Frauenbild in Deutschland...warum nur so konservativ ?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Auch wenn ich nicht mehr ae bin, ich stimme Patrick vollkommen zu, meine Töchter und mich einigermaßen zu versorgen hat mich einiges an Gesundheit gekostet, das darf so nicht sein!

  • Meine Schwester haben nur 5 Jahre ae auch die Gesundheit gekostet, chronisches Asthma, mit heftigen Anfällen und beruflichen Ausfällen ( zum Glück rechtzeitig verbeamtet, sonst wäre sie bei H4 gelandet). Sehr heftig und unfair und skandalös, was in D abgeht, im ach so reichen Land, aber die Politik interessierts nicht. :(


    ( Dann war sie verheiratet 10 Jahre, jetzt wieder ae, Ex hat sich exaktes, aber jüngeres Modell Frau gesucht. <X).

    2 Mal editiert, zuletzt von Schnickschnack ()

  • Bis ich das hier abschicke ist die Diskussion sicher schon wieder fünf Seiten weiter, aber ich möchte trotzdem noch mal einen Post von Mondschein zitieren, die aus meiner Sicht einen sehr wichtigen Punkt ausgeführt hat.


    Ich bin ja ursprünglich Journalistin - ebenso wie mein Mann - und habe irgendwann in meinen mittleren bis späten 20ern gemerkt, dass sich mein Beruf unglaublich schwer mit meiner Vorstellung von einem Familienleben vereinbaren lässt.


    (Viele erfolgreiche freie Journalistinnen werden mir da widersprechen, aber für mich war klar, dass ich persönlich Erfolg in diesem Beruf und eine Familie nur ganz schwer vereinbaren könnte. Dazu kam bei mir großer Frust auf die Branche, das Gefühl, als Frau in ihr sowieso ein fettes Haltbarkeitsdatum auf die Stirn gedruckt zu haben (auch ein ganz eigenes Thema) und persönliche Unzufriedenheit. (Ich habe festgestellt, dass es mir für echten Erfolg in der Branche entscheidend an Ellbogen fehlt und ich kein Interesse daran habe, diese zu entwickeln. Meine größten persönlichen Stärken sind im kommunikativen und sozialen Bereich angesiedelt und letzterer kam in der Medienbranche deutlich zu kurz, was mich langfristig frustriert hat.)


    Ich habe glücklicherweise einen Mann, der sich bereit erklärt hat, mir ein zweites Studium mehr oder weniger zu finanzieren - mit der Aussicht, dass langfristig dann ich diejenige mit einem sicheren und erfüllenden Beruf bin und nebenbei deutlich besser verdienen werde als er. (Ich habe natürlich während des Studiums auch gearbeitet, aber unser Lebensstandard war/ist natürlich schon deutlich anders als zuvor als Doppelverdiener).


    Mit 20 sahen meine Vorstellungen von einem erfüllten Leben einfach völlig anders aus als mit 30. Für mich stand da in erster Linie die Entwicklung meiner eigenen Interessen im Vordergrund. Kinder und Familie haben bei meiner ursprünglichen Lebensplanung damals bestenfalls eine vage theoretische Idee im Hinterkopf dargestellt und auch wenn sich mein Wertesystem nicht um 180 Grad gedreht hat, haben sich meine Prioritäten doch verändert.


    Ich glaube, dass mein Beispiel nicht besonders außergewöhnlich ist, sondern diese Prioritätenverschiebung ziemlich häufig vorkommt und unter anderem auch im Zusammenhang mit dem von patrick*star erwähnten Paar-Modell steht.

    --> Auch wenn wir mittlerweile natürlich eine große Pluralisierung und Individidualisierung von Lebensformen haben, ist das Paar-Modell immer noch für viele Menschen das Ideal oder zumindest die Norm.


    Auch wenn ich theoretisch die Forderung teile, dass Singles und Alleinerziehende von der Politik und der Gesellschaft generell viel stärker gestützt und geschützt werden sollten, glaube ich, dass dieser Wunsch derzeit nicht von der Mehrheit der Gesellschaft mitgetragen wird. (Das Forum halte ich an dieser Stelle explizit nicht für ein repräsentatives Abbild dieser Mehrheit!)

    Ich glaube, dass das Festhalten an tradierten Rollen und Beziehungsmodellen in einem Teil der Gesellschaft auch ganz stark mit den großen Unsicherheiten unserer Zeit zusammenhängt: Gerade wenn sich alte Werte auflösen und sich die eigene Lebenswelt so stark verändert, suchen viele Menschen aus meiner Sicht nach etwas Bekanntem.

