Kita & vegetarisches Essen

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  • eine Frage an die vegetarischen Eltern!


    Mein Mann und ich essen rein vegetarisch. Wir essen sehr gesund und haben unser knapp 1 Jähriges Kind bisher auch so ernährt (BLW, tags und nachts noch oft stillen).


    Wenn er mal größer ist, kann er natürlich selbst entscheiden, ob er Fleisch essen will.


    Jetzt steht bald die Kita an und damit die Frage, wie macht man es da?


    Die Kita-Leitung war erst mal nicht begeistert und meinte, wenn wir vegetarisch wollen, müssen wir an den 2 Fleisch-Tagen was für ihn mitbringen. Ist für mich kein Problem.


    Was ich mich frage, schließe ich ihn in der Kita aus und kriegt er eine Außenseiterrolle, wenn er das Essen teilweise nicht essen darf?


    Ich bin mir da echt unsicher. Ich möchte, dass er das selber entscheidet, wenn er alt genug ist zu verstehen. Solange er es noch nicht versteht, muss ich ja für ihn entscheiden. Und ich fänds auch komisch zu entscheiden, dass er Fleisch ist, entgegen meiner Überzeugung.


    Wie handhabt ihr das?

  • mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit wird er nicht das einzige Kind in der Einrichtung sein, das vegetarisch oder allergiegerecht oder anderweitig abweichend vom Plan der Einrichtung isst. Da gehört es meiner Ansicht nach zur Aufgabe der Kita, mit möglichst wenig Aufsehen dafür zu sorgen, dass alle passend zu essen haben und kein großes Ding daraus zu machen. Es sei denn natürlich ein Kind reagiert stark allergisch und muss von den Allergenen völlig abgeschirmt sein, dann muss das klar mit allen in aller Deutlichkeit besprochen werden.


    eine Gefahr dafür, dass er eine Außenseiterrolle bekommt, sehe ich hier nicht.

  • Ich sehe, dass anders.

    In der Kita, wo meine Tochter ist, wird Frühstück, Mittagessen und nachmittags Imbiss gestellt, es muss also niemand essen mitgeben, außer wenn ganz kleine noch Brei essen müssen.

    Hier essen alle Kinder dann zusammen, ich glaube, dass sich ein Kind da sehr schnell ausgeschlossen fühlen würde, bzw auch dass essen möchte was die anderen essen. Und ich glaube, dass hier die Kita, dass auch nur bedingt gut begleitet.

    Insofern finde ich es schwierig und denke es hängt sehr von der Kita ab.

  • Unser Sohn war im Kinderladen das einzige vegetarische Kind, er hat zwar erstmal Fleisch probiert (kannte er von zu Hause nicht), sich dann aber schnell selbst dagegen entschieden. Einerseits mochte er es geschmacklich nicht, andererseits wusste er durch uns recht genau, wo es her kommt, und er wollte als bekennender Tierfreund kein Tier essen :).

    Allerdings: Wir hatten dort eine Köchin, die sich problemlos darauf eingestellt hat und sich gern von mir mit Veggie-Würstchen für ihn versorgen ließ.


    Eine Außenseiter-Gefahr bestand zu keiner Zeit. Den anderen Kindern war es egal, ob er ihr Fleisch oder seine Würstchen gegessen hat, es kamen höchstens interessierte Fragen dazu (wenn überhaupt).


    Er hatte keinen Reiz, das Essen der anderen mit zu essen. Was allerdings sicher daran lag, dass wir es ihm zu Beginn frei gestellt hatten.

