Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

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  • Kiwi, dem ceo gesteht du zu, dass er das nicht schafft?

    Und wir können ja nun nicht alle Lehrer werden, da muss dann schon was anderes her?

    Da gibt es schon die unterschiedlichsten Möglichkeiten, z. B. irgendwelche Verwaltungslaufbahnen als Beamtin, Polizistin, Pfarrerin usw. Die höchste Zufriedenheit bezüglich der Vereinbarkeit von Familie und Beruf beobachte ich im privaten Umfeld aber ganz klar bei Richterinnen.

  • Huch und ok....ich dachte es wäre wahnsinnig schwer das überhaupt zu erreichen....und dann liest man ständig von der Überlastung der gerichte

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Biologie: ich denke, das Kind gehört so lange es vorwiegend stillt idealerweise zur Mutter. Ich weiß, das ist nicht so pc, und ich möchte niemanden angreifen damit, aber das hat für mich auch etwas mit Bedürfnisorientierung zu tun, wobei ich eine innerfamiliäre Betreeung da trotzdem nochmal deutlich positiver finde als eine Einrichtung bei sehr kleinen Würmchen.

    ich hab 8 Jahre gestillt aufgeteilt auf 2 Kinder. Meine gingen jeweils mit 10-12 Monaten 40 und dann 60% in eine Kita. ab kitastart war ich 60%, ab dem die kinder jeweils 18 Monate alt waren 80% berufstätig - da ich promovierte im Grunde 150%-200% (der Vater hatte bis vor einem Jahr immer einen Papatag und brachte sich auch sonst sehr ein). Und ich hab immer gestillt, sie haben nie aus der Flasche getrunken, ich hab nie abgepumpt. Ergo: die zeit, in der Du effektiv so viel stillst, dass "idealerweise zur Mutter" überhaupt ein Argument sein könnte, ist verschwindend gering. Sprich, es ist kein Argument.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • und zu den konservativen Jugendlichen....

    Ganz ehrlich, Leute, die haben einfach keinen Plan. die werden noch so dermassen auf die Welt kommen. Plötzlich werden sie merken, wie teuer ihr Gerede von wir sind doch schon emanzipiert und das ist doch alles genderterror erkauft ist. Denn es ist doch genau der Punkt: erst in der Mitte des Lebens merkst Du, dass Partnerschaften auch mit Kindern eben nicht halten, nämlich dann, wenn um Dich rum die ganzen Ehen scheitern oder alle kreuzunglücklich sind, und Deine eigene Partnerschaft sich auch in Luft auflöst. Das siehst Du mit 18 alles nur aus der Ferne.

    Oder wenn Du merkst, wie unfassbar unglücklich die Elterngeneration ist und war, und die sich dann trotzdem nicht trennt und täglich in einer Partnerschaft abstumpfen und die Hölle durchleben und damit leben müssen, dass der Rest ihres Lebens, der dann eben nicht mehr unendlich ist, genau so aussieht.

    Manche Dinge merkt man halt erst, wenn man sie am eigenen Leib erfährt.

    Die Jugendlichen sollen daher erstmal kinder kriegen, und dann kann man wieder reden.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    Einmal editiert, zuletzt von ainu ()

  • Lach ...und jetzt fühl ich mich wirklich alt. Aber ganz ehrlich...dann sind halt schon ganz viele Weichen gestellt worden....

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Aber das ist auch etwas, was ich absolut nicht nachvollziehen kann: Wie kommt man in Zeiten mit derartigen Scheidungsquoten auf den Gedanken "Der isses jetzt und für immer"? Ich hätte auch nicht geglaubt, dass es mich mal "trifft", aber ich bin (zum Glück damals kinderlos und mit Ehevertrag) geschieden. Meine beste Freundin: In Scheidung. Eine Schwägerin kurz davor, eine wohl sehr unglücklich mit der Beziehung aktuell. Eine Freundin war kurz davor, weil er sich an Haushalt und Kindern genau gar nicht beteiligt, und muckelt sich jetzt mit sinkender Arbeitsstundenzahl ins "Reihenendhausglück" - zumindest nach außen hin. Eine Bekannte fragt sich jedes zweite Wochenende wieder, wie sie ihrem Dreijährigen erklären soll, dass Papa lieber vorm PC hängt, als seinen Sohn zu sehen. Und keine von denen ist älter als 36. Da ist die Mitte des Lebens hoffentlich noch ein paar Jahre weit weg...

    Woher nehmen bloß immer alle diese Zuversicht?

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    2 Mal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • ich bin total erstaunt, dass so viele Kerle das hinbekommen! Hand aufs Herz: Er trägt auch seinen Anteil am "mental load"? Organisiert selbstständig Geburtstagsgeschenke? Hat die Impftermine im Blick? Weiß, wann die Kids eine Klassenarbeit schreiben? Meiner ist seit 14 Jahren der "Hausmann" und bekommt das bis heute nur in lichten Momenten auf die Kette. Bullet Points auf einer Liste abhaken, Tisch abräumen, ein weinendes Kind trösten - check! Aber die Organisation? Hier nicht!

    Mein Mann hat viele dieser Dinge im Blick. ;) Die Geburtstagsgeschenke lässt er aber mich einkaufen. (Die neusten Glitzerschleichtiere aussuchen ist nicht so seine Welt.) Ich denke, hier sollte man wirklich schauen, wer was in der Familie besser kann.


    Das denke ich auch. Auch im Osten waren nicht alle Frauen glücklich, ihr Baby nach 8 Wochen früh um 6.00 Uhr in der Kinderkrippe abzugeben, um dann schnell zu ihrer Vollzeitstelle weiter zu sprinten.


    Und warum noch mal werden Ehen ohne Kinder subventioniert??????

    Weil es eine Versorgungsgemeinschaft ist und unterm Strich wohl so auf längere Sicht immer noch günstiger für den Staat, da erstmal der / die Ehepartner/in einspringen muss.

    Warum ist es immer noch möglich als Vater,geschieden oder unverheiratet, dass nicht für das Kind bezahlt wird? Der Staat müße doch zu drastischen Mittel greifen, da ans Geld zu kommen

    ...es gibt auch Frauen, die sich versuchen um den Unterhalt zu drücken.

  • Ich versteh das was du sagst total...geht mir auch so... und ich versuche schon meine Kinder dahingehend zu informieren...insbesondere die großen Töchter... aber mein Einfluss ist begrenzt... und für sie ist vieles schon normal, was für vorherige Generationen eben nicht so war.

    Aber ich schrieb das schon mal: sie sahen auch Berufstätigkeit der Mütter ... ohne sagen wir mal einen passenden Partner...und wohin diese führte. Möglicherweise sind das für Sie negative Beispiele.

    Was ich aber durchaus feststelle ist, dass sie sich durchaus absichern. Im Sinne von privater Vorsorge, dass sie Eheverträge wollen usw. Für genau jene Fälle. Zumindest vor der Kinderzeit... (und das mit der staatlichen Rente sehe ich eh kritisch)

  • Woher nehmen bloß immer alle diese Zuversicht?

    Ich weiß nicht, ob tatsächlich die Zuversicht so vorhanden ist, wie du es schilderst (das lese ich jedenfalls nicht 1:1 aus der Umfrage ab), aber wenn es so wäre fände ich es erstmal schön, wenn (junge) Menschen im Vertrauen darauf, dass es eine schöne, gesunde, wenn gewünscht langanhaltende Beziehung wird, in diese hineingehen, und nicht mit der Einstellung, dass innerhalb kurzer Zeit sowieso Lügen, gegenseitige Verletzungen und sonstige unschöne Entwicklungen stehen, die dann im Beziehungsende münden. Ich vermute mal, dass diese Hoffnung beim Menschen "eingebaut" ist, sonst hätte ein Lernen aus Erfahrung die Menschheit vermutlich schon abgeschafft.


    Aber wenn zu der Zuversicht noch ein bisschen Realismus dazukäme, der insbesondere die Frauen dazu bringt, Zukunftssicherung zu betreiben, fände ich das auch gut.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Ich glaube, das liegt bei uns daran, dass Hierarchien als wichtig und richtig erachtet werden und es uns normal und gut erscheint, dass Menschen qua ihrer gesellschaftlichen Stellung bestimmte Privilegien in Anspruch nehmen können und dürfen. Wenn man Menschen in Gruppen beobachtet, die sich gerade neu gebildet haben (z.B. der erste Elternabend am Gymnasium) wird sofort klar, wer glaubt, das Recht auf mehr Redezeit hat, wer den anderen die Welt erklärt, wer in Anspruch nimmt, dass die eigene Meinung richtiger ist und mehr gilt und wer sich auf der anderen Seite ansiedelt. Das ist in anderen Ländern nicht so. Das ist in NL nicht so und in Schweden auch nicht. Ich habe den starken Eindruck, dass dieses ständige "Kräftemessen" wie wir (und vor allem auch der männliche Teil der Gesellschaft) das in D praktiziert (vielleicht auch in der Schweiz und in Österreich, da beobachte ich es ähnlich) auch zu dieser Un-Gleichberechtigung führt. Warum? Weil Frauen einfach nicht so viel Interesse daran haben, Macht-Spiele zu spielen bzw. im Gegenteil einen gewissen Gewinn daraus ziehen zu gefallen, zu harmonieren, zu supporten.

    Wenn nun ganzer Bevölkerungsteil darauf konditioniert wird "am Drücker" zu sein und es dem anderen Teil (zum Teil, überwiegen oder öfter mal) nichts ausmacht zu unterstützen statt zu bestimmen, bleibt die Schieflage bestehen. Und alle halten es für ihre private Entscheidung was abläuft. Keiner kämpft im privaten für die gesamtgesellschaftliche Gleichberechtigung. Und kein Mann praktiziert zu hause die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau.

    Trotzdem, wenn bei 80 % aller Paare beim ersten Kind rauskommt, dass sie beruflich kürzer tritt und er so weiter macht wie bisher und wenn 85% aller Schulsekretärinnen (die zu 90% weiblich sind, weswegen ich hier gleich automatisch die weibliche Form gewählt habe) bei erkranktem Kind im Unterricht zuerst die Nummer der Mutter wählt, selbst wenn der Vater auf der Liste oben steht und wenn 75 % aller Mütter und 2 % aller Väter im Vorstellungsgespräch gefragt werden, wie die Kinderbetreuung organisiert ist, dann ist das eben keine Privatsache und kein persönliches Pech und frei entscheiden kann anscheinend auch nicht jede alles.


    Aber es geht zu unser aller Nachteil. Denn die Lebensqualität steigt, wenn Lasten gleich(er) verteilt werden. Wenn ich nicht alleine für die Kinder verantwortlich bin und wenn ich nicht alleine für die Existenzsicherung verantwortlich bin. Und wenn ich mich vor allem vom Partner damit nicht alleine gelassen fühle. Aber es ist schon so normal oft, dass wir es nicht mehr sehen oder wahrnehmen. Mich wundert das, ich hatte vielleicht auch ein extremes Ex-Exemplar, Typ Wolf im Schafspelz, der sein wahres Gesicht tatsächlich erst zeigte, als das Kind schon lange laufen konnte und alle gleichberechtigungskonformen Vereinbarungen brach und mich Bauklötze staunen lies. Der stand schon auch unter Druck. Und hatte es eben so gelernt, dass Frau (Mutti in dem Fall) alle unterstützt und sich selbst zurücknimmt. Deswegen dachte er vielleicht echt, er könnte das nicht leisten mit der Beziehung auf Augenhöhe.... ach, wat weiß ich.

    Das finde ich eine sehr treffende Analyse. In Deutschland ist man unglaublich Hierarchie-geil, nicht einmal in der Schweiz ist das so ausgeprägt, und ich, die angelsächsisch sozialisiert bin, finde das alles nochmal eine Ecke schräger. Das wurde mir auch in diesem "Du bei der Arbeit"-thread klar...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

    • Offizieller Beitrag

    Biologie: ich denke, das Kind gehört so lange es vorwiegend stillt idealerweise zur Mutter. Ich weiß, das ist nicht so pc, und ich möchte niemanden angreifen damit, aber das hat für mich auch etwas mit Bedürfnisorientierung zu tun, wobei ich eine innerfamiliäre Betreeung da trotzdem nochmal deutlich positiver finde als eine Einrichtung bei sehr kleinen Würmchen.

    ich hab 8 Jahre gestillt aufgeteilt auf 2 Kinder. Meine gingen jeweils mit 10-12 Monaten 40 und dann 60% in eine Kita. ab kitastart war ich 60%, ab dem die kinder jeweils 18 Monate alt waren 80% berufstätig - da ich promovierte im Grunde 150%-200% (der Vater hatte bis vor einem Jahr immer einen Papatag und brachte sich auch sonst sehr ein). Und ich hab immer gestillt, sie haben nie aus der Flasche getrunken, ich hab nie abgepumpt. Ergo: die zeit, in der Du effektiv so viel stillst, dass "idealerweise zur Mutter" überhaupt ein Argument sein könnte, ist verschwindend gering. Sprich, es ist kein Argument.

    Für mich ist die Idee das stillende Kinder nur von der Mama betreut werden koennen, eine sehr deutsche Idee. ich kenne es aus den USA ueberhaupt nicht so, dort wird halt gepumpt und das Kind trinkt die gepumpte Milch. Aber das Pumpen/Handmilken nicht klappt und so schwierig ist, ist auch deutsch, vielleicht sollte man amerikanische Pumpen importieren?


    Mein Mann und ich haben unser erstes Kind dank flexibler Arbeitszeiten bis zur Mobilität voll selbst betreut und voll gearbeitet. Der Tag hat 24h und wir haben den dann so aufgeteilt, dass jeder 8h das Kind alleine betreute und der andere arbeitete. Das war sauanstrengend, auch weil das Kind ein Schreikind war und ewig stillte, aber es war uns möglich. Stillen und am Laptop arbeiten klappte uebrigens sehr gut. Als das Kind mobil wurde, ging das nicht mehr so gut.

  • Mich hat vor allem wie ein Schlag getroffen, WIE SCHNELL man in so ein konservatives Rollenmodell reinrutschen kann, obwohl beide im Kopf total emanzipiert sind. Und vor allem WIE VER*** SCHWER es ist, da dann wieder rauszukommen. Das war mir tatsächlich so nicht bewusst und seitdem versuche ich auch nicht mehr, da allein den Frauen die Schuld zuzuweisen (die machen ja eh immer alles falsch #rolleyes ) sondern sehe tatsächlich da ganz massiv die Politik im Handlungszwang.


    Wir kommen aus modernen Familien, unsere Mütter haben (obwohl in den 40ern geboren) immer gearbeitet, die Väter waren immer beteiligt.

    Und auch wir haben immer ein modernes Modell gelebt.

    Als die Kinder kamen studierten wir beide und haben es aufgeteilt, ich war nach 6 Monaten wieder an der Uni.

    Er hat (ebenso wie ich) gekocht, geputzt, arzttermine wahrgenommen, hatte die Termine im Blick, hat neue Klamotten gekauft usw.

    das änderte sich auch nicht, als er dann arbeitete. Lange hat er 3 Tage die Woche gearbeitet, als die Kinder dann größer wurden auch mehr.