    Ich finde das wohlgemerkt nicht gut, aber ich glaube auch nicht, dass man veränderte Werte im Bereich von Familie und Gleichberechtigung erzwingen kann.


    Hier schreiben ja wirklich viele Frauen, die sich theoretisch und praktisch mit Feminismus, Gleichberechtigung und Politik im Allgemeinen beschäftigen - unabhängig davon, welches Beziehungsmodell sie im Alltag leben. Ich kenne aber persönlich auch eine Menge Frauen, die sich mit solchen Themen wirklich absolut gar nicht beschäftigen und für die Feminismus maximal mit Alice Schwarzer, kurzen Haaren und die Diskussion um Kunde/Kundin auf den Kontoauszügen assoziiert ist. Diese Beschreibung soll wirklich keine Abwertung sein - es spielt in ihrem Leben einfach keine Rolle. Die Mutter meines Mannes ist z.B. genau so - und ich hätte mir wirklich keine bessere Schwiegermutter malen können. Zwar war es für sie aus finanziellen Gründen immer selbstverständlich neben der Kindererziehung zu arbeiten, aber dass man als Frau auch eigene Interessen und Freundschaften neben dem Partner und der Familie haben kann, war in ihrem Leben nicht die Realität. Wie gesagt ist meine Schwiegermutter großartig, daher können wir wunderbar auch über Unterschiede diskutieren und sie ist glücklicherweise nicht entsetzt, was ihr Sohn für eine Emanze abbekommen hat ;) Im Gegenteil - sie sagt immer wieder, wie toll sie es findet, dass mein Mann und ich das mit der Aufgabenteilung so anders machen als sie das kennt.

    Aber das ist eben genau der Punkt, auf den es mir ankam: Sie kennt es anders und in ihrem Wertesystem ist die Frau eben in erster Linie Mutter und für den emotionalen und tatsächlichen Nestbau zuständig, während der Mann vor allem für die finanzielle Sicherung sowie Handwerkskram zuständig ist.


    Unglaublich langer Text, daher alles mal als kurzes Fazit: Unsere Welt verändert sich gerade enorm und schneller als das noch bei unseren Eltern der Fall war. Mit diesen Änderungen können nicht alle im gleichen Tempo Schritt halten - und manche wollen es auch gar nicht und greifen gerade deshalb auf tradierte Rollen zurück. Dazu kommen Veränderungen in der persönlichen Lebensplanung, die dazu führen können, dass man sein ursprüngliches Ideal pragmatisch an die Umstände anpasst ;)


    Edit: patrick*star Siehst du, du wurdest nicht überlesen ;) Aber ich brauch eben auch ein kleines bisschen Zeit zum Tippen :)

  • @patrick:


    zum vergleich dann noch die geburtenraten.


    man beachte den sprung nach oben in der ddr der 70er jahre (und das bei gleichzeitig deutlich mehr unehelichen kindern als in der brd, wie die vorletzte grafik zeigt).


    und den massiven einbruch zur wiedervereinigung.


    sowas entsteht nicht im luftleeren raum.


    139250-st-original.jpg?B3200

  • Kiwi: mein Mann und ich haben beide früher 12 Stunden am Tag gearbeitet und für unsere Arbeit gelebt. Jetzt sag mir doch bitte, wie man da noch Familie unterbringt. Das geht einfach nicht. Und das (und für viele andere auch) heißt für uns Vollzeit. Wege zum Arbeitsplatz sind da noch gar nicht mit eingerechnet.

