Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

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  • Ich bin im Lohnsteuerhilfeverein und mir wurde das gerade frisch vorgerechnet. Generell wird bei gemeinsam veranlagt, egal welches Einkommen, Gesamtaukommen halbiert und unter Berücksichtigung der Progression besteuert. Völlig egal ob mein Mann jetzt due Hälfte oder nichts verdient. Erst, wenn die/der Einzelne den Spitzensteuersatz erreicht ändert sich da was, aber da braucht ja dann keiner mehr zu meckern, oder?


    1. Das Finanzamt zählt das Jahreseinkommen von Ehemann und Ehefrau zusammen. Steuerlich wird das Ehepaar jetzt in der Regel gemeinsam als ein Steuerpflichtiger behandelt.
    2. Die Beamten halbieren den Betrag und berechnen für diese eine Hälfte die Einkommensteuer.
    3. Die errechnete Einkommensteuer wird verdoppelt - das Ergebnis ist die Einkommensteuer, die ein Ehepaar zahlen muss.


    ganz vereinfacht, mit kleiner einstelliger Zahl ins Modell gesetzt



    5+0= 5 /2 = 2,5 + 1x Krankenversicherung, Pflegeversicherung etc > Einverdienerehe (egal ob mit oder ihne Kinder)


    5+1= 6/2= 3 + 1x Krankenversicherung, Pflegeversicherung etc > Einverdienerehe bei der ein Partner geringfügig dazuverdient

    5+5=10/2= 5 +2 x Krankenversicherung, Pflegeversicherung etc > Doppelverdienerehe


    5 /10 5 + Krankenversicherung, Pfelegeversicherung etc und den gesamten Kinderaufwand allein > total gearschte AEs


    Ich finde ganz ehrlich das es da was zu meckern gibt. Doch.

  • Das denke ich auch.


    Ich hab bei der Frage auch oft das Gefühl, dass wer am lautesten schreit, der bekommt Recht.

    Wenn ich über das "konservative" Frauenbild lese oder etwas höre, dann wird das immer sehr negativ dargestellt.

    Die ganzen Vorteile werden nieder geredet.

    Die Rechte der Frauen im traditionellen Rollenmodell wurden in den letzten Jahren massiv geschwächt.

    Wer das kritisiert hat, der wurde als Gegner der Emanzipation gesehen.


    Wurde ja auch geschickt gemacht unter dem Deckmantel der Gleichberechtigung (die ich richtig finde) von ehelichen und nichtehelichen Kindern.

    Das führte aber letztlich zu einer schlechteren Situation für alle, die sich dazu entschieden ein Einverdienermodell zu leben.


    Gerne wird ja dann auch immer der Osten und der Westen angebracht.

    Ja, ich kenne tatsächlich keinen, der es schlimm fand, dass die Mutter zu Hause war und es nach der Schule ein warmes Mittagessen gab und die Kinder gemeinsam mit der Mutter gegessen haben und je nach Alter auch miteinander gespuelt wurde, Hausaufgaben gemacht wurden usw.

    Und ja, wir hatten massiv viele Freiheiten. Waren viel Draußen, viel bei Freunden usw.

    Im Osten war das (wie mir erzählt wurde) anders. Vermutlich hat da auch niemand negative Erlebnisse dran. Weiß ich nicht.


    Aber echte Wahlfreiheit gewinnt man eben auch nicht dann, wenn (Ehegatten)unterhalt, dass (Ehegatten)splitting usw. gestrichen wird und zeitgleich Kindergartenplätze usw. geschaffen werden.


    Echte Wahlfreiheit gibt es nur dann, wenn alle Modelle gleichberechtigt nebeneinander stehen und abgesichert sind.

  • Stehen einem als Alleinerziehende, denn extra Haushaltshilfe oder Hebammenbetreuung zu?

