Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

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  • Richtig.

    Und warum wird es gefeiert wenn Jungs Kleider anziehen und sich Glitzerspangen ins Haar machen?

    Ihr packt Kinder in Schubladen aufgrund der Kleidung und wollt doch so tolerant sein.

    • Offizieller Beitrag

    3... wenn das Kind mit 3... ach ja..

    Seit er 1 1/2 ist hab ich an des Muks Garderobe wenig mit zu reden.

    Sehr wenig...


    Ich hab aber für mich festgestellt,dank ihm, es gibt schönes rosa und nicht schönes. Im rsbenflohmarkt hab ich rosa Chucks ausgesucht Grad. Für mich. :)

    Der muk bildet mein farbempfinden neu.

    ;)


    Einem Kind irgendwie Kleidung aus optischen Gründen zu verweigern oder auszureden finde ich nicht so schön. (Aus finanziellen oder praktikablen ist natürlich was anderes.)

    Meiner wäre dann eben nackt geblieben. ... der ist sooo starr in seiner Mode. Voll cool eigentlich.

  • Das denke ich nämlich auch etwas.


    Und die Standardanrwort lautet oft: ich mag kein Rosa.


    Sind da andere Farben auch so von betroffen?


    Ich glaube nämlich dass Rosa oft deshalb nicht gemocht wird, weil es Mädchen zugeschrieben wird und irgendwie muss man das ablehnen, weil man sonst nicht emanzipiert genug ist oder in ein Rollenbild rutscht, dass man nicht will.


    Das finde ich sehr schwierig.

    • Offizieller Beitrag

    "Ich glaube nämlich dass Rosa oft deshalb nicht gemocht wird, weil es Mädchen zugeschrieben wird und irgendwie muss man das ablehnen, weil man sonst nicht emanzipiert genug ist oder in ein Rollenbild rutscht, dass man nicht will."

    (Zitat Mondschein )


    Das denke ich oft auch!


    Ich mag kein Orange.. gar nicht. Aber ich muss damit ja nicht rumrennen. Das Kind entscheidet selber.

    Etwas was ich nicht mag zurück zu halten und nicjt anzubieten finde ich für uns absolut keinen weg.

  • Ich habe vor Jahrenmal bei "Feinkost Albrecht" ein Fass aufgemacht, weil es da Mädchenslips in Größe 98 gab mit der Aufschrift "Sexy".

    #blink wer denkt sich denn sowas aus? Nachträglich Danke für dein Engagement. Waren sie wenigstens angemessen zerknirscht?


    Zum aktuellen Thema: Ich kann mich nicht erinnern, dass ich/wir unseren Kindern jemals ein Spielzeug oder ein Kleidungsstück aus Gendergründen vorenthalten oder verweigert haben.


    Aktiv Rosakram aufgedrängt haben wir nicht, weil ich das nur in kleinen Dosen ertrage (aber ich kann mich noch gut daran erinnern, dass für mich mit 7 oder 8 ein richtig kräftiges Pink die schönste Farbe auf der Welt war, aber damals, Mitte der 70er, war das noch nicht so inflationär verbreitet, und die einzige Stelle, wo wir das regelmäßig anschauen konnten, war so ein wattierter Aufkleber, den meine Freundin an ihr Fenster geklebt hatte - einer ihrer größten Schätze damals ^^).


    Hier gab und gibt es alles, für das ihr Herz gerade schlägt (äh, alles natürlich bezogen auf thematisch unbeschränkt - ressourcenbeschränkt ist das natürlich schon...): Traktoren und Puppen, Parkhaus und Spielküche, rosa Schulranzen mit Einhörnern, Schwänen und Bambis für T, Dino-Ranzen für Q. Insbesondere Q hat sich aber im KiGa schon sehr stark beeinflussen lassen, da kam dann sowas wie "Mädchenfarbe", mantraartig gefolgt von meinem "alle Farben sind für alle da, jede/r kann sich aussuchen, was ihm oder ihr am besten gefällt". Inzwischen ist er aber groß genug, dass er wohl keinen Schreianfall mehr kriegen würde, wenn ich ihm die pinke Brotbox einpacken würde. T ist das sowieso egal. Der ist abgehärtet durch 4 Jahre Einhornranzen.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

    • Offizieller Beitrag

    Na ja, aber wie ist das jetzt zB mit Musik? Mein Mann und ich stehen auf Rock, Elektronische Musik und Klassik. Das hören wir, auch mit den Kindern.


    Müssen wir jetzt, den Kindern zu liebe auch Volks(dümmliche)musik und Death Metal hören? Oder ist es ok ihnen das vorzuenthalten bis sie es selber mal wo anders hören und dann eventuell einfordern?


    Warum ist es dann nicht ok den Kindern Farben vorzuenthalten die ich nicht mag? Wenn das Kind unbedingt rosa will, bin ich die letzte die sagt "kriegste aber nicht, ätsch", sondern dann zieh ich los und kauf dem Kind was rosarotes. Nur eben nicht von mir aus.


    Und wenn das Kind unbedingt Volks(dümmliche)musik hören will, kann es das gerne mit Kopfhörern im Kinderzimmer machen, weil damit will ich tatsächlich nicht belästigt werden. Nie. Auf gar keinen Fall.

  • Meine genderneutrale Erziehung hat bei meiner Tochter gefruchtet. Sie verweigert alles mädchenhafte.


    Ich bin damit mittlerweile nicht mehr unbedingt glücklich und weiß nicht ob ich es richtig gemacht habe. Es macht sie irgendwie zur Außenseiterin. Sie ist in der Schule bei den Mädchen zwar nicht unbedingt unbeliebt (sie wird nicht geärgert oder so), aber immer außen vor. Und da sie empathisch und sensibel ist, und es ihr auch wichtig ist was andere von ihr denken. Trotzdem steht sie zu sich und passt sich nicht an Dinge an die sie nicht mag, was an sich toll ist, aber es für sie nicht unbedingt einfach macht.

    [...]


    Sie wird ihr Ding durchziehen. Da bin ich sicher. Aber ich sehe auch den Preis den sie dafür jetzt schon zahlt als Zehnjährige.

    Aber das ist vermutlich Charaktersache. Meinem Sohn hingegen ist völlig egal was andere von ihm denken. Den würden die gleichen Situationen gar nicht belasten.

    Ich wär dann wohl eine Mischung aus Deinen Kindern gewesen. ;) Meine Eltern haben es auch "hingekriegt", dass ich "gar kein richtiges Mädchen" war. Ist sicher auch Charaktersache, aber eben auch erzieherischer Einfluss. Ich hab das immer kultiviert und fand mich "richtig" wie ich war/bin, aber "klassische" Frauenrollen anerkennen musste ich erst lernen.

    Ich verstehe nicht, warum es besser sein soll alles "mädchenhafte" zu verweigern. Also aus Elternsicht.

    Würdet ihr das bei Jungs auch machen?

    Na, das liegt vermutlich daran, dass man schon irgendwie Angst hat, dass die Töchter in die im Thread genannten "Fallen" tappen und irgendwann verlassen, alleinerziehend mit arschigem Ex und Hartz4-beziehend dastehen oder so. Oder einfach die "Rollen" annehmen, die "vorgeschrieben" sind, ohne sich wirklich entscheiden zu können.

    Blau ist einfach viel schöner :P

    Ich habe meinen kleinen Kindern (beiden Geschlechts) rosa verweigert, ich habe Schlammfarben und Tarnmuster verweigert.

    Kommt auf das Blau an. Dieses Babyblau ist grässlich. Ich steh generell nicht auf Pastell, aber find mal was anderes für Babys...

