sensibles Kind, 11 Monate alt

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  • ich brauche mal euren Raben-Rat.


    Mein Sohn, 11 Monate ist sehr sensibel was alles mögliche angeht. Ob es ein Babykurs, ein Besuch bei der Oma, die Nachbarin, die für ne Stunde für nen Kaffee kommt oder ein Urlaub ist. Er macht das oft nicht gut mit. Wieder zu Hause in gewohnter Umgebung ist alles super. Aber alles was aus der Tagesroutine rausgeht, ist tendentiell sehr anstrengend, damit tu ich ihm und mir keinen Gefallen.


    Ich versuch alles sehr einzuschränken, will ihm die Sachen nicht zumuten, wenn es ihn so stresst. Andererseits macht das mich auch ziemlich einsam. Mir fällt oft die Decke auf den Kopf, da ich auch abends nicht wegkann, weil ich fürs ins Bett bringen verantwortlich bin (einschlafstillen).


    Ich hab jetzt mehrere Fragen.


    1.Kita: wir haben keinen Platz bekommen. Ich bin jetzt hin und hergerissen, ob ich es jetzt forcieren soll, doch noch irgendwo unterzukommen oder ob das für ihn sowieso keine gute Idee wäre. Mir würde es sicher gut tun, zu arbeiten aber nur wenn ich wüsste, dass es ihm nicht schlecht damit geht, fremdbetreut zu sein. Bisher haben wir null Erfahrungen mit Fremdbetreuung.


    2. Ich hab im Internet verschiedene Begriffe dazu gefunden, weiß aber nicht, ob irgendwas auf ihn zutrifft. Hochsensibel, high-need, gefühlsstark...? Ich muss es nicht unbedingt kategorisieren, aber mir würde es helfen, vlt mal was drüber zu lesen, könnt ihr mirBücher oder so empfehlen?

  • Hallo mia,


    Mein Sohn, 11 Monate ist sehr sensibel was alles mögliche angeht. Ob es ein Babykurs, ein Besuch bei der Oma, die Nachbarin, die für ne Stunde für nen Kaffee kommt oder ein Urlaub ist. Er macht das oft nicht gut mit. Wieder zu Hause in gewohnter Umgebung ist alles super. Aber alles was aus der Tagesroutine rausgeht, ist tendentiell sehr anstrengend, damit tu ich ihm und mir keinen Gefallen.

    Mein Sohn war auch so. Gerade in dem Alter. Da setzt auch die Fremdelphase noch mal richtig ein. Der Paketbote hat Panikanfälle verursacht.

    Aber: du tust euch beiden auch keinen Gefallen, nichts mehr zu machen.

    Der Trick ist, genau hin zu schauen, was ihn stresst und was ihn entspannt.

    Wenn der eine Babykurs nicht klappt, dann vielleicht ein andere. Vielleicht ist auch nur der Trick, 15 min eher zu gehen, als der Rest, weil das Abschluss-Lied nicht seins ist.


    Dann auch durchaus stressige Situationen ohne Druck üben.
    Bahn fahren ist schwierig? Aber der Zoo toll? Gut, dann mit der Bahn zum Zoo, Foto vom Lieblingstier dem Kind in die Hand drücken und los geht es.
    Und dann wirklich nur das Lieblingstier anschauen und wieder zurück (Foto vom Zuhause oder der anschließenden Aktivität).


    Was ist für ihn im Urlaub wichtig? Das Essen? Das Bett? Der Tagesrhythmus?
    Und dann einfach den Urlaub so gestalten, dass es alle nicht zu sehr stresst, aber trotzdem neue Impulse Platz haben.


    Die "richtige" Kita kann auch für sensible Kinder funktionieren.

    Es liegt aber meist am "richtigen" Personal. Für so Kleine mit starken Bedürfnissen, wäre das für mich: Tragen (evtl. auch mit Tragehilfe), Essen und Schlafen halbwegs nach Bedarf, echte, vom Personal auch gewünschte, Beziehung.


    LG
    Brina

  • Hi nur kurz, ich schließe mich dem Post von Brina Berlind an und weiß auch noch wieee furchtbar einsam ich diese Zeit erlebt habe und irgendwie nur noch weg wollte #crying. Unserer ging mit 14 Monaten in die Kita, Eingewöhnung dauerte ewig, aber es klappte mit den richtigen Erzieherinnen gut, er brauchte halt mehr Zeit für die Veränderung. Ich habe damals /auch noch heute festgestellt, dass es bei uns eine ständige Gratwanderung zwischen Überfordern /Schützen und Schonen, aber auch Üben /Aushalten lernen von solchen Situationen für uns und das Kind ist... Schwierig, aber man lernt als Eltern ja auch sein Kind besser kennen und du schaust ja schon genau hin.

    Achte auf dich und nimm dir Auszeiten ohne Kind.

  • Hallo,

    Wir haben hier auch eine ähnliche Situation.


    Bei uns wurde jetzt der KiTa-Start nochmal verschoben auf den dritten Geburtstag (und dann in eine andere, deutlich kleinere und individuellere Einrichtung als ursprünglich geplant).


    Allerdings können wir unsere Tochter auch von meinen Schwiegereltern betreuen lassen bzw. Ist ohnehin nur in 2 von 3 Wochen eine Betreuung notwendig. Das klappt mittlerweile auch sehr gut - jedoch hatten wir vor kurzem ein Drama als sie bei meinem Vater bleiben sollte (weil die anderen Großeltern spontan mit meiner Schwägerin verreisen mussten - diese ist schwerbehindert und wird von ihnen zu hause betreut).