    Wie kommst du darauf? Und nein, nichts dergleichen steht einem zu. Ein Steuersatz, wie der für Singles, den Kinderfreibetrag darfste dir mit dem abwesenden Ex teilen... ach nein, ich zähle jetzt nichts auf. Bin auch nicht mehr so richtig betroffen und hatte immer Glück, weil ich immer den Spitzensteuersatz zahlen durfte... juhu. Hätte ich statt meinem Kind (das ich natürlich in vollem Maße unterhalten und durchfinanzieren muss und der nicht die Möglichkeit hat, selbst zu unserem Lebensunterhalt beizutragen) einen Mann ohne Job, wären mir monatlich über 1000 Euro mehr von meinem Gehalt geblieben... so durfte ich mich mit dem AE-Zuschlag von - ich glaube es waren - 80 Euro monatlich zufrieden geben... ist ja nicht nichts... nech...


    hier exakt so. wobei ich nicht immer den spitzensteuersatz bezahlt habe, sondern zwischendrin hardcore arm war.



    ae werden gezielt (!) benachteiligt. ich glaube mittlerweile, das "paar"-ding wird an vielen stellen verteidigt. was dem patriarchat zuzurechnen ist, vermutlich.

  • Die Rechte der Frauen im traditionellen Rollenmodell wurden in den letzten Jahren massiv geschwächt.

    Welche denn genau? Der Unterhaltsanspruch und was noch? Da würde ich eher auf das Ehegattensplitting verzichten und meinen Unterhaltsanspruch behalten wollen, so als Frau im traditionallen Familienmodell.


    ae werden gezielt (!) benachteiligt.

    Ja!

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Nun ja, Ehe an sich wird halt nach wie vor als schützenswertes Biotop verstanden - als Wirtschaftseinheit, egal, ob Kinder oder nicht. Eine Kind-basierte Besteuerung wäre gerechter, ja.


    Da geht's dann aber um die große Frage, wozu überhaupt Ehe. Für die Romantik, Liebe und Bla ist das vollkommen unnötig. Mensch braucht heute echt keinen Trauschein mehr um zusammenzuleben. Meines Erachtens ist es summa summarum der große Rattenschwanz an ökonomischen Vorteilen, die die Wirtschaftseinheit Ehe noch bedingen. Wenn Erwachsene immer individuell gesehen würden, dann doch konsequent bei allem - Besteuerung, Rente, Erbe, Pflege. Bis vor ein paar Jahren dachte ich, der Ehepartner hätte zB im Fall von schwerwiegenden Erkrankungen ggü Ärzten mehr Rechte. Selbst da geht vieles ohne hinterlegte Patientenverfügung nicht. Also, wozu Ehe? Nicht mal die Kinder bleiben im Fall der Trennung bei einem, sondern die Pendelei geht los (im Wechsel- oder Nestmodell, wenn Papa seine Vatergefühle plötzlich gaaanz stark spürt... und ja, ich weiß, für die Kinder ist der präsente Vater wichtig und so).


    Ich meine einfach, dann kann man das Fass "Ehe" gleich ganz aufmachen.

  • ae werden gezielt (!) benachteiligt. ich glaube mittlerweile, das "paar"-ding wird an vielen stellen verteidigt. was dem patriarchat zuzurechnen ist, vermutlich.

    Und das wird noch schlimmer werden, wenn ich mir die Plakate der AfD anschaue: Vater, Mutter, Kinder... da sind gleich mehrere Punkte drin versteckt, über die ich kotzen möchte...



  • zu 1.: nun, ich fand es schlimm, dass meine mutter sich nicht aus der lieblosen ehe befreien konnte, weil das für sie den wirtschaftlichen ruin bedeutet hätte. meine mutter ist schwerst psychisch und in der folge auch physisch krank geworden. ich fand es ebenso furchtbar, dass mein vater sich nicht von der frau trennen konnte, die er nicht nur nicht geliebt, sondern auch nicht respektiert hat, weil das für ihn sozialer bzw. familiärer ruin gewesen wäre. und von den familien kenne ich sehr, sehr viele. mittagessen hin oder her.




    zu 2.: ich bin entschieden feministin und RADfem. und ich wäre sehr wohl dafür, dass der "alte" ehegattenunterhalt wieder eingeführt _und noch ausgeweitet_ wird. auch das mittelalte sorgerecht _will ich zurück_ (mann hat nur eine chance, wenn mit mutter verheiratet). ehegattensplitting dagegen siehe arnoli.


    was "freie wahl" betrifft, wiederhole ich mich zum 20.000. mal: die gibt es nicht. nicht, wenn die regelungen so sind, wie sie sind.


    und wer sich anders entscheidet als 80% seiner grundgesamtheit, wird, selbst wenn ihm diese entscheidung freigestellt ist, immer erst mal ganz anders zu kämpfen haben und viel teurer bezahlen (selbst, wenn die finanziellen anreize aufgehoben sind).

    • Offizieller Beitrag

    warum schreibst Du Frauen?

    Weil ich nur Frauen in Teilzeit kenne, ausser ein paar Ausnahmen hier im Forum, deswegen generalisierend Frauen. Natuerlich trifft das auf alle zu.


    Arnoli74 ich frage nach, weil ich die offiziellen Regelungen in Deutschland nicht kenne und ich finde es beschissen was ich hier lese.

  • Nun ja, Ehe an sich wird halt nach wie vor als schützenswertes Biotop verstanden - als Wirtschaftseinheit, egal, ob Kinder oder nicht. Eine Kind-basierte Besteuerung wäre gerechter, ja.


    Da geht's dann aber um die große Frage, wozu überhaupt Ehe. Für die Romantik, Liebe und Bla ist das vollkommen unnötig. Mensch braucht heute echt keinen Trauschein mehr um zusammenzuleben. Meines Erachtens ist es summa summarum der große Rattenschwanz an ökonomischen Vorteilen, die die Wirtschaftseinheit Ehe noch bedingen. Wenn Erwachsene immer individuell gesehen würden, dann doch konsequent bei allem - Besteuerung, Rente, Erbe, Pflege. Bis vor ein paar Jahren dachte ich, der Ehepartner hätte zB im Fall von schwerwiegenden Erkrankungen ggü Ärzten mehr Rechte. Selbst da geht vieles ohne hinterlegte Patientenverfügung nicht. Also, wozu Ehe? Nicht mal die Kinder bleiben im Fall der Trennung bei einem, sondern die Pendelei geht los (im Wechsel- oder Nestmodell, wenn Papa seine Vatergefühle plötzlich gaaanz stark spürt... und ja, ich weiß, für die Kinder ist der präsente Vater wichtig und so).


    Ich meine einfach, dann kann man das Fass "Ehe" gleich ganz aufmachen.


    das sage ich ja die ganze zeit! wir haben hier eine pärchengesellschaft. und das ist schlecht. für die an den rändern sowieso.




    @Pamela absolut richtig, aber genau das SCHÄTZT das klientel der afd. fast ausschließlich männer. da klingelt es doch direkt!

  • Mal was ganz anderes zum Thema Splitting, ich verfolge die deutsche Politik ja leider oft nur aus dem Augenwinkel. :arrow: Wieso tut sich denn da eigentlich so wenig? Also gibt es außer der AfD und der CSU (vermute ich jetzt mal?) überhaupt noch Parteien die ernsthaft der Meinung sind, dass das Ehegattensplitting dem modernen Deutschland entspricht? Selbst die CDU ist doch letztes Jahr mit einer angedachten Reform in den Wahlkampf gezogen. Oder es tut sich was und ich krieg's nur nicht mit? (Schaue leider nur sporadisch dt. Nachrichten.)

  • das sage ich ja die ganze zeit! wir haben hier eine pärchengesellschaft. und das ist schlecht. für die an den rändern sowieso.

