Schweiz: welche Kosten für Mensa-Essen

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    • Offizieller Beitrag

    vielleicht hätten ihnen aber auch zwei Schuljahre mehr einfach gut getan und sie hätten sich mit mehr Reife für eine andere Lehre entschieden.

    Oh, nein, das hat wenig damit zu tun. Der Älteste in der Klasse der ins EBA wechseln musste war 27 Jahre alt. In seiner Heimat war er Tierarzt. Es hat sprachlich nicht gereicht.

    Meine Tochter ist absolut die Jüngste in der Klasse, die meisten waren ein bis zwei Jahre älter oder eben noch mehr.


    Ich habe sie vorhin nochmals gefragt, 2 haben aus gesundheitlichen Gründen aufgehört (Allergien, Krebs), 5 wurden ins EBA abgestuft, 2 haben sie anderweitig orientiert. Also bei den meisten hat zwar der Beruf gepasst, aber die schulische Leistung nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Sie bekommen eigentlich nichts vergütet:)sie dürfen nur bezahlen. Doch, am Schluss haben Sie hoffentlich erfolgreich Fachfrauen und Fachmänner in die Berufswelt entlassen und profitieren insofern, dass genügen zukünftiges Personal zur Verfügung steht. Das ist heute in manchen Branchen ein nicht unerhebliches Problem.

    Ja, aber seien wir ehrlich, von diesem Ruhm und der Ehre bezahlt der kleine Schreinerei-Betrieb seine Löhne nicht.

    Im Idealfall sind Lehrlinge aber ja schon auch eine Hilfe - und gegen Ende der Lehre auch schon sehr produktiv im Normalfall.


    Ich wollte einfach sagen: wenn viele Leute, die heute mitbestimmen sagen: "Also mir hat das damals auch nicht geschadet." dann muss ich sagen, sorry, die Zeiten haben sich geändert. Die Anforderungen im Arbeitsmarkt sind hart und diese Härte spüren auch die Lehrlinge.


    Ich denke, das kennst Du auch gut (ich glaube, Du und mein Mann arbeiten in einer ähnlichen Branche) - gegen Ende eines Projekts ist es doch oft so, dass die Lernenden nur noch mitlaufen können. Das erfordert eine Menge Selbstständigkeit und Eigeninitiative. Das müssen die Jugendlichen erstmal haben!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ja, ich finde es enorm wichtig, dass man sich die Zeit und Ressourcen für Lehrlinge nimmt! Hat man die nicht, sollte man lieber verzichten. Das Ziel muss immer sein, dass sie gut ausgebildet und motiviert! in die Berufswelt starten. Natürlich "rentiert" ein Lehrling gegen Ende der Lehrzeit eher, sofern er gut ausgebildet wurde:), das gleicht die Kosten der ersten Jahre aber niemals aus.

    Mein Mann hat immer riesig Freude, wenn ein gut ausgebildeter Lehrling bei ihm bleibt. So erspart er sich die mühsame Suche nach einem geeigneten Mitarbeiter.

    • Offizieller Beitrag

    Stimmt - aber Zeit kostet halt auch... (und so nett ich es finde, wenn mein Mann und seine Kollegen sich die Samstage aufteilen, um den Lernenden in der Werkstatt ein bisschen unter die Arme zu greifen bei den Aufgaben - aber eigentlich sollte die Zeit unter der Arbeitszeit da sein...).


    Auf jeden Fall bin ich um jeden Betrieb froh, der sich diese Mühe macht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • vielleicht hätten ihnen aber auch zwei Schuljahre mehr einfach gut getan und sie hätten sich mit mehr Reife für eine andere Lehre entschieden.

    Oh, nein, das hat wenig damit zu tun. Der Älteste in der Klasse der ins EBA wechseln musste war 27 Jahre alt. In seiner Heimat war er Tierarzt. Es hat sprachlich nicht gereicht.

    das ist dann aber doch eine völlig andere Sache... der ist nicht hier zur schule gegangen und hat die Sprache nicht gelernt etc. Das ist sowieso ein grosses Problem, Leute, die in ihren Heimatländern etwas gemacht haben und in der Schweiz dürfen sie dann nicht etc. Der Vater eines Freundes war in der Tschechei studierter Chemiker, hier durfte er dann genau in der Produktion Schicht arbeiten, weil sein Studium nicht anerkannt war und er nicht das Geld hatte, um in der Schweiz nochmal zu studieren. das sollte verboten sein sowas. Als ob man damals in Prag nicht genau so gut studieren konnte wie in Basel. Als ob die Leute in Prag irgendwie dümmer wären... (Seine Frau war Zahnärztin.... dasselbe Problem).