    Einmal editiert, zuletzt von Suzanne ()

  • Ein Kompromiss wäre es, wenn das Essen halbwegs in Komponenten gekocht wird. Bei uns ist das dreimal die Woche der Fall, und dann bekommt unsere Tochter nur auf explizite Nachfrage ein Würstchen / Schnitzel / wasauchimmer. Aber je nach Kita und Umfeld bist Du damit Exot, das empfinde ich auch so. Wir setzen es inzwischen nicht mehr durch und freuen uns auf die neue Kita nach dem Umzug - da gibt es täglich Wahlessen und eins davon ist vegetarisch.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Wenn du das vegetarische essen mitgeben sollst an den fleischtagen, mach doch einfach nahezu das selbe wie im Kiga angeboten wird, nur ohne Fleisch. Dann hat er nicht was komplett anderes :)

  • Unsere Tochter (knapp 16 Monate) darf in der Kita selbst bestimmen, was sie isst. Es gibt dort nur einmal die Woche Fleisch und das in Bioqualität- sonst wäre ich da vermutlich nicht so entspannt.

    Bislang wurde mir allerdings berichtet, dass sie wohl kein Fleisch zu mögen scheint. Könnte daran liegen, dass sie es nicht kennt, aber da sie sonst eigentlich gern Neues probiert, bin ich optimistisch, dass es ihr tatsächlich einfach nicht schmeckt.

  • Bei mir auf Arbeit ist im Schnitt pro Gruppe mindestens ein Kind, das aus gesundheitlichen oder religiösen Gründen bestimmte Lebensmittel nicht essen darf und deshalb ein Alternativessen bekommt. Für die Kinder ist das völlig normal und wird gar nicht groß diskutiert.

    Ich würde mit den Erzieherinnen bloß besprechen, wie streng sie da sein sollen. Wenn er zum Beispiel beim Frühstück sein Käsebrot mit dem Wurstbrot eines Freundes tauscht, ob das für euch mal in Ordnung wär oder eben gar nicht, sowas halt. Ansonsten dürfte das eigentlich überhaupt kein Problem sein.

  • ich habe das selbe problem, nur dass es leider nicht bio-qualität ist... ich mag unsere kita, die erzieherinnen, das konzept... alles... nur das essen ist murks.... ich habe mit den erzieherinnen abgesprochen, dass sie ihr fleisch nicht aktiv anbieten sollen, wenn er es aber möchte, dann darf er es essen... ich bin nicht sehr zufrieden mit der lösung, da es doch min. 3 mal die woche fleishc gibt, aber das ist der abstrich den ich mache, da sonst alles super ist...



    ich würde also überlegen, ob so eine lösung für euch auch denkbar wäre oder ob es fr euch nicht geht, dass sie das fleisch isst. ich denke wegen einer außenseiterrolle musst du dir weniger gedanken machen. kinder können so was in der regel ganz gut akzeptieren und wenn sie das essen dort uuuuunbedingt mitessen will, könnt ihr ja noch mal neu überlegen ;)

  • bei uns in der Kita gibt es einige muslimische Kinder, die extra Essen erhalten, da halal seitens des Essensanbieters nicht gewährleistet werden kann, erhalten sie vegetarische Kost. Das geht völlig unproblematisch. selbst vegetarisch mit Fisch oder ohne Fisch ist möglich.

    Auch als unsere Jüngste noch keine Milchprodukte zu sich genommen hat, haben wir dies beim Essensanbieter angegeben und sie hat extra Kost bekommen. Weitere Allergien sind auch kein Hindernis für die Teilnahme am gemeinsamen Essen. Zu Hause essen ja auch nicht immer alle das gleiche Essen. Und die Kinder erhalten ja auch nicht jeden Tag etwas anderes.


    Aus einer anderen Einrichtung kenne ich auch den Fall, dass die Mama extra gekocht hat. Da hatte das Kind Zöliakie. Sie hat sich am Speiseplan orientiert, damit das Kind rein optisch das gleiche auf dem Teller hat.


    In jedem Fall lässt sich darüber auch mit den Kleinen schon gut reden und die Erzieher finden da zumindest bei uns auch einen sensiblen Weg ohne ein Kind wegen Sonderkost bloß zu stellen.

  • Kocht denn der Kindergarten selber oder bestellen die das Essen? Wir sind keine Vegetarier, darum kann ich nicht aus eigener Erfahrung mitreden, aber ich finde es komisch, dass es da kein Angebot vom Kindergarten gibt, Vegetarier sind doch heutzutage keine Seltenheit mehr? in der Schule meiner Tochter gibt es relativ fleischhaltiges Essen, es gibt aber die Möglichkeit, die vegetarische Komponente zu bestellen.


