Wenn eine Lehrkraft etwas kaputt macht/verliert....

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  • ...wie ist das dann geregelt?


    Vorweg, mir geht es nicht um bashing und co und ich habe auch nicht vor direkt erstmal mit dem Anwalt in die Schule zu marschieren. Aber so eine kurze Info, wie ihr das handhabt/handhaben würdet (vielleicht mögen ein paar Lehrerinnen antworten) oder auch, wie es tatsächlich rechtlich wäre.


    Meine Kinder haben einen ganz netten, aber auch etwas verpeilten Kunstlehrer.

    Nun war es bereits im letzten Schuljahr so, dass meine Tochter eine Metallschatulle mit ihren Kohlezeichenstiften (verschiedene stärken etc) dabei hatte. Wurden benötigt für Zeichnungen. Sie hat da nicht die allergünstigsten, da sie eh viel zeichnet, geht aber ordentlich mit um.

    Er hat sich die Box angeschaut, in die Hand genommen - und fallenlassen. 6 von 10 stiften sind zerbrochen. Er entschuldigte sich dann zwar und meinte auch sowas wie, er kümmert sich drum, es kam Danneberg nie was. Auf Nachfrage hieß es nur, man solle vielleicht nicht so hochwertige Sachen in die Schule bringen. Danach hat Tochter sich nicht mehr getraut zu fragen.


    Nun ist die Zeichen-Mappe verloren gegangen. Er hat über die Ferien nochmal gesucht und sie nicht gefunden, sorry. Das ist persönlich ärgerlich wegen der ganzen Bilder darin, aber es ist auch finanziell ärgerlich, da noch hochwertiges Zeichenpapier (dieses dicke) drin war und aquarellpapier.


    Und irgendwie bin ich jetzt doch leicht genervt. Mein Kind achtet auf seine Sachen, bekommt sie ohne eigenes zu tun kaputt oder gar nicht wieder und soll das dann unter persönlichem Pech verbuchen. Mir geht es jetzt gar nicht so sehr um den exakten Betrag, aber ich finde das auch vom Signal her eigentlich echt nicht in Ordnung.


    Auf der anderen Seite musste meine Tochterr der Schule nämlich ein neues Spanischbuch für 22€ kaufen, weil ihres einen leichten Wasserschaden hatte. War für mich klar, das ist so und sie hat das auch ohne Murren bezahlt. Aber gerade in diesem Zusammenhang ist das dann doch etwas doof, wenn es so scheinbar zweierlei maß ist.


    Daher würden mich jetzt eure Meinungen dazu interessieren. Was wäre korrekt, moralisch, rechtlich?

    Und würdet ihr noch etwas tun? Ich vermute, die kaputten Stifte wird er bereits vergessen haben...

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Hm, bezüglich der Stifte würde ich dem Lehrer richtig auf den Sack gehen, bis er sie ersetzt hat.

    Was den Block angeht, weiß ich nicht, da musste ich mehr Einzelheiten wissen.

    In meiner Schulzeit würde das offen gelagert und es gehörte sozusagen zum allgemeinen Risiko dazu, dass auch etwas davon verschwinden konnte. Leider.

    Da konnten die Lehrer nix für.

  • Wir haben hier das Lehrer-Raum Prinzip. Also der Lehrer hat einen eigenen Raum, wo erdige Sachen dann auch einschließt. Sie sollten die Mappen dann explizit nochmal abgeben, keine Ahnung was er damit gemacht hat, jedenfalls hat er ihre verloren.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Es ist vor allem das Ungleichgewicht:


    Kind beschädigt schuleigentum und muss es selbstverständlich ersetzen (finde ich auch richtig)


    Lehrkraft beschädigt Schülerinneneigentum und es passiert nichts.


    Fühlt sich zumindest doof an.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

    • Offizieller Beitrag

    Versteh ich.


    So wie ich es sehe, habt ihr zwei Möglichkeiten:

    1. Deine Tochter regelt es. Da wäre der erste Schritt, dass sie das Gespräch mit dem Lehrer sucht. Wenn dabei nichts Zufriedenstellendes rumkommt, kann sie sich an die Vertrauenslehrer wenden und sie bitten, zu vermitteln.


