Ab wann Kinder alleine mit dem Rad fahren lassen?

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  • Guten Morgen,


    Was denkt ihr ist ein gutes Alter um damit zu beginnen Kinder allein mit dem Rad zur Schule fahren zu lassen. Es sind ca. 1,6 km, 2 Strassen zu überqueren. Die Schule selbst macht keine Vorgaben. Es hat noch kein Verkehrsunterricht stattgefunden. Privat wird mäßig häufig gefahren.


    Hintergrund der Frage folgt bei Bedarf.

  • Schwierig - kommt wohl wie bei vielem aufs Kind an. Mein 8jähriger fährt seit Mai mit dem Velo ins Training. Der Weg ist ungefähr so wie von dir beschrieben. Wir haben etliche Male geübt. Er macht es sehr gut. Am meisten Sorgen macht mir, wenn er mit Kollegen zusammen fährt und dann jeder der schnellere, coolere und mutigere sein will...

  • Unser erster ist ab der ersten Klasse allein gefahren, ca. zwei Wochen haben wir ihn begleitet. Er musste über zwei Ampeln und einen Zebrastreifen.

    k. (*1979) mit p. (*02/2006), k. (*09/2008), h. (*12/2010) und f. (*09/2015)

  • Hm, hängt von Kind und von der Strecke ab. Meine hätte ich auch schon in der Grundschule alleine fahren lassen (sie ist recht aufmerksam und konzentriert beim fahren), aber für 700 m Schulweg lohnte das nicht.


    Seit der 5. Klasse ist sie zuverlässig mit dem Rad alleine unterwegs, in die Stadt, zum Weiher, zu Freundinnen. Eine ihrer Freundinnen wirkt recht unsicher auf dem Rad, bei ihr hätte ich mehr Probleme sie fahren zu lassen

  • Ab der 1.Klasse - war eine ähnliche Strecke bei uns. Sie sind aber auch schon vorher sehr viel Rad gefahren.


    Die Schule darf gar keine Vorgaben machen. Mir würde dafür keine rechtliche Grundlagen einfallen.

  • Ich denke auch, es hängt vom Kind ab. Sohn habe ich ab der 3. Klasse alleine fahren lassen, da war er frisch 7 Jahre alt.


    Und ihr habt auf jeden Fall recht: solange die Kinder alleine unterwegs sind, kein Problem. Unfälle passieren hier vor allem dann, wenn viele kleine Jungs in einer Gruppe unterwegs sind #rolleyes Da rasen dann 4 noch über die Straße und beim 5. reicht es halt nicht mehr. Oder sie nutzen die ganze Straßenbreite auf einmal #flop

  • Hallo,


    Ich denke auch, das kommt auf die Strecke und das Kind an.


    Ich habe an einer Schule gearbeitet, da war es normal, daß schon Erstklässler alleine mit dem Rad kamen. Und es gibt Schulen, da würde ich einen Grundschüler möglichst gar nicht alleine fahren lassen, vor allem wegen der Situation morgens, wenn Kinder mit dem Auto gebracht werden und manche Eltern leider nur an das eigene Kind denken.


    Vorgaben versuchen manche Schulen (erst nach der Fahrradschule o.ä.), aber rein rechtlich dürfen sie das aber nicht. Sollte es allerdings in der Hausordnung oder dem Schulvertrag stehen,m fällt es wiederum unter Hausrecht. Was sie auf keinen Fall dürfen, ist das Versicherungsrecht für den Weg entziehen, auch wenn manche Schulen damit drohen, die Kinder wären dann nicht versichert. DaS ist schlichtweg Unfug.

  • Schulweg war zu kurz zum Radfahren, aber es gab einen wöchentlichen Freizeittermin in ca. 2km Entfernung. Eine Busverbindung hätte es gegeben, aber nur mit Umsteigen und zeitlich länger als mit dem Fahrrad. Diesen Termin hat er ab Anfang dritte Klasse (mit 8 Jahren) zuverlässig alleine gemacht.

  • Hallo,


    Erst mit 12 #blink


    Das finde ich arg spät. Das heißt, die Kinder sind darauf angewiesen, daß sie vorher immer jemand zum Training, zur Musikschule, zu Freunden usw. begleitet? Gerade wenn es (wie bei uns) keine sinnvolle Busverbindung gibt und die Eltern arbeiten, ist das doch schwierig...


    Hier im Ort ist es normal, daß schon 6-jährige mit dem Rad zum Kumpel fahren, wenn die Strecke vernünftige Fußwege hat (bis 8 müssen, bis 10 dürfen sie den Fußweg nutzen). Ab Schulalter alleine zum Training o.ä. fahren o.ä. ist auch normal, obwohl da die Strecken teilweise deutlich weiter sind. Klar, Landstraße ohne Weg daneben o.ä. ist eine andere Geschichte, aber die Eltern kennen ja die Strecken.