    Ansonsten würde ich erfragen, wie das fleischhaltige Essen dort aussieht. Bei 3-Komponenten-Essen könntest du vielleicht einige Komponenten vorbereiten, einfrieren und mitgeben, z. B. Gemüse- oder Getreidebratlinge und dein Kind bekommt dann das Kindergartenessen und die Fleischkomponente wird gegen das von dir ausgetauscht. Oder du gibst eine vegetarische Nudelsoße mit oder sowas, je nachdem, was es dort gibt.


    Was die Aussenseiterrolle angeht, wenn er älter wird, wird das so schon auffallen, dass er was anderes bekommt. Egal, ob er das im Kindergarten bekommt oder ob du ihm das mit gibst. Aber das gibt's ja auch bei Kindern, die sich glutenfrei oder laktosefrei ernähren müssen. Meine Tochter hatte ein Mädchen in der Gruppe mit einer Glutenunverträglichkeit, das wurde thematisiert und das wussten alle, aber die hatte jetzt nicht irgendwie eine negative Rolle. Es gab zum Frühstück halt z. B. Toastbrot, Vollkornbrot und Annabrot. ;)

    Gruß, flummi

    Einmal editiert, zuletzt von flummi ()

  • Bei uns gibt es vegetarische Kinder, allerdings waren wir bei Kitabeginn noch /wieder Fleischesserinnen (ich war lange Vegetarierin, hab irgendwann wieder Fleisch gegessen und dann wieder damit aufgehört ). Das große Kind hat dann erstmal weiter Fleisch gegessen, weil sie es ja halt eh kannte und dann vor kurzem nach einem Spanferkelgrillen von sich aus gesagt, dass sie kein Fleisch mehr essen wolle. Das geht in der Kita problemlos, allerdings ist eine ihrer Erzieherinnen auch Vegetarierin mit Tendenz zur Veganerin. Und das Essen wird in der Kita gekocht. Die offizielle Regelung ist aber, dass sie selbst entscheiden darf, d.h. sie helfen ihr schon zu erklären, wo jetzt Tier drin ist und wo nicht, verbieten ihr aber kein Fleisch, wenn sie es doch mal essen will (was bisher aber nicht vorkam).

    Bei den Kindern fällt es glaube ich gar nicht so sehr auf, weil es schon sehr vieleKinder gibt, die kein Schweinefleisch essen, ein paar Unverträglichkeiten und das meiste Essen eh Komponentenessen in Schüsseln ist, d.h. sie nimmt sich dann Kartoffeln aus der Schüssel, Spinat aus der Schüssel, aber eben keine Fischstäbchen. Bei Nudeln mit Fleischsauce z.b. Gibt es zwei verschiedene Saucen,eine ohne Fleisch. Das fällt glaube ich im Alltag gar nicht so sehr auf .


    Ich lese aber trotzdem interessiert mit, weil ich mir noch sehr unsicher bin, wie ich das bei der Kleinen handhaben werde. Zum selbst entscheiden ist sie ja noch lange zu jung, fängt aber bald mit der Tagesmutter an. Bisher schwanke ich zwischen " nicht aktiv anbieten, aber sie darf sich nehmen " und "erstmal bitte vegetarisch" wobei die Zusatzschwierigkeit auch noch ist, dass mein Mann Fleisch ist und das durchaus gerne.

  • ich glaube, dass sich ein Kind da sehr schnell ausgeschlossen fühlen würde, bzw auch dass essen möchte was die anderen essen.

    Meine Tochter (knapp drei) kennt das nicht anders, seit sie mit gut einem Jahr bei der Tagesmutter angefangen hat, und es war nie ein Problem. Sie hat ihr Essen - und die anderen essen halt was anderes, das war nie eine Schwierigkeit. Und wenn sie doch mal was von den anderen essen wollte, hat sie halt das Gemüse oder die Nudeln bekommen, aber das Fleisch nicht.

