. Nun habe ich aber doch die Hoffnung, dass in unserem Leitungswasser kein Urin ist.

    Eine Flasche Chlorbleiche riecht übrigens auch nach Chlor...

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




    • Offizieller Beitrag

    Ich mag einfach nicht ungewollt Zuschauerin werden beim urinieren. Das überschreitet meine Schamgrenze. Ich finde es nur schon bei Festivals unangenehm, wenn die diese "Pissoir-Teile" da so öffentlich aufstellen und die Männer da stehen und pinkeln. Da muss ich nicht mal den Penis sehen, mir löscht es nur schon ab, wenn ich die da von hinten breitbeinig dastehen sehe.


    Mich störte es auch, als die Nachbarskinder es toll fanden auf die Wiese zu pinkeln, die blöderweise das Wiesenbord zu unserem Haus ist, wo wir dann draussen sassen und während die Kinder neben an die Hosen runter zogen und pinkelten.


    Mich störte es auch, als wir früher neben einem Imbiss wohnten, und die Gäste uns in die Büsche pinkelten, teilweise während wir am Essen draussen waren. Auch wenn der Betreiber uns versicherte, dass er nicht mehr pinkelt als er dringend müsste. Er verstand nicht ganz, wieso wir bis an die Gemeinde gelangten, dass er ein Toitoi für seine Gäste aufstellen muss.


    Von dem her wäre ich irritiert gewesen von der Mutter, dass sie es OK findet, wenn der Kleine da vor allen anderen Schwimmgästen in die Dusche pinkelt. Ist einfach etwas, was für mich nicht so ausgestellt gehört.

  • Sahne Das hab ich als Jugendliche von einem Rettungsschwimmer gelernt, der im Schwimmbad regelmäßig die PH-Werte kontrollieren und die Chlormenge entsprechend nachjustieren musste. Und hab das dann geglaubt. Und dabei fiel mir eben auf, dass es in manchen Schwimmbädern deutlich mehr nach Chlor riecht als in anderen. Das, was so besonders schlimm roch, war eins, bei dem es augenscheinlich einen deutlich geringeren Wasseraustausch gab als in anderen Schwimmbädern. Wo also auch deutlich mehr Haare drin schwammen als anderswo. Drum leuchtete mir das ein.

    Als Studentin war ich dann mehrfach in Spanien und wurde immer wieder daran erinnert, das Leitungswasser nicht zu trinken, weil es so stark gechlort sei, dass man davon Durchfall bekäme. Also hab ich brav Wasserkanister gekauft, obwohl das Leitungswasser nach nichts roch.

    So weit passte mein Weltbild also zusammen.

    Deine Beobachtungen deuten jetzt auf das Gegenteil hin. Dafür hab ich keine Erklärung, weil eben auch kein wirklich fundiertes Wissen. Tut mir leid. #weissnicht

    zertifizierte Beraterin für Natürliche Empfängnisregelung

  • ICH WILL KEIN URIN IM LEITUNGSWASSER #eek#eek#kreischen#kreischen#kreischen#kreischen#kreischen#kreischen#kreischen

    Am besten, ich vergesse diese ganze Unterhaltung ganz schnell wieder.

    Viele Gruesse vom andern Ende der Welt, Sarah




  • Ich hätte es sicher nicht erlaubt, auch wenn Urin sauber ist, "macht man" das nicht in der öffentlichen Dusche. Zuhause ist es mir egal, da kann er auch mal(!) in Garten machen