    Ich rede dann doch von Menschen, die hier zur Schule gehen. Und das sind immer noch die meisten angehenden Lehrlinge.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Meine Tochter war heute arbeiten, so wie sie auch letzten Samstag arbeiten war, sie schiebt zur Zeit 53 Stunden Wochen. Mh...ich denke, die rendiert für den Betrieb durchaus. (Momentan noch 2. Lehrjahr)

    natürlich rentiert das. Vor allem wenn die Lehrlinge noch so sind, wie ich Deine Tochter von Deinen Erzählungen her einschätze, nämlich Selbständig, initiativ und zupackend.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Meines Erachtens ist das Drücken der Gymiquote vor allem eines: man will unter sich bleiben. Diejenigen, die nämlich am lautesten danach schreien, sind nie mitgemeint.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Meine Tochter war heute arbeiten, so wie sie auch letzten Samstag arbeiten war, sie schiebt zur Zeit 53 Stunden Wochen. Mh...ich denke, die rendiert für den Betrieb durchaus. (Momentan noch 2. Lehrjahr)

    Es ist aber eigentlich nicht der ursprüngliche Sinn der Lehre, dass die Lernenden Überstunden schieben und den Betrieb rausreissen... Die Erfindung war ja mal gedacht, dass die Leute halbwegs in Ruhe eine Menge Fachwissen aneignen können.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Ich rede dann doch von Menschen, die hier zur Schule gehen. Und das sind immer noch die meisten angehenden Lehrlinge

    und wo denkst du, dass die hinegehen, die eben nur einen Teil der Schule in der Schweiz besucht haben? Die schickt man doch alle ins Handwerk, und erzählt, dass man da tüchtig arbeiten muss und Schulnoten nicht so wichtig sind. Und dann müssen die Lernberichte verfassen noch und nöcher. Referate, Zusammenfassungen, Lerntagebuch, Lernberichte...

    Darum schreibe ich ja, alle mit Migrationshintergrund/ schlechte Sprachkenntnisse und dazu zähle ich auch den Jugendlichen der mit 9 Jahren in die Schweiz gekommen ist und geradeso auf durch die Sek G geschliedert ist, sind abgestiegen. Aus schulischen Gründen. Nicht aus Unreife, weil sie mehr Zeit für die Berufswahl gebraucht hätten oder so. Weil die schulisachen Anforderungen einfach zu hoch waren.


    Das war schon bei uns so, ein Drittel der Maler flog durch die LAP.

    • Offizieller Beitrag

    Meines Erachtens ist das Drücken der Gymiquote vor allem eines: man will unter sich bleiben. Diejenigen, die nämlich am lautesten danach schreien, sind nie mitgemeint.

    Hier ist es meiner Meinung nach in erster Linie eine Kostenfrage. Die Volksschule übernimmt die Stadt zum grössten Teil, Gymi der Kanton. Und der will natürlich so wenig wie möglich zahlen... Besser die Lehrbetriebe übernehmen das und die Lernenden machen die Berufsmatura in Eigeninitiative, zahlen danach selbst für die Fachhochschule - und ei, kuck da, fertig ausgebildete Maturanden an der Uni, die billiger waren.


    Zumindest ist das mein Eindruck, dass es in erster Linie darum geht - und dann noch ja, Chancengleichheit ist nicht wirklich gewünscht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • diesen Eindruck habe ich auch, Talpa. Und das ist ja nicht der einzige Bereich, in dem der Kanton die Finanzierung gerne an Städte oder Gemeinden übergibt oder übergeben möchte.

  • darum halte ich auch mehr von kantonen mit linker mehrheit. und da haben wir jetzt mal so richtig ins klo gegriffen. ich hoffe, nicht mehr lange. sowas bildungsfeindliches, kleingeistiges...

  • On topic: In der Zürcher Primarschule CHF 33 pro Tag für Mittagshort (wenn man "zu viel" verdient). Ganz schön teurer Archipel Gulasch. Damit verglichen ist die Mensa fast geschenkt.