    Spannend, wie verschieden das selbst innerhalb Europas ist bzw. wie stark das vom Fortbewegungesmittel abhängt. In einem Land sollen schon 4-jährige alleine zur Schule gehen, im andren Land dürfen sie mit dem Rad erst mit 12 alleine unterwegs sein.

    Ich bin ehrlich gesagt ganz froh, daß es hier eine Entscheidung der Eltern ist.

  • bei uns ähnliche Bedingungen.

    Knapp 2km Schulweg.

    4 atraßenüberquerungen.

    Davon einmal Ampel, einmal Zebrastreifen, zwei mal 30er Zone.


    Kind 1 ab der ersten Klasse in der Gruppe.

    Konnte früh und sicher radfahren.


    Kind 2 ab Mitte zweiter Klasse.

    War mir vorher zu unsicher auf dem Rad.


    Bei beiden gilt und galt:


    Nicht alleine, mindestens zu zweit.

  • Schwierig - kommt wohl wie bei vielem aufs Kind an. Mein 8jähriger fährt seit Mai mit dem Velo ins Training. Der Weg ist ungefähr so wie von dir beschrieben. Wir haben etliche Male geübt. Er macht es sehr gut. Am meisten Sorgen macht mir, wenn er mit Kollegen zusammen fährt und dann jeder der schnellere, coolere und mutigere sein will...

    Jetzt musste ich erstmal googlen was ein Velo ist :D

    • Offizieller Beitrag

    Offiziell dürfen Kinder in der Schweiz ab 6 auch alleine auf die Hauptstrasse mit dem Fahrrad.


    Die Bfu (Beratungsstelle für Unfallverhütung) hat eine Checkliste veröffentlicht, die ich recht gut finde:

    - das Kind kann über die Schulter blicken, ohne zu schlenkern

    - das Kind kann situationsgerecht bremsen

    - das Kind ist nicht nur mit dem Fahren beschäftigt, sondern kann gleichzeitig den Verkehr beobachten

    - das Kind kann sich problemlos in den Verkehrsfluss einordnen (Linksabbiegen etc)


    Das kann meine 6-jährige definitiv noch nicht alles gleichzeitig - darum fährt sie alleine erst in unserer Wohnstrasse. Mit 10 machen sie hier gemeinsam die "Veloprüfung" - das war auch das Alter, in dem ich meinem Sohn den normalen Stadtverkehr zutrauen konnte.


    Zur Checkliste kommt noch die Situation der Strecke: ich fahre selbst in dieser Stadt Fahrrad - die ist nicht geeignet für einen Fahranfänger, der noch nicht mal über die Schnauze eines SUVs rausragt...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Erst mit 12 #blink


    Das finde ich arg spät.

    Vor allem weil sie dann in DL nicht mehr auf dem Bürgersteig fahren dürfen, sondern gleich die Straße nehmen müssen. Bei uns ist das eine vierspurige Hauptverkehrsstraße ohne Fahrbahnmarkierung (da zu schmal) Und das in der rush-hour. Das führt das Prinzip: "Wir machen einen Radführerschein in der 4.Klasse und erst dann dürft ihr alleine fahren" ad absurdum.


    Ansonsten würde mich sehr interessieren, ob eine Schule eine rechtlich bindende Hausordnung für den Schulweg erlassen darf. #blink Ich würde meinen, die Wahl des Fortbewegungsmittels kann von der Schule nicht eingeschränkt werden. Sie könnten höchstens verbieten, die Räder auf ihrem Gelände anzuschließen.

  • Hallo,


    Ansonsten würde mich sehr interessieren, ob eine Schule eine rechtlich bindende Hausordnung für den Schulweg erlassen darf. #blink Ich würde meinen, die Wahl des Fortbewegungsmittels kann von der Schule nicht eingeschränkt werden. Sie könnten höchstens verbieten, die Räder auf ihrem Gelände anzuschließen.


    Dürfen sie nicht. Vielleicht habe ich mich missverständlich ausgedrückt.


    Sie können selbstverständlich eine HAUSordnung erstellen, die sich natürlich auch auf das Gelände erstreckt.

    Sie können wie du sagst, das Benutzen und Abstellen von Rädern auf ihrem Gelände verbieten und das ist dann tatsächlich bindend - was in den meisten Fällen indirekt dazu führt, daß das Kommen mit dem Rad egal ob mit oder ohne Begleitung - erschwert ist. Denn wer will ein gutes (Kinder)Rad irgendwo den ganzen Tag abstellen?


    Die Schulwegs-Versicherung bleibt davon so wie ich ja schrieb, unberührt, egal, ob d Kind läuft, rollert, radelt, im Auto mitfährt...

  • Danke für die Antworten bisher.

    Bei denen die ihre Kinder schon ganz früh haben fahren lassen, hattet ihr da wirklich immer ein gute Gefühl bei? Und hätten sich eure Kinder schon zuverlässig in Notsituationen (Platten, Kette springt ab) helfen können?


    Hier geht es um die 6 jährige meines Partners. Sie ist ein kleiner "Hans guck in die Luft" und fährt nicht soooo sicher, erzählte aber gestern das sie schon alleine zur Schule fährt mit dem Rad. Dem Papa ist das nicht wirklich geheuer und recht und bat mich hier zu fragen wie die Rabeneltern das handhaben.

  • Laut Experten können Kinder sich erst mit ca. 14 Jahren richtig sicher auf dem Rad im Straßenverkehr bewegen.

    Das nur mal so als Anhaltspunkt.

    Passt aber leider auch nicht zu den gesetzlichen Vorgaben.


    Dazu kommen dann auch andere Dinge, zum Beispiel wie oft man mit den Kindern auf dem Rad unterwegs ist usw.

    Wissen die Kinder, wie sie handeln müssen, wenn bestimmte neue Umstände dazu kommen? Also zum Beispiel, wenn der Bürgersteig blockiert ist usw.

    Wissen sie was zu tun ist, wenn etwas passiert?


    Persönlich habe ich meine Kinder mit ca. 10 Jahren alleine fahren lassen.

    Vorher sind sie bekannte Strecken schonmal vorgefahren usw.

  • meine sind mit autolosen Eltern aufgewachsen und daher radfahren im Straßenverkehr eh gewohnt.

    Und Kette springt ab, hm, Fahrrad an Ort und stelle abschließen oder um Hilfe fragen oder zur Schule schieben... keine ahnung was sie gemacht hätten, is nue passiert. Aber die hätten schon irgendwas davon gemacht und es hätte gepasst.

    Das sowas sie zum überfordert heulend zusammen brechen gebracht hätte war hingegen ausgeschlossen, also von daher ;)


    (meine fuhren übrigens mit Rad viel sicherer/vorsichtiger als mit Roller. Roller verleiten irgendwie zu Kamikaze, beobachte ich auch immer wieder an anderen Kindern - wird aber warumauchimmer von deren Eltern für besser/ungefährlicher gehalten...)

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  • Hallo,

    Danke für die Antworten bisher.

    Bei denen die ihre Kinder schon ganz früh haben fahren lassen, hattet ihr da wirklich immer ein gute Gefühl bei? Und hätten sich eure Kinder schon zuverlässig in Notsituationen (Platten, Kette springt ab) helfen können?


    Ich denke, auch das kommt auf die Situation an. Bei einem relativ kurzen Weg kann man das Rad weiterschieben oder an einer geeigneten Stelle anschließen und zu Fuß weitergehen. In dem Falle sollte auch die Schule z.b. Verständnis haben, wenn es ein paar Minuten später wird.

    Manche Kinder haben für solche Situationen auch ein einfaches Notfallhandy einstecken.


    Mondschein - für mich ist es ein Unterschied, ob das Kind alleine durch die ganze Stadt gondelt oder auf einer Landstraße ohne Weg fährt - oder ob es seinen gewohnten Schulweg fährt, den es sowieso täglich zu Fuß zurücklegt.

    Wie ist der Weg? Unübersichtliche Ecken? Sehr viele Leute, vor allem Kinder unterwegs, auf die man aufpassen muss? Oder eher ruhig und gut einsehbar?


    Eine Busstrecke mit ständig ausfallendem Bus und schwieriger Straßenüberquerung kann gefährlicher/unsicherer sein als das Radeln auf dem gut ausgebauten Weg.

    Usw.


    Wie gesagt, es kann da mMn kein "So und nicht anders" geben, dazu sind Kinder und Gegebenheiten viel zu verschieden.


    Eine ganz andere Idee noch - wäre so ein Cittyroller ein Kompromiss? Den nutzt selbst mein 15-jähriger gerne, um den Heimweg sinnvoll zu gestalten (die Straßenbahn-Bus-Verbidnung ist ziemlich blöd, aber alles zu laufen ziemlich lang) . Schnell, leicht und mMn weniger risikoträchtig und bei einer Panne (die aber noch nie vorkam) leichter zu tragen.

    Edit: weil überschnitten - Ob er damit auch Mist gemacht hat, weiß ich natürlich nicht, aber er ist bisher immer heil angekommen.


    Wenn sie unsicher fährt - wäre es ev. eine Möglichkeit, mit ihr, wenn sie bei euch ist, viel Radfahren zu gehen oder sie kleine Wege damit zu schicken, damit sie sicherer wird?

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()