    2. Ihr als Eltern sucht das Gespräch mit dem Lehrer. Dadurch bekommt der Vorfall natürlich ein anderes Gewicht. Der hiesige Musiklehrer (ein etwas eigenes Exemplar) geht dann sofort in Konfrontationsmodus, so richtig lustig ist das nicht. Da lohnt es sich meiner Meinung nach schon, vorher zu überlegen, was das Resultat sein soll. Allerdings sind ja nicht alle so eigenartig drauf - bei jemand halbwegs vernünftigen kann man ja hoffen, dass eine Entschuldigung an deine Tochter bei rauskommt.


    Als Ergebnis kommt meiner Meinung nach eine Entschuldigung oder eine Art von Erstattung in Frage - was wollt ihr da? Reicht es euch, wenn er ein Problembewusstsein erkennen lässt? Falls er keine Erstattung anbietet - wollt ihr das durchsetzen?


    Ich glaub, wichtig ist, dass ihr euch vorher klar werdet, was genau ihr von dem Gespräch erwartet.

  • Rechtlich gesehen habe ich keine Ahnung, aber wenn ein Lehrer etwas kaputt macht, muss er es ersetzen, wäre jetzt mein Gefühl, meine Erwartung. Und auf jeden Fall geht es nicht, daß er persönliche Bilder nicht mehr wiederfindet, wie können die verschwinden? Er hat sie eingesammelt, also hat er auch die Verantwortung. Das finde ich richtig schlimm, daß die Bilder weg sind. Einfach keinen Ersatz und nichts anzubieten ist repektlos.

  • Ich glaube, das ist unabhängig vom Beruf: es gibt Menschen, die so sind.


    Damit geht der Lehrer ja schon eine Weile durchs Leben und das wird sich auch nicht ändern, wenn man da eine Welle macht.


    Ich persönlich würde dem Kind sagen: ja, das ist unfair und das Verhalten ist nicht richtig! Wenn man etwas zerstört/ verliert, sollte man auch dazu stehen und es ersetzen! Das spricht nicht für den Charakter des Mannes...

    und dann würde ich mich kurz ärgern, die Sachen ersetzen und hoffen, dass das Kind den Lehrer nicht mehr hat.

    Wenn doch, dann würde ich ihr tatsächlich nichts hochwertiges mehr mitgeben und das dem Lehrer auch mitteilen.


    Mir wäre es das nicht wert, wegen so einem Unsympathen noch Energie zu verschwenden.

  • Die Stifte muss er rechtlich ersetzen bzw. seine oder die Schulhaftpflicht. Das ist ja überall so: Wer nem anderen was kaputt macht, auch versehentlich, muss gesetzlich den Schaden ersetzen. Nachdem er von selber gesagt hat er kümmert sich drum hat ers sicherlich einfach nur vergessen. Ne Erinnerung sollte reichen.


    Die Mappe würd ich nochmal drauf drängen dass er sucht. Kann sich ja nicht in Luft aufgelöst haben.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ich bin wirklich ein sehr gutmütiger Mensch und lasse Dinge oft des lieben Friedens Willen auf sich beruhen. Aber die Sache mit den Stiften ist doch eindeutig: Er hat sie kaputt gemacht, er muss sie ersetzen. Ich würde ihn als Eltern freundlich ansprechen und darauf hinweisen, gern auch mit der Frage, ob es seine private oder die Schulhaftpflicht übernimmt. Bei der Gelegenheit würde ich auch gerade nochmal nach der Mappe fragen.

    Die Sache ist so unfair gelaufen, da würde ich mein Kind nicht mit alleine lassen.

  • Natürlich ersetzt man auch als Lehrer Dinge, die man kaputt gemacht hat #gruebel

    Ist mir auch schon passiert. Hefte eingesammelt und dann ist es leider in meiner Tasche völlig verknickt. Da hat das Kind ohne Nachfrage natürlich ein neues von mir bekommen. War ja meine Schuld.