    Er wurde ziemlich erfolgreich, inzwischen mit hoher Personalverantwortung, aber die Kinder waren älter, gut versorgt, es fiel wenig an - so dass ich nicht drunter gelitten habe. Ich war in dieser Zeit sogar mehrere Monate im Ausland und das funktionierte und wir waren zufrieden. Es war nie ein Thema, dass eine Arbeit wichtiger war oder unwichtiger.


    Und dann wurde unser Kind krank. Ich würde es inzwischen als ähnlich einschneidend bewerten wie die Geburt eines Kindes. Vielleicht weniger Betreuung, mehr mental load oder so.

    Und dann muss man Entscheidungen treffen, fürs Kind für die Familie. Versucht es erst so, aber wenn es nicht geht muss einer zurückstecken. Tja, und da war dann auf Grund der Situation klar, dass mein Mann das in der Position nicht so leicht kann, auch von der rechtlichen Seite her. Und eben vom Verdienst. Und schwups war ich in dem 50er Jahre Modell. Und dann verselbstständigen sich Dinge ganz schnell. Ich bin für die arzttermine zuständig also hat er die Dinge nicht mehr im Blick. Nicht aus bösem Willen, sondern weil es sich so ergibt.

    Konnte ich noch vor einem Jahr ohne Vorbereitung 4 Wochen weg sein, muss ich heute für zwei Tage einen Zettel mit den benötigten Medikamenten schreiben.


    Und wir sind nicht glücklich damit. Er leidet drunter, dass die finanzielle Verantwortung allein auf ihm lastet und gleichzeitig macht sie es ihm unmöglich einfach „zu reduzieren“ (mal ab vom rechtlichen) oder mehr Aufgaben zu übernehmen. Und damit wird es für mich ungleich schwerer, da wieder raus zu kommen. Es ist ein Teufelskreis. Was das für meinen Lebenslauf bedeutet kann man sich ja denken.

    Es ist frustrierend aber ich habe nicht die Energie gesellschaftlich zu kämpfen.


    Lange Rede kurzer Sinn: meinen Kindern würde ich raten Kinder entweder möglichst früh zu bekommen, so dass sie ungefähr mit gleichen Voraussetzungen starten (und dann beten dass alles gut läuft); oder erst dann, wenn sie bereits eine gefestigte Position haben

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Nachtkerze: Das ist wie dieses, dass man mit Pille angeblich die Regel haben müsse, weil es gesund sei zu bluten, wie einem Frauenärztinnen erzählen. In anderen Ländern wird die Pille durchgenommen.


    Stillprobleme scheinen in D eh viele zu überfordern, eine elektrische Pumpe kannte erst die Hebamme beim 2. Kind. Beim ersten hieß es nur, jede Frau könne instinktiv stillen und man müsse es daher nicht zeigen, dabei gucken sich das sogar Affen ab. Aber wenn es nicht klappe, wolle Frau innerlich nur nicht.


    Also einerseits so ein Bohei ums Frau-und Muttersein, andererseits wird man damit oft alleine gelassen, weil erwartet wird, dass die richtige Frau das alles wisse und könne. #flop

    Einmal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()

  • Ob stillen ohne abpumpen mit so frühem Wiedereinstieg mit hoher Stundenzahl tatsächlich möglich ist, hängt aber schon auch sehr von den Bedürfnissen des Kindes und strukturellen Voraussetzungen ab.


    Hier hätte das pro An- und Abfahrt anderthalb Stunden gedauert und mein Job ließe sich auch nicht beliebig für Stillpausen unterbrechen.


    Ich bezweifle auch stark, dass das in jedem Beruf so flexibel möglich ist. Und, dass das für jede Mutter und jedes Stillkind passt.


    Schön, dass es für Dich gut machbar war, ainu.


    Aber so ist das mit politischen und juristischen Vorgaben letzten Endes ja immer. Etwas muss verbindlich als für alle geltend festgelegt werden und fair wirken und jede/r Einzelne sieht dannschon,ob es im Outcome wirklich so ist oder was im persönlichen Bereich angepasst werden muss.


    Ich komme ja aus so einer ausbeuterischen Ehe, bin jetzt AE.


    Wir haben im Splitting Steuern nachbezahlt wegen des Elterngeldes.

    Eine Kollegin hatte vorher extra auf 4/4 gewechselt und den finanziellen Vorteil dann bei der Jahressteuer wieder zurückbezahlt.


    Als AE bin ich jetzt in Steuerklasse 2, unterm Strich bleibt mir da monatlich mehr als in der 5.


    Der Vater zahlt Unterhalt für die Kinder und (hoffentlich) wenigstens für 2/3 der Ehezeit auch für mich, auch wenn er das nicht möchte.


    Aus meiner Sicht ändert sich finanziell nicht viel (außer, dass es am Monatsende nur noch sein Problem ist, dass er auf seine Finanzkraft bezogen den Realitätsbezug verloren hat) aber ich habe sehr wohl verstanden, dass das für mich nur nicht so bodenlos und mit Armutsrisiko ausgeht, weil ich versehentlich in einem Job mit gutem Einkommen (geschlechtsunabhängige Bezahlung) gelandet bin (Berufswunsch war etwas ganz anderes, da könnte ich vermutlich nicht mal mich alleine in Vollzeit finanzieren gerade).


    Ich mag meinen Job. Aber meine (hochbelasteten) Kinder mag ich auch. Und die sind warum auch immer alle nicht für Ganztagsverwahrung gemacht.

    Und die Entscheidung für diese Aufteilung fiel bei uns unter ganz anderen Voraussetzungen. Kein Bock mehr auf die nölende Frau ist ja ok, aber Kinder, die betreut und versorgt werden müssen, lösen sich ja deshalb nicht in Luft auf.


    Womit ich mich die nächsten Jahre herumärgen werde: die Rechte eines Narzissten an seinen Kindern, Manipulationsversuche ohne Ende, daraus resultierende psychische Probleme der Kinder, Drohungen und Grenzüberschreitungen. Und da die Neue die Kinder so süß findet und da jetzt Konsequenzen Mama spielen kann,hat er plötzlich ungeahntes Interesse an Zeit mit denKindern entwickelt. Passt ja auch viel besser, wenn man nur noch gelegentlich dafür zuständig ist und ob dieser "Leistung" angehimmelt wird.


    Da fände ich tatsächlich gut, wenn im Nachgang berücksichtigt würde, wieviel Freizeit(!) der Vater vor der Trennung auf die Kinder verwendet hat.


    50er Rollenbild --> Kinder und Sorgerecht bei der Frau


    Spaßpapa / -mama --> 14tägig


    50/50 Versorgung in Care-Arbeit --> Wechselmodell


    Solange die Familie "intakt" ist, wird von staatlicher Seite ja die 1. Variante favorisiert und den Kindern sollte ja so wenig Belastung wie möglich durch die Trennung zugemutet werden. :wacko:


    Meinen Kindern empfehle ich, bei der Berufswahl lieber aufs Einkommen als auf Interesse zu schauen. Damit sie sich im Zweifel auch in Teilzeit versorgen können.

  • sondern sehe tatsächlich da ganz massiv die Politik im Handlungszwang.

    Da sind wir uns glaube ich einig.

    Und wir sind nicht glücklich damit. Er leidet drunter, dass die finanzielle Verantwortung allein auf ihm lastet und gleichzeitig macht sie es ihm unmöglich einfach „zu reduzieren“ (mal ab vom rechtlichen) oder mehr Aufgaben zu übernehmen. Und damit wird es für mich ungleich schwerer, da wieder raus zu kommen. Es ist ein Teufelskreis. Was das für meinen Lebenslauf bedeutet kann man sich ja denken.

    Es ist frustrierend aber ich habe nicht die Energie gesellschaftlich zu kämpfen.

    Aber, es ist eine den äusseren Umständen geschuldete Situation, nicht FREIWILLIG gewählt sondern den ganz besonderen Umständen geschuldet....und Ebura , ich lehne mich da jetzt mal gaaaaanz weit aus dem Fenster und behaupte ihr seid sicher weit weg von der 50 ger Jahre Nummer...ich kann mir weder vorstellen dass dein Mann sich dir gegenüber so verhält und noch viel weniger, dass Du Dir das so gefallen lassen würdest.

    Du bist in dieser ganz speziellen Sitauation für Dein Kind da, sähe die Sache andersherum aus, wäre es Dein Mann. Euer derzeitiges Modell ist den (sorry: beschissenen) Umständen geschuldet und nicht einem maximal konservativen Rollenverständnis.

    Beim ersten hieß es nur, jede Frau könne instinktiv stillen und man müsse es daher nicht zeigen, dabei gucken sich das sogar Affen ab. Aber wenn es nicht klappe, wolle Frau innerlich nur nicht.

    #knuddel

    • Offizieller Beitrag

    Und dann wurde unser Kind krank. Ich würde es inzwischen als ähnlich einschneidend bewerten wie die Geburt eines Kindes. Vielleicht weniger Betreuung, mehr mental load oder so.

    Und dann muss man Entscheidungen treffen, fürs Kind für die Familie. Versucht es erst so, aber wenn es nicht geht muss einer zurückstecken. Tja, und da war dann auf Grund der Situation klar, dass mein Mann das in der Position nicht so leicht kann, auch von der rechtlichen Seite her. Und eben vom Verdienst. Und schwups war ich in dem 50er Jahre Modell. Und dann verselbstständigen sich Dinge ganz schnell. Ich bin für die arzttermine zuständig also hat er die Dinge nicht mehr im Blick. Nicht aus bösem Willen, sondern weil es sich so ergibt.

    Konnte ich noch vor einem Jahr ohne Vorbereitung 4 Wochen weg sein, muss ich heute für zwei Tage einen Zettel mit den benötigten Medikamenten schreiben.


    Und wir sind nicht glücklich damit. Er leidet drunter, dass die finanzielle Verantwortung allein auf ihm lastet und gleichzeitig macht sie es ihm unmöglich einfach „zu reduzieren“ (mal ab vom rechtlichen) oder mehr Aufgaben zu übernehmen. Und damit wird es für mich ungleich schwerer, da wieder raus zu kommen. Es ist ein Teufelskreis. Was das für meinen Lebenslauf bedeutet kann man sich ja denken.

    Es ist frustrierend aber ich habe nicht die Energie gesellschaftlich zu kämpfen.

    #knuddel

    Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Und nicke zustimmend vor allem beim dickgeschriebenen. Bei uns war es eine sehr schwierige Geburt mit herzkrankem Kind, wo ich aufhörte zu arbeiten. Erschwert wurde das durch einen Umzug in ein Land, in dem nur ich die Sprache sprach und ich also quasi aus der Not heraus alles an Organisation übernahm.

    Stillprobleme scheinen in D eh viele zu überfordern, eine elektrische Pumpe kannte erst die Hebamme beim 2. Kind. Beim ersten hieß es nur, jede Frau könne instinktiv stillen und man müsse es daher nicht zeigen, dabei gucken sich das sogar Affen ab. Aber wenn es nicht klappe, wolle Frau innerlich nur nicht.

    So ein Unsinn. Ich kenne es so, dass die meisten Frauen gerade beim ersten Kind Stillprobleme haben, auch weil man nicht weiss, wie es richtig geht und worauf man achten sollte.