    Ich verweigere meiner Tochter nichts und seh auch keinen Sinn darin. Aktuell rosaglitzert sie sich durch die Welt, aber ich bin zuversichtlich, dass sie das bis zum Schulabschluss ablegt. ;)

    Keine Holzschwerter,

    Völlig OT: Die Süße hatte ihr erstes Holzschwert, bevor sie laufen konnte. ;)

    Und warum wird es gefeiert wenn Jungs Kleider anziehen und sich Glitzerspangen ins Haar machen?

    Weil das Weibliche sonst immer abgewertet wird und man es halt feiert, wenn Jungs das nicht von Anfang an internalisiert haben...

    3... wenn das Kind mit 3... ach ja..

    Seit er 1 1/2 ist hab ich an des Muks Garderobe wenig mit zu reden.

    Sehr wenig...

    Komm an mein Herz. ;)

    Die Süße ist da ähnlich lange schon ähnlich bestimmt...


    Allerdings wird sie mich nicht überzeugen. Ich trag schwarz, bis sie was dunkleres erfinden. ;)

    (und rot und violett und Ende)


    Edit:

    Na ja, aber wie ist das jetzt zB mit Musik? Mein Mann und ich stehen auf Rock, Elektronische Musik und Klassik. Das hören wir, auch mit den Kindern.


    Müssen wir jetzt, den Kindern zu liebe auch Volks(dümmliche)musik und Death Metal hören? Oder ist es ok ihnen das vorzuenthalten bis sie es selber mal wo anders hören und dann eventuell einfordern?


    Warum ist es dann nicht ok den Kindern Farben vorzuenthalten die ich nicht mag? Wenn das Kind unbedingt rosa will, bin ich die letzte die sagt "kriegste aber nicht, ätsch", sondern dann zieh ich los und kauf dem Kind was rosarotes. Nur eben nicht von mir aus.

    Ich denke, genauso ist das gemeint. Ich hätte der Süßen rosa auch nicht "angeboten" (also, ich hab ja eh fast nur geschenkte gebrauchte Klamotten für sie, aber da ist wenig rosa dabei), aber nachdem sie das bei der Tochter der Tagesmutter gesehen hat, war sie pink "entflammt" und ist es seither. Wobei sie grad anfängt, violett schöner zu finden.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Eben und genau das... und so ist das ja im Berufsleben auch - Hauptsache sich den Männern anpassen...... überlegt doch mal... Frau Merkel in einem hippie - öko - alternativ Outfit... wallender Rock... lange Haare.....


    Ist unser Fazit jetzt, wir können nur erfolgreich sein, wenn wir wie Männer werden?

    Ich zitiere mich da als Antwort ganz dreist mal selbst.

    Das ist es auch bei mir. Ich wünsche mir, dass meine Mädels verstehen, dass man auch im Minirock Raketenforscherin sein kann (plump gesagt), oder auch Frisörin, solange man den minirock trägt weil man selber Bock drauf hat. Sie dürfen rosa lieben...wenn sie die Farbe mögen...nicht weil es eine "Mädchenfarbe" ist. Bei uns ist übrigens mein Mann derjenige der rosa mag..also bei seinen Klamotten... Hemden und Hoodies.

    Eben und genau das... und so ist das ja im Berufsleben auch - Hauptsache sich den Männern anpassen...... überlegt doch mal... Frau Merkel in einem hippie - öko - alternativ Outfit... wallender Rock... lange Haare.....


    Ist unser Fazit jetzt, wir können nur erfolgreich sein, wenn wir wie Männer werden?


    Es geht doch ganz im Gegenteil darum sich NICHT den Männern anzupassen. Sondern ganz individuell man selbst zu sein/zu bleiben und seinen eigenen Weg zu gehen. Sich NICHT den gesellschaftlichen Erwartungen anzupassen und unter zu ordnen, weder in die ein noch in die andere Richtung. Weder trage ich rosa WEIL ich weiblich bin noch trage ich blau WEIL ich weiblich bin. Ich gehe auch nicht arbeiten WEIL ich weiblich bin oder bleibe zu Hause WEIL ich weiblich bin...ich tue die Dinge WEI ICH SIE WILL. Ich als Frau, als Mensch.


