Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

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  • aber heute noch? Hab ich noch nie gehört... ich bin entsetzt

    Doch, auch heute noch. Und nach meinem persönlichen Eindruck sogar wieder stärker werdend.

    Bei meiner jüngsten Tochter im Jahrgang waren einige Mädchen, die nach der 10. aufgehört haben und ne Ausbildung machen, oder FSJ oder sowas, und ein nicht geringer Teil von denen hätte wohl das Zeug zum Abi und eigentlich auch Bock drauf, aber die Eltern haben es quasi verboten, weil es ja unnütze Zeitverschwendung und auch finanzielle Belastung der Eltern ist.

    Und richtig schlimm finde ich, dass ein paar dieser Mädchen ihren Eltern da sogar recht geben! Also schon sagen, dass sie eigentlich gern weiter Schule machen würden und evtl. auch studieren, aber dass das ja sinnlos ist, weil sie ja auch Kinder wollen und das geht dann ja nicht.

    Und die Mädels sind so zwischen 16 und 18.

    Sowas macht mich hilflos und traurig und wütend.

  • Sorry, aber kleiner Exkurs: Hier geht gerade nichts über Müll #cool Meine Tocher ist sozusagen ein Müll-Fan. Jeder Mülleimer draußen wird begrüßt und gebührend bewundert und fast jeder Gegenstand früher oder später fragend überprüft, ob es sich nicht vielleicht eventuell doch um Müll handeln würde, der einen Ausflug zum Mülleimer rechtfertigen würde. Wir haben jetzt tatsächlich einen zweiten Mülleimer im Wohnzimmer, weil ich irgendwann die Wanderungen durch die Wohnung etwas zäh fand und die Wege kürzer halten wollte ;)


    Das Ding: Ich hab keine Ahnung, woher das kommt. Wobei - Kajak, wir wohnen doch in der gleichen Stadt, wenn ich mich nicht täusche. Vielleicht ist das also gar nicht geschlechts-, sondern stadtspezifisch? ;)

  • Diese Ablehnung von Rosa-Glitzer oder schon fast diese Notwendigkeit, dass man das ablehnen muss in gewissen Kreisen, empfinde ich irgendwo auch als abwertend gegenueber Frauen. Auf der anderen Seite macht es natuerlich keinen Sinn, dass Rosa oder Glitzer irgendwas mit dem Geschlecht zu tun hat. Aber es ist eben eine Art Symbol fuer Frauen und es ist manchmal schwierig zu erkennen, ob da abgelehnt wird, dass Maedchen in so eine Schublade gesteckt werden oder ob die Schublade abgelehnt wird, weil die eher mit Maedchen assoziiert ist.

    Das empfinde ich aber in meinem Umfeld am schlimmsten bei Jungeneltern, die die Vorstellung ihr Junge koennte rosa anziehen oder mit Puppen spielen total schrecklich finden. Bei Maedels ist egal .. super, wenn sie so niedlich aussehen, aber auch gut, wenn sie fast so cool wie ein Junge sind und sich entsprechend kleiden oder entsprechend spielen. #motz (natuerlich nur fast, weil ohne schniedelwutz kann man halt nicht ganz so cool sein .. oder so aehnlich).


    Mich aergert das laufend ganz furchtbar. Mich nervt sowohl die eine Oma, die schon ab Babyalter immer nur grell-rosa-Glitzerkram geschenkt hat, wie auch die andere, die hauptsaechlich Pullis mit Dinosauriern und braun-dunkelblau geschenkt hat. Ich finde es furchtbar, dass von Klamotten Schluesse auf die Persoenlichkeit der Kinder gezogen werden. Ich finde es total bescheuert, wenn jemand stolz darauf ist, dass man die Rosa-Phase der Maedels verhindert oder kurz gehalten habe und genauso bescheuert, wenn ein noch krabbelndes Baby in so einem Glitzer-Schleifen Kleidchen rumkrabbeln muss, obwohl das in dem Alter total unpraktisch ist. Und was echt nervt, ist das es in Laeden immer eine Ecke mit Maedelskram und eine mit Jungeskram gibt und das schon im Babyalter. Das macht es einfach total schwer, da neutral ranzugehen, weil ja selbst neutral eine Form des Protestes ist.


