Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

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  • meine tochter hat gerade ein praktikum in der pflege angefangen. sie geht noch einen tag zur schule.

    na ratet mal wieviele dort jungs sind? eben...

    meist übernehmen die Partnerinnen ja noch die carearbeit für die ganze familie des mannes.

    es geht alles überhaupt nicht auf.

  • Ja, in meiner Jugend in den 80ern wurden die Mädchen aufgefordert, stark und frech zu sein.

    30 Jahre später ziehe ich folgende persönliche Bilanz aus meinem Bekanntenkreis: die frechen Mädchen und stärken Frauen von früher sind heute meist kinderlos oder alleinerziehend, gestresst und oft finanziell am Limit.

    Die hübschen und lieben Mädels von damals haben erfolgreiche Männer geheiratet und sitzen im schicken Haus mit 2 wohgeratenen Kindern und 2 Autos und jedes Jahr einem oder mehreren Urlauben.

    Mein persönliches Fazit daraus : stark sein lohnt sich für Frauen und Mädchen nicht.

    Kein Wunder, dass die heutige junge Generation das traditionelle Rollenbild annimmt. Die lernen aus unseren Fehlern.

  • Das nennt sich Evolution. Das erfolgreiche Modell setzt sich durch.

    Und unsere lieben, süssen Kinder von alleinerziehenden Müttern werden NIE die gleichen Chancen haben wie ihre Altersgenossen aus intakten Familien. Und so wird sich das immer weiter in Richtung traditionelles Rollenbild biegen, denn den Sch... den wir durchmachen müssen, wünscht man sich für niemand.

  • Es gibt das Ehegattensplitting, das eine Frechheit ist.

    Und dann die Mär von der Ganztagsbetreuung in Kindergarten und Schule: da werden Deine Kinder möglichst kostengünstig verwahrt, während ihre Altersgenossen zeitgleich zuhause von ihren Müttern gefördert werden.

    Da kann man sich dann leicht ausrechnen, welche Kinder später bessere Chancen haben im Leben.

    Aber das darf man nie sagen, denn offiziell haben ja alle Kinder gleiche Chancen. Und schuld sind Eltern immer selber.

  • Und unsere lieben, süssen Kinder von alleinerziehenden Müttern werden NIE die gleichen Chancen haben wie ihre Altersgenossen aus intakten Familien.

    Liebe Kajak, ich verstehe glaube ich gut, was du meinst. Aber zu dem Zitat: Da gibt es viele Gegenbeispiele von erfolgreichen Kindern alleinerziehender Mütter, u.a. den letzten Kanzler. Und ich höre oft Interviews mit Künstlern oder Schriftstellern, die sich sehr wohlwollend und stolz (auf die Mutter) über ihre Kindheit mit einer allein erziehenden Mutter äußern.


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • Mein Sohn ist noch(?) ein Guter. Er trägt neuerdings rosa Pullis als Statement gegen gegenderte Kleidung.

    Und unsere lieben, süssen Kinder von alleinerziehenden Müttern werden NIE die gleichen Chancen haben wie ihre Altersgenossen aus intakten Familien. Und so wird sich das immer weiter in Richtung traditionelles Rollenbild biegen, denn den Sch... den wir durchmachen müssen, wünscht man sich für niemand.

    Das sehe ich ganz anders, ich glaube das macht stark und offen für alternative Familienmodelle. Als Kind von getrennten Eltern wäre ich nie auf die Idee gekommen wegen den Kindern in einer unglücklichen Beizheung zu bleiben, wie ich das bei anderen Frauen um mich herum teilweise vermute. Und als Tochter eine immer-arbeitetenden Mutter (mit sehr viel Freude am Job) wäre ich nie auf die Idee gekommen, selber keine Berufstätigkeit anzustreben. Hier wird matrilinear in der dritten Generation Vollzeit gearbeitet und ich bin sicher, dass meine Tochter dem Beispiel folgen wird.

  • Damals und auch heute erlebe ich schon, dass Mädchen und Frauen angehalten werden, sich selbst zu finanzieren. Höchste Priorität soll aber weiterhin der Job des Mannes haben, Frau darf ihre Angelegenheiten drumherumbasteln und den Erfordernissen des Jobs des Mannes anpassen. Care-Arbeit kommt on top, die selbstverständlich auch überwiegend von Frauen zu erledigen ist. Auch da gilt: Eine liebende Mutter tut zuerst alles für ihre Kinder, dann kommt der Job. Erst Mann, dann Kinder, dann Job, aber bitte so viel verdienen, dass Frau sich eigenständig finanzieren kann.


    Was meinem Eindruck nach nicht gefragt ist, Panik und Feindseligkeit hervorruft: Eigenständige Frauen. Ich bin Mutter, berufstätig, nicht verheiratet, alleine sorgeberechtigt und in einer Beziehung lebend. Solange ich in "Wir-Form" kommuniziere und so tue, als müsste mein Partner auch in Angelegenheiten, für die er gar keine Verantwortung übernimmt, mitbestimmen dürfen, ist alles in Ordnung. Trete ich eigenständig auf, egal wie freundlich und sachlich, wird das nicht selten als Affront gegen Männer wahrgenommen und ruft enorme Panik und Feindseligkeit hervor. "Besprechen Sie die (kindbezogene) Angelegenheit nochmal mit ihrem Mann und teilen mir mit, wie Sie beide entschieden haben." "Ich habe keinen Besprechungsbedarf. Ich habe bereits Entscheidung xy getroffen." Sichere Garantie, abschätzig und unverschämt behandelt zu werden. Das ist zermürbend und ressourcenfressend.


    Mittlerweile habe ich größtes Verständnis für die individuelle Wahl ressourcenschonender Wege. Wer es sich wirtschaftlich leisten kann, sollte das tun. Denn wer, egal ob Frau oder Mann, kann einen Widerstand nach dem nächsten überwinden, steckt locker-flockig Feindseligkeit und Abwertungen weg und erklärt dabei noch den eigenen Kindern, was für eine Selbstverständlichkeit es sei, Berufstätigkeit und Familie zu balancieren? Insofern bin ich voll bei patrick*star : Staatliche Regulierung ist dringend erforderlich.

  • Mein Sohn ist noch(?) ein Guter. Er trägt neuerdings rosa Pullis als Statement gegen gegenderte Kleidung.

    Und unsere lieben, süssen Kinder von alleinerziehenden Müttern werden NIE die gleichen Chancen haben wie ihre Altersgenossen aus intakten Familien. Und so wird sich das immer weiter in Richtung traditionelles Rollenbild biegen, denn den Sch... den wir durchmachen müssen, wünscht man sich für niemand.

    Das sehe ich ganz anders, ich glaube das macht stark und offen für alternative Familienmodelle. Als Kind von getrennten Eltern wäre ich nie auf die Idee gekommen wegen den Kindern in einer unglücklichen Beizheung zu bleiben, wie ich das bei anderen Frauen um mich herum teilweise vermute. Und als Tochter eine immer-arbeitetenden Mutter (mit sehr viel Freude am Job) wäre ich nie auf die Idee gekommen, selber keine Berufstätigkeit anzustreben. Hier wird matrilinear in der dritten Generation Vollzeit gearbeitet und ich bin sicher, dass meine Tochter dem Beispiel folgen wird.

    Das hängt sicherlich von mehreren Faktoren ab. Bei mir hat es tatsächlich zur Bevorzugung eines traditonellen Familienmodells geführt. Ich habe sehr unter der Trennung meiner Eltern und der vielen Fremdbetreuung gelitten. Meine Mutter hat es unter diesen Umständen auch nicht geschafft eine gute Bindung zu ihrem Kind aufzubauen. Ich habe mich immer schuldig für alles mögliche gefühlt, weil meine Mutter vermutlich oft das Gefühl hatte das es ohne mich leichter gewesen wäre.


    DAS wollte ich auf keinen Fall für meine Kinder. Dabei ist in meiner Stadt Ganztagsbetreuung und zwei arbeitende Eltern heute das erstrebenswerte Modell. Ich schwimme da gegen den Strom.

    Ich würde allerdings auch ehrlich gesagt an der Doppelbelastung kaputt gehen. Und ich habe einen Mann der sich viel einbringt, mehr als ich es ehrlich gesagt umgekehrt an seiner Stelle leisten könnte. Ich würde vermutlich nach Hause kommen und nichts mehr machen können. #angst

    Belastungsgrenzen sind halt auch sehr unterschiedlich.


    Ich sehe allerdings ehrlich gesagt auch kaum glückliche und zufriedene, arbeitende Mütter. Für den Großteil ist es ein täglicher Kampf und das unabhängig davon ob ein Partner vorhanden ist und wie er sich einbringt. Ich habe bei so vielen gesehen wie der Wiedereinstieg in den Beruf dazu geführt hat, dass es deutlich schwieriger wurde und vieles hintenüber viel. Die Scheidungsraten sind hier allerdings auch sehr hoch. Vielleicht ist es auch ein regionales Ding.

  • Nö, das kenne ich so nicht... auch nicht von meinen über 80 gar 90 jährigen eltern und Schwiegereltern... gerade die Kinder betreffend lag da immer die Entscheidung bei der Mutter.

    Gut heißen muss ich das gesamtgesellschaftlich nicht

  • rheinländerin: same here: solange ich so tue als hätte ich einen Ehemann ist Alles super. Wenn ich die Wahrheit sage, schliessen sich Türen oder ich kriege mitleidige Blicke.

    Ich beantworte Fragen wie "Ist Ihr Mann auf Geschäftsreise?" Längst nicht mehr wahrheitsgemäss. Wir leben halt nicht in einer offenen, toleranten Gesellschaft.

    • Offizieller Beitrag

    Ich sehe allerdings ehrlich gesagt auch kaum glückliche und zufriedene, arbeitende Mütter.

    In meinem Fall liegt das aber nicht an der angeblichen Doppelbelastung, die hab ich nicht, ich liebe meinen Job UND mein Kind. Aber an dem, wie damit in sozialem Umfeld umgegangen wird. DAS ist das was nervt und schwer ist. UNser Alltag nicht.

  • Ich würde allerdings auch ehrlich gesagt an der Doppelbelastung kaputt gehen. [...]


    Belastungsgrenzen sind halt auch sehr unterschiedlich.


    Ich sehe allerdings ehrlich gesagt auch kaum glückliche und zufriedene, arbeitende Mütter. [...]

    Es hängt sicherlich auch davon ab, ob der Job nur dem Broterwerb dient und ansonsten anstrengend und verhasst ist, oder ob er ein Teil der Selbstverwirklichung ist.


    Mir gibt meine Arbeit Kraft, ich komme gutgelaunt nach Hause und habe mich 'ausgetobt'. Die Babyzeit alleine zuhause habe ich hingegen gehasst und war deshalb in der Zeit auch keine besonders gute Mutter - ziemlich unausgeglichen, habe meinem Mann die Kaffeepausen geneidet, die Gespräche mit (erwachsenen!) Kollegen, das berufliche Weiterkommen.

    Wenn das noch mit Verdienstverlust oder -wegfall einhergegangen wäre, dann wäre ich wohl ausgewandert.


    (Das wäre vermutlich aber auch anders gewesen wenn ich früh angefangen hätte zu arbeiten und spät Mutter geworden wäre - so war es durch langes Studium andersherum und ich habe mich am Anfang der Karriere etwas ausgebremst gefühlt).

  • Ich finde das beinahe normal anja, sonst wäre es ja nur Stress...

    Allerdings finde ich wirklich, dass Mütter für Ihre care Arbeit vergütet bekommen sollten, und zwar nicht im niedrig Lohn Bereich. Nur dann haben sie wirklich Freiheit in der Entscheidung, was sie wie wollen... und die Kraft gegen die bestehenden Zustände zu „ kämpfen“... bei bestehender Doppelbelastung ( die ich fast als gesetzt sehe) zahlen Frauen wieder nur drauf, auch gesundheitlich

  • Anja Das war anfangs auch meine Vermutung. Aber auch bei Frauen die ihren Beruf sehr mögen sehe ich mittlerweile, dass trotzdem irgendwann die Grenze des Leistbaren erreicht ist und es schwierig und belastend wird. Aber wie gesagt, mein Beobachtung in meinem Umfeld. Das war keine für alle gültige Aussage.

    • Offizieller Beitrag

    ich bin gerade schockiert, dass alleinerzieherinnen, die nicht so tun als ob sie einen mann hätte, so abfällig behandelt werden. ich wurde noch nie aufgefordert, etwas die kinder betreffend mit meinem mann zu besprechen... allerdings weiss ich natürlich nicht, ob es aus solchen gesprächen hervorgegangen ist, dass ich mit dem vater der kinder zusammenlebe. ich werde in zukunft darauf achten und meinen mann verschweigen ;) kleines sozialexperiment.

  • Ich denke, es geht auch darum, offen zu sagen "ich entscheide alleine"

    Ps: hat schon mal jemand versucht, als Frau alleine eine Küche oder gar ein Auto zu kaufen?

    LOL. Verkäufer: "Ich drucke Ihnen jetzt die Informationen aus und dann können Sie das zuhause in Ruhe mit Ihrem Mann besprechen".8o#super

    Man wird gar nicht ernst genommen.

  • Oja, das kenne ich auch. Nicht vom Autokauf, aber als ich mal ein Auto gemietet habe und einen Mann dabei hatte der nicht mal einen Führerschein besitzt. Und zum sogar Wohnungsmieten als Studentin und beim Wohnungskauf später...es wurde nur mit dem Mann gesprochen, selbst beim Beantworten meiner Fragen wurde der Mann angeguckt #sauer