Höhlendrama bei gleichzeitigem Mittelmeermassengrab und die Schere im Kopf

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  • ich finde es sehr unangenehm, dass das in erinnerung rufen, dass es verdammt viele menschen gibt, die im mittelmeer ertrinken, mit einem vorwurf, warum man das denn vergisst, verbunden ist. ein einfaches erinnern fände ich ausreichend.



    Jo.

    Dafür habe ich mich entschuldigt und versucht meine Reaktion zu erklären.


    Ungeschehen kann ich sie nicht machen.


    Ich bin nach wie vor fassungslos, was man hier so kaum kommentiert raushauen kann, während man auf mein vergehen (das ich eingesehen habe, für das ich mich entschuldigt habe) nicht müde wird drauf zu hauen.



    Schönen Sonntag.

    Ich bin hier raus.

  • Ach inzw ist es doch hier ganz easy, man darf sagen, dass die Menschen freiwillig in die Boote steigen.

    Man darf sagen, dass sie einfach da bleiben sollen, wo sie herkommen ect. pp.


    Das muss man doch auch mal sagen dürfen!!!!




    Mich macht das nicht fassungslos. Ich sehe, dass der rechtsruck (OMG NEIN ICH BIN KEIN NAZI!!!) doch inzw in jeder Gesellschaftsschicht angekommen ist. Und die Hoffnung, die Pädagogen und Co in die "bindungsorientierte" Elternschaft stecken, dass die Kinder empathischer und so werden, sehe ich hier im Rabenforum widerlegt.


    AP, Bindungsorientiertheit, ect. bringt Menschen nicht dazu emphatisch zu sein. Nicht mal die grausamen Erzählungen eines Flüchtlings würden die Leute dazu bringen, Mitleid zu empfinden. Sie würden soviel Anstand besitzen, diesen LEuten nicht ins Gesicht zu sagen, dass sie ja nicht hätten fliehen müssen, aber mehr auch nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Also, ich sehe hier eine Menge Leute, die verletzt sind und sich herabgewürdigt fühlen in ihrem Engagement und ihrer Trauer.

    Bitte achtet auf eure Wortwahl und überlegt, welchen Sinn es für euch hat, irgendetwas nachzusetzen - und ob das zum konstruktiven Austausch zum eigentlichen Thema beiträgt.


    Conundrum als Mod


    und nun als Stinoforenuserin:


    So, dann lasst uns mal gucken, was wir tun können. So als jedEr einzelne. So ganz kindlich-naiv, ohne die globale "ja macht das denn überhaupt alles einen Sinn"-Frage zu stellen, die ja jegliches Engagement im Keim erstickt.

    Ja, klar, lösen können wir das damit nicht. Aber wir können etwas Sinnvolles tun. Wir sind nicht völlig ohnmächtig und hilflos.


    Mir fallen spontan ein:

    - konsequent Parteien wählen, die das Flüchtlingsproblem angehen bzw. nicht negieren oder eine passive Haltung dazu haben (da fallen mir jetzt in Deutschland nur die Grünen und die Linke (trotz den Äußerungen von Frau Wagenknecht) auf Bundesebene ein

    - die eigenen Landtags-, Bundes- und Europaabgeordneten bezüglich der Flüchtlingspolitik anschreiben und alle Bekannte bitten, das auch zu tun

    - Leserbriefe schreiben

    - Spenden für die Seenotrettungsinitiativen


    Und etwas distanzierter, globaler:

    - Engangement bei attac, ai usw.

    - nahezu jede Gemeinde hat irgendwelche Hilfsprojekte in afrikanischen Ländern laufen, um im Kleinen Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, sich dort beteiligen

    - die Politker auf Landes-, Bundes- und Europaebene anschreiben, und für eine faire Politik zu werben, die z.B. nicht über abstruse Subventionen eben den Aufbau lokaler Wirtschaftsstrukturen zu zerstören

    - Nun ja - und den eigenen Lebensstil überdenken, jetzt will ich da nicht zu fuzzy werden, muss mir da nochmal Infos holen, inwiefern es nun sinnvoll ist, Folienpaprika aus Marokko zu kaufen oder nicht zB, Elektrogeräte ganz selbstverständlich zu konsumieren, die dann auf riesigen illegalen Deponien in Afrika landen usw

  • conundrum,

    das Problem ist: man macht das alles über Jahre. Ich wähle bewusst, ich schreine Briefe an Abgeordnete, ich spende, ich bin Mitglied bei Flüchtlingspaten Syrien eV, wir haben ein Patenkind im Irak, ich habe ein Buch geschrieben, ich lesen an Schulen und bewusst in besonders rassistisch geprägten Gegenden, ich helfe hier den Leuten bei der Integration.

    Und es reicht einfach nicht.

    Es ändert sich nichts.


    Mir reicht das "Wir haben eine Familie in Sicherheit gebracht" nicht, wenn Tausend andere chancenlos sind. Ich erwarte mir etwas, eine gewisse Bewegung.

    Das heißt nicht, dass ich aufhöre oder aufgebe, ich mach das alles stur weiter, egal wie selten etwas zurückkommt.

    Aber die Emotionen lassen halt nach. Das ist Selbstschutz, natürlich. Man wird krank, wenn man alles zu nah an sich heran lässt. Aber andererseits macht dieser Selbstschutz auch krank, denn wenn man sofort hört wie von Julen und der erste Gedanke ist "Hoffentlich war er sofort tot, Hoffnung gibt es da eh nicht", dann ist das auch nicht mehr besonders gesund.

    Emotional gepackt hat mich das erst, als in den sozialen Medien die Verschwörungstheorien und das Bashing der Eltern losging. Da war dann wieder etwas da - das Bedürfnis, gegen die Dummheit der Leute zu argumentieren.

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Der "nicht sichtbare Erfolg" ist eine sehr schwierige Komponente, wir wollen ja irgendwie merken, dass wir Wirksam sind. Zudem fehlt Anerkennung und Bestätigung. Ich glaube, dass dieses Gefühl, zu einer großen Gruppe zu gehören, es leichter macht, mitzugehen und sich empathisch zu äußern. Bei den Einzelschicksalen, die sehr viele Menschen ansprechen, ist man Teil einer großen Bewegung, viele denken so wie man selbst, das bestätigt.

    Wer hingegen sagt, dass man die Flüchtlinge aus dem Wasser retten und nach Europa bringen sollte, ist eine Minderheit und setzt sich mit Anfeindungen und langen Diskussionen auseinander. Es kommt wenig positives zurück, wenig Bestätigung.

    Ist das irgendwie verständlich, was ich meine?


    Dennoch kann man neben dem, was conundrum dankebewerter Weise genannt hat, auch darüber reden und damit was beitragen. Aufklären, aufmerksam machen. Es sieht aus, als gäbe es einen Konsens, dass das Geschehen im Mittelmeer okay ist. Und solange das so ist, werden Verantwortliche keinen Anlass haben, anders zu handeln.


    (Ich habe mich deshalb aufs Mittelmeer beschränkt und andere Krisengebiete nicht genannt, weil es für mich einen eklatanten Unterschied gibt: bei letzteren erlebe ich, dass es für schlimm befunden wird, man aber "halt nichts tun könnte". Übers Mittelmeer gibt es so viele Stimmen, die es richtig finden, dass die Menschen dort ertrinken. Das hat für mich, nicht im Leid, aber im gesellschaftlichen Umgang damit, eine völlig anderer Dimension )

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Ich denke, das große Problem ist, dass das Mittelmeerthema sich einfach nicht wirklich lösen lässt. Es ist eine Folge einer unguten globalen Entwicklung, die ein Gefälle zwischen Arm und Reich geschaffen hat, das einen Sog entwickelt, der kaum kontrollier- oder lenkbar ist.

    Ja natürlich ist es unbedingt sinnvoll die Seenotrettung zu unterstützen und ihr die Möglichkeit zu bieten, die Geflohenen sicher in Europa abzusetzen. Das ist auf jeden Fall ganz wichtig. Aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, weil es die Symptome bekämpft, während die Ursachen nicht angegangen werden und sich die Situation der Menschen vor Ort ja eher weiter verschlimmert.

    Ich bin da auch echt resigniert, weil es so viel Gier, Egoismus, Machtbesessenheit, Lust an Gewalt, (religiösen) Hass, Korruption auf dieser Welt gibt, dass es ein schier aussichtsloses Unterfangen - und ja eigentlich von den "Reichen" gar nicht gewollt - ist, wirklich (nachhaltig) etwas daran zu ändern.

    Ich finde es eine sehr verständliche Reaktion, dass der Einzelne sich angesichts dieser Situation einigelt in seine Alltagswelt, schon als Selbstschutz.

    Und die Energie lieber dafür investiert, "Frieden" im eigenen Mikrokosmos zu schaffen und sich da zu engagieren, wo sie/er tatsächlich sichtbare positive Veränderungen erreichen kann. Da sind wir dann wieder beim Thema Einzelschicksale. Da fühlen wir uns "wirksam". Wir können sehen, dass unser Engagement Anderen hilft.


    Ich finde es übrigens großartig, wenn es Menschen gelingt, Massenbewegungen für wichtige Anliegen anzuschieben. Aktuell z.B. die Klima-Demos der Jugendlichen. Die Trägheit der Gesellschaft (und ich nehme mich dadurchaus nicht aus) ist wahnsinnig schwer zu überwinden.

    Freda mit dem Jan-Feb-Mär-Trio (01/05 + 02/08 + 03/12) #love


    Ich kaufe und verkaufe im Rabenflohmarkt

    Einmal editiert, zuletzt von Freda ()

    • Offizieller Beitrag

    Freda Dieser Gedanke


    Aber das ist ein Tropfen auf den heißen Stein, weil es die Symptome bekämpft, während die Ursachen nicht angegangen werden und sich die Situation der Menschen vor Ort ja eher weiter verschlimmert.

    - den meine ich. Der schafft das Gefühl von Resignation, wie du ja auch selbst im anschließenden Satz schreibst.

    Und diese Resignation füttert dieses große anonyme Schweigen, das Schulterzucken der Bürger, das Gefühl, dass es ja alles eh nix bringt und man es deshalb eigentlich ja bleiben lassen kann. (Das unterstelle ich Dir damit nicht, sondern ich möchte damit einen mir sehr bekannten Gedankengang illustrieren, den ich von mir selbst und meinem Umfeld gut kenne)


    Ja, wirklich, da mag ich dann lieber die naive "gute" Sichtweise meines 5jährigen einnehmen und sagen, so, dann tun wir eben jetzt was wir tun können.

    Es geht ja nicht darum, komplexe globale Verflechtungen zu allerseitigem Wohlgefallen zu lösen, denn ja, das geht nicht.


    Es geht darum, wie wir verhindern können, dass weiter viele Leute ohne Hilfe vor unserer Haustür ersaufen gelassen werden.


    Wer hat hier doch neulich gleich das Zitat von Heinrich Böll aus der Zeit der vietnamesischen Boat people verlinkt?

    Ich habe den Artikel des Spiegels dazu gelesen, und es mutete mir an wie eine Realsatire - die aller gleichen reflexhaft vorgebrachten Argumente der Politiker und eines Teils der Öffentlichkeit im Angesicht verzweifelter und ertrinkender Menschen. ("Wir können doch nicht allen helfen." - "Wir haben nur begrenzte Aufnahmekapazitäten." - "Die flüchten ja nur aus wirtschaftlichen Gründen, nicht aus wirklicher Not."...)

  • Hallo,


    Ich möchte mich im übrigen ganz ausdrücklich und sehr deutlich von bestimmten Aussagen anderer Mitschreiberinnen (freiwillig eingestiegen usw.) distanzieren, da sie nicht einmal ansatzweise in meinem Denken vorkommen. Nur zum klarstellen.


    Mir ging es tatsächlich lediglich um Ort und Form der "Erinnerung".


    JooBoo

    Ich hatte das Gefühl, daß dir zwar klar geworden ist d a s s Ort und Zeit bei den anderen nicht gut angekommen sind, du aber nicht recht nachvollziehen kannst, warum.


    Für mich hat sich die Frage gestellt, warum gerade in diesem Strang auf diese (vorwürfliche) Weise?

    Hier gibt es Stränge über Urlaubsplanungen... Wie kann man an Urlaub denken und vergessen, dass....

    Über Kinderkrankheiten... Wie kann man sich Sorgen um Kleinigkeiten wie Ausschlag machen, wenn...

    Es gibt 2 Kerzenstränge. Warum schreibt man über den Einzelfall einer auf der auf der Autobahn verunfallten Mutter, zu der man persönlich nie Kontakt hatte, wenn...? Oder mit einer unbekannten Userin mitfühlen, die jemanden verloren hat, wenn...

    Es gibt einen Haustier-Trauerstrang. Wie kann man um Nachbars Katze traurig sein, wenn...

    Es gibt sogar einen Strang, in dem sich Leute Sorgen um einen W a l d machen. Warum sich Sorgen um Bäume machen, wenn...


    Ich verstehe einfach nicht, warum es ausgerechnet der Strang sein musste, in dem es die Sorge um und später die Trauer über um den Tod dieses Kindes ging. Ich mag nicht das Gefühl haben, mich hier nicht mehr über andere Themen, über Sorgen, Kummer... austauschen zu können, ohne Gefahr zu laufen, daß jemand ein solches "aber" reinwirft, so berechtigt und wichtig das Anliegen hinter dem Aber sein mag.

    Hm, wie gesagt, ich habe das Gefühl, ich kann nicht rüberbringen, was ich meine.


    Ja, ich finde die Seenotrettung wichtig und ich finde es beklemmend, was da passiert. Ich finde wichtig, es immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, aber halt nicht als Vergleich zu irgend etwas. Damit die, die sich engagieren möchten und können, wissen wo und wie sie das tun können. Damit bewusst wird, daß dieses Leid immer noch und täglich wieder passiert.


    Aber gleichzeitig finde ich, daß jeder Mensch für sich selber sorgen muss, auch emotional, auch durch Abgrenzung. Und daß er das Recht hat,. auch bei anderen Themen mitfühlen zu dürfen, obwohl man da nicht konkret helfen kann oder es von der Menge der Menschenleben her "nur ein Einzelfall" ist.

    Und daß man auch das Recht hat, zu sagen: Ja, ich finde es wichtig, sich zu engagieren, aber MEIN Platz ist derzeit anderswo (bei einem anderen Projekt, bei meinem extrem herausfordernen Alltag, ...). Manchmal möchte man für große Sachen spenden, manchmal 2 konkreten Kindern Essen und Schulbesuch in ihrem Land ermöglichen (z.B. damit sie gar nicht erst auf die Flucht gehen müssen). Wer will so etwas gegeneinander aufwiegen?


    Und manchmal ist Abgrenzung nötig, um überhaupt weitermachen zu können und nicht selber kaputt zu gehen.

    Im konkreten Alltag (Eine Krankenschwester, die bei jedem schwer kranken Kind wieder emotional zusammenklappt, wird ihren Dienst nicht lange machen können) als auch im Großen (wenn ich mein Verhältnis von "wirklich helfen können" zum großen Leid auf der Welt sehe, könnte ich das Gefühl bekommen, es lohnt sich gar nicht, es ist ja doch alles sinnlos..."

  • Hallo,


    Das habe ich schon verstanden.


    Es ändert aber nichts daran, daß ich der Meinung bin, daß man nicht eins gegen das andere aufwiegen kann oder sollte. Eins am anderen messen kann. Sonden es als zwei verschiedene Themen behandeln sollte.


    Und daß man mit Vorwürfen, das Mitgefühl eines Menschen sei falsch oder/und an falscher Stelle.... die Leute eher nicht für das gewinnt, wofür das eigene Herz brennt. Sondern daß man mit einer eigenständigen Erinnerung ohne Bezug und ohne Vorwurf vermutlich mehr Erfolg haben wird und mehr Verständnis für das eigene Anliegen bekommt. Gerade WEIL viele Menschen doch mitfühlend sind.


    Aber ich denke, da drehen wir uns im Kreis., Ich kann dir nicht verständlich machen, was ich meine, bzw. siehst du es anders als ich und du kannst mich nicht überzeugen, es so zu sehen wie du, daß eins am anderen zu messen, eins gegen das andere zu werten, eins im Vergleich zum anderen lächerlich (so empfinde ich zumindest die Darstellung in der Karikatur) ist...

  • Ich denke auch, diese Assoziation hat ja nicht nur JooBoo, sondern das habe ich in den letzten Tagen viel gesehen. Für mich gibt es da eigentlich keinen direkten Zusammenhang, aber es empfinden nicht wenig Menschen eben anders.


    Trin, mach einfach weiter wie bisher! Denn das ist gut so!

    Letztlich wird es in jedem Strang immer immer Leute geben, die auf ihrem Sofa sitzen und die Augen rollen. Diese Leute sagen dann in dem Moment nur einfach nichts. Wir nehmen sie also nicht wahr. JooBoo hat in diesem Fall aktiv was gesagt in etwas unangemessenem Tonfall, aber dafür hat sie sich entschuldigt und damit ist es doch eigentlich nun auch gut, finde ich. Jedem von uns gehen mal die Gefühle durch und bei so emotionalen Themen hier doch auch echt kein Wunder.


    So oder so, ist dieser Thread für die Mittelmeeropfer hochgeplöppt so, was immer eine gute Sache ist, um mal wieder zu überlegen, ob man nicht doch irgendwas tun kann.

    Ich finde auch die psychologische Betrachtung, die hier mit eingebracht wurde, ganz interessant, denn das beobachte ich in meinem Umfeld auch so und wundere mich da einfach auch oft.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Wie ist das juristisch eigentlich, weiß das jemand? Gibt es eine Instanz, vor der man das "Nichtstun" und sogar die offensichtliche Behinderung von Rettungsschiffen als eine Art unterlassene Hilfeleistung anklagen kann?

    Die Rechtsgrundlagen sind vielfältig, das macht es konfus. Völkerrechtlich ist es wohl unzulässig, Seenotrettungsrecht sagt auch klar, dass gerettet werden muss. Das Zurückschieben in lybische Gewässer oder nach Ländern ist ein Verstoß gegen die genfer Flüchtlingskonvention, wenn die Menschen sagen, dass sie Hilfe brauchen. Nicht alle haben das Völkerrecht ratifiziert, die Situation ist ziemlich verfahren. Rechtlich muss jedes Schiff retten. Wenn es aber gehindert wird, dann ist es schwierig, den Verantwortlichen zu benennen, im zweifel gilt dann das Recht der Nationalstaaten.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Hallo,


    Ich möchte mich im übrigen ganz ausdrücklich und sehr deutlich von bestimmten Aussagen anderer Mitschreiberinnen (freiwillig eingestiegen usw.) distanzieren, da sie nicht einmal ansatzweise in meinem Denken vorkommen. Nur zum klarstellen.


    Mir ging es tatsächlich lediglich um Ort und Form der Erinnerung



    Ja. Und nach dem xten Beitrag in epischer Länge und Breite, indem du mich zu meinem vergehen belehrst, was ich durchaus längst verstanden habe, ich gewichte das anders als du, beziehst du doch tatsächlich mal Stellung zu einer Aussage, die mir schwer im Magen liegt.


    Aber nur in der Form, dass du dich davon distanzierst. Da ist es dir aber offensichtlich nicht wert, gegenüber der userin darauf in zig Beiträgen einzugehen.


    Diskutierst du um des diskutieren willens?


    Mit mir bitte nicht mehr, ich überspringe deine Beträge in der Regel, weil mich dein schreib und DiskussionsStil ermüdet. In dem Fall hier hab ich es natürlich gelesen.


    Aber jetzt mag ich nicht mehr und geh die ignorier Funktion suchen....