    Ich weiß nicht wie das bei 2 x 12 h geht, bei mir sind es im Monatsdurchschnitt weniger pro Tag (ca. 8h), aber ich fange sehr früh an zu arbeiten, stehe also ziemlich früh (für meine Verhältnisse um 05:30 auf, laufe mit dem Hund ubd verschwinde auf Arbeit (Fahrzeit um die Zeit ca. 20 min) auf und der Joe erledigt die Morgeroutine mit den Kindern und dann so gegen 8:30 in der Kanzlei, die Große kommt um 15:00 aus der Schule und ich hole die Kleine um 15:00 ab. Dann daddeln wir erst mal eine Stunde rum, einkaufen, Geschenke zum Kindergeburtstag besorgen, schnacken was halt so anfällt. Während die Kinder HA machen arbeite ich noch mal ca. 1 h um ca. 17:00 Uhr kommt der Joe zurück, manchmal düsen wir dann noch gemeinsam mit dem hund los, manchmal einzeln, kochen geminsam oder einzeln etc.pp. Gegen 18:00 gibt es Abendessen und dann machen wir unterschieliches , was eben gerade so anliegt, Schnacken, noch mal was üben für die Schule, was spielen, fernsehen...alles mögliche. MAnchmal machen wir das umgekehrt, was eben gerade anliegt. Wenn der Joe nicht so viel zu tun hat hört er früher auf und erledigt alles mögliche. Gegen 20:00 gehen die Kinder ins Bett. 3 mal die Woche gehen wir dann zum Sport, 1 mal einzeln 2 mal zusammen, das Studio ist quaise nebenan und die Kinder groß genug um mit dem Hund eine Stunde zu Hause zu beliben. Einen Abend in der Woche arbeitet der Joe noch zu Hause. Ansonsten machen wir Abends wenn die inder im bett sind allen möglichen Haushaltskram nebenher nund unterhalten uns. Und ab und zu (mind. 1 mal im Monat) unternehmen nur der Joe und ich was zusammen, je nach Entfernung von zu hause kommt dann der Babysitter oder die Kinder beliebn neuerdings auch mal allein. Abends trifft man uns nicht selten noch mit ein bißchen Arbeit im bett an, mit einem netten Glas Wein und gemütlich arbeitet es sich ab und zu ganz effektiv, dass aber nicht jeden Abend.

    Am Wochenende profitiert der Joe davon, dass er ein fieser Frühaufsteher ist und arbeitet Sonntagsmorgens fix von 07:00- 10:00 noch mal im Arbeitszimmer und wuselt Samstags morgens rum oder geht laufen oder fährt Motorrad oder geht schon mal einkaufen..., es sei denn wir haben irgendwelche Ausflüge geplant. Ansonsten verbringen wir die Tage wie wir lustig sind, treffen uns mit Freunden, fahren in den Zoo, ich geh laufen der Joe fährt Motorrad, lesen, spielen, schwimmen, gehen mit dem Hund oder in diversen Turnhallen oder auf Sportplätzen oder machen einfach gar nix.


    Beide Kinder haben Freitags Nachmittags ihren Sport...GsD paralell, aber die große möchte jetzt noch was anderes machen, da müssen wir sehen dass es für sie Fussläufig und selbstständig machbar ist.


    Manchmal sind die Kinder bei Freunden oder mit Freunden unterwegs, oder Freunde sind bei uns, dann arbeite ich meist noch ein bißchen oder lese oder wir chillen rum wenn es auf einen WE-Tag fällt....das alles geht bei uns allerdings nur, weil wir a.) beide sehr flexibel arbeiten können, ich weil tolle firma und cooler Chef, der Joe weil selbsständig ( wobei man das bei Arbeitsspitzen auch schonmal verflucht, dann muss man eben auch mal ne Nachtschicht einlegen) und b.) weil unser beider Jobs ausreichend lukrativ sind um viele Haushaltsdinge out zu sourcen. 2 mal in der Woche kommt eine Haushaltshilfe.


    Ich behaupte der Knackpunkt sind diese verdammten Präsenzzeiten, denn du hast recht ich hatte vorher einen anderen Job, mit mind. 12 h ausser Haus und vielen mehrtägigen Auslandsaufenthalten...das hat in dem Moment in dem Kionder da waren nicht mehr nur keinen Spass mehr gemacht es war auch mit dem was ich mir unter Familienleben vorstellen nicht mehr zu wuppen...aber da muss man ran...ein völliger und für mich dann auch völlig unbefriedigender Rückzug aus der Arbeitswelt wäre für mich keine Lösung gewesen.

    Ich bin mit dabei durchaus bewusst, dass ich in einer priveligierten Sitution bin, aber ich habe lange gesucht bevor es soweit war und in dieser Zeit wurde mir desöfteren (auf von meinem mann vorgeschlagen, doch einfach drauf zu xxxxx und zu hause zu beliben....nur so 5-6 Jahre, meinte er...und dann, dann wäre es sicher nicht einfacher geworden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Kiwi ()

  • Das kann es genausowenig sein, wie "wir bauen keine Krippe und überlassen alles der "Selbstverantwortung" und nutzen dass (und das ist etwas das mich wirklich triggert und das habe ich hier im Sozialausschuss mehr als häufig gehört) