Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

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  • Man könnte einfach ein Elternsplitting machen. Statt Ehegattensplitting. Dann könnten sich Alleinerziehende die bessere Steuerklasse aussuchen. Für andere Ehen mit Kindern bleibt es gleich.

    Und warum noch mal werden Ehen ohne Kinder subventioniert??????

  • Und warum noch mal werden Ehen ohne Kinder subventioniert??????

    Die Begründung dafür ist i. d. R. das Grundgesetz, das steht in Art 6:
    "Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung."
    Die finanzielle Unterstützung von Eheleuten ist demnach Teil des besonderen Schutzes durch den Staat.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Wenn mir jemand sagt, dass das Ehegattensplitting zum Kindersplitting wird, sehr gerne.

    Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das Ehegattensplitting ersatzlos gestrichen wird halte ich für größer.

    Davon hätte dann niemand einen Vorteil, aber viele einen Nachteil.


    da sind wir uns ja dann einig. entlastung für kinder, nicht für eheleute.

    Ja, hier gehe ich mit, wenn auch der Kinder betreuende Part berücksichtigt wird. Ich tendiere eher zum bedingungslosen Grundeinkommen.

    Anja ja!

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Von Karrierefragen ist die Mehrheit unserer Gesellschaft nicht betroffen. Meist geht es um das Erreichen und Erhalten eines NIveaus, das Teilhabe reale Teilhabe ermöglicht, wenn es etwas luxioriöser sein soll, auch um Absicherung fürs Alter, Berufsunfähigkeit etc., wenn es mieser läuft, um reine Existenzsicherung für die nächsten 6 Monate. Das Recht auf Teilzeitarbeit ist für die Produktionshelferin im Schichtdienst, den Erzieher, den Postdoc, die Kassiererin irrelevant. Entweder arbeiten sie schon Teilzeit und können nicht davon leben oder sie könnten ihre Existenz mit Teilzeitarbeit nicht sichern. Mit Kind/ern schon gar nicht.


    Da unsere Gesellschaft Kinder braucht und Menschen alt und pflegebedürftig werden, halte ich es deshalb für dringend angezeigt, Care-Arbeit angemessen zu bezahlen, unabhängig davon, ob sie innerhalb der Familie oder oder extern stattfindet. Selbstverständlich sollten nicht nur Frauen für diese Arbeit bezahlt werden, sondern diejenigen, die sie machen. In der Familie funktioniert die Bezahlung von Care-Arbeit derzeit aber überwiegend durch eine Erhöhung des Netto-Einkommens desjenigen, der keine oder weniger Care-Arbeit macht. Für Alleinerziehende oder Nicht-Verheiratete funktioniert dieses Modell gar nicht. Da sehe ich eine höchst asoziale Schieflage.

  • Krankenkassenbeiträge sind Einkommensabhängig

    Ja, allerdings gilt die Beitragsbemessungsgrenze. Gehen wir von zwei Verdienern knapp unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze aus im Gegensatz zum Einverdiener, der das mal zwei verdient, zahlen die beiden Verdiener erheblich mehr Beiträge.

    Danke. das hätte ich jetzt ebenfalls zu bednken gegeben.


    Mondschein , eine Individualbesteuerung mit übertragbarem Grundfreibetrag, wie in Z.B. Schweden oder NL wäre ein gute Möglichkeit.

    Individualbesteuerung mit übertragbarem Grundfreibetrag

    Bei einer Individualbesteuerung mit übertragbarem Grundfreibetrag werden beide Partner getrennt zur Einkommensteuer veranlagt. Hat einer von ihnen kein zu versteuerndes Einkommen oder liegt dieses unter dem Grundfreibetrag, so kann der andere den zweiten Grundfreibetrag beziehungsweise den nicht ausgeschöpften Teil davon von seinem zu versteuernden Einkommen abziehen. Dadurch entspreche dieses Modell den verfassungsrechtlichen Anforderungen, dass Unterhaltsleistungen zwischen den Partnern zumindest bis zur Höhe des Existenzminimums steuerlich berücksichtigt werden müssen.

