Kind weigert sich zu helfen

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  • asreileeth Kommt denn beim Kind mit 14,5 (das ist doch J.?) noch gar nicht an, was das für dich bedeutet und dass sie über die Beziehungsebene etwas tun würde, was sie selbst zwar nicht bräuchte, was du aber brauchst, um dich zuhause wohl zu fühlen? Damit hätte ich ein irre großes Problem. Oder gibt es da ein "special Feature" das es erklärt und sie KANN nichts für jemand anderen tun?


    Bei Kleineren kann das ja noch kommen, war ja hier auch ein Weg aber wenn sie schon mit großen Schritten auf die Volljährigkeit zustiefeln ändert sich da ja eher nichts mehr dran, oder?


    Wir haben das in der Familie einmal ganz extrem in erwachsen, ist nie zuhause ausgezogen und hat da quasi eine Etage vermüllt. Die Eltern haben sich den Mund fusselig geredet, erklärt, wie sehr sie das belastet, wie sie sich schämen, wenn mal andere in diesen Bereich müssen. Alles egal. Nun ist ein Elternteil tot, der andere dement und immer noch "sein" Bereich vermüllt. Es ist echt eklig. Ich finde das furchtbar.


    Nächste Generation gibt es jemanden der ihm ziemlich ähnlich ist (etwas unklare Diagnose aus dem Autismus-Spektrum, evtl beim Älteren auch aber keinerlei Diagnosen) und der hatte auch so Ansätze. Seine Mutter ist die Schwester des "Vermüllers", hatte eine entsprechend hohe Motivation, sich das nicht selbst in ihrem Haus anzutun und hat vehement entgegengesteuert.


    Sie akzeptiert und unterstützt ihn in alles Besonderheiten aber an diesem Punkt gab es nie ein Verhandeln, ihr Haus, ihre Ansage wie das läuft und er ist zwar kein Heinzelmännchen geworden ;) aber es ist alles im Rahmen.

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • elena , ja, das ist j. Die kleine ist, wie gesagt, völlig anders. J. Hat keine Diagnose in dem Sinne, also definiv nix ausm Autismus Bereich, im Gegenteil, einfühlsam ist sie durchaus, manchmal zu sehr, das ist eins ihrer Probleme, aber ihre Prioritätensetzung ist eine völlig andere. Sie blendet gefühlt alles aus, was sie nicht interessiert und hat ein anderes Zeitgefühl. Wenn sie sich gezielt auf Ordnung konzentriert, bekomme ich hinterher eine ziemlich aufgeräumte Küche. Oder einen tollen Kuchen. Oder etwas gebasteltes. Leider kommt das halt seltener vor, als es nötig wäre, in Sachen Ordnung.

    Ansonsten weiß ich, wäre ich ne Woche im Krankenhaus, hätte s. Jeden Tag was zu essen und eine gepackte Schultasche und saubere Klamotten. Aber das wäre eben der Notfall. Im Normalfall kommt J nur von ihrer persönlichen Wolke runter, wenn es gar nicht anders geht

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

    Einmal editiert, zuletzt von asreileeth ()

  • Im Normalfall kommt J nur von ihrer persönlichen Wolke runter, wenn es gar nicht anders geht


    Und was sagt sie, wenn du in einem guten Moment erklärst, wie es dir mit dieser Situation geht und dass du da eine Lösung brauchst? Wäre es evtl. möglich, dass ihr da etwas vereinbart, entweder auf Ansage mit Codewort oder nach einem System, dass sie eigenverantwortlich umsetzen kann?


    Man kann ja anerkennen, wie die Situation für sie ist aber du bist es doch auch wert, dass deine Situation anerkannt wird!

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Sie ist ja in Therapie. In den letzten Monaten haben wir die ein oder andere Baustelle beackert. Manches davon ist besser geworden, manches wird sich vermutlich nie ändern.

    Wir haben es eigenverantwortlich versucht, klappt nicht. Ansage - es findet sich halt fast immer etwas, was in dem Moment ne höhere Priorität hat (dieses Kind, dass dann dringendst aufs Klo muss, das ist meins, immer). Aber in unserem Fall ist dieser Punkt halt nur einer von mehreren und hatte keine ganz hohe Priorität, gab dringenderes

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • ich kenne das Verhalten von meinem adhs Kind, deshalb habe ich nach anderen Lebensbereichen gefragt.