    Jetzt im KiGa darf ich leider an dem einen Fleischtag in der Woche nichts anderes mitgeben, aber die Erzieherinnen sind in Kenntnis gesetzt und achten darauf, dass sie dann "Beilagen" isst (also halt Gemüse, Nudeln, Reis,...) und das Fleisch eben nicht. Sie sagt auch selbst, sie möchte keine toten Tiere essen, aber wie soll sie unterscheiden, ob es sich um ein Seitanwürstchen oder eins aus toten Tieren handelt? Deshalb achten die Erzieherinnen mit drauf. Wenn sie alt genug ist, die Tragweite der Geschichte zu überblicken, darf sie sich aber natürlich auch frei entscheiden.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • also in der Kita wird selbst gekocht. Aber es gibt keine Wahlmöglichkeit.


    Die Leiterin sagte, wenn das Kind ein ärztliches Attest hat gehts, z.B. bei Unverträglichkeit. Aber so ein Extra Schnickschnack wie vegetarisch geht nicht.


    Sie meinte es gibt in der Kita noch 2 Kinder von 185 Kindern, wo die Vegetarischen Eltern das auch so handhaben mit selbst Essen mitbringen. Scheint also schon exotisch zu sein.... #hmpf


    Wir wohnen übrigens in Berlin.;)

  • Die Leiterin sagte, wenn das Kind ein ärztliches Attest hat gehts, z.B. bei Unverträglichkeit. Aber so ein Extra Schnickschnack wie vegetarisch geht nicht.

    #motz#sauer

    Nicht zu fassen!

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  • Vielleicht macht dein/e Kinderärzt/in das ja mit? Dann hättest du ein für alle mal Ruhe.

    mamaraupe (*1973) mit paparaupe (*1969), großer raupe (*06/06), und kleiner raupe(*02/10)

  • puh, nee. Die Ärztin geht leider gar nicht. Die hat mir schon lange Vorträge gehalten, dass BLW gefährlich ist wegen Erstickungsgefahr. #hammer


    Und ich soll doch noch mal Brei versuchen, weil am Anfang ja Fleisch nur in Breiform gegessen werden kann. Und Fleisch bräuchte das Kind ja 2-3 mal die Woche. Ich hab dann mal nicht gesagt, dass wir Vegetarier sind. #lool


    Naja, ich werds wohl mal versuchen, vegetarisches Essen mitzugeben.

  • Bei uns wird es auch so laufen, dass ich Essen mitgebe, wenn es Fleisch gibt.

    Argument gegen vegetarische Kost und pro Massentierhaltungstier zubereitet vom Tiefkühlcaterer: das Essen solle ausgewogen und gesund sein #hammer

  • puh, nee. Die Ärztin geht leider gar nicht. Die hat mir schon lange Vorträge gehalten, dass BLW gefährlich ist wegen Erstickungsgefahr. #hammer


    Und ich soll doch noch mal Brei versuchen, weil am Anfang ja Fleisch nur in Breiform gegessen werden kann. Und Fleisch bräuchte das Kind ja 2-3 mal die Woche.

    Oh Gott, oh Gott! #stirn

    Ich hab das damals bei unsere Kinderärztin ganz geschickt angefangen: Zuerst kam die U, O-Ton: "Hach, das Kind ist ja gut zurecht, altersgerecht entwickelt, lebhaft, fröhlich, groß und schwer genug,...", dann hab ich gesagt: "Ja, toll oder? Und das, wo es fast komplett vegan ernährt wird!" :D

    Argument gegen vegetarische Kost und pro Massentierhaltungstier zubereitet vom Tiefkühlcaterer: das Essen solle ausgewogen und gesund sein #hammer

    #lol

    Wie der Schwiegervater meiner Schwägerin, Kippe im Mundwinkel und "wegen Familienfeier" am späten Vormittag schon ein Pils oder zwei intus: "Ach Du bist Veganerin?! Na, das ist ja total ungesund!" #rolleyes:D

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