Geld fürs Stillen

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  • Liebe Raben


    ich habe mich heute mit der Lebensgefährtin meines Opa unterhalten und sie meinte, man hätte früher in der DDR Geld bekommen, wenn man lange gestillt hat. Ich habe da noch nie was von gehört und sie konnte mir auch nicht mehr darüber sagen, da sie selbst nur kurz gestillt hat. Wisst ihr da mehr drüber?

    Mich wunderts bloß, weil es ja immer wieder heißt, gerade in den 60/70er Jahren wäre das Stillen eher wenig unterstützt worden...

  • Also meine Oma hat auch Geld fürs Stillen von meinem Papa bekommen. Sie musste regelmäßig zur Mütterberatungsstelle und dort stillen und dann gab es Geld. Das war 1945/1946 in Sachsen.

    Unsichtbar





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  • Jupp kenn ich auch so. Für jeden Monat den frau gestillt hat gabs Prämie. Man musste in den Mütterberatungsstellen vorstillen bzw. zeigen dass noch Milch kommt.

  • War bei meiner Mutter auch so, 70er. Haben noch den Pass mit den Stempeln dazu.

    Gruß omega.

  • Krass, meine Oma erzählt immer wieder von den stillunfreundlichen Bedingungen in der DDR. Dass es eben immer sofort hieß, dass nicht genug Milch da ist und man zufüttern soll. Und dann davon wie mein Opa mit dem Motorrad durch die Lande gezogen ist, um Babynahrung zu besorgen. Das war so 1958-60.

    Die konnte es gar nicht fassen, wie ich 1,5 Jahre stillen konnte ;)


    War das dann einfach Unwissenheit darüber, wie Stillen gefördert werden kann? Wenn es auf der anderen Seite doch sogar Geld dafür gab? Und gab es da ein Höchstalter bis zu dem gezahlt wurde?

  • Jupp kenn ich auch so. Für jeden Monat den frau gestillt hat gabs Prämie. Man musste in den Mütterberatungsstellen vorstillen bzw. zeigen dass noch Milch kommt.

    Wie gruselig #blink

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Der Hintergrund dazu dürfte gewesen sein , dass es schlicht zu wenig Ersatzmilch gab.

    Es gab zwei Sorten, wovon eine wohl besser verträglich/bessere Qualität und daher noch schechter zu bekommen war.

    Daher sollten die Frauen, die es trotz schlechter Unterstützung und Fehlinfos schafften dann beim Stillen bleiben .

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Kontextfrei ()

  • Ich weiss nicht wie das heute ist, aber ich habe von meiner Krankenkasse ebenfalls Stillgeld erhalten - jedoch unabhängig von der Dauer.:)

  • 1987 gabs das schon nicht mehr, zwar noch wiegetermine in der mütterberatung, aber keine prämien mehr

    meine mutter erzählt immer, dass sie eine der wenigen frauen war, die 9 monate vollgestillt hat

  • Meine Oma hatte das auch mal erzählt, dass sie Stillgeld bekommen hat. Ich kann leider nicht mehr fragen. Ihr ältestes Kind wurde 1947 in Süddeutschland geboren. Ich glaube fast nicht, dass sie länger als ein paar Wochen gestillt hatte, weil sie dann wieder als Arbeitskraft auf dem Hof gebraucht wurde und die Kinder jeweils zu Hause blieben.

  • Meine Großeltern haben sich vom Stillgeld für meine Mutter (1951 geboren) ihr erstes Radio gekauft. #blume

    Das war übrigens im Westen.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Krass, meine Oma erzählt immer wieder von den stillunfreundlichen Bedingungen in der DDR. Dass es eben immer sofort hieß, dass nicht genug Milch da ist und man zufüttern soll. Und dann davon wie mein Opa mit dem Motorrad durch die Lande gezogen ist, um Babynahrung zu besorgen. Das war so 1958-60.


    Die konnte es gar nicht fassen, wie ich 1,5 Jahre stillen konnte


    War das dann einfach Unwissenheit darüber, wie Stillen gefördert werden kann? Wenn es auf der anderen Seite doch sogar Geld dafür gab? Und gab es da ein Höchstalter bis zu dem gezahlt wurde?

    Die Wichtigkeit vom Stillen wurde schon hervorgehoben. Die Beratung dazu war aber grottig. Das fing schon damit an, dass die Babies die ersten 24h nach der Geburt ohne Mutter auskommen mussten. Dann kamen sie alle 4h zur Mutter zum Stillen (mit einer Pause von 8h in der Nacht).

  • Krass, meine Oma erzählt immer wieder von den stillunfreundlichen Bedingungen in der DDR. Dass es eben immer sofort hieß, dass nicht genug Milch da ist und man zufüttern soll. Und dann davon wie mein Opa mit dem Motorrad durch die Lande gezogen ist, um Babynahrung zu besorgen. Das war so 1958-60.

    Die konnte es gar nicht fassen, wie ich 1,5 Jahre stillen konnte ;)


    War das dann einfach Unwissenheit darüber, wie Stillen gefördert werden kann? Wenn es auf der anderen Seite doch sogar Geld dafür gab? Und gab es da ein Höchstalter bis zu dem gezahlt wurde?

    Den Eindruck habe ich auch. Ich lebe in Sachsen-Anhalt und wenn ich mich hier mit Frauen jenseits der 50 unterhalte ist die wichtigste Frage immer, ob ich denn noch stille. Wenn ich das bejahe kommt erst großes Erstaunen und dann eine Geschichte, dass sie selbst nicht stillen konnten, Milch nicht gereicht hat, schon zeitig zufüttern mussten oder es gar nicht erst probiert haben.

    Vermutlich hab ich deshalb noch nie vom Stillgeld gehört, es scheint hier schlicht kaum jemand bekommen zu haben.

  • Meine Mutter hat auch Stillgeld erhalten. Ich wurde 82 in Sachsen-Anhalt geboren und mein Bruder 86.

    Man bekam auch Geld wenn man Milch abgegeben hat.

    Dadurch, dass ich mit 8 Wochen Vollzeit in die Krippe musste, war es dann mit Stillen vorbei.