    Mit steigendem alter wird es besser.

    Ich verlange aber vieles einfach auch ( geht hier nur ums eigene Zimmer und Beseitigung von sonstigem von ihr produzierten Chaos).

    Und wenn das nicht läuft, wird Taschengeld gekürzt. Das ist dann mein Geld, wenn ich ihren Dreck wegräumen muss.

    Das zieht. Oder die Ankündigung, dass ich in nächster zeit dann auch keinen Bock auf irgendwelche extrawürste habe.

    Fahrdienste zum Schwimmbad mit Freundinnen, ins Kino , Übernachtungen usw.

    Davon will sie meist viel und ihr ist zum Glück bewusst, dass es ihr in dieser Beziehung recht gut geht und wählt das kleinere übel.

  • Kind hat keine Auffälligkeiten in irgendeiner Hinsicht.



    Während bei deinem Kind offensichtlich zieht, dass du Fahrdienste etc. einstellst und damit einen Ansatz, kommt hier ein Schulterzucken und sonst nix. Und das ist die Krux an der Sache, die eine so zermürbt und hilflos da stehen läßt.

  • Tja, hier ist das auch so. Konsequenzen interessieren kaum. Dabei geht's nicht nur im Mithilfe im Haushalt.

    In der Schule ist ja das Gleiche. Das muss schon Druck her, bevor es sie freiwillig mehr macht. Ich mach das nicht gerne. Trotzdem musste uch letztes Schuljahr sagen, wenn sie nicht mehr für und in der Schule tut, ist die Versetzung gefährdet. Daraufhin hat sie mehr mitgearbeitet.


    Irgendwie muss man einen Weg, dieses Anti auszuhalten und das Kind trotzdem zu überzeugen. Schwerstarbeit.

    Ach ja, Auffälligkeiten sind vorhanden. Richtung ADS.

  • buntgrün aber ganz ehrlich, wenn dem Kind diese sozialen Kontakte nicht wichtig sind, warum lässt man es dann nicht? Ich war auch so, damit hat man mich nicht "erpressen" können. (Bei meiner Mutter war es Erpressung, die ist dann nämlich extra mit dem anderen Kind losgezogen und hat was tolles gemacht. Auch so wie: Ah ich geh heute shoppen, Iverna du kommst doch mit oder? - Iverna wollte nicht - dann wurde das andere Kind extra eingeladen und ausgestattet...)


    Ich finde, dass man ab einem gewissen Alter und (!) der kopflichen Reife ruhig solche Maßnahmen machen kann. Dann geht das Kind halt nicht ins Freibad, okay. Who cares?


    Ich würde wirklich einen "Deal" aushandeln. Immer wieder: Gemeinschaftsräume haben Gemeinschaftsstandards und jeden Abend räumen wir die Sachen "weg", das eine Kind räumt sie in eine Kiste und stellt die in sein Zimmer, dass andere Kind räumt seinen Kram halt weg. Schön für das eine. Da du gleichzeitig mit machst, ist das so eine Gemeinschaftssache.

    Dafür nölt man dann Tagsüber nicht rum, dass der Müll da liegt. (Bspw.)


    Meint ihr nicht, dass funktioniert?

    Wyrd bið ful aræd!


    Einmal editiert, zuletzt von Iverna ()

  • Nein, das funktioniert nicht.

    Genau, es funktioniert nicht.


    Dem Kind sind die sozialen Kontakte schon wichtig, sogar sehr aber es sagt sich (vermutlich), aus Trotz oder warum auch immer, ich hab ja noch soviel Leben vor mir, dann eben ein anderes mal. Ich hab keine Ahnung warum sie so reagiert. Und so nullkommagarnix gefällig ist. Es ist ein Teil ihres Charakters und gehört zu ihr wie die Wuschelhaare. Dann geht sie eben hier zu Hause auf den Spielplatz mit den Kindern spielen.


    Ich hoffe sehr, dass irgendwann die emotionale Reife soweit ist, dass es besser wird. Bei "Fremden" also außerhalb der Familie kann das Kind und ist es auch sehr gefällig sein. Und macht und tut. Wenn sie die Personen mag. Die im Hort schauen mich immer ungläubig an, wenn ich erzähle, dass ich so gar nix bei ihr ausrichten kann.

