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    • Offizieller Beitrag

    Abseits davon können wir uns gerne über das einüben angemessener Bekleidung in der Schule für alle Geschlechter unterhalten

    Aber das ist doch so! Es gibt keine Kleiderordnung ausschliesslich für Mädchen.

    Es gilt auch für Jungs in Muscleshirts oder Hosen, bei denen der halbe Arsch raushängt. Die Regel "die Unterhose ist nicht zu sehen" gilt tatsächlich unisex. Die Käppi-Regel auch.


    Ich weiss auch nicht ob sich einige nicht bewusst sind, dass es die Jugendlichen selber stört, wenn andere so herumlaufen? Ich kenne keine Jugendlichen, die sich ab der Dresscode-Regel gestört fühlen.

  • Weil es ein Unterschied ist, ob man sich über meine unangenehme Stimmlage das Maul zerreißt oder mich des Mißbrauchs von Schutzbefohlenen bezichtigt.

    Die beste Vergeltung ist, nicht zu werden wie dein Feind (Marcus Aurelius)

    Einmal editiert, zuletzt von Kerstin_Pfalz ()

  • Für mich fällt "der Herr Müller glotzt allen Mädchen auf die Brust" in die gleiche Kategorie wie "die Frau Schmidt mag Mädchen lieber, deshalb hat mein Hansi schlechte Noten."

    Es sagt beides nichts aus.

  • Wenn die anderen Sechstklässler plötzlich alle schreien "der Herr Müller hat der Karin auf den Busen geglotz!" nur weil die einen tiefen Ausschnitt hat (und wahrscheinlich noch keine nennenswerten Brüste) dann erwarte ich, dass der Lehrer damit umgehen kann und nicht, dass der Karin ihr Shirt verboten wird.

    Wenn die Kidner das schreien, wird vermutlich mindestens eines es irgendwo anders auch erzählen. Oder zu Hause. Und wenn zehn Kids auf Nachfrage bestätigen, dass der Herr Müller der Karin auf den Busen geglotzt hat kann der ganz schnell seinen Job los sein. Oder zumindest nen Ruf haben den er so schnell nicht mehr los wird. Bei Lehrern, bei Eltern und bei Schülerinnen, die ihn dann je nach Typ entweder fürchten oder bewusst mit aufreizender Kleidung provozieren. Da kann er noch so souveränd damit umgehen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • hm...

    Wir leben doch gemeinsam mit anderen Menschen und für dieses Zusammenleben stellen wir Regeln auf.

    FKK ist am Strand nur an bestimmten Abschnitten erlaubt. Sich öffentlich entblößen ist nicht erlaubt.

    Das ist ok, denn nicht jeder mag den anderen nackt sehen.

    Genauso sehe ich die Kleiderordnung in einer Schule. Die wesentlichen Teile sind bedeckt. Punkt.

  • Für mich fällt "der Herr Müller glotzt allen Mädchen auf die Brust" in die gleiche Kategorie wie "die Frau Schmidt mag Mädchen lieber, deshalb hat mein Hansi schlechte Noten."

    Es sagt beides nichts aus

    Naja - glotzt allen Mädchen vieleicht. Wenn Deine Tochter aber heimkommt und sagt "Der Herr Müller hat mir heute die ganze Zeit auf die Brust geglotzt" oder Du im Supermarkt hörst "Hast Du schön gehört, der Herr Müller glotzt der *Tochtername* immer auf die Brust" , dann schaut das schon anders aus. Für viel genug Eltern jedenfalls.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    • Offizieller Beitrag

    ...es ist ein Ding wenn die Schule versucht gewisse soziale Normen zu vermitteln, ein anderes wenn sie versucht die Einhaltung diese auf Kranpf zu erzwingen...was macht die Schule eigentlich wenn sich ein Schüler weigert so ein T-Shirt zu tragen? Zwangsbekleidung?

    Das ist eigentlich recht einfach: eine "Rüge" und bei wiederholtem nicht Einhalten der Schulordnung gibt es schlicht und ergreifend Schulverweis (das ist hier rechtlich trotz Bildungspflicht möglich).