    Ich verweigere Kleidung mit bekloppten Spruechen. Wobei ich da wohl entscheide, was ich fuer bekloppt halte und was nicht. Aber das Recht nehme ich mir heraus. Ansonsten lasse ich die Kinder weitgehend machen. Die Dinosaurierpullis wurden von 2 der Kinder kategorisch abgelehnt. Dem dritten war es immer total egal, was es anhat (hauptsache gemuetlich). Rosa-Glitzer-Hello-Kitty ist ab ca 7-8 total doof. Es gibt leider aber auch deutlich schlimmeres. Aber solange ich das nicht anziehen muss #kreischen



    Bei uns macht mein Mann Garten (bzw Balkon)kram (ich bin ja grosser Fan von Kakteen und Wildwuchs) .. Rasen oder Kamin haben/nutzen wir nicht. Dachrinne macht auch mein Mann. Hausputz machen Putzfrauen. Waesche teilen wir uns. Einer kocht, der andere waescht ab .. je nachdem wer eher zuhause ist und am WE abwechselnd. Lunchboxen macht der, der die Kinder zur Schule bringt. Muell und so macht wer auch immer gerade da ist. Fuer die Organisation haben wir einen Online-Kalendar. Urlaube plane ich, weil ich das liebe. Finanzen macht mein Mann, weil ich das hasse. Autokram macht die Werkstatt. Kinder rumgurken macht derjenige, der da ist/Zeit hat. Mein Mann macht Fussballkram mit den Kindern (weil ich Fussball hasse). Ich mache Theater und Turnkram. Bissel konservativ, aber das liegt nicht an meinem Mann, sondern daran, dass ich Pflanzen total doof finde (und sie mich) .. ich Fussball prinzipiell ablehne (da hat man schon 3 Maedels und alle spielen lieber Fussball anstatt zum Ballet zu gehen #warte) und Geld lieber ausgebe als anlege :D.

  • Meine große hat vorgestern die erste Bravo angeschleppt #kreischen, geschenkt bekommen von einer Freundin...wir sind die mal gemeinsam durchgegangen (die ist immer noch genausio dämlich wie vor 30 Jahren und wer hätte das gedacht...dr. Sommer ist immer noch nicht in Rente und beantwortet die gleichen saudoofen Fragen wie früher...) und wenn man drauf hinweist, dann sieht man schon sehr deutlich welche Stereotype da stattfinden...ich wünschte es gäbe eine feministischere Mädchenzeitschrift...das wäre doch mal eine Idee für Stevie von Pink Stinks...


    Jetzt muss ich doch mal schnell reingrätschen, obwohl ich noch 12h Jetlag habe (also erst bei #417 mit Lesen angekommen bin).

    Vielleicht ist Deine Tochter noch etwas zu jung dafür:

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    Aber ich finde diese Zeitschriftenbewertungen herrlich (ok, ich mag die Jungs auch so #super).

  • Hab auch so ein Exemplar, mit Sonderwünschen. Der geht mit auf den Markt und sucht sich den Stoff aus und weiß GENAU was wohin muss... Selbst die Garnfarbe muss passen. Anders geht null. Nur seh, sehr ausgewählte Erbstücke...

    Zum Glück nähe ich gerne, sonst wäe das Kind dauernackt...

    Angesprochen auf den rosa pulli "das ist doch für Mädchen!" Sagt mein Kind einfach "das ist ein Pulli". Er versteht die Einteilung an sich aber gar nicht, also Mädchen/Frauen und Jungs/Männer...

    Wenn Kinder mich fragen, ob das ein Mädchen oder ein Junge ist, frage ich gerne zurück, ob das den wichtig ist. Meist ist dann einfach gut.

    Jungs haben im Alter zwischen 4 und 7 auch ätzende Phasen. Sie stehen oft auf Bauarbeiter oder Müllmann (super Vorbilder) oder Feuerwehrmänner oder Piraten und Ritter und hauen sich die ganze Zeit mit Plastikschwertern. Ja, das sind Stereotype, habe es aber mit beiden Jungs so erlebt und es nervt auch total. Und Bauarbeiterklamotten findet auch nicht jeder hübsch. Von Cars #kreischenmal ganz zu schweigen.

    Wollte ich nur mal sagen.

    Ist mir zu pauschal. Müll war hier zwischen 1 und 2 Thema, wurde direkt von Ampeln abgelöst. Ich denke, dass Systeme und Abläufe daran interessant sind. Die Vorliebe für Züge teilt er eindeutig mit mir ;)


    Edit: mein Kind wird generell für ein Mädchen gehalten, efal, was er trägt. Ich mache kein Fass auf, sondern verwende halt, wenn ich rede das entsprechende Personalpronomen. Es ist eben einfach nicht wirklich wichtig.

