Möglichkeit der Krankschreibung versus mehr Einkommen

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  • Hallo,

    ich habe schon wieder Bedarf an Euren Meinungen, ich hoffe ich gehe niemanden auf den Wecker.


    Es geht um meine berufliche Zukunft nach der Elternzeit.

    Ich habe möglicherweise verschiedene Optionen, Variante A wäre fast komplett angestellt mit stundenweiser Zuarbeit auf Honorarbasis; Variante B wäre minimal angestellt und hauptsächlich auf Honorarbasis.

    Der Einkommensunterschied wäre sehr groß, bei 30h/Woche würde ich mit Variante A nur 2/3 von dem verdienen, was ich bei Varinate B raus hätte.

    Zudem wäre ich bei Variante B zeitlich flexibler, auch hinsichtlich Urlaub, hätte dann aber ggf. Verdienstausfall.

    Bei Variante B käme allerdings mehr Eigenverwaltungskram / Buchführung durch mich hinzu, also wahrscheinlich nochmal ein etliche unbezahlte Stunden.

    Der in meinen Augen große Vorteil von Variante A liegt darin, daß ich mich da bei Krankheit (der Kinder) tatsächlich krank schreiben lassen könnte, inkl. Gehaltsweiterzahlung. Das wäre bei Varinate B nicht möglich, da könnte ich zwar frei machen, hätte aber Dienstausfall.

    Ist also die Frage, wie oft tritt das dann tatsächlich ein? Lohnt es deswegen das geringere Einkommen in Kauf zu nehmen?


    Die (kleinen) Kinder sind 1 und 4.


    Wie seht Ihr das?

    Danke, Seda

  • Bezahlten Urlaub hättest du bei B doch auch nicht, oder?


    Ich bin Freiberuflerin, und bei allen Vorteilen - ich würde mich für Variante A entscheiden. :) Gerade mit kleinen Kindern sind unvorhergesehene Ausfälle doch vorprogrammiert.


    edit: Wie ist es denn mit Krankenversicherung, Altersvorsorge etc. bei Variante B?

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    Einmal editiert, zuletzt von Fürchel ()

  • Ja, bezahlten Urlaub gäbe es nur bei Variante A.


    Die Sozialabgaben müsste ich bei Variante B selber tragem , das Einkommen wäre trotzdem höher.

  • Wenn du dir die Krankentage und den Urlaub noch rausrechnest, kann ich mir nicht vorstellen, dass von 1/3 mehr Gehalt wirklich noch mehr übrigbleibt...

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Bezahlten Urlaub hättest du bei B doch auch nicht, oder?


    Ich bin Freiberuflerin, und bei allen Vorteilen - ich würde mich für Variante A entscheiden. :) Gerade mit kleinen Kindern sind unvorhergesehene Ausfälle doch vorprogrammiert.


    edit: Wie ist es denn mit Krankenversicherung, Altersvorsorge etc. bei Variante B?

    Hier auch eine Freiberuflerin, die Variante a bevorzugen würde, auch mit weniger Geld.

    • Offizieller Beitrag

    Was ist mit deiner Rente? Für die dürfte Variante A auch besser sein. Und jobsicherheit? Können die dich dann nicht auch recht einfach wenig beschäftigen, wenn die Auftragslage nicht so gut ist?

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

    ---

    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

    • Offizieller Beitrag

    2. Nachschub: die müssen ja bei Variante B irgendeinen anderen Vorteil haben, wenn sie dir mehr Geld zahlen- da musst du halt schauen, ob du mit dem leben kannst.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Wenn du als Angestellte noch 2/3 rauskriegst, ist das doch eine ganze Menge. Als Selbstständige hast du ja viel höhere Kosten, auf jede bezahlte Stunde kommt deine unbezahlte Verwaltungszeit, der Arbeitgeberanteil an den Sozialabgaben fällt weg etc. Du musst - wie Hermine schreibt - dann ja auch beschäftigungsflauten selbst abfangen. (Auf den ersten Blick wirken die Einkünfte von Selbständigen immer so hoch, aber wenn man das realistisch betrachtet, geht davon mehr als 1/3 ab.)


    Falls dir die Selbstständigkeit nicht etwas besonderes ermöglicht - zb. für mehrere Auftraggeberinnen zu arbeiten - ist die Angestellten-Variante besser für Dich.

  • Mir fällt gerade noch ein, dass du z.B. auch kein/kaum Arbeitslosengeld bekämst bei Variante B. Da müsstest du dich also auch noch privat absichern.

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

  • Und Versicherungen? Berufshaftpflicht etc.


    Hier steht allgemein für Freelancer, dass sie 1,5 mal so viel bekommen sollten wie Angestellte. Das wäre dann ja wie bei deinem Angebot Freelancer - vermutlich gibt es doch für deinen Beruf auch Angaben dazu.


    Hier zum Beispiel.


    Außerdem: wenn die Praxis dein einziger Auftraggeber ist, wird irgendwann das Finanzamt nachfragen. Das kann böse Nachzahlungsforderungen nach sich ziehen.

  • Wenn du dir die Krankentage und den Urlaub noch rausrechnest, kann ich mir nicht vorstellen, dass von 1/3 mehr Gehalt wirklich noch mehr übrigbleibt...


    Aber wenn ich z.B. sage, 20 Urlaubstag, das entspricht ja einem Monat, also ein Monatsgehalt gäbe es "umsonst", oder?

    Und bei 20 Kindkranktagen und 10 von mir, nochmal ein Monatsgehalt,


    Zwei Monatsgehalte des Angestelltengehaltes habe ich innerhalb von 3-6 Monaten mehr verdient mit Variante B.


    Und jobsicherheit? Können die dich dann nicht auch recht einfach wenig beschäftigen, wenn die Auftragslage nicht so gut ist?

    Nein, die Gefahr besteht definitiv nicht. Das ist garantiert.


    . Nachschub: die müssen ja bei Variante B irgendeinen anderen Vorteil haben, wenn sie dir mehr Geld zahlen- da musst du halt schauen, ob du mit dem leben kannst.

    Nein, es hat sonst keine Nachteile. Das ist so gereget. Ich kann mir das aussuchen.


    Wenn du als Angestellte noch 2/3 rauskriegst, ist das doch eine ganze Menge. Als Selbstständige hast du ja viel höhere Kosten, auf jede bezahlte Stunde kommt deine unbezahlte Verwaltungszeit, der Arbeitgeberanteil an den Sozialabgaben fällt weg etc. Du musst - wie Hermine schreibt - dann ja auch beschäftigungsflauten selbst abfangen. (Auf den ersten Blick wirken die Einkünfte von Selbständigen immer so hoch, aber wenn man das realistisch betrachtet, geht davon mehr als 1/3 ab.)

    Sozialabgaben habe ich schon großzügig rausgerechnet, ich habe jahrelang so gearbeitet, weiß, wie es geht. habe hier bei der Vergleichsrechnung schon mit dem selbsständigen "netto" Einkommen gerechnet (50%).

    Alo NACH Abgaben hätte ich bei Variante B noch 1/3 mehr als bei A.

    Unbezahlte Buchhaltungszeit kommt natürlich dazu.

    Beschäftigungsflauten gibt es in meiner Branche definitiv nicht.

  • Und Versicherungen? Berufshaftpflicht etc.

    Die habe ich bei beiden Varianten, da ich auch bei A geringfügig selbstständig bin.




    Hier steht allgemein für Freelancer, dass sie 1,5 mal so viel bekommen sollten wie Angestellte. Das wäre dann ja wie bei deinem Angebot Freelancer - vermutlich gibt es doch für deinen Beruf auch Angaben dazu.




    Außerdem: wenn die Praxis dein einziger Auftraggeber ist, wird irgendwann das Finanzamt nachfragen. Das kann böse Nachzahlungsforderungen nach sich ziehen.

    Wenn ich das Einkommen selbstständig VOR Abgaben nehme, habe ich das 3fache. NACH Sozialabgaben das 1,5 fache.


    Das mit dem Auftraggeber verstehe ich jetzt nicht, aber ich glaube, das trifft auf mich nicht zu. Scheinselbstständigkeit wäre das nicht.

  • Wenn Du als Selbstständige nur einen Auftraggeber hast, bist Du scheinselbstständig. Wenn das auffliegt müssen sämtliche Arbeitgeber Sozialabgaben vom Auftraggeber und Dir ( ihr seid gesamtschuldnerisch haftbar) nachgezahlt werden. Da sind schon einige kleine Firmen bankrott gegangen. Ich war bei der AWO scheinselbstständig beschäftigt, das war sehr unschön und ich meinen Job los.

  • wenn du die Rechnungen nur an die Praxis stellst, könnte man daran zweifeln, dass es richtig „selbstständig“ im rechtlichen Sinne ist. Stellst du die Rechnungen an viele verschiedene Personen, als zb. direkt an Kundin/Patientin, wird das nicht so schnell in frage gestellt.


    Als Selbstständige kannst du ja auch höhere Werbungskosten geltend machen. Wenn du die Situation so schon kennst und dich der Verwaltungsaufwand nicht schreckt (bei Variante a nimmst du keine Arbeit mit heim, bei Variante b schon), klingt das finanziell attraktiv.

  • Also zusammengefasst:

    Ich hätte bei variante A 1/3 weniger Einkommen, dafür bezahlten Urlaub und Krankschreibung, dies entspräche ca. 1-2 Monatseinkommen von Variante B.

    Ich hätte halt die Sicherheit im Moment der Krankschreibung, muss nicht planen. Spare unbezahlte Arbeitzeit daheim. Hab den Kopf freier.


    Variante B bringt 35% mehr Geld, bzw. nach Einberechnung der Urlaubs- und Kranktage immer noch 30% oder so. bichen weniger wenn man die Verwaltung bedenkt.

  • Wie bist du denn bei der Selbständigkeit im Krankheitsfall versichert? Krankentagegeld ist teuer und ersetzt maximal um die 60% deines Einkommens, nicht deines Gewinnes. Nach jahrelanger Selbstständigkeit geniesse ich persönlich das angestellt sein sehr. Der Papierkram mit den eigenen Rechnungen und die umständlichen Abrechnungen mit den Krankenkassen waren mir immer ein Greuel. Allerdings war ich als Selbständige provisions abhängig, da war auch immer Glück dabei. Und wenn man das Glück mal nicht hatte, konnte es auch schnell existenzbedrohend sein. Wenn du da besser aufgestellt bist, ist das natürlich auch noch mal eine andere Sache.

    Sepia mit Tochter 09/2006 + Sohn 07/2010