    Bei einer Einführung dieses Modells ohne Übergangsregelungen stiegen die Steuereinnahmen um 15,4 Milliarden EUR jährlich. Die unteren Einkommensdezile würden nur geringfügig, die oberen drei Dezile dagegen durch den Wegfall des Splittingvorteils mit jeweils 3 bis 4 Milliarden EUR pro Jahr belastet. Im Durchschnitt würde ein Ehepaar mit rund 900 EUR pro Jahr belastet, was knapp 2 % des durchschnittlichen Nettohaushaltseinkommens entspreche. Mit höherem Einkommen steigtedie Belastung deutlich an. Im obersten Dezil sinke sie wieder, weil dort der Splittingvorteil geringer ist. (Quelle:https://www.haufe.de/steuern/g…splitting_168_407860.html)


    Das ist Anja eine Idee gewesen die auch die Grünen interessant fanden, die sind 2017 mit ihrem Ziel das Ehegattensplitting zu ersetzen an der FDP gescheitert. Im Moment treibt hier bei uns aber die AfD thematisch alle anderen Parteien vor sich her, so dass man zu dieser Thematik schon lange nichts mehr gehört hat.


  • Ehegattensplitting abzuschaffen fände ich auch gut. Ich würde lieber sehen, dass Kinder die im Haushalt leben steuerlich mehr berücksichtigt werden, unabhängig von Trauschein oder partnerschaft

    Claraluna, ich stimme dir zu, dass care Arbeit mehr beinhaltet als Familie im engen Sinn. Mir wäre diese Absicherung aller Beteiligten an der kernfamilie aber wichtig.

    Deine Ratschläge halte ich für gut, sie Schränken allerdings die Berufswahl etwas ein...

  • Man könnte einfach ein Elternsplitting machen. Statt Ehegattensplitting. Dann könnten sich Alleinerziehende die bessere Steuerklasse aussuchen. Für andere Ehen mit Kindern bleibt es gleich.

    Und warum noch mal werden Ehen ohne Kinder subventioniert??????

    Ich glaube das hängt auch damit zusammen, dass - unabhängig von Kindern - Unterhaltsverpflichtungen im Falle einer Scheidung existieren. Bei ALG2-Bezug wird zunächst der Expartner herangezogen, bevor ein Anspruch besteht. Wird das Splitting gecancelled, hat eine Ehe quasi nur finanzielle Risiken und Nachteile.

  • Ich hatte auch nicht die Wahl (lebte damals in den USA) zwischen Teilzeit und Vollzeit, das war also entweder voll. oder gar nicht. Dazwischen ging nicht.

    wollte noch dazu was sagen.

    Teilzeit war mit ein Grund, warum wir nach Deutschland zurück sind. In angelsächsischen Ländern, kannst Du das ziemlich vergessen. Und die Betreuungssituationen haben mich da auch nicht überzeugt. Alle die die es sich leisten können, bleiben zu Hause oder haben eine Nanny. Aber... im Vergleich zu D

    bist Du wesentlich flexibler was den Wiedereinstieg betrifft.


    Das ist halt der stringente Lebenslauf nicht so wichtig.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Von Karrierefragen ist die Mehrheit unserer Gesellschaft nicht betroffen. Meist geht es um das Erreichen und Erhalten eines NIveaus, das Teilhabe reale Teilhabe ermöglicht,

    wenn ich mich hier in meiner Umgebung umschaue Ort / Landkreis / Bundesland geht es den Leuten wirklich gut. Das mag in einer anderen Region Deutschlands anders sein. Aber insgesamt würde ich behaupten uns als Gesellschaft geht es so gut wie nie zuvor. Wenn ich vergleiche wie meine Eltern oder ich noch aufgewachsen sind und was heute an Konsum selbstverständlich ist......Die Arbeitslosenquote ist niedrig, die Läden sind voll....


    was hier gerne vergessen wird ist das wir in einer globalisierten Welt leben. Deswegen meine ich schon, dass die Forderung nach Löhnen von denen man leben kann schwierig wird. Das geht schon ganz vorne los, was ist denn ein angemessener Lohn?


    Dass wir Kinder brauchen stelle ich jetzt auch einfach mal so in Frage. Die Welt ist voll. Deswegen jetzt auch die Frage warum Care Arbeit mit Kindern entlohnt werden soll.


    Letztendlich ist das die Frage nach dem Wirtschaftssystem. Und auch da dürfen wir uns selber wieder an die Nase fassen, warum wir nicht alle verantwortlicher einkaufen. Bzw. weniger :)

    Wären wir bereit ethischer einzukaufen bzw. zu verzichten, hätten wir mehr Arbeitsplätze im Inland, eine deutlich bessere Entlohnung (so viel zu fairen Löhnen). Aber auch das ist hier in Deutschland nur noch ein sehr untergeordnetes Thema.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber möchte auch was beitragen, indem ich mal was zu dem Thema aus meinem Leben erzähle:

    Gefühlt war ich immer relativ emanzipiert und dachte (naiverweise) hier in Deutschland herrsche Gleichberechtigung...bis ich schwanger wurde. Das fing schon damit an, dass ich aufgrund meiner Schwangerschaft meinen Job verlor. Ich und alle meine jüngeren Kolleginnen und Kollegen (also alle, die seit ca. Mitte der 1990er Jahre eingestellt wurden) hatten im öffentlichen Dienst an der Uni ausschließlich befristete Verträge seit vielen Jahren. Die kann man dann ja, wenn die Arbeitnehmerin schwanger oder unbequem wird einfach auslaufen lassen und diejenige so herrlich unkompliziert loswerden. Als genau das passierte fiel ich fast vom Glauben ab, da ich eigentlich ein super Verhältnis zu meinem Chef hatte (der wohlgemerkt selbst Kinder hat und von dem ich dachte, er sei ein moderner, unkonventioneller und emanzipierter Typ). Ich war die erste, die dort schwanger wurde (und wahrscheinlich die letzte, nachdem die anderen gesehen haben, wie das so läuft dort).


    Hier habe ich dann lange keine Stelle gefunden, obwohl ich sehr qualifiziert bin, weil die Arbeitgeber hier so unflexibel sind. Sowohl der meines Mannes, als auch alle, wo ich mich beworben habe. Zum Teil wurde sogar spontan arbeiten auf Zuruf jederzeit verlangt. Und das mehr als einmal. Nach über einem Jahr habe ich was gefunden und jetzt mache ich nur Nachtschichten. Eine absolute Notlösung, aber ich habe nichts anderes gefunden. Ich hatte (und habe immer noch) viele Vorstellungsgespräche und alle fanden mich super, aber sobald raus kam, dass ich nicht 100% flexibel bin war der Ofen aus. Es hilft halt nichts, wenn ich versuche Kompromisse zu finden wegen der zeitlichen Flexibilität, aber der Arbeitgeber beharrt. Und dann beschweren sie sich, dass sie keine qualifizierten Arbeitskräfte finden.

    Mit der Kinderbetreuung hier ist's auch schwierig. Bis zum Kindergarten geht's grade noch so, aber wenn die Schule anfängt wird es heftig. In unserer Kleinstadt mit ca. 20000 Einwohnern gibt es für die komplette Grundschule ganze DREI Hortplätze für nächstes Jahr. "Es gibt ja Mittagsbetreuung", sagen sie bei der Stadt. Hilft einem nur nix, wenn Ferien sind, da diese auch mit komplett versetzt Urlaub nehmen nicht ganz abgedeckt werden können. "Haben Sie denn keine Oma?", kommt dann. Nun ja, doch, aber a) 300 km entfernt, b) sie arbeitet selbst noch und c) sie passt schon auf die Kinder meiner Schwester auf.
    Das kann es doch nicht sein! Ist das überall so? Oder liegt es an dieser stockkonservativen Gegend, in der wir leben?


    Außerdem habe ich wohl ohne es zu wissen einen Beruf gewählt, der ein typischer "Frauenberuf" und somit nicht gut bezahlt ist. Ich konnte mir von meinem Vollzeitgehalt damals nur eine Einzimmerwohnung leisten. Die Frage ist: Warum sind diese Berufe so mies bezahlt? Ich denke, weil immer noch der Gedanke vorherrscht, dass man ja heiratet und das Gehalt der Frau dann allenfalls ein nettes Zubrot ist. Eine absolute Unverschämtheit!


    Da ich diese Erfahrungen gemacht habe, wundert mich die Umfrage überhaupt nicht. Ich habe hier in der Gegend schon öfters noch viel krassere Meinungen, auch von ganz jungen Leuten, zu diesem Thema gehört und könnte jedesmal kotzen.