    Ich bin mir in diesem Punkt eben nicht so sicher. Ob das in Gänze schlecht ist. Und "das Fass öffnen" habe ich durchaus ergebnisoffen gemeint. Es ist in unserer Gesellschaft, so wie sie heute ist, alles eh stark individualisiert, Ellenbogengesellschaft, Optimierungswahn, kein ausgeprägtes Denken in Gemeinschaftsstrukturen. Was würde sich verändern, wenn jeder noch mehr seine eigene Rechnung aufmachte? Ob es Frauen dann besser ginge?


    Ich denke ins Unreine. Besonders feste Positionen habe ich da icht mehr.

  • Ich bin als Sohn einer allein erziehenden Mutter aufgewachsen, bin jetzt Mitte dreißig, schaue mir einen großteil meiner Geschlechtsgenossen an und frage mich "Heieiei wo kommen die denn her?" Aber die unbequeme Frage, die dahinter steht ist doch, wie kann es sein, dass unglückliche oder unzufriedene oder feministische oder oder oder Mütter es in den vergangenen Jahrzehnten scheinbar nicht geschafft haben, ihren Söhnen Anstand, Respekt, Rückgrat, Eigenverantwortung, und Gleichberechtigung einzubläuen mit auf den Weg zu geben? Vor allem wenn es nachweislich in den vergangenen Jahrzehnten - leider - immer noch größtenteils Frauenarbeit war, die Kinder ins Leben zu begleiten.


    Versteht mich um Gottes Willen nicht falsch, ich will hier nicht einfach den schwarzen Peter zurück schieben. Aber das ist eine Frage, die mich wirklich beschäftigt.

    Danke, die Frage stelle ich mir nämlich auch.
    Ich habe eine Tochter und drei Söhne, schon deshalb stelle ich mir viele feministische Frage nicht nur mit Blick auf Mädchen/Frauen, sondern auch mit Blick auf Jungen/Männer.
    Glücklicherweise stelle dabei fest, daß bei meinen Söhnen durchaus einiges davon angekommen ist. Arfst übernimmt natürlich auch Haushaltsaufgaben, hilft bei der Betreuung der kleinen Geschwister usw.
    Und als ich ihn auf diese Umfrage ansprach meinte er: "Ich hätte keinen Bock mit kleinen Kindern Vollzeit zu arbeiten." und fände den Gedanken "Du bist der Vater, also mußt Du ordentlich malochen und Kohle ranschaffen" ziemlich mies.

    Ich habe einen Partner, den ich nicht verschweige. Ebenso wenig verschweige ich, dass ich alleine sorgeberechtigt bin und wofür ich verantwortlich bin. Das führt tatsächlich regelmäßig dazu, dass mein Partner auch in meiner Anwesenheit offen bemitleidet wird in der Annahme, ich würde ihn irgendwie unterdrücken. Und es führt dazu, dass ich angefeindet werde [...] Ich trage die Verantwortung, ich muss die Folgen abarbeiten. Mein Partner könnte das nicht, sagt er selbst. Mir ist noch nicht klar, was daran solche Panik auslöst.

    Naja, zum einem IST Euer Modell ungewöhnlich, das verwirrt.
    Ich schätze man geht einfach davon aus, daß ein Paar das zusammen lebt, deren Kind mit beiden Eltern aufwächst, sich auch die Sorge teilt. Im Normalfall finde ich das auch völlig richtig, nur gibt es eben immer auch Ausnahmen.

    ich bin total erstaunt, dass so viele Kerle das hinbekommen! Hand aufs Herz: Er trägt auch seinen Anteil am "mental load"? Organisiert selbstständig Geburtstagsgeschenke? Hat die Impftermine im Blick? Weiß, wann die Kids eine Klassenarbeit schreiben?


    Ja, Nein, Jein...
    Er schafft in dem Bereich einiges, nicht alles. Da das aber auch auf mich zutrifft ergänzen wir uns da ganz gut.


    ich stimme aber natürlich zu, dass das trennungsrisiko allein durch die frauen getragen wird.