    Wir Eltern haben alle die Schulordnung inkl. Kleiderordnung gesehen, kennen die Folgen und haben dem zugestimmt, in dem wir unsere Kinder auf diese Schule gehen lassen.

    Ich habe ein bisschen den Eindruck, es könnte auch ein gewisser kultureller Unterschied sein, von meinem Gefühl her ist die Stellung von Lehrpersonen/Schulen hierzulande noch deutlich stärker als in D zum Beispiel (ich habe schon Beispiele mit deutschen Lehrpersonen durchgesprochen, wo sie meinten, dass würden sie sich aus Furcht vor Klagen gar nicht trauen).

    Danke Daroan!

    Genau - ich glaube, hier gehen wir von ganz unterschiedlichen Annahmen aus. Manche sehen die Einhaltung der Kleidervorschriften als Gängelei (was ich verstehe, wenn es wie einige Beispiele hier auch echt nur ums Prinzip geht...) - andere sehen eher das es wie Daroan beschreibt auch um Chancengleichheit geht.

    Abseits davon können wir uns gerne über das einüben angemessener Bekleidung in der Schule für alle Geschlechter unterhalten

    Aber das ist doch so! Es gibt keine Kleiderordnung ausschliesslich für Mädchen.

    Es gilt auch für Jungs in Muscleshirts oder Hosen, bei denen der halbe Arsch raushängt. Die Regel "die Unterhose ist nicht zu sehen" gilt tatsächlich unisex. Die Käppi-Regel auch.


    Ich weiss auch nicht ob sich einige nicht bewusst sind, dass es die Jugendlichen selber stört, wenn andere so herumlaufen? Ich kenne keine Jugendlichen, die sich ab der Dresscode-Regel gestört fühlen.

    Ich kenne auch nur Regeln, die für alle gelten.

    Und ich habe jetzt in der Klasse von meinem Sohn auch noch nie über Probleme mit dem Dresscode gehört...


    Es ist übrigens beileibe nicht nur so, dass die Mädels ihre Reize bei männlichen Lehrpersonen testen, das gibt es in umgekehrter Variante auch....

    Für mich fällt "der Herr Müller glotzt allen Mädchen auf die Brust" in die gleiche Kategorie wie "die Frau Schmidt mag Mädchen lieber, deshalb hat mein Hansi schlechte Noten."

    Es sagt beides nichts aus.

    Nein, für mich hat ersteres schon noch eine deutlich gefährlichere Note - vielleicht weil ich in meiner Schulzeit wirklich einen Fall eines übergriffigen Lehrers erlebt habe.

    Wenn ich als Lehrerin mit so einer Anschuldigung konfrontiert wäre, hätte ich ziemliches Muffensausen, ehrlich gesagt.


    Ich verstehe viele Argumente der Kritikerinnen solcher Massnahmen - und kann sie oft auch nachvollziehen. Aber ich sehe in der Praxis wie und warum diese Regeln funktionieren und sinnvoll sein können.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Mein Kleiner war gerade super. Er hat das Thema im Radio mitbekommen und meinte nach meiner Erklärung, dass zu viel nackte Haut ja vielleicht die jugendlichen Mitschüler ablenken könnte: "Dann sollen die sich halt nicht ablenken lassen." :D Und er meinte noch, jeder darf doch anziehen, was er will, und nur mit Badehose geht schon keiner in die Schule. #cool

    mit Sohn groß (2007) und Sohn klein (2010)

    • Offizieller Beitrag

    Mein Kleiner war gerade super. Er hat das Thema im Radio mitbekommen und meinte nach meiner Erklärung, dass zu viel nackte Haut ja vielleicht die jugendlichen Mitschüler ablenken könnte: "Dann sollen die sich halt nicht ablenken lassen." :D Und er meinte noch, jeder darf doch anziehen, was er will, und nur mit Badehose geht schon keiner in die Schule. #cool

    Frag ihn in ein paar Jahren nochmal... in den Hormonwirrungen ist es wohl schon ein Stückchen schwieriger, sich nicht ablenken zu lassen.