    Off topic: In meiner Firma bilden wir Logistiker aus.


    Nummer 1 hat jetzt die Lehrabschlussprüfung geschafft, aber immer noch keinen Führerschein. Na dann mal viel Glück bei der Jobsuche.

    Soll er sich erst mal in der Rekrutenschule die Hörner abstossen...


    Nummer 2 ist schulisch gut, hat aber praktisch Mühe / zu viele Fehler. Hat auch keinen Führerschein obwohl er schon älter ist.


    Nicht sicher ob ich da neue nehme wenn Nummer 2 fertig ist.

  • sorry, aber: ein führerschein ist keineswegs madatory. wer macht denn heutzutage noch einen führerschein, wenn er eh kein auto hat und mitten in der Stadt wohnt? warum muss ein Logistiker einen führerschein haben?

    und ich würde neverever mit dem auto zur Arbeit pendeln. das wäre grösstenteils Zeitverschwendung und nervenaufreibend.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    wer macht denn heutzutage noch einen führerschein, wenn er eh kein auto hat und mitten in der Stadt wohnt

    Wenn man es beruflich benötigt.

    Ich bin lange beruflich einen Servicebus gefahren in der Stadt Zürich. Ist natürlich extrem ärgerlich, wenn man einen Auftrag um 10:30 am Rennweg hat. Aber ich glaube niemand kann sich vorstellen, dass ein Maler mit Leitern, Farbe, Werkzeug, Abdeckmaterialien, usw. das Tram besteigt.


    Logistiker müssen je nach Arbeitsort auch mobil sein. Einerseits auf dem Firmengelände selber, andererseits in Zusammenarbeit mit anderen Standorten/ Kunden/ Vertriebspartnern, sowie teilweise mit Zollämtern und dergleichen.


    Für die viele gewerbliche Berufe ist es bei der Stellensuche ganz klar von Vorteil,wenn nicht gar vorraussetzung, dass man einen Führerschein hat.

  • ja, ich kann das alles verstehen... dennoch: in der heutigen zeit so zu tun - und so hörte sich obiges post auch an - als ob ein führerschein zum Erwachsenwerden dazugehört, finde ich daneben. Man sollte versuchen, den Verkehr zu minimieren und nicht noch von jungen Leuten verlangen, einen Führerschein zu machen.

    Auch die Rekrutenschule zum Hörneranbstossen, sorry aber nee. auch das gehört heute NICHT zum Erwachsenwerden dazu. Glücklicherweise sind heute andere Lebensformen wichtiger.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Auch die Rekrutenschule zum Hörneranbstossen, sorry aber nee. auch das gehört heute NICHT zum Erwachsenwerden dazu. Glücklicherweise sind heute andere Lebensformen wichtiger.

    Danke ainu!!

    Mein Sohn ist zur Zeit in der Rekrutenschule und nein, DAS braucht es wirklich nicht.

    Es ist schlicht unglaublich, was da von den jungen Männern abverlangt wird und wirklich völlig an der Realität vorbei und das für Millionen an Steuergelder, nein für Milliarden.

    Ich bin so sauer auf dieses System und zugleich so machtlos - ich könnte kotzen#heul

    Wenn ich nur schon den Satz "Hörner abstossen" höre könnte ich schreien - es geht nur darum ihren eigenen Willen zu brechen und sie zu gehorsamen Marionetten zu machen!

    All das was ich meinem Sohn in den letzten 20 Jahren für sein Leben mitgegeben habe wird in der RS mit Füssen getreten!

  • Ich hatte es als Student auch nicht eilig mit dem Führerschein - habe ich damals nicht gebraucht. Habe ich mit 22 gemacht, und nach meinem Abschluss in Kalifornien auch gut brauchen können.


    Aber - wie soll ein Logistiker ohne Führerschein Pakete zur Post bringen, oder am Flughafen abholen ? Muss das der Chef machen ?


    Ueber das Militär kann man sich streiten - ich musste als "cheibe Uusländer" nie - aber in diesem spezifischen Fall würde ich durchaus hoffen dass da manche seltsame Erwartungshaltung etwas zurechtgerückt wird. Nicht nur durch die Offiziere, sondern auch durch den Kontakt mit anderen aus dem ganzen Land.