    Warum liest man: Ich verweigere meiner Tochter das rosa-glitzer-Shirt.

    Aber nicht: Ich verweigere meinem Sohn das blaue Autoshirt.

    In meinem besonderen Fall liest Du das, weil ich keine Söhne habe , sondern nur Töchter. Aber glaube mir dass ich die saudämlichen blauen Mottoshirts meines Neffen (Daddys little helper...mit Hammer und Säge <X) Nicht unkommentiert lasse. Mein neffe trägt übrigens nur explizit als männlich zu erkennende Kleidung#zunge...ätzend.

  • Darf ich noch ganz kurz erfragen wer "ihr" denn nun genau ist?



    Waren sie wenigstens angemessen zerknirscht?


    Ja. In dem Laden haben sie sie aus dem Sortiment genommen (allerdings waren auch nicht mehr alll zu viele da8o) , ich habe damals mit dem Filialleiter gesprochen, der sagt er würde es weitergeben.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • All diejenigen, die so handeln? #weissnicht

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    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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  • Heueeeeelll, bei uns wurde das jüngste Kind bei der KiGa Freundin mit Helene Fischer infiziert...und sagte jetzt doch tatsächlich im Auto zu mir Soundgarden sei ja schon ganz cool , aber Helene Fischer sei besser #haareund nein..ich kaufe keine Helene Fischer CD und lade die auch nicht runter...da muss sie warten bis sie das selber kann8o...


    Abr ich fürchte der Joe wird weich und macht das für sie, aber dann muss er das auch mit ihr anhören....

  • Mondschein Ich finde es einfach schwierig, aus meiner persönlichen Perspektive "man"-Aussagen zu treffen. Ich mag keine rosa-Glitzer-Kleidchen, weil sie für mich ein Symbol darstellen, dass Mädchen hübsch & niedlich zu sein haben, während Autos für mich mit einem Interesse an Technik verknüpft sind. Ich glaube tatsächlich, dass Kinder da schon ganz früh sozialisiert werden, was die richtigen (= dem jeweiligen Geschlecht angemessen) Interessen sind und hier Grundsteine z.B. dafür gelegt werden, warum sich Mädchen immer noch überwiegend für soziale oder kommunikative Berufe entscheiden.

    Ich bin da selbst keine Ausnahme - und im Einzelfalls kann das natürlich auch trotzdem tatsächlich die richtige Wahl sein. Aber aus meiner Sicht beginnt Sozialisation eben schon mit Kleidung und Spielzeug.


    Ansonsten kann ich praktischerweise alles, was Almarna geschrieben hat, direkt unterschreiben :)

    • Offizieller Beitrag

    Oh je, @Kiwi . Du hast mein tiefstes Mitgefühl!


    Richtig.

    Und warum wird es gefeiert wenn Jungs Kleider anziehen und sich Glitzerspangen ins Haar machen?

    Ihr packt Kinder in Schubladen aufgrund der Kleidung und wollt doch so tolerant sein.

    Hast Du einen Buben der auf Glitzer und "Mädchensachen" steht und lange Haare haben will? Hast Du mal erlebt wie da das Umfeld drauf reagiert? Das ist nämlich absolut zum kotzen! Aufforderungen mit dem Kind zum Frisör zu gehen sind da noch harmlos. Deshalb freue ich mich über jeden Buben der Kleider trägt und Glitzerspangen, denn dann wird es hoffenlich irgendwann mal normal sein, dass KINDER sich aussuchen können was ihnen gefällt.


    Mädchen mit Bagger Pulli sind nämlich cool. Buben mit Glitzernagellack dagegen "Tunten". #sauer

    • Offizieller Beitrag

    Katielee

    Aber ist diese Sicht auf die Farbe nicht auch etwas was diesen Status der Farben eher untermauert?