    :D


    Aber wie gesagt, ich kenne diese Regeln eh nicht nur so "sexualisiert" wie sie hier besprochen werden, sondern deutlich breiter.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • vielleicht liegt das mit an mir, talpa...

    Ich habe zumindest diese Unterscheidung tatsächlich auch explizit getroffen.

    Das liegt daran, dass ich den sexualisierten Teil für echt problematisch halte, alle anderen Vorschriften in meinem Kopf aber unter "sich ausprobieren" laufen könnten von mir aus. Ich habe nichts gegen Baggy-Pants, ich habe auch nichts gegen Jeans, die unter dem Po getragen werden und oben guckt die Shorts raus bei jungs. Ich habe nichts gegen zerrissene Klamotten, nichts gegen Jogginghosen, nichts gegen Gruftis oder Punks.

    Deswegen fällt auch mein Plädoyer für einheitliche Schulkleidung weniger engagiert aus -


  • Ja, daraus isst das Missverständnis entstanden. Ich hatte auch noch den eingangs von @Kiwi verlinkten Artikel sowie einige andere in Erinnerung, aus denen hervorging, dass es den Schulleitungen um unanstößige Kleidung ging, weil man das eben so macht. Ich fände es günstiger, so transparent zu argumentieren, dass die LehrerInnen nicht in kompromittierende Situationen geraten sollten. An diversen Schulen sind tatsächlich auch Jogginghosen untersagt, und denen würde ich nun wirklich kein solches Potential zuschreiben.


    Es geht nicht um unangenehm - es ist schlichtweg so, dass es Mädels gibt, die das als Prüfungsvorteil gezielt benutzen oder gezielt den Lehrer damit belästigen (nicht zufällig - absichtlich kokettieren bei neuen Lehrern und wenns ihm unangenehm ist immer noch zudriglicher werden) oder den Lehrer damit erpressen ("Wenn Sie mir keine mündliche 1 geben, sag ich dass Sie mir auf den Busen gestarrt haben"). Und das sind alles drei nicht nur moralisch sondern auch gesetzlich verbotene Dinge.

    Und wie willste durchsetzen dass nur die Mädels, die sich nicht so verhalten halb-Busenfrei rumlaufen dürfen und die anderen nicht?



    Sicher gibt es solche Mädels. Im Berufsleben ist es auch nicht unüblich, Äußerlichkeiten gezielt einzusetzen. Ich halte es für bigott, Dresscodes u.a. mit dem Argument der Förderung der Arbeitsmarkttauglichkeit einzuführen und gleichzeitig im Berufsleben durchaus übliche Strategien, um Vorteile zu erlangen, zu untersagen.


    Ich habe vor einer Weile mal mit einem Sportlehrer (Typ: jung, dynamisch und nett) gesprochen, der meinte, er fände das so schwierig wenn seine Schülerinnen, die gerade erst ein Verständnis für sich selbst als sexuelle Wesen entwickeln, das dann in seinem Unterricht ausprobieren. Er wüßte dann auch nicht wirklich wie er gut damit umgehen soll. Einerseits fühlt er sich wie (Zitat) "ein geiler alter Bock" wenn er den Mädels auf den leicht bekleideten Körper starrt (und es kommt wohl öfter vor, dass die Mädchen damit bewusst versuchen seine Aufmerksamkeit zu erregen) andererseits ist es als Sportlehrer ja wirklich seine Aufgabe auch die Körperbewegungen zu sehen. Es fühlt sich für ihn falsch an, aber er will auch nicht einzelnen Mädchen ein (sicher super-peinliches) Gespräch über ihre Klamotten aufdrücken (wobei er das in sehr krassen Fällen schon gemacht hat).

    Die Gespräche wären doch wohl eher für den Sportlehrer peinlich, oder? "Ich möchte kurz etwas mit Dir besprechen. Wenn ich Deinen leicht bekleideten Körper sehe, macht mich das so an, dass ich mich kaum auf den Unterricht konzentrieren kann. Könntest Du bitte andere Kleidung wählen?"