    Bei höherpreisigen Sachen erst recht.


    Das mit der Mappe ist ein bisschen anders *find*

    Die kann ja jemand anders mitgenommen haben #hmpf


    Ich würde es jetzt vom Alter des Kindes abhängig machen, ob ich mich einmische oder ob ich es sie selbst regeln lasse.

    Meine 6.Klässlerin würde das z.B. nicht so recht hinbekommen.

  • In der Mappe sind dann doch auch Leistungsnachweise, oder? Da müsste er ja ein Interesse haben, seine Bewertung auch begründen zu können.

    Mich würde das auch seh ärgern, grade das " dann geben Sie Ihrem Kind nicht so hochwertige Dinge mit". Es ist ein ziemliches Ungleichgewicht. Kann Grad das Alter deiner Tochter nicht sehen, ab Teenie-Alter habe ich solche Dinge selber geregelt. Gerne auch so, dass andere Lehrer es mit bekommen haben, laut und deutlich an der Tür zum Lehrerzimmer. Hat immer funktioniert, wenn ich im Recht war.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Aber wenn er die Mappen eingesammelt hat, dann fällt das schon in seinen Verantwortungsbereich und dann kann niemand anders sie mitgenommen haben, oder?

  • Ich muss gestehen, dass ich in diesem Fall durchaus ein Gespräch mit dem Lehrer führen würde. Vom Ausgang dieses Gespräches würde ich abhängig machen ob ich ggf. bei der Direktorin /dem Direktor der Schule, das gegebene "Ungleichgewicht" zumindest ansprechen würde.

  • Ich muss gestehen, dass ich in diesem Fall durchaus ein Gespräch mit dem Lehrer führen würde. Vom Ausgang dieses Gespräches würde ich abhängig machen ob ich ggf. bei der Direktorin /dem Direktor der Schule, das gegebene "Ungleichgewicht" zumindest ansprechen würde.

    Ganz genau.


    Wenn man das Szenario außerhalb der Schule verortet, dann gäbe es ziemlich Stress. Und deshalb sehe ich nicht, warum eine Lehrkraft hier einen geschützten Raum haben soll.


    Ich würde Hermines Schritte aufgreifen. Kind geht zum Vertrauenslehrer. Sollte der auch abblocken, geht man als Eltern hin. Sowas geht nicht.


    Welches Bild vermittelt das? Genau das, was wir nicht wollen: Ich chef, du nix... bäh.

    • Offizieller Beitrag

    Myrte klar es gibt leute, die so sind. aber wieso soll man sie deswegen aus der verantwortung rauslassen? während eburas tochter, wie jedeR SuS den schaden an schuleigentum bezahlen bzw. ersetzen muss, was natürlich völlig richtig ist. dasselbe kann man auch für SuS sagen, ach die sind halt so, paar solche kinder/jugendliche in einer klasse, schon wird es ein teuerer spaß.


    was für ein bild vermitteln wir dann übrigens? wir versuchen uns an regeln zu halten, das erwarten wir von unseren kindern und wenn es eine person in einer "macht"position macht.... der/die kommt durch?


    sie hat auch noch ihn noch mal angesprochen und dies zu antwort bekommen:


    Er entschuldigte sich dann zwar und meinte auch sowas wie, er kümmert sich drum, es kam Danneberg nie was. Auf Nachfrage hieß es nur, man solle vielleicht nicht so hochwertige Sachen in die Schule bringen. Danach hat Tochter sich nicht mehr getraut zu fragen.


    also kein: "oh sorry, hab ich völlig vergessen, ich kümmere mich drum" sondern "bring keine solche hochwertige sachen in die schule". er hat sie kaputt gemacht und ersetzt sie auch auf anfrage hin bewußt nicht und schiebt die "schuld" quasi in schuhe der eburas tochter?


    edit: wenn es einE freund/freundin des eigenen kindes wäre, würd ich es auch wie du sehen myrte. aber das ist nun mal eine lehrkraft, die ggf. auch von SuS ersatz für verlorene/kaputt gegangene sachen verlangen muss. wenn er aber selber nicht dafür aufkommt....


    mich würde die rechtliche seite auch interessieren. Aoife, krebbel, Latie, Rattenkind fallen mir auf anhieb ein... vielleicht wissen sie mehr drüber?


    ich würde, wenn mein kind damit einverstanden ist, selbst mit dem lehrer ein gespräch führen und alles andere vom verlauf des gespräches abhängig machen.


    und keine hochwertige sachen mehr für den unterricht mit in die schule geben, was eigentlich ärgerlich ist, denn sie gerade bei kunst macht es schon einen großen unterschied, was für ein material man benutzt.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen. Sie ist 14 und möchte kein großes Theater Richtung Schulleitung etc - aber sie würde ihn wohl selbst nochmal ansprechen und mit etwas Rückendeckung ist das vielleicht auch leichter.


    Für sie steht glaube ich momentan vor allem das Ungerechtigkeit-Gefühl im Vordergrund. Sie muss auf ihr Zeug aufpassen und auf die Sachen der Schule. Andersrum scheint es nicht zu gelten. Das kommt bei ihr an.


    Und zum Thema nichts hochwertiges mitnehmen - wo ist die Grenze? Es war ja nun nichts völlig unverhältnismäßig teures, was in keinem Zusammenhang stand. Also sie hat ja nun nicht ein Fabergé-Ei mitgebracht oder so. Sondern sie brauchten solche Stifte und sieh hat eben ihre dafür mitgebracht. Sonst sollte das vielleicht die Schule stellen?


    Ist für mich halt ein Anstandsding: ich mach was kaputt - also biete ich zumindest an es zu ersetzen. Ich versammelte irgendwas - also entschuldige ich mich zumindest.


    Es wäre tatsächlich interessant, ob es dazu Regelungen gibt - wofür kommt eine Lehrkraft persönlich auf, was ist Sache der Schule? Ich meine, wenn sie zB einfach nur ein Formular ausfüllen müsste, wäre ja auch eine Option. Dann könnte sie direkt danach fragen.



    Ich finde ihn übrigens nicht per Se unsympathisch, er macht tolle Projekte etc. Aber die Aktion, gerade in Kombi finde ich doof.

    Ich werde aber auch nicht mehr Stress machen, als meine tochterr das möchte.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Meine Kinder haben einen ganz netten, aber auch etwas verpeilten Kunstlehrer.

    Gerade wenn er etwas verpeilt ist, sollte er spätestens jetzt einen verantwortungsvolleren Umgang mit den Konsequenzen lernen (sagt eine bekennende ADHSlerin). Damit diejenigen, die mit ihm zu tun haben, ihn weiterhin als "liebenswert verpeilt" und nicht "rücksichtslos chaotisch" einschätzen. Mit dieser Art, den Opfern seiner Zerstreutheit die Verantwortung/Schuld zuzuschieben, wird er nicht weit kommen. Insofern: Auf jeden Fall nochmal ruhig und sachlich ansprechen. Es geht nicht um seine Schusseligkeit, sondern darum, dass Kaputtes selbstverständlich ersetzt wird und er Energie aufwendet, um die Kunstwerke deiner Tochter zu finden (Rundmail?). In dem Fall könnte ich mir auch eine kurze Notiz von dir an ihn vorstellen - wenn es für deine Tochter jetzt zu unangenehm ist: "Liebes Schusselbärchen, denken Sie noch dran, die Zeichenkohlestifte meiner Tochter zu erstatten? Das waren 2 Stärke xx und 2 Stärke yy ... Danke im Voraus".


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • Noch zu "nichts so teures mitnehmen". Das klingt für mich etwas nach Verantwortung abschieben / Ausrede. Ja wenn man was mitnehmen muss, nimmt man halt was da ist! Ihr könnt ja nicht extra noch billigeres Material dazukaufen, nur für den Fall, dass es mal in der Schule gebraucht werden sollte.


    Es wäre etwas anderes, wenn es hiesse: nehmt Kostümschmuck mit für eine Aufführung, und jemand bringt echten Schmuck. Hier war Arbeitsmaterial gefragt, und das wurde auch gebracht.