    Schwimmen, das Kind kann seit 3 Jahren richtig mit Technik schwimmen, bei mir bleibt es beim Hundepaddeln, alle bitten doch die richtige Technik anzuwenden, weil kraftsparender bringen nix. Im Hort geht sie einmal mit denen Schwimmen, die Erzieherin sagt ihr das selbe und flupp, von dem Moment an schwimmt das Kind mit der richtigen Technik. Da Rede ich da 3 Jahre wie ein Buch.

  • Dann ist es wohl ein spezielles Mama-Kind Ding. Oje, da müsste ich viel, viel, viel dazulernen mit so einem Kind, ich wünsche dir säckeweise Nerven und Geduld!! #sonne

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Dann ist es wohl ein spezielles Mama-Kind Ding. Oje, da müsste ich viel, viel, viel dazulernen mit so einem Kind, ich wünsche dir säckeweise Nerven und Geduld!! #sonne

    Danke. So erkläre ich mir das derzeit auch. Zumindest erhält es die Hoffnung auf Besserung.

  • buntgrün

    Hast du auch manchmal den Eindruck, dass es ein Austesten der Grenzen ist? Dieses eine Kind hatte eher eine ruhige Trotzphase. So als ob die jetzt mir 9 nachgeholt wird. Schwer ist, dass vom anderen Elternteil kaum Grenzen kommen, nur seichtes Gerede. Die Bitten/Anweisungen werden da est recht nicht befolgt.


    Iverna

    Nein, es funktioniert nicht. Wobei hier Sauberkeit auch nicht unbedingt das Thema ist.


    Sehr aktuell sind gerade die Schreibübungen für die Schule. Das Kind mag nicht gerne schreiben, so wie es nun mal beinahe alles vermeidet, was Mühe macht. Da sie in der nächsten Klasse richtig Probleme bekommen wird mit der "Sauklaue", kam die Bitte von der Lehrein, in den Ferien zu üben.Ab der 4. Klasse wird die Rechtschreibung noch stärker bewertet. Na jedenfalls muss sie nun jeden Tag eine Seite ein einem speziellen Schreibheft bearbeiten. Mit beinahe jeden Tag Protest. Klar könnte ich das auch sein lassen und ihr sagen, soll sie selber zusehen, wie sich in der Schule dann klar kommt. Nur das wird das Problem nicht lösen sondern noch mehr verstärken. Unlesbare Schrift, viele Fehler -> negative Rückmeldung, schlechte Noten -> noch weniger Selbstbewusstsein und noch weniger Lust was zu tun.

  • wurschtel ich finde HA ect. gehören einfach in ein anderes Thema. ;)


    Sauberkeit, Aufräumen ist was gannnz anderes.


    Ansonsten schließe ich mich elena an ;) ... wenn nicht mal sowas funktioniert. :( Das doch doof...

    Wyrd bið ful aræd!


    Einmal editiert, zuletzt von Iverna ()

  • Ok, dann nin ich wohl raus. #rolleyes

    Bei Sauberkeit und Ordnung übernehme ich hier den grössten Part um nicht noch mehr Konflikte zu haben.


    Die Idee der Aufgaben pro Kind gefällt mir aber immer noch. Ich will nur nicht grade in den Ferien damit anfangen.


    Noch buntgrün , mit meiner Grossen hatte ich das auch, dass sie immer Reibungspunkte zu mir suchte. Solange bis ich explodiert bin. Dann war eine Zeitlang gut und dann ging's von vorn los. Sie hat wirklich regelrecht gesucht. #yogaHeute ist das aber zum Glück nicht mehr.

  • wurschtel,


    Jetzt wo du es sagst. Hier war es das Kind, dass sich immer sher zurückgehalten hat als klein und kleinstkind. Das fand ich immer erstaunlich. Sie sucht sich immer (noch)die Zeiten aus, wenn ich wirklich mal Kapazitäten habe um zu "eskalieren" Die Trotzphasewar wirklich nicht sehr ausgeprägt und vor einiger Zeit hatten wir eine Situation, da dachte ich mei Kind ist 3 und in dieser Phase.