    Ich bin keine Sportlehrerin, aber wenn ich Seminare oder Workshops mit einer größeren Gruppe leite, hätte ich gar nicht die Möglichkeit, mich so ausgiebig dem Äußeren einer Teilnehmerin oder eines Teilnehmers zuzuwenden, dass ich davon wirklich abgelenkt sein könnte, weil ich meine Konzentration viel zu sehr für andere Dinge benötige.

    • Offizieller Beitrag

    Eh, ich weiss nicht. Es geht doch nicht nur um Lehrer-Schüler. Es geht doch auch um die SuS untereinander.


    Findet ihr Rücksichtnahme aufeinander wirklich so verwerflich?


    Ist es ein Wert, nur die Eigeninteresse durchzusetzen und alle andere sollen halt schauen wie sie zurecht kommen?


    Ich habe lange mit einem Vorarbeiter gearbeitet, dem ich, wenn er mir Arbeiten erklärte, immer in die behaarte Arschritze schauen durfte. War ich da falsch gepolt, dass mich das störte? Oder bloss zu wenig offen?


    Ich finde die Diskussion in sofern etwas abstrus, da ich von den Jugendlichen selber eigentlich nur gute Rückmeldungen höre. Nicht wenige würden auch eine Schuluniform befürworten.

  • Findet ihr Rücksichtnahme aufeinander wirklich so verwerflich?

    Selbstverständlich finde ich Rücksichtnahme generell nicht verwerflich. Aber ich verstehe (mal abgesehen von der Sorge vor dem Vorwurf der sexuellen Belästigung) tatsächlich nicht, inwiefern ich die Grenzen eines Mitschülers verletze, indem ich Hot Pants trage, ein bauchfreies Top, barfuß laufe oder ein Maurerdekolleté präsentiere. Im Zweifelsfall hat der andere doch immer noch die Möglichkeit, einfach woanders hinzuschauen.


    Wie ich oben schon schrieb, gefällt mir auch manches an Farb- oder Musterkombinationen bei anderer Leuten Klamotten nicht. Denen verbiete ich doch auch nicht, das anzuziehen. Nur bei "viel Haut" ist es auf einmal salonfähig, anderen Vorschriften zu machen.

    Ich habe lange mit einem Vorarbeiter gearbeitet, dem ich, wenn er mir Arbeiten erklärte, immer in die behaarte Arschritze schauen durfte. War ich da falsch gepolt, dass mich das störte? Oder bloss zu wenig offen?

    Das wäre jetzt auch nichts, was ich mir als Poster an die Wand hängen würde. Aber du hättest doch sicherlich auch einfach woanders hinschauen können, oder? Die Arbeit, die er erklärt hat, bezog sich doch sicherlich nicht auf seine Arschritze, sondern auf irgendwas, was er vermutlich kniend oder vorgebeugt mit den Händen gearbeitet hat. Insofern hätte zumindest ich das nicht als Problem gesehen.

    Ich finde die Diskussion in sofern etwas abstrus, da ich von den Jugendlichen selber eigentlich nur gute Rückmeldungen höre. Nicht wenige würden auch eine Schuluniform befürworten.

    Das ist ja generell so, dass man zu relativ speziellen Vorschriften, die wenige betreffen, wenig Widerspruch hört. Für die (wenigen) Betroffenen kann es trotzdem fies sein. Für mich selbst kann ich sagen, dass ich zwar zu Schulzeiten nie so angezogen gewesen bin, dass mir jemand so ein T-Shirt hätte überstülpen wollen, aber wenn es in meiner Schule ein barfuß-Verbot gegeben hätte, hätte ich gekotzt. Und Schuluniformen habe ich immer gehasst und tue es noch, und wenn ich in dem Internat in England, wo ich mal ein Semester war, eine hätte anziehen müssen, wäre das für mich ein Grund gewesen, nicht hinzugehen - was echt schade gewesen wäre.