  • Ich finde Vergleiche von Leid auch nicht... sinnvoll? Es ist alles schlimm, es liegt im Auge des Betrachters, was dieser in einem Moment X emotional an sich ranlässt.

    Aber ich bin den Menschen auch nicht böse, die dann an für andere unpassender Stelle fragen "und was ist mit Problem Y?".

    Vielleicht wäre es besser, man fühlte sich nicht angegriffen, man könnte in so einem Moment statt um sich zu schlagen das andere Leid einfach wahrnehmen. Wahrnehmen für den Menschen, dem dies gerade ein Anliegen ist.


    Ich kämpfe für Bäume. Die sind ja ein Symbol. Für das Klima. Gegen Rassisten. Und für die Seenotrettung. Und, und, und.

    Allen Themen ist eines gemein: diese schreckliche Hilflosigkeit. Dieser Kampf gegen Windmühlen. Ich hasse es.

    Ich denke immer, Leute, denkt doch mal nach! Zum Beispiel vorletzte Woche. 49 Menschen sitzen auf dem Meer in einem Schiff fest. Das ist doch lächerlich! Das sind nur! 49. Was für ein Heckmeck. Es ist unsere Verpflichtung, dass wir deren Leben retten. Warum muss man da 100 Jahre diskutieren?

    Und wenn man sich diese ganzen Konflikte auf der Welt anschaut... Die sind nicht lösbar. Zumindest nicht schnell. Und nach meinem Verständnis ist es unsere Pflicht zu helfen.


    Ich brauche Schokolade.

  • Hallo,


    #confused#blink


    Warum sollte ich zu etwas "Stellung beziehen", was gar nicht meine Meinung ist? Das müssen doch diejenigen tun, die diese Meinung haben und äußern. ICH bin doch nicht verantwortlich für deren Meinung, warum sollte i c h mich dann dafür rechtfertigen, daß sie so (anders) denken als ich?

    #weissnicht


    Ich diskutiere dann, wenn ich das Gefühl habe, es könnte etwas bringen, mir, dem anderen, uns beiden... im konkreten Fall (damit meine ich nicht dich sondern das andere Thema) ist diese Phase vorbei und ich am "bringt nichts" -Punkt. Ich hatte nur das Gefühl, da in einen Topf geworfen zu werden und wollte klar machen, daß meiner auf einer anderen Herdstelle steht.


    Ignorieren ist OK, ich sehe andersrum keinen Grund dafür.

  • Die sitzen übrigens immer noch auf dem Schiff vor der italienischen Stadt Siracusa auf Sizilien und dürfen nicht in den Hafen einfahren. Die Bürger und der Bürgermeister würden sie aufnehmen....

    Da fehlen mir echt die Worte für.

    Die Seawatch 3 ist das letzte Schiff im Mittelmeer und darf wieder nicht arbeiten. Was soll der Scheiß?

    Ich versteh die Mensche nicht. Wirklich.


    Jooboo, es gibt hier im Forum Menschen, mit denen mag ich über dieses Thema nicht mehr diskutieren. Been there, done that und es bringt leider überhaupt nichts.

    Deshalb geh ich da nicht mehr drauf ein. Ich meine ausdrücklich nicht Trin. Nur damit da keine Missverständnisse aufkommen.

  • Ja Elfchen. Es gibt eigentlich sogar genug Menschen, die Hilfe anbieten.


    Dasselbe bei dem angeblichen Riesenansturm syrischer Flüchtlinge. Ich kann nur jedem empfehlen, sich diesen Konflikt mal näher anzusehen. Dazu gibt es inzwischen sogar Youtube Filmchen!

    Wir haben hier bei der Stadt angerufen und gesagt, dass jedes Haus in dieser Straße so viele Flüchtlinge aufnimmt, wie es für die Bewohner vertretbar ist. Wir durften nicht. Haha. Kopf -> Tisch *rumms*

  • Entschuldigt, falls die Frage doof ist, aber: haben alle Länder das Anlegen verboten oder „nur“ Italien? Ich mein, das ist schlimm genug, aber könnte die Seawatch ein anderes Land anlaufen? Oder ist das zu weit?