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Mondkalb ()

  • Eiche das ist cool. Danke. Ich werde ihr das mal zeigen... sie ist noch nicht so richtig einsichtig und hält mich für tierisch verspannt...

  • Sie stehen oft auf Bauarbeiter oder Müllmann (super Vorbilder)

    Aus dem Kontext schließe ich, dass das mit dem "super Vorbilder" ironisch gemeint ist. Ich kapiere aber die Ironie dabei nicht. Magst du erläutern, was du am Bauarbeiter- oder Müllmann-Vorbild problematisch findest?

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Meiner Meinung nach hat das (von mir auch so wahrgenommene) konservative Weltbild der Jugendlichen weniger mit blauen oder rosa Stramplern oder Kleidchen im Kindergarten zu tun, sondern damit, dass es extremst selten erlebbar ist, dass Familien anders leben. Es geht mir so wie Kiwi - ich kenne im ganzen persönlichen Umfeld und im Bekanntenkreis der Kinder außer mir keine einzige Mutter, die in Vollzeit arbeitet. Es gibt zwei glückliche Familien, in denen beide Eltern Teilzeit arbeiten und beide etwa gleich viel verdienen.,

    Meine Tochter hat das mit 4 Jahren völlig ungefragt, glasklar erkannt. Wir lebten im Ausland, nach einem Besuch in Deutschland sagte sie, "in Deutschland bleiben die Mütter bei den Kindern und die Väter arbeiten". Und bis heute ist unser Familienmodell (Mutter Alleinverdienerin, Vater ist zu Hause) total exotisch. Jeden Tag merken wir alle, und bekommen es täglich aufs Brot geschmiert, dass die Norm ist: die Väter haben einen (wichtigen, bewundernswerten, spannenden) Beruf, verdienen das meiste Geld, die Mütter sind nachmittags da und managen die Familie. Die Berufstätigkeit der Mütter ist normalerweise der Stressfaktor in der Familie - nicht soo wichtig und spannend, aber es ist immer schwierig, mit den Anforderungen der Familie unter einen Hut zu bringen. Und das ist auch die Verantwortlichkeit der Frauen - Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Ich schreib das so wie wir das im Umfeld erleben.

    Für jedes Familienmitglied ist unser Modell täglich als nicht normal erlebbar.


    Von einer freien Wahlmöglichkeit für Mädchen und Jungen bei der Berufswahl, und freier Entscheidung über die Aufgabenverteilung in der Familie sind wir da wo ich lebe, etwa so weit weg wie von der Marsbesiedelung.

    lg martita

  • Von einer freien Wahlmöglichkeit für Mädchen und Jungen bei der Berufswahl, und freier Entscheidung über die Aufgabenverteilung in der Familie sind wir da wo ich lebe, etwa so weit weg wie von der Marsbesiedelung.



    ein 100% zutreffendes fazit. das unterschreibe ich.

  • *nick* Farben sind für alle da! Basta. (wird besser, sie wachsen daran.... K2 ist in der Schule mit Regenbogenfarben aufgelaufen... )

    Jungs haben im Alter zwischen 4 und 7 auch ätzende Phasen. Sie stehen oft auf Bauarbeiter oder Müllmann (super Vorbilder) oder Feuerwehrmänner oder Piraten und Ritter und hauen sich die ganze Zeit mit Plastikschwertern. Ja, das sind Stereotype, habe es aber mit beiden Jungs so erlebt und es nervt auch total. Und Bauarbeiterklamotten findet auch nicht jeder hübsch. Von Cars #kreischenmal ganz zu schweigen.

    Wollte ich nur mal sagen.

    Sie stehen oft auf Bauarbeiter oder Müllmann (super Vorbilder)

    Aus dem Kontext schließe ich, dass das mit dem "super Vorbilder" ironisch gemeint ist. Ich kapiere aber die Ironie dabei nicht. Magst du erläutern, was du am Bauarbeiter- oder Müllmann-Vorbild problematisch findest?

    Der Frage schließe ich mich an.


    (hätte das super Vorbilder hinter Ritter und Piraten verstanden)


    Übrigens fanden K1 und K2 alles toll. Klar gibts Favoriten, aber da wurde gekocht, Puppenwagen geschoben, TEddybären getragen, im Prinzessinenkostüm römischer Herrscher gespielt, Piraten, Ritter alles... in allen Facetten. Es kommt auch bisschen drauf an, was man den Kids für einen Input gibt.