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Daroan Rücksichtnahme der Schülerinnen und Schüler untereinander erachte ich auch für wichtig. Ich würde aber hoffen, dass eine SchülerIn, die sich von der Kleidung einer MitschülerIn beeinträchtigt fühlt, das Gespräch sucht und um Rücksichtnahme bittet. Die meisten MitschülerInnen unseres Großen sind in der Hinsicht nicht gerade zurückhaltend, da wird sehr offen kommuniziert, wenn was stört. Ggf. könnte so ein Gespräch ja auch von einer Lehrkraft unterstützt werden.


    Um Schwierigkeiten im sozialen Miteinander zu verhandeln und tragfähige Kompromisse auszuhandeln, kann Schule doch ein gutes Übungsfeld sein. Aber pauschale Regelungen für alle zu treffen, auch wenn gar keine konkreten Schwierigkeiten bestehen, halte ich für unangebracht.

    • Offizieller Beitrag

    tragfähige Kompromisse auszuhandeln, kann Schule doch ein gutes Übungsfeld sein

    Anscheinend handelt es sich bei einigen Dresscodes ja um etwas das mit den SuS ausgehandelt wurde? Auch im Eingangs erwähnte Artikel :

    "Und die Entscheidung, einige der bedruckten Shirts anzuschaffen, habe das Schulforum, in dem Lehrer, Eltern und Schüler vertreten sind, vor rund zweieinhalb Jahren gemeinsam gefällt."


    und:

    "Seither habe man höchstens zwei T-Shirts ausgegeben. "Die Schülerinnen, die sie übergestreift haben, fanden sie so gut, dass wir ihnen die T-Shirts geschenkt haben", sagte der 44-Jährige dem SPIEGEL. Im Lehrerzimmer seien zuletzt gar keine Shirts mehr vorrätig gewesen. "Wir hatten sie für den Bericht der 'Passauer Neuen Presse' extra nachbestellt.""


    Wo ist jetzt genau das Problem?



  • Selbstverständlich finde ich Rücksichtnahme generell nicht verwerflich. Aber ich verstehe (mal abgesehen von der Sorge vor dem Vorwurf der sexuellen Belästigung) tatsächlich nicht, inwiefern ich die Grenzen eines Mitschülers verletze, indem ich Hot Pants trage, ein bauchfreies Top, barfuß laufe oder ein Maurerdekolleté präsentiere.

    Systematisch weggucken solltest du als Lehrer/in halt nicht. Und als Mitschüler/in unter Umständen auch nicht.

    Nur bei "viel Haut" ist es auf einmal salonfähig, anderen Vorschriften zu machen.

    Weil das halt in einer Gesellschaft, in der normalerweise alle angezogen sind, eine Wirkung hat, die auf einer anderen Ebene stattfindet als „finde ich hübsch“ oder „finde ich häßlich“.


    Das hat eine ähnliche Wirkung, wie wenn du deine Chipstüte vor mir ablegst, wenn ich gerade Hunger habe. Selbstverständlich kann ich weggucken. Aber hast du einen Grund, die Chipstüte so vor meiner Nase zu platzieren? Das machst du doch entweder direkt um mich zu ärgern (mir zu zeigen, dass du da jetzt Macht hast und ich mich nicht wehren darf), oder du bist zumindest hochgradig ignorant und es ist dir egal, dass ich jetzt Ressourcen dafür aufwenden muss, die Chipstüte nicht anzugucken.

  • Das hat eine ähnliche Wirkung, wie wenn du deine Chipstüte vor mir ablegst, wenn ich gerade Hunger habe. Selbstverständlich kann ich weggucken. Aber hast du einen Grund, die Chipstüte so vor meiner Nase zu platzieren? Das machst du doch entweder direkt um mich zu ärgern (mir zu zeigen, dass du da jetzt Macht hast und ich mich nicht wehren darf), oder du bist zumindest hochgradig ignorant und es ist dir egal, dass ich jetzt Ressourcen dafür aufwenden muss, die Chipstüte nicht anzugucken.

    Finde ich ein gutes Beispiel :).