    Für uns habe ich festgestellt, dass sie sich unter bestimmten Voraussetzungen schon mit der Zeit zumindest teilweise akllimatisiert und das dies mittlerweile auch immer schneller passiert.


    Bei uns war der Babyschwimmkurs angenehmer als z.B. der Delfikurs - da ich dann einfacher die für sie akzeptable Distanz wahren konnte.


    Wir haben uns häufiger im naheliegenden Tierpark verabredet, die Tiere waren ihr recht egal, aber ich kam dann unter Leute und in der Trage ist das Kind ja doch bestmöglich abgeschirmt von zuvielen Eindrücken.


    Wir gehen mit ihr auch trotzdem zum Babyturnen, im Sitzkreis auf meinem Schoß sitzen ist ok, die Lieder möchte sie dann aber nicht mitklatschen. Die darauffolgenden Bewegungslieder sind ihr in der Gruppe zuviel, da bleibt sie lieber auf dem Arm, sie tanzt die dann aber zu Hause teilweise nach;) also scheint sie es generell schon interessant zu finden. Danach ist bei uns Freispiel mit den aufgebauten Geräten und da tasten wir uns ganz langsam heran, also holen uns einen Ball oder stapeln Schaumstoffwürfel... irgendwas das bei den anderen nicht so gefragt ist. Dann wechseln wir mit der Zeit zu einer Station wo nicht so viel los ist. Meist ist sie in den letzten Minuten soweit, dass sie auch selbst Stationen aussucht an denen sie turnen will, dann macht uns meist nur die Abschlussrundemit den Bewegungsliedern wieder einen Strich durch die Rechnung #rolleyes


    Wir verabreden uns auch mit bis zu zwei Kindern gleichzeitig zum Spielen - die anderen wissen mittlerweile, dass Theresa einfach erstmal eine Stunde von meinem Schoß oder Arm aus zuschauen muss und das wird auch als ganz selbstverständlich akzeptiert.


    Wie gesagt merke ich insbesondere im letzten halben Jahr enorme Fortschritte und auch andere haben uns darauf angesprochen. Ihr Papa hat in 3 Jahren KiGa nicht ein einziges Wort mit den Erzieherinnen gewechselt - ich hoffe mal dahin kommen wir nicht mehr #rolleyes

  • @brina und Bommel: danke für die Tipps! Ihr meint also doch ab und zu mal üben und an solche Situationen ranführen... Danke, das ist ein guter Hinweis. Bisher hab ich versucht, immer mehr und mehr zu reduzieren. Aber dann versuch ich es weiter.

    Interessieren würde mich, wie es sich so weiterentwickelt hat bei euren Kindern!? Bleibt es so, dass sie von größeren Gruppen angestrengt sind oder iebsten zu Hause sind oder so?


    Und Kurai: ihr habt
    natürlich Glück, wenn e so mit den Schwiegereltern klappt. Bei uns sind alle weit weg. Aber interessant, das es bei euch mit den Schwiegereltern so gut geht, bei uns sind die Großeltern nicht anders als andere Freunde oder so eher ein Stressfaktor für ihn. Das ist echt schade, weil dadurch keine Alternative zu Fremdbetreuung.

  • Zur Weiterentwicklung hier:Ja es bleibt so bzw. durch zunehmendes Alter ändert sich der Ausdruck der Überforderung und auch unser Umgang damit. Unser Kind ist 5 und nach dem Kiga (nur bis 14 Uhr) eigentlich für keinen Sozialkontakt offen, mindestens zwei bis drei Stunden. Wenn es nach ihm ginge, bliebe er immer daheim #rolleyes. Wir versuchen unsere Wünsche an seine Belastungsgrenze anzupassen. Z. B. machen wir keinen Urlaub im klassischen Sinne, da er max zwei bis drei Tage woanders aushält, also machen wir Kurzurlaube.


    Im Nachhinein hätte ich mit unserem Sohn die Baby Kurse vor dem ersten Lebensjahr mal gelassen, aber hinterher immer schlauer. Aber Sozialkontakte, die ich früh anbahnte und regelmäßig hielt, sind heute für ihn relativ entspannte Besuche, von daher war es gut, sich nicht nur einzuigeln.

  • Schade, dass es gar niemandem gibt der bei euch in Frage kommt :(.


    Ich denke die Erklärung warum Theresa bei meinen Schwiegereltern so gut klar kommt ist, dass wir im ersten Lebensjahr jeden Tag dort waren - meist mehrere Stunden - sie hatten in dieser Zeit bis zu unserem Umzug einen unserer Hunde zur Pflege bei sich...


    Vielleicht wäre aber trotzdem die Eingewöhnung bei einer Tagesmutter einfacher? Weil das ja doch vom Umfeld her ähnlicher dem Bekannten ist als ein Kindergarten?

  • ja, das denke ich auch, dass eine Tagesmutter die bessere Variante wäre... Wir müssen schauen, was wir so kriegen und dann einfach ausprobieren, ob es klappt...

  • ich habe jetzt nicht alles gelesen, meine jüngste ist so ein sensibelchen, mit 16 monaten habe ich sie über 2 monate im waldorfkiga eingewöhnt, die starre struktur, die routinen, die langsame behutsamkeit der erzieherinnen (2 für 8 kinder) taten ihr gut, sie ist immer noch am liebsten bei mir und zuhause, aber jetzt wird sie 3 und immer "mutiger"