    Grüße,

    Lexa

    Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andern zu #blume

    2 Mal editiert, zuletzt von Lexa ()

  • Hand aufs Herz: Er trägt auch seinen Anteil am "mental load"? Organisiert selbstständig Geburtstagsgeschenke? Hat die Impftermine im Blick? Weiß, wann die Kids eine Klassenarbeit schreiben? Meiner ist seit 14 Jahren der "Hausmann" und bekommt das bis heute nur in lichten Momenten auf die Kette. Bullet Points auf einer Liste abhaken, Tisch abräumen, ein weinendes Kind trösten - check! Aber die Organisation? Hier nicht!

    Also, er hat den mental load für den Haushalt, aber ich bin schon froh, wenn er sich den Geburtstag seiner Zwillingsschwester merken kann, überspitzt gesagt. ;) Termingedöns mach deshalb ich. Aber ich müste niemals sagen, dies und das müsse noch eingekauft werden oder so, außer ich will was besonderes kochen (das machen wir abwechselnd, bzw. so wie's grad passt). Die Bullet Points zum Abhaken schreibt er sich sozusagen selbst auf, ich ergänze dann den Terminkram.

    Aber wenn wir uns abends zur "Schreistunde" die Kinder aufgeteilt hatten, traf ich ihn im Arbeitszimmer an, das schreiende Baby allein auf dem Bett liegend, er selbst saß surfend vor dem Computer.

    Er fand das auch total richtig so: Das Baby schreit eh, dann kann ich es auch einfach aufs Bett legen und schreien lassen und was besseres machen. "Dein" herumgetragenes Baby schreit ja auch (was stimmte)! Er ließ nicht mit sich reden.

    Das ist natürlich echt schlimm. Meine Frage wäre aber, ob Ihr vor den Kindern mal über Erziehung gesprochen habt. Wir haben uns da echt viel ausgetauscht, tatsächlich einfach, weil ich wissen wollte, worauf ich mich einlasse. Auch über die Arbeitsaufteilung zuhause, die Erwerbsarbeit, alles mögliche. Das hat viel geholfen, weil wir im Vorfeld schon Gräben zuschütten konnten und das nicht "on the fly" machen mussten, wenn die Kräfte dafür gar nicht ausreichen.

    Ja, und an genau der Stelle frag ich mich, warum unsere Männer aus eher klassischen Elternhäusern das hinkriegen und so viele andere nicht.

    [...]

    Wieso denkt ihr eigt. immer, dass die Menschen, die ihre Kinder daheim betreuen so dumm sind? Nein, sind sie nicht.

    Wieso denkst Du eigentlich, Du wüsstest was ich denke? #confused


    Tust Du nämlich nicht und ich bin ehrlich so vor den Kopf gestoßen von diesem Vorwurf, dass ich überhaupt nicht kohärent darauf antworten kann.

    Er liebt es wenn seine Hemden gut gebügelt sind, hasst aber bügeln...ich blöderweise auch..also konnte er etscheiden, selber bügeln oder bügeln lassen...allerdings nicht von mir.

    Natürlich leider nicht für alle möglich - aber echt schön formuliert. #lol

    Das ist doch Quatsch. Ohne das Splitting könnte ich meine Familie gar nicht ernähren. Das Splitting ist klasse, WEIL es ermöglicht, dass einEr zu Hause bleibt. Ungerecht daran ist lediglich, dass man sie nur mit Trauschein kriegt, das muss dringend geändert werden.

    Wir haben letztlich deshalb geheiratet, denn in unserer aktuellen Situation (ich Lehrerin, er Student) profitieren wir quasi maximal davon. Trotzdem wäre ich dafür, es abzuschaffen, denn es ist halt enfach tatsächlich sozial ungerecht.

    Und falls jetzt jemand wissen möchte, warum ich da mitmache, wenn ich das doch so kritisch sehe (müsste ich ja nicht, wir könnten ja die alten Steuerklassen behalten)... Naja, an der Stelle muss ich meinen Egoismus wohl eingestehen. #hmpf

    Zu der Elterngeldteilung - ich kenne wirklich nur Paare, wo sie daheim blieb und er dann jeweils 2mal einen Monat. nahm und die Familie in der Zeit verreiste oder Urlaub machte. Aber das ist doch auch nicht der Sinn des Elterngeldsplittings, dass er extra-Urlaub kriegt.


    Schoen faende ich auch, wenn es in Deutschland Vaterschaftszeit gäbe fuer die ersten Wochen.

    Ich kenne etliche Paare, die das anders gehandhabt haben und zum Beispiel 50/50 geteilt haben oder länger gleichzeitig zuhause waren. So reiselustige Menschen kenn ich gar nicht. ;) Bei uns ist es so, dass ich quasi die "Vätermonate" nehme und mein Mann zuhause bleibt. Deshalb wär eine "reine" Vaterschaftszeit zu Beginn fatal für uns. Ich könnte niemals ein Jahr zuhause bleiben, weder nervlich noch finanziell.

    um bei deinem Beispiel zu bleiben (

    Krankenkassenbeiträge sind Einkommensabhängig.) :

    Ich vergleiche hier 5+0=5 und 2.5+2.5=5, . Das finde ich ok #weissnicht

    Das Problem sind aber doch die Steuern. Ich setz die Zahlen mal etwas rauf:


    Wer als AlleinstehendeR 50 verdient, zahlt dank mit Einkommenshöhe steigender Steuern, sagen wir mal 25 Steuern. Also alleine 50-Steuern=25 ausbezahlt.

    Wer als AlleinstehendeR 25 verdient, zahlt wegen des niedrigeren Einkommens einen geringeren Steuersatz und berappt, sagen wir mal 10 (statt 12,5). Also alleine 25-Steuern=15 ausbezahlt.

    Hab ich jetzt ein Paar, bei dem einer 50 verdient, sieht es so aus: 50/2=25, nach Steuern also 15, die wieder mal 2, macht 30 ausbezahlt.

    Hab ich ein Paar, bei dem beide 25 verdienen, kommen sie auch auf 30 raus, klar.


    Aber, und das ist das wichtige, das würden sie auch, ohne verheiratet zu sein. Sie haben keinen Vorteil, während der Vorteil für die/den AlleinverdienerIn deutlich sichtbar ist (und auch spürbar, kann ich bestätigen).

    Dazu kommt, dass die zwei, wenn sie Kinder haben, den KiGa noch zahlen müssen, weil sie ja beide arbeiten, während das AlleinverdienerInnenmodell sich das Geld sparen kann, denn es ist ja eineR zuhause. Also, unfair auf der ganzen Linie.


    Ich weiß aber auch nicht recht, wie es besser geht. Vielleicht einfach mehr Kindergeld und dafür Steuerfreibeträge runter und Ehegattensplitting weg?

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich kenne etliche Paare, die das anders gehandhabt haben und zum Beispiel 50/50 geteilt haben oder länger gleichzeitig zuhause waren. So reiselustige Menschen kenn ich gar nicht. Bei uns ist es so, dass ich quasi die "Vätermonate" nehme und mein Mann zuhause bleibt. Deshalb wär eine "reine" Vaterschaftszeit zu Beginn fatal für uns. Ich könnte niemals ein Jahr zuhause bleiben, weder nervlich noch finanziell.

    Vielleicht liegt das auch an den unterschiedlichen Jobs. Du bist ja Lehrerin, vielleicht ist das da anders? Ich kenne hauptsächlich Ingenieure und Naturwissenschaftler. Aber gut zu wissen, dass ds nicht ueberall gilt.

    • Offizieller Beitrag

    Wir haben letztlich deshalb geheiratet, denn in unserer aktuellen Situation (ich Lehrerin, er Student) profitieren wir quasi maximal davon. Trotzdem wäre ich dafür, es abzuschaffen, denn es ist halt einfach tatsächlich sozial ungerecht.


    Und falls jetzt jemand wissen möchte, warum ich da mitmache, wenn ich das doch so kritisch sehe (müsste ich ja nicht, wir könnten ja die alten Steuerklassen behalten)... Naja, an der Stelle muss ich meinen Egoismus wohl eingestehen.

    Danke! Das ist das einzige, was ich gerne lesen würde und ich freue mich, dass du es so schreibst! Natürlich darfst du den/dürft ihr den Vorteil nutzen, das finde ich total legitim. Denn natürlich denke ich auch, dass es wichtig ist, dass Familien in denen Kinder leben steuerlich bevorzugt werden - und zwar am liebsten im sozialverträglichen Rahmen. Und selbst wenn ihr da nicht reinfallen würdet, fände ich es immer noch legitim. Mir geht es darum, sich trotzdem kritisch damit auseinanderzusetzen und nicht zu sagen: Wieso, uns hilft das doch so, ist doch ne Supersache?!

    Das ist wie wenn ich für Atomkraft demonstriere, weil ich in einem Konzern arbeite, der mit dieser Technologie Geld verdient. Oder - aktueller - wenn ich sage: Macht den Hambacher Forst ruhig platt, mir doch egal, der billige Strom passt besser in mein Haushaltsbudget. Wie man für sich entscheidet, von welchen Systemen man profitiert ist eine Sache, die muss jeder nur mit sich ausmachen. Diese Dilemmata haben wir alle ständig und immer müssen wir entscheiden: Was esse ich, was ziehe ich an, fliege ich in Urlaub - profitiere ich dabei von Systemen für die andere die Rechnung zahlen? Oder zahle ich über kurz oder lang selbst die Rechnung? Wie verhalten ich mich dazu.


    Ich würde das nicht bewerten wollen und ich lasse mich dafür nicht gerne bewerten, denn kaum eine ist dabei 100 % konform mit dem inneren Wunsch und der inneren Haltung. Mir wird nur anders, wenn jemand sagt, dass Ehegattensplitting wäre super... da steht mir mein Mund genauso offen, wie wenn jemand sagen würde, Massentierhaltung würde ne gute Sache. Also, im Prinzip. Also, mehr Platz und weniger Tiere wäre schon gut und wenn die mal raus könnten oder so. Aber eigentlich ist das schon super ein Kilo Hack für 3,99 € zu kaufen... ja neeee....

  • ich wollte noch einen anderen Aspekt einwerfen. Warum ist es immer noch möglich als Vater,geschieden oder unverheiratet, dass nicht für das Kind bezahlt wird? Der Staat müße doch zu drastischen Mittel greifen, da ans Geld zu kommen

    Die Wertigkeit ist da am falschen Platz.

  • Und falls jetzt jemand wissen möchte, warum ich da mitmache, wenn ich das doch so kritisch sehe (müsste ich ja nicht, wir könnten ja die alten Steuerklassen behalten)... Naja, an der Stelle muss ich meinen Egoismus wohl eingestehen.

    Danke! Das ist das einzige, was ich gerne lesen würde und ich freue mich, dass du es so schreibst! Natürlich darfst du den/dürft ihr den Vorteil nutzen, das finde ich total legitim. Denn natürlich denke ich auch, dass es wichtig ist, dass Familien in denen Kinder leben steuerlich bevorzugt werden - und zwar am liebsten im sozialverträglichen Rahmen. Und selbst wenn ihr da nicht reinfallen würdet, fände ich es immer noch legitim. Mir geht es darum, sich trotzdem kritisch damit auseinanderzusetzen und nicht zu sagen: Wieso, uns hilft das doch so, ist doch ne Supersache?!

    Eigentlich wollte ich auf diesen Absatz von Rattenkind antworten, aber Arnoli hat es schon übernommen. Ich finde das auch völlig legitim diesen Vorteil zu nutzen, würde ich in der Situatiion genauso machen, haben wir auch zu Beginn der Selbstständigkeit meines Partners so gemacht, aber es ist eben dennoch nicht "gerecht" und es birgt eben entsprechend hohe Risiken.

    ich wollte noch einen anderen Aspekt einwerfen. Warum ist es immer noch möglich als Vater,geschieden oder unverheiratet, dass nicht für das Kind bezahlt wird? Der Staat müße doch zu drastischen Mittel greifen, da ans Geld zu kommen

    Die Wertigkeit ist da am falschen Platz.

    In meiner Naivität dachte ich tatsächlich das "der Staat" das tun würde...macht die ganze Sche nochmal ne Nummer schlimmer...

  • Mich machen so Threads traurig. Ich haette mir sehr als junge Frau gewuenscht, wenn mir mal jemand ehrlich gesagt haette, wie schwierig es sein kann Familie und Karriere unter einen Hut zu kriegen.

    Was hättest du in dem Fall anders gemacht?

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Und falls jetzt jemand wissen möchte, warum ich da mitmache, wenn ich das doch so kritisch sehe (müsste ich ja nicht, wir könnten ja die alten Steuerklassen behalten)... Naja, an der Stelle muss ich meinen Egoismus wohl eingestehen.