    Denn ich lege die Chipstüte ja gar nicht vor deine Nase. Sondern bei mir auf den Tisch. Und ob du gerade Hunger hast oder nicht, ob du überhaupt gerne Chips magst oder lieber Schokolade - weiß ich doch nicht. Im Allgemeinen würde ich aber mal davon ausgehen, dass du satt genug unter Leute gehst, dass du nicht nach anderer Leute Chipstüten geiern musst. Aber schon möglich, dass irgendwer immer mal Appetit auf Chips hat - soll ich deshalb meine Chips nur noch zu Hause im stillen Kämmerlein essen? Ich nehme die vielleicht gerne mal mit, als Pausenbrot oder für's Kino. Da will ich mir doch nicht erzählen lassen, ich dürfte das nicht, bloß weil vielleicht irgendwer auch meine Chips will? :D


    (den Vergleich möchte ich aber jetzt nicht so weit strapazieren, dass ich, wenn ich wirklich sähe, jemand hat großen Hunger, dem was von meinen Chips abgeben würde ;))


    Liebe Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich unterrichte an einer Schule ohne Kleiderregeln und finde die Shirt-Variante auch nicht so gelungen.


    Aber ich sehe das Problem. Und ich werde nun wohl nachher getuppert.


    Als ICH 15 Jahre alt war, habe ich meine Kleider nicht danach ausgesucht, was mir ganz persönlich am Allerbesten gefallen hat. Sondern, danach was die "Coolen" trugen. Viele von euch waren wohl schon mit 15 etwas differenzierter, aber ich war das nicht.#nein Und ich wollte bewusst sexy und am allerliebsten einfach unwiderstehlich für alle Jungs sein. So wie ich, sind auch heute noch viele Mädchen, leider. Es ist für viele wichtig über das Aussehen an Aufmerksamkeit zu kommen, vor allem auch von den männlichen Mitschülern. Und zur Zeit, ist es halt cool möglichst nichts anzuziehen. Ich habe aber nicht das Gefühl, dass sich alle Mädchen darin wohlfühlen. Sie zupfen den ganzen Tag an ihren Shirts und Hosen rum. Oft habe ich das Gefühl, dass die Mädchen ihre eigene Schamgrenze massiv überschreiten. Die Beurteilung der anderen fällt leider auch ungleich härter aus, wenn man viel sieht.

    Manchmal würde ich mir wünschen, es gäbe weniger Fokus auf das Äusserliche. Und ja ich glaube, es wäre weniger der Fall, wenn es nicht so auffällig wäre.

    • Offizieller Beitrag

    Um jetzt mal ueber das Ablenken lassen nachzudenken - ich fuer meinen Teil lasse mich und liess mich da recht wenig ablenken. Aber ich kenne sowohl Frauen als auch Männer, die mir da Gegenteiliges berichteten. Die denken, dann eben darüber nach, wie sexy der andere ist und werden erregt. Finde ich jetzt nicht so toll fuer den Unterricht, gerade wenn sich das durch normale Alltagskleidung reduzieren laesst.


    Ich erinnere mich auch, dass bei unserem Lateinlehrer einige Maedchen gezielt sehr kurze Miniroeckchen anzogen und dann auch sich dementsprechend bewegten, bückten und hinsetzen, und tiefe Dekoltees, weil er sich dadurch ablenken liess. Ich war damals zu pruede.

  • Arya, zumindest für mich gehört das dazu, dass man beim Ausprobieren auch mal ins Klo greift. Dabei lernt man doch unheimlich viel.


    Du hast die Phase ja offenbar durchgemacht und dabei Wertvolles mitgenommen - z.B. den Wunsch, den Fokus nicht auf Äußerlichkeiten zu richten und das Verständnis dafür, dass manche mit 15 den Fokus eben möglicherweise noch woanders haben können.


    Ich finde es echt schade, wenn ein (in meinen Augen) so harmloses aber ergiebiges Feld des Sich-Ausprobierens, wo man keinem wehtut, stark reglementiert wird.


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05