    Dass dem Kind eben jene schreckliche Sicht auf eine Farbe.. eine einfache Farbe... dem Kind genau so einpflanzt wie wenn es forciert wird?

    Wenn ich etwas aus Grund xy ablehne bleibt der Grund ja dennoch bestehen.

  • Ich glaube nämlich dass Rosa oft deshalb nicht gemocht wird, weil es Mädchen zugeschrieben wird und irgendwie muss man das ablehnen, weil man sonst nicht emanzipiert genug ist oder in ein Rollenbild rutscht, dass man nicht will.

    Kann ich schlecht einschätzen, wie das allgemein so ist. Persönlich mag ich mir aber nicht davon, was irgendwer denken könnte, vorschreiben lassen, welche Farbe ich mögen darf.


    Beim Drübernachgrübeln habe ich glaube ich dingfest machen können, was für mich bei rosa ein häufiges Problem ist:

    Es gibt glaube ich keine Farbrichtung, die ich grundsätzlich überhaupt nicht mag. Aber es gibt massenweise Farbkombinationen, die ich nur schwer ertrage, insbesondere wenn sie bei Kleidung kombiniert sind: braun mit grau, dunkelblau mit schwarz, und ganz vorne (das tut mir dann oft richtig in den Augen weh) pink mit rot. Und gerade in der Rosa-Welt scheint es mir wahnsinnig verbreitet zu sein, einen Haufen Rot-/Rosatöne miteinander zu kombinieren. Eine ähnliche Wirkung auf mich beobachte ich, wenn ich vor einem komplett-rosa-Spielzeugregal im Laden stehe. Wieso ich das bei rot/rosa so viel stärker empfinde als z.B. bei orange/gelb/rot (das hat für mich etwas von Herbst/Feuer), bei grün (Wald/Natur) oder bei blau (Meer) weiß ich nicht.


    Einzel-Rosa finde ich auch für mich OK, ich habe z.B. ein schwarzes Oberteil mit pinkem Aufdruck, und mit ca. 16 hatte ich eine geliebte hellrosa Cordhose, die ich in der Art auch jetzt noch tragen würde (aber nicht mehr reinpasse - neulich ausprobiert :P)

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • ich versuche tatsächlich die Jungs nicht „öffentlich“ zu feiern. Mein ältestes Kind hat nämlich durch genau diese so wohlwollenden Kommentare „gelernt“, dass seine rosa Hosen gewöhnungsbedürftig sind und Toleranz nötig ist, um das zu „ertragen“. Trotzdem feiere ich jeden „rosa Jungen“ innerlich, da es rosa zu einer normaleren Farbe macht und irgendwann auch sensiblere Kinder (wie zum Beispiel meiner...) sich trauen ihre eigentlichen Lieblingsfarben zu tragen. Die „blauen Mädchen“ bekommen wenigstens „nur“ die anerkennenden Kommentare (das selbst die blöd sind, weiß ich ja, waren bei uns ja auch schon Grund genug fürs Unwohlsein). Trotzdem feiere ich (auch wieder innerlich...) jedes „blaue Mädchen“.



    [„blau“ und „rosa“ als Platzhalter für stereotyp-geschlechter-spezifisch gekleidet]


    @Kiwi wenn du solch eine Zeitschrift findest, sag mir Bescheid - ich suche sein 2 Jahren eine für meine Nichte. Ne ganz normale Zeitschrift, die nicht nur Äußerlichkeiten und „wie gefalle ich Jungs“ thematisiert würde mir schon reichen. Feministischer als das muss sie dann nicht mal unbedingt sein.

  • Tonerl Also so richtig sicher bin ich mir tatsächlich auch nicht, wer mit "ihr" jetzt hier im Thread gemeint ist, weil ich hier bis jetzt weder gelesen noch selbst geschrieben habe, dass es darum geht, dem Kind etwas zu verweigern #confused


    @Kiwi Immer gern, allerdings kann ich bei deinem Beitrag den Ball schlecht zurückspielen, sondern eigentlich nur bekräftigend nicken. Aber vielleicht hilft ein Zitat ja dabei, das für mich Wesentliche noch mal zu unterstreichen.

    Generell gruselt es mich, wenn die rosa oder auch blauen Klamotten mit so doofen Aufschreiften wie "Little sweet Princess" oder "mummies little Prince" versehen sind. In Dänemark habe ich mal ein ganz herrliches Oberteil von Lille Folk gekauft das war rosa und drauf waren qietschpinke Totenköpfe, dass gefiel mir trotz der rosa Farbe...


    Ich wünsche mir, dass meine Mädels verstehen, dass man auch im Minirock Raketenforscherin sein kann (plump gesagt), oder auch Frisörin, solange man den minirock trägt weil man selber Bock drauf hat. Sie dürfen rosa lieben...wenn sie die Farbe mögen...nicht weil es eine "Mädchenfarbe" ist.

    Die Aufschrift "sexy" ist ein Albtraum und ich verstehe nicht, wie so etwas in die Läden findet. Das Totenkopf-Shirt hätte mich möglicherweise auch in Versuchung geführt. Ich hab - fällt mir gerade erst ein - tatsächlich auch einen Pulli in pink und schwarz, den ich sehr liebe.

    (Pink ist allerdings nicht rosa, in Pastellfarben sehe ich sehr ausgeblichen aus ;) )


    Der zweite Abschnitt beschreibt exakt, was ich mir wünsche. Aber das bedeutet ja nicht, dass ICH deshalb automatisch auch Raketenforscherin sein muss oder mich in rosafarbene Outfits hülle, damit sie sieht, dass das okay ist.

    Ich möchte beim Vorleben ja doch gern authentisch bleiben. Und ich bin eben eine Jeans und T-Shirt Mutter, die modemäßig an ihren besten Tagen vielleicht mal von Mad Men inspiriert wird, aber genau gar keine Ahnung von aktuellen Trends hat. Wenn meine Tochter trotzdem später ihre Liebe zur Modebranche entdecken sollte und Schneiderin oder Designerin werden will (Model kann ich aufgrund der Körpergröße direkt ausschließen - Heidi Klum hat keine Chance auf meine Tochter, harhar), dann hat sie meinen Segen.


    Ich mache mir keine Sorgen, dass sie nicht mitbekommt, dass rosa und Glitzer und Barbies existieren und auch gern von ihr gemocht werden dürfen - aber das kommt doch früh genug von selbst. Warum sollte ich es anschaffen, bevor der Wunsch bei ihr danach besteht? Ich werte es doch wirklich überhaupt nicht ab - das hab ich jetzt wirklich in jedem Beitrag geschrieben -, sondern mag es nur für mich persönlich nicht.


    Ich fand das Beispiel mit dem Musikgeschmack übrigens an dieser Stelle sehr passend. Ich lasse hier ja auch nicht täglich eine Stunde Justin Bieber laufen, um die freie Entwicklung ihres Geschmacks zu fördern. Das wäre auch total überflüssig, denn ich bin ja nicht ihre einzige Sozialisationsinstanz und habe volles Vertrauen, dass sie ihr eigenen geschmacklichen Verwirrungen entdecken wird, so wie das auch bei mir der Fall war. (Ich erinnere mich an dieser Stelle mit wohligem Schauder an eine blaue Kunstfell-Jacke, orangefarbene Schlaghosen und glitzernde Fingernägel.) Und ich habe fest vor, sie dann dafür nicht zu kritisieren, sondern meine Gefühle maximal meinem - bis dahin auf jeden Fall Passwort gesicherten ;) - Tagebuch anzuvertrauen.