    (ja ich weiß...) ...


    @tonerle ich fände eine Erklärung aber auch toll ... so ganz verstehe ich den "ihr" Satz nicht.

  • martita

    Ganz genau (zumindest in Westdeutschland).


    Die interessante Frage ist doch aber : WARUM IST DAS SO? Warum tut (West)Deutschland sich so schwer damit, eine Entwicklung zu anzustoßen, die die meisten anderen westlichen Ländern seit Jahrzehnten durchlaufen?


    Das Argument "Wir kennen es halt nicht anders als dass die Mutter zuhause bleibt" trifft/traf ja nun für die anderen Länder auch mal zu, aber die haben sich da irgendwie (teilweise) drüber hinweggesetzt.

  • Meine Tochter hat das mit 4 Jahren völlig ungefragt, glasklar erkannt. Wir lebten im Ausland, nach einem Besuch in Deutschland sagte sie, "in Deutschland bleiben die Mütter bei den Kindern und die Väter arbeiten". Und bis heute ist unser Familienmodell (Mutter Alleinverdienerin, Vater ist zu Hause) total exotisch. Jeden Tag merken wir alle, und bekommen es täglich aufs Brot geschmiert, dass die Norm ist: die Väter haben einen (wichtigen, bewundernswerten, spannenden) Beruf, verdienen das meiste Geld, die Mütter sind nachmittags da und managen die Familie. Die Berufstätigkeit der Mütter ist normalerweise der Stressfaktor in der Familie - nicht soo wichtig und spannend, aber es ist immer schwierig, mit den Anforderungen der Familie unter einen Hut zu bringen. Und das ist auch die Verantwortlichkeit der Frauen - Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Ich schreib das so wie wir das im Umfeld erleben.

    Für jedes Familienmitglied ist unser Modell täglich als nicht normal erlebbar.

    Echt interessant wie unterschiedlich das ist. Ich kenne hier keine Mutter, die mit den Kindern daheim ist. So gut wie alle meine Freundinnen inklusive mir arbeiten Vollzeit (ok, ich habe gerade auf 37 reduziert), manche Teilzeit, aber keine unter 30 Stunden. Eine Mutter ist daheim, sie studiert noch, hat aber auch fünf Kinder. Eine andere Mutter ist aus gesundheitlichen gründen daheim, aber sonst...auch in den Klassen meiner Kinder oder in den früheren Kindergartengruppen war keine einzige Hausfrau, zumindest nicht bewusst, nur an eine Arbeitslose kann ich mich erinnern #weissnicht

    Das ist hier tatsächlich sehr selten, ich denke das ist so ein Ost-West-Ding. Nicht dass ich das unbedingt so viel besser finde, denn viel des Kinderkrams und mental loads bleibt trotzdem an den Frauen hängen, so dass man eigentlich 2 Vollzeitjobs hat.


    Männer in Teilzeit kenne ich ein paar wenige, bei manchen arbeiten beide Teilzeit und bei einigen verdient die Frau besser. Bei fast allen meinen Freunden ist es aber so dass beide ähnlich verdienen oder zumindest die Frauen auch in angesehenen Jobs (auch in Führungspositionen) arbeiten.

    Auch ist es hier zumindest absolut üblich dass Väter Elternzeit nehmen (meine Stadt ist Spitzenreiter in Deutschland, jeder zweite Vater nimmt hier Elternzeit), manche auch mehr als ein halbes Jahr, während die Frau wieder arbeiten geht. Auch bleiben so gut wie alle Väter die ich kenne auch daheim wenn die Kinder krank sind. Mein Mann ist die ersten 1-2 Jahre bei den kranken Kindern daheim geblieben, als ich nach dem Studium in den Job eingestiegen bin.

    Die Vereinbarkeit von Job und Kind ist hier zumeist auf beide Schultern verteilt. Meistens bringen die Väter die Kinder zur Schule/Kita, weil die Mütter früh mit der Arbeit beginnen können und dadurch die Kinder dann früher holen können und die Kinder nicht ganz so lange im Hort sind.


    Also die Aufgabenverteilung und das klassische Rollenmodell ist zumindest hier nicht so ausgeprägt, auch wenn es immer noch viel in die Richtung zu tun ging. Der Mental load liegt auch hier mit Schwerpunkt auf der Frau.

    Mit meinem Mann habe ich häufig Diskussionen über den Mental load. Haushaltsmäßig und Kindermäßig bleibt doch viel an mir hängen. Aber manches hat er sich schon angenommen, an manchen Dingen arbeiten wir noch ;)


    Einige hatten ja schon etwas zu der Aufgabenverteilung gesagt, das interessiert mich bei anderen auch sehr, ich würde gern mehr davon lesen

    Bei uns sieht es so aus:

    -Er kümmert sich um die Finanzen (Steuererklärung, Überweisung ect),

    -alles was mit Handwerkern zu tun hat. OK Heizungswartung mache auch mal ich oder spreche mit dem Kammerjäger ab weil wir ein Wespennest haben.

    - Er kauft Geschenke für seine Eltern, manchmal auch meine Eltern. Für die Kinder kauft er die meisten Geschenke für Weihnachten und Geburtstag und macht sich schon lange vorher darüber Gedanken.

    -Er macht alles was mit Müll und Wertstoffhof zu tun hat.

    -Er macht den (kleinen) Garten, Balkonpflanzen und die Zimmerpflanzen.

    -er macht alles was mit dem Auto zu tun hat, ich habe eh keinen Führerschein

    -er ist für die Lebensmittel-Einkäufe zuständig (ich gehe zwar auch immer mal mit aber er macht das auch komplett allein, ich sage nur wenn ich etwas spezielles brauche)

    -er kauft oft Kleidung für die Kinder

    -er plant und organisiert zu 90 % unsere Urlaube, die Fahrten dahin, die Unterkunft, Ausflüge usw.

    -er ist sehr aktiv bei der Wohnungsgestaltung, also Möbel aussuchen, Wandfarben aussuchen, Deko usw., das machen wir zu 50/50


    Das ist schon alles ok so, aber mir würde es mehr helfen, wenn im Alltag mehr Unterstützung da wäre, da sind wir immer wieder dran und haben viele Konflikte deswegen.


    Ich sehe, dass die Kinder die selbstverständlich damit aufwachsen, das auch so leben wenn sie älter sind. Eine eng befreundete Familie macht eigentlich alles gemeinsam, also Haushalt Kinder ect. Der Sohn kocht nun oft abends für die ganze Familie und hilft viel im Haushalt mir. Finde ich total super. Auch meine Eltern haben immer beide gearbeitet und sich immer alles geteilt, auch wenn natürlich jeder so seine Lieblingsaufgaben hatte. Vielleicht habe ich auch deswegen manchmal so einen Groll daheim, weil ich es nur so kenne, dass man sich in alle Aufgaben hineinteilt.

    "Mit einer Kindheit voller Liebe kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten." Jean Paul


    Töchterchen (2006) und Klein-Töchterchen (2011)




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  • Die Berufstätigkeit der Mütter ist normalerweise der Stressfaktor in der Familie - nicht soo wichtig und spannend, aber es ist immer schwierig, mit den Anforderungen der Familie unter einen Hut zu bringen. Und das ist auch die Verantwortlichkeit der Frauen - Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

    Danke martita, dass hast Du sehr schön auf einen Punkt gebracht...wenn es bei uns drunter und drüber geht , weil Einer krank wird z.B. liegt der Stress darimn begründet das ICH arbeite...nciht weil mein Mann arbeitet....

    Die interessante Frage ist doch aber : WARUM IST DAS SO? Warum tut (West)Deutschland sich so schwer damit, eine Entwicklung zu anzustoßen, die die meisten anderen westlichen Ländern seit Jahrzehnten durchlaufen?

    Ja. Das treibt auch mich um. Ein paar Antworten meinte ich in Barbara Vinkens "die deutsche Mutter..........." gefunden zu haben, aber eben nicht alle, bzw. nicht wirklich zufriedenstellende Antworten, da auch huer gilt dass z.B. Rousseau in anderen europäischen Ländern einen starken Einfluss hatte, ebenso wie Luther...warum kann man sich hier zu Lande so schlecht lösen. Ich kann das nicht verstehen, WARUM man sich hier so vehement an alten Rollenbildern orientiert und jegliche Weiterentwicklung nicht stattfindet...warum amn sich auch auf politischer Ebene immer wieder darauf zurück zieht...es ist mir ein Rätsel.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • gilt in dieser form nur für den westen der BRD.


    sorry, ich bleibe da penetrant.

  • Eine Bekannte erzählte mir, dass ihre Tochter schon eine Weile in einem Einzelhandelsladen zur Aushilfe arbeitet und einen Ausbildungsvertrag in Aussicht gestellt bekam. Als das Mädchen dann ein Jahr später nach dem Ausbildungsvertrag fragte, bekam sie vom Inhaber die Auskunft, dass Mädchen ja gar keine Ausbildung bräuchten, die bekäme jetzt ein Mann. Sie würde ja sowieso heiraten und damit wäre ihr mit einem Aushilfsjob am besten gedient.

    Abi braucht sie nicht...sie soll sich ne Ausbildung suchen ( wenn überhaupt)...denn in ein paar Jahren heiratet sie eh...

    Bei meiner jüngsten Tochter im Jahrgang waren einige Mädchen, die nach der 10. aufgehört haben und ne Ausbildung machen, oder FSJ oder sowas, und ein nicht geringer Teil von denen hätte wohl das Zeug zum Abi und eigentlich auch Bock drauf, aber die Eltern haben es quasi verboten, weil es ja unnütze Zeitverschwendung und auch finanzielle Belastung der Eltern ist.

    Und richtig schlimm finde ich, dass ein paar dieser Mädchen ihren Eltern da sogar recht geben! Also schon sagen, dass sie eigentlich gern weiter Schule machen würden und evtl. auch studieren, aber dass das ja sinnlos ist, weil sie ja auch Kinder wollen und das geht dann ja nicht.

    Das finde ich einfach richtig schecklich. Zum heulen oder zum ko..en <X. Sind wir in den 50er-Jahren? Erinnert mich sehr an Marry Poppins, wo die Mutter für Frauenrechte auf die Strasse geht, aber nur so lange der Mann bei der Arbeit ist, denn anschliessend muss sie sich ja wieder um Haus und Kinder kümmern...


    Ne sorry, ich kapier das nicht. Wie können wir uns als Gesellschaft diese Einstellung überhaupt leisten? Auf so viele kluge Köpfe zu verzichten, nur weil sie weiblich sind? Wie kann es sein, dass an scheinbar so vielen Leuten die Emanzipation in ihren Grundzügen vorbei gegangen ist?


    Ich weiss, hier wurden schon viele verschiedene Ansätze erörtert. Angefangen von den Vorbildern oder der Erfahrung, dass es bei der eigenen Mutter eben doch nicht geklappt hat mit Beruf und Familie.

    Aber solche Beispiele lassen mich sprachlos zurück.


    Ich frage mich, ob wir mit der Rosa-Blau-Prinzessin-Bagger-Diskussion oder der gendergerechten Sprache an der falschen Seite anfangen, oder ob es eben gerade auch die vermeintlichen Kleinigkeiten sind, die das Bild zementieren.

    Ich frage mich, ob mit der Stellvertreterdiskussion um den Sinn und Unsinn von Genderforschung ("nur damit jetzt jeder Salzstreuerin sagt" höhöhö), nicht ganz gezielt die Gleichberechtigung untergraben und lächerlich gemacht wird.


    Ich weiss, dass sich viele hier mit dem Thema besser auskennen. Ich erwarte auch keine Antworten auf meine Fragen.


    Ich fürchte mich einfach ein bisschen vor der Zukunft meiner Tochter.

    Verlasse die Welt ein bisschen besser, als du sie vorgefunden hast (B.P)

  • gilt in dieser form nur für den westen der BRD.


    sorry, ich bleibe da penetrant.

    Ich penetriere gerne mit.


    Bin gerade im Geist befreundete Familien durchgegangen - keine ohne berufstätige Mutter, und in 80 Prozent verdient sie besser. Ich habe in den Augen meines Kindes auch den "spannenderen" Job als der Vater des Kindes. Naja, er will trotzdem Zauberer werden...


    Wir lagen auf der Wiese und baumelten mit der Seele.


    Kurt Tucholsky (Schloß Gripsholm)

  • Zitat

    Auch meine Eltern haben immer beide gearbeitet und sich immer alles geteilt,

    dito.

    Übrigens ist mein Vater jetzt in Rente und meine Mutter arbeitet noch Vollzeit. Daher übernimmt mein Vater nun noch mehr im Haushalt, weil er nun viel mehr Zeit hat als sie . Er macht also schon mal die Wäsche, hängt sie auf, nimmt sie wieder ab und legt sie zusammen. Bäckt frisches Brot, bereitet das Abendbrot vor, dass sie gleich essen können wenn meine Mutter nach Hause kommt.

    Ich empfinde das nicht mal als besonders toll sondern normal.

    "Mit einer Kindheit voller Liebe kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten." Jean Paul


    Töchterchen (2006) und Klein-Töchterchen (2011)




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