    Erlebe ich anders.
    Die Trennungsväter, die ich kenne leben nach einer Trennung meistens vom Existenzminimum.
    Die Mütter meistens auch.
    Finanziell geht es beiden Elternteilen dann schlechter.
    Räumlich und emotional ist es ganz unterschiedlich, da kann ich (in meinem Umfeld) keinen klaren Vorteil auf einer Seite sehen.


    und "wirtschaftskritik", sorry, das ist albern. da kann ich mich vors VW-werk stellen und "mimimi" machen. das hat etwa denselben Effekt.


    "die wirtschaft" eskaliert immer zum schlimmsten, wo sie nicht eisern niedergedrückt wird. zur maximalen ausbeutung, zur minimalen verantwortung, kapitalismus als selbstzweck zermahlt _natürlich_ leute so, wie es nur geht.

    Man muß ja nicht "mimimi" machen, man kann Parteien und Gewerkschaften beitreten.
    Insbesondere Gewerkschaftsarbeit finde ich dabei sehr wichtig. Mein Mann wird dank der IG Metal nächstes Jahr 38 Tage Urlaub haben - denn es gibt 8 Tage Bonusurlaub für ArbeiterInnen mit kleinen Kindern (unter acht Jahre)
    Es gibt im aktuellen Tarifvertrag der IGM auch noch andere tolle Errungenschaften, für Menschen die Carearbeit in der Familie übernehmen. (Seine 8 Tage werden vermutlich tatsächlich für solche schulfreien tage wie Lehrerfortbildung oder Elternsprechtag drauf gehen.)
    Ich gebe Dir aber völlig Recht, wenn du sagst, daß die Wirtschaft sowas nicht freiwillig macht, dafür muß man sich organisieren.


    Dem kann ich mich so anschließen

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • um bei deinem Beispiel zu bleiben (

    Krankenkassenbeiträge sind Einkommensabhängig.) :

    Ich vergleiche hier 5+0=5 und 2.5+2.5=5, . Das finde ich ok #weissnicht

    Was nicht ok ist, ist das AE wie Singles behandelt werden.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Hier in der Schweiz gibt es kein Ehegattensplitting. Trotzdem sieht die Rollenverteilung eher noch konservativer aus als in Deutschland. Ich kenne auch unverheiratete Paare (in Deutschland), bei denen dennoch die Frau selbstverständlich im Beruf kürzer tritt und mehr Care-Arbeit übernimmt. Beides legt Nahe, dass es noch andere Faktoren gibt, die grossen Einfluss haben.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Erdbeerminze ich will das gar nicht in abrede stellen.


    auch ist das vereinzelte individuum viel besser wirtschaftlich auszuschlachten als der teil einer gemeinschaft.

    oder eben eines paares. ich würde nicht wollen, dass mein mann von einem ausbeuterdreckschwein zermalmt wird. wenn ich das leisten könnte, wäre mir lieber, er bliebe zu hause und der ausbeuter könnte suchen, ob er andere findet. ich will auch nicht, dass mein sohn niedrigstlohnjobs macht. die "stärken" NICHT den "charakter". wer niemanden hat, der ihn im zweifel mit durchzieht, fällt in den schredder.


    aber "paar" ist eben eine richtig anfällige sache. und oft überfrachtet.

  • Und noch Mondkalb

    Das Abschaffen vom Ehegattensplitting sollte NICHT bedeuten, dass ihr mit euren drei Kindern mehr Steuern zahlt als jetzt. Wenn es das beudetet, bin ich auch dagegen! Drei Kinder ist viel, dafür habt ihr ordentlich Entlastung verdient - ganz klar! Aber es gibt viele Wege die nach Rom führen, und ich glaube dass du problemlos die Modelle anderer Länder mittragen würdest, wenn jemand sie zahlenmäßig aufdröseln und nebeneinanderlegen könnte.


    Steuererleichterungen müssen an Kinder gebunden sein, nicht an die Ehe. Höhere Steuereinnahmen müssen für eine bessere Ausstattung von KiTas und Schulen eingesetzt werden. Für bessere Bezahlung von KiTa-Personal, für kindgerechte Innenstädte, sichere Radwege, gute Verkehrsinfrastruktur in den ländlichen Gebieten. Für gute nachschulische Betreuung und Schulen die die Hausaufgaben nicht ins Haus verlagern. usw usf

  • Krankenkassenbeiträge sind Einkommensabhängig

    Ja, allerdings gilt die Beitragsbemessungsgrenze. Gehen wir von zwei Verdienern knapp unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze aus im Gegensatz zum Einverdiener, der das mal zwei verdient, zahlen die beiden Verdiener erheblich mehr Beiträge.

    Liebe Grüße
    Silke mit dem Großen 06/2006 und der Kleinen 06/2009

  • patrick*star das sich jemand nicht aus einer unglücklichen Ehe befreien kann, gibt es heute auch.

    Es gab auch schon damals Frauen, die es trotz der schlechten finanziellen Möglichkeiten geschafft haben.

    Da bringt es nichts jetzt für die eine oder andere Seite Beispiele zu finden.


    Wenn mir jemand sagt, dass das Ehegattensplitting zum Kindersplitting wird, sehr gerne.

    Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Ehegattensplitting ersatzlos gestrichen wird halte ich für größer.

    Davon hätte dann niemand einen Vorteil, aber viele einen Nachteil.


    Alleinerziehende sind massiv benachteiligt und da muss dringend und schnellsten etwas geändert werden.


    Zur Wahlfreiheit, nein die gibt es natürlich nicht für alle in diesem Land. Daher schrieb ich ja aber auch, dass sie nicht damit erreicht wird, dass nur geguckt wird, wie können wir es allen ermöglichen möglichst Vollzeit zu arbeiten. Sondern es gehört da eben auch die Möglichkeit rein zu sagen, dass man nicht (vollzeit) arbeiten will.

  • und "wirtschaftskritik", sorry, das ist albern. da kann ich mich vors VW-werk stellen und "mimimi" machen. das hat etwa denselben Effekt.


    "die wirtschaft" eskaliert immer zum schlimmsten, wo sie nicht eisern niedergedrückt wird. zur maximalen ausbeutung, zur minimalen verantwortung, kapitalismus als selbstzweck zermahlt _natürlich_ leute so, wie es nur geht.

    Man muß ja nicht "mimimi" machen, man kann Parteien und Gewerkschaften beitreten.
    Insbesondere Gewerkschaftsarbeit finde ich dabei sehr wichtig. Mein Mann wird dank der IG Metal nächstes Jahr 38 Tage Urlaub haben - denn es gibt 8 Tage Bonusurlaub für ArbeiterInnen mit kleinen Kindern (unter acht Jahre)
    Es gibt im aktuellen Tarifvertrag der IGM auch noch andere tolle Errungenschaften, für Menschen die Carearbeit in der Familie übernehmen. (Seine 8 Tage werden vermutlich tatsächlich für solche schulfreien tage wie Lehrerfortbildung oder Elternsprechtag drauf gehen.)
    Ich gebe Dir aber völlig Recht, wenn du sagst, daß die Wirtschaft sowas nicht freiwillig macht, dafür muß man sich organisieren.


    genau das meine ich letztlich. man muss _politisch_ einfluss nehmen.

    und ich bin eh total fan der IG Metall.

  • Wenn mir jemand sagt, dass das Ehegattensplitting zum Kindersplitting wird, sehr gerne.

    Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Ehegattensplitting ersatzlos gestrichen wird halte ich für größer.

    Davon hätte dann niemand einen Vorteil, aber viele einen Nachteil.


    da sind wir uns ja dann einig. entlastung für kinder, nicht für eheleute.