    Die hat sich in aller Öffentlichkeit auf den Boden geschmissen und am Geländer auf dem Bahnhof fetsgeklammert, weil ich keinen Donut gekauft habe. Das ganze Drama zog sich über eine Stunde und durch halb Berlin, weil ich auf Arbeit musste und sie unterwegs bei meiner Freundin bringen wollte (was sie sich beide gewünscht hatten, weil sie nicht zu ihrem Vaterwollten). Ich war danach so fertig und auch heute no h, bin ich bei dem Gedanken an die Situation völlig fertig. Sie hat mich derartig vorgeführt, dass ich immer noch ganz fassungslos bin. Ich musste sie mit Anstrenung in den Zug und wieder rausholen und sie warf sich nochmal theatralisch beim aussteigen vor die Füsse der anderen mit "Du hast mich absichtlich verletzt usw" obwohl nichts passiert war, man sah weder Rötung noch anders. Wie die lieben Mitmenschen reagiert haben, kann man sich vorstellen. Ich war die Böse und sie das arme geschundene Kind. Und je mehr Aufmerksamkeit um so mehr hat sie getobt.

    Als ihr plötzlich die Aufmerksamkeit entzogen war, weil die 4 Männer so in ihr Gespräch vertieft waren, dass sie nix mitbekommen haben und auch kein Deutsch sprachen, klickte der Schalter und das Kind war zuckersüss als wäre nie dass passiert.


    Das waren die schlimmsten 90 min meines Lebens mit diesem Kind und danach war ich reif für ne Pulle Schnaps. Leider musste idu zum Nachtdienst. Die Schwesterwar übrigens die ganze Zeit völligfertig udn hatte Tränen in den Augen, weil sie nicht fassen könnte was Grad passiert.

    Hinterher könnte sich das betreffende Kind an nix mehr erinnern....

  • buntgrün, ich musste weinen, als ich das gelesen habe. So ähnlich ist es hier auch. Ich lasse die Große manchmal einfach stehen, wenn ich weitermuss oder klemme sie mir unter den Arm. Das ist auch Mist, ich weiss. Ich hab dabei aber trotzdem so halbwegs meinen Frieden. Dabei erwarte ich schon gar nichts mehr von ihr, aber manchmal ist ihr Weg einfach nicht machbar. Blöderweise gehen mir dabei ziemlich viel Gefühle für sie verloren.

    Den Strang hier lese ich eigentlich wegen des Ursprungsproblems mit. Sie ist erst 7 und sollte bitte " nur" weniger Chaos verbreiten oder an dessen Eindämmung mitwirken. Klappt gar nicht. Aber insgesamt hat sie wenig Instinkt für soziales Auskommen mit mir. Ich soll ihre feinsten Bedürfnisse erahnen und real time erfüllen, meine gibt es nicht. Je fremder die Personen, desto geringer ihre Erwartungen und desto " angenehmer" ihr Verhalten. Das ist manchmal so krass. Und anstrengend. Obwohl sie so extrem eigensinnig ist, scheint sie mir manchmal wie nicht richtig von mir getrennt.

  • Ich bilanziere


    1 Woche Sommerferien - ich bin am Vormittag arbeiten, der kleine Bruder bei der TaMu - er wollte zu Hause alleine bleiben - Ferienprogramm wäre eine Alternative gewesen - aber gut - auf Probe haben wir es versucht.


    Ich habe ihm kleine Aufgaben aufgeschrieben die er Vormittags erledigen sollte - Altglas wegbringen, Spülmaschine ausräumen, Fenster schließen im oberen Stockwerk und Rollos herunter lassen - oder Waschbecken im Bad reinigen, Müll raus, Katzklo checken und bei Bedarf reinigen, Tiere füttern.


    Es hat alles wirklich alles WUNDERBAR geklappt. Sogar den Frisör Termin hat er alleine gewuppt, noch ein Päckchen weggebracht, sich ein Eis geholt ... war auf dem Schulspielplatz etc.


    Ich freue mich immer noch - er hat sich sogar Rührei gekocht oder den anderen Tag Schnitzelchen und hat sich ein kleines Buffet angerichtet #love


    Die Küche war auch Picobello ... #zwinker


    Vielleicht ist es bei ihm einfach die Schule die ihm die Gedanken an Pflichten raubt

    .. oder er ist dann einfach schon so "voll" vom Kopf her #hmpf so dass die Möglichkeiten für Pflichten schnell erschöpft sind. Und er ist wohl auch erschöpft.


    Also das Zettelchenschreiben und die Ferien haben uns eine sehr harmonische erste Woche beschert #super So kann es gern bleiben!