    Danke! Das ist das einzige, was ich gerne lesen würde und ich freue mich, dass du es so schreibst! Natürlich darfst du den/dürft ihr den Vorteil nutzen, das finde ich total legitim. Denn natürlich denke ich auch, dass es wichtig ist, dass Familien in denen Kinder leben steuerlich bevorzugt werden - und zwar am liebsten im sozialverträglichen Rahmen. Und selbst wenn ihr da nicht reinfallen würdet, fände ich es immer noch legitim. Mir geht es darum, sich trotzdem kritisch damit auseinanderzusetzen und nicht zu sagen: Wieso, uns hilft das doch so, ist doch ne Supersache?!

    Eigentlich wollte ich auf diesen Absatz von Rattenkind antworten, aber Arnoli hat es schon übernommen. Ich finde das auch völlig legitim diesen Vorteil zu nutzen, würde ich in der Situatiion genauso machen, haben wir auch zu Beginn der Selbstständigkeit meines Partners so gemacht, aber es ist eben dennoch nicht "gerecht" und es birgt eben entsprechend hohe Risiken.

    In meiner Naivität dachte ich tatsächlich das "der Staat" das tun würde...macht die ganze Sche nochmal ne Nummer schlimmer...

    Das ist ein wichtiger Punkt.

    Aber ich, für mich persönlich, finde das halt nicht legitim. Ich kann das nicht trennen. Wenn ich mich massiv gegen Ehesplitting ausspräche, dann hätte ich ein Problem damit, den Vorteil zu nutzen. Dann kriege ich das nicht mehr zusammen, es sei denn, ich praktiziere getrennte Veranlagung, egal wie hoch die Differenz ist.


    Dieses Problem habe ich auch sonst in feministischen und anderen Diskussionen. Wenn ich mental zu einer Überzeugung gelangt bin (also auch so, dass ich sie öffentlich eindeutig vertrete) und mich persönlich anders oder konträr verhalte.

  • Vielleicht liegt das auch an den unterschiedlichen

    Jobs. Du bist ja Lehrerin, vielleicht ist das da anders? Ich kenne hauptsächlich Ingenieure und Naturwissenschaftler. Aber gut zu wissen, dass ds nicht ueberall gilt.

    Das kann gut sein. Die meisten, die das so handhaben, sind KollegInnen von mir.

    Das ist ein wichtiger Punkt.

    Aber ich, für mich persönlich, finde das halt nicht legitim. Ich kann das nicht trennen. Wenn ich mich massiv gegen Ehesplitting ausspräche, dann hätte ich ein Problem damit, den Vorteil zu nutzen.

    Hrm... #hmpf

    Ich will/kann mich gar nicht rechtfertigen, grundsätzlich hast Du ja Recht. Aber dann sind da der Abtrag und die Studiengebühren und Autoreparaturen,...

    Zuerst kommt das Fressen, dann kommt die Moral, so ätzend es leider ist...

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • ich komm hier gar nicht hinterher.


    Möchte aber einen Gedanken hier lassen:

    Ihr beschreibt, dass es für Männer bequem ist mit den aktuellen Privilegien zu leben. Aber was ist denn mit all den Männern, die eine Beziehung auf Augenhöhe wünschen? Die eben auch eine tolle Beziehung zu ihrem Kind möchten und Teilzeit arbeiten? Die unter dem gesellschaftlichen Druck des "Ernährers" leiden? Wo sind die denn alle? Ich habe so ein Exemplar zu Hause. Was haben wir schon diskutiert, auch bevor wir ein Kind hatten, wie wir das machen möchten mit Kind und Arbeit, etc. Und wie oft haben wir uns gefragt, warum sich eben auch Männer in unserem Bekanntenkreis nicht mehr für zu Hause engagieren und es einfach so hinnehmen, dass die Frauen alles organisieren, Kinderbetreuung übernehmen, etc. Das hat doch etwas Entmündigendes. Klar, keine Diskussion, aber auch keine Mitgestaltungsmöglichkeit. Ist doch auch deren Wohnung, deren Kind, deren Freizeit, etc.


    Ich rede nicht von monetären Argumenten auch nicht von Rente o.ä.


    Ist es denn nur die Bequemlichkeit? Rollenvorbilder?


    Ich meine Rollenvorbild hin oder her, wir sind doch alles denkende Wesen...

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)