Stillen geht mir auf die Nerven - Hilfe!

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  • Hallo an alle!


    Ich bin mir gar nicht sicher, was ich genau von euch will. Ich glaube, ich brauche einfach ein bisschen Hilfe beim Sortieren.

    Ich stille meinen knapp Zweijährigen noch - auch nachts. Und das macht zu sehr fertig. Wenn es gut läuft, schläft er von neun bis halb fünf ohne aufzuwachen. Dafür ist er ab dann immer wieder wach, will ewig nuckeln (das schmerzt!) und irgendwann stehen wir dann eben auf, weil er eh nicht mehr einschläft. Oft ist das ganze auch mit lautem Weinen verbunden, da ich bei Schmerzen mit dem Stillen aufhöre - das mag er gar nicht. Dadurch, dass er nachts nun nicht mehr so oft stillen darf, will er tagsüber sehr oft und lange. Auch da muss ich nach einer Weile wegen Schmerzen abbrechen. Dann gibt es wieder viele Tränen.

    In einer schlechten Nacht wird er zwischen neun und halb fünf auch öfter wach, jedes Mal ist auch mit Tränen verbunden. Ich bin ziemlich am Ende und oft auch einfach sauer während dem Stillen. So ist das ja auch nicht schön, daher überlege ich mir inzwischen ernsthaft, ob ich ganz abstillen soll... .

    Meinen Großen hab ich bis dreieinhalb gestillt (und er hätte es glaube ich auch noch länger gebraucht). Daher weiß ich nicht, ob es dem Kleinen nicht hart trifft, wenn ich abstille (er nimmt auch keinen Schnulli, keine Nuckelflasche,... nur die Brust. Hier fällt mir noch ein: Bis er etwa ein Jahr alt war, hat ihn die Brust nicht soo sehr interessiert. Also gerne schon zur Nahrungsaufnahme, aber das ging ganz zackig. Inzwischen jedoch hängt er gerne mal eine halbe Stunde dran und auch die Abstände zwischen dem Stillen sind sehr viel kürzer...).

    Aber so geht das leider auch nicht weiter, wir Eltern sind chronisch übermüdet und müssen beide arbeiten.

    Falls ihr Ideen habt, wie das Stillen wieder angenehm für beide werden kann, gerne her mit!

    Oder soll ich tatsächlich abstillen (auch hier nehme ich gerne Tipps entgegen!)


    Liebe Grüße,

    knuddelber

  • Ich hab mit eindreiviertel abgestillt, weil ich an beiden Brüsten ein so schlimmes Still-Ekzem hatte, dass es echt nicht mehr ging. Wir haben das, obwohl meine Tochter ja noch etwas kleiner war als Dein Sohn, sehr gemeinschaftlich mit viel erklären gelöst und es gab nicht viel Protest. Ich hab ihr immer wieder erklärt, dass die "Milli" sehr müde und ein bisschen krank ist und deshalb öfter Pause braucht als früher. So haben wir das umgelenkt von Stillen auf Anfassen, was für mich eine große Erleichterung war. Die Nähe des Stillens, sofern es das ist was Dein Kind sucht, haben wir ersetzt durch ganz enges Kuscheln - ich halte meine Tochter wie ein Baby auf dem Arm, wiege sie sanft und singe ein leises Lied bei ständigem Blickkontakt - also ein bisschen wie Stillen ohne stillen. Das tut ihr immernoch gut und sie nimmt das glaub ich als vollwertigen Ersatz an. Sie ist jetzt gut zweieinhalb, und wir verschieben grade das Anfassen meiner Brust auf Hand-halten, weil ich schwangerschaftsbedingt kein Gepfriemel an den Brustwarzen mehr aushalten kann. Auch das geht wieder sehr gut mit Reden, Erklären und Einbeziehen.

    Ich glaube, die Kleinen sind so viel vernünftiger und verständiger, als man oft denkt, dass es gar nicht unbedingt irgendwelche Taktiken oder Strategien braucht. Erklär ihm, wie es Dir geht, und schau, ob er mit einer Ersatzsituation einverstanden ist.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Wenn es so bei mir gewesen wäre, hätte ich abgesstillt. Ich habe dreieinhalb Jahre gestillt, aber unter den Bedingungen nicht. Du hast schon viel erreicht.

  • ich habe, kurz bevor der Große zwei Jahre alt war, festgestellt, dass ich nicht mehr nachts stillen mag, weil mir der Schlaf fehlt. Wir haben zum Hafermilchfläschchen abgestillt. Das ging nicht ohne Weinen, einige Nächte lang, war dann aber gut. Dann habe ich gemerkt, dass mich jedes weitere Stillen aggressiv macht. Ich wollte gerne noch zum Einschlafen stillen, aber sobald mein Sohn angesetzt hat, hätte ich ihn am liebsten gegen die Wand geklatscht. Da haben wir es ganz gelassen. Abends half das Fläschchen beim Einschlafen, aber es hat sicher über zwei Wochen gedauert, bis die Veränderung Alltag wurde. Er hat übrigens vorher nie Fläschchen oder Schnuller gehabt.


    Die Kleine ist jetzt 13 Monate alt und manchmal merke ich, dass ich genervt bin. Aber noch ist es nicht so stark, dass ich Abstillen möchte und wir sind in der Eingewöhnung in die Krippe. Mal schauen wie es in zwei oder drei Monaten aussieht. Sie hat auch keinen Schnuller, Fläschchen nur, weil sie es beim Bruder sieht und eben immer das will, was er auch hat. Wirklich brauchen tut sie es nicht.

  • Möglich wäre, das du auf dem Sofa, vor dem ins Bett bringen stillst, nachts und sonst tagsüber nicht mehr. Die ersten Tage werden sicher hart, aber wenn du dir sicher bist, das du das wirklich willst, akzeptieren die Kinder das meiner Erfahrung nach dann auch so.

    Wäre halt eine Alternative statt gar nicht mehr zu stillen.

    Oder du stillst nur noch tagsüber und im Bett nicht mehr, oder anders, wie es für dich/euch am Besten passt.

  • luxa-rosenburg Tatsächlich habe ich es auch schon mit erklären versucht. Ich habe ja immerhin die Nachtstillzeit um einiges reduzieren können (das hab ich etwa vor einem Monat oder eineinhalb angefangen... er kam nämlich nachts fast jede Stunde x.x). Und eine zeitlang ist er weggegangen, wenn ich gesagt habe: es tut mir weh, aua! Nur: das klappt nun nicht mehr bzw. kaum mehr :( Da ist eindeutig eine Rückentwicklung zu beobachten. Ich habe auch nicht jedes Mal die Kraft, nicht zu stillen, wenn er mitten in der Nacht wach wird...


    Das Yalchen Dankeschön. Ich wäre dennoch traurig, wenn ich nicht mehr stillen würde... (plus, wie schon gesagt, hab ich manchmal nicht die Kraft, es durchzustehen, nicht zu stillen....)


    Kännchen85 Danke für deine Erfahrung. Mit Fläschchen haben wir es auch schon versucht ihn nachts zu beruhigen. Hat genau 2 Nächte geklappt, danach wurde die Flasche nur angeschrieen... :( Und die ganze Sache geht jetzt schon n Monat etwa... Also ich hab schon erreicht, dass er nicht mehr so oft wach wird... dafür gibt es jede Nacht Geschrei.


    *seestern Dankeschön, nach solchen Inspirationen hab ich gesucht! Ich habe schon versucht "nur wenn es hell ist" einzuführen (blöd, da Sommer....) und "nicht im Bett": das führt dann dazu, dass er sehr früh aufstehen will... . Wie gesagt, gar nicht nachts stillen halte ich nicht durch. Irgendwie bin ich in einem Teufelskreis#haare

  • mir fällt gerade noch ein, dass wir ein Nachtlicht mit drei Farben hatten, weiß, grün, rot. Bei rot durfte er trinken, bei grün nicht. Konnte ich selbst einstellen, rot z.B. wenn ich gerade ins Bett gekommen bin und noch nicht zu müde war, danach dann grün. Ich glaube, das hat auch geholfen.

  • Mal blöd gefragt, warum willst du denn noch Stillen? Nur aus schlechtem Gewissen oder findest du es schon grundsätzlich noch gut? Ich bin sehr für Langzeitstillen so lange es für Mutter und Kind passt. Falls das aber nicht mehr der Fall ist muss man andere Lösungen finden.

    Als ich ähnlich genervt war, hab ich nachts abgestillt. Es war wirklich nicht leicht, aber ich war so überzeugt, dass es dann auch ging und ich habe es nicht bereut. Mein Sohn war da 1,5 Jahre, hat sich dann tagsüber ein paar Monate später selbst abgestillt.

    Über einen längeren Zeitraum zum Stillen "quälen" würde ich nur bei echt kleinem Baby machen, wo das Stillen doch noch eine andere Bedeutung hat.

  • "nicht im Bett": das führt dann dazu, dass er sehr früh aufstehen will... . Wie gesagt, gar nicht nachts stillen halte ich nicht durch. Irgendwie bin ich in einem Teufelskreis

    Dann würde ich auf jeden Fall morgens und vermutlich auch tagsüber nicht mehr stillen, sondern nur noch abends vor dem ins Bett bringen (anderer Raum, anderer Ort zB. Sofa). Morgens erst aufstehen, wenn es zeitlich okay für dich ist (sechs Uhr?). Eventuell kann dein Sohn im Bett neben dir spielen und du döst noch etwas.

    Meine Mittlere ist auch so eine Frühaufsteherin gewesen, sechs Uhr war normal. Ich habe mich so oft es ging mit meinem Mann abgewechselt. Vielleicht kann dein Sohn auch schon etwas mit dem älteren Geschwisterkind spielen.


    Meinst du nachts nicht stillen hältst du nicht durch, weil dein Sohn dann weint, schreit etc.? Das wäre beim kompletten Abstillen auch so. Ich denke (und so war es bei mir auch) dein Leidensdruck muss hoch genug sein, das du dir 150 %ig sicher bist, was du willst. Durch deine Sicherheit akzeptiert das Kind es auch viel schneller. Dazu würde ich einen Zeitpunkt wählen, an dem ich mit ein paar Tagen wenig Schlaf zurecht kommen, dann die Umstellung ist natürlich nicht leicht und mit Tränen verbunden. Wichtig ist halt, das du nicht unsicher wirst, wenn es schwierig wird.

    Ich bin mir sicher, du schaffst das. Hör in dich rein und auf dein Bauchgefühl. Was willst du wirklich? (so als Frage für dich allein)

    • Offizieller Beitrag

    Kennst Du "Nachts abstillen nach Gordon"? Das hab ich beim Kleinen mit ca. 2 Jahren und 3 Monaten durchgezogen, weil ich einfach nicht mehr konnte. Er hat da begonnen wieder wie ein kleines Baby alle 2 Stunden in der Nacht zu stillen.


    Die erste Nacht war furchtbar, die zweite nicht lustig und danach ging es. Seither schläft er durch bis ca. 6:00, manchmal länger.


    Ich würde mir sehr genau überlegen welche Stillzeiten dich am meisten nerven und die dann streichen. Alles Gute.

  • könnt ihr euch aufteilen?

    ich habe den Kleinen mit 13 Monaten nachts abgestillt, weil ich nicht mehr konnte, er ist alle zwei Stunden aufgewacht und wollte trinken.

    mein Mann hat dann für einige Zeit die Nächte übernommen, ich habe in einem anderen Zimmer geschlafen. ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber er hat dann höchtens Wasser bekommen, wir haben nie Milch aus der Flasche gegeben.

  • Bei uns hat das nächtliche Abstillen (allerdings deutlich früher) auch so geklappt, dass ich ein paar Tage zum Schlafen ausgezogen bin und mein Mann sich nachts um das Kind gekümmert hat. Das ging bei beiden ohne größere Schreierei ab und danach war das nie wieder Thema, auch wenn ich dann wieder neben dem Kind geschlafen habe. Bei uns haben beide Kinder danach deutlich ruhiger geschlafen, der Kleine dann sogar noch mal besser nachdem er zum Schlafen ins Kinderzimmer (zu seinem Bruder) umgezogen ist.

  • Mir ging es genauso wie dir, dann habe ich abgestillt. Allerdings ohne das schlechte Gewissen. Ich konnte und wollte das so einfach nicht mehr. Und meine Tochter war extrem scharf auf die Brust. Nach 3 Tagen war es überstanden und sie hat dann noch ab und an eine Flasche bekommen, die sie vorher NIE genommen hat.

  • Ich habe in dem Alter abgestimmt weil ich echt total genervt davon war. Ein schlechtes Gewissen hatte ich auch, besonders weil ich ein Kind länger gestillt hatte, ist bei Dir vielleicht auch so? Aber jedes Kind ist eben verschieden und die eigenen Kräfte müssen auch respektiert werden. Ich habe gemerkt das ich zunehmends aggressiver wurde beim stillen, nach dem abstillen hatte ich wieder mehr Kraft. Natürlich gab es immer wieder mal Phasen in denen ich gerne gestillt hätte, diese Zweisamkeit war schön und Kind hat sich schnell beruhigt. Aber die Vorteile waren für mich größer, mein Körper brauchte das Abstillen. Außerdem hatte es beim stillen immer mehr weh getan, sehr unangenehm.

    Lange gedauert hat das Abstillen nicht, nach ein paar Tagen war das schlimmste überstanden.

  • Ich hab euch alle gelesen, brauchte aber etwas, um alles wirken zu lassen. Dazu ist der Kleine auch noch richtig krank geworden -> die Nächte waren noch schlimmer#cryingneu


    Gestern habe ich dann mehrmals am Tag gesagt, dass im Bett nicht mehr gestillt wird (zu diesem Schritt musste ich mich auch durchringen, da ich es auch tagsüber am angenehmsten finde dort zu stillen...). Tatsächlich ist er nachts zwar aufgewacht, war aber damit zufrieden, auf meinem Bauch weiterzuschlafen. Bis etwa um fünf, dann wollte er "auftehn". Naja, dagegen konnte ich nicht viel machen, er war sehr vehement (obwohl er erst gegen 10 Uhr eingeschlafen ist :/ ).


    Ich hoffe aber, dass er zumindest nichtmehr vor Fünfe kommt... drückt mir die Daumen!


    Und danke für alle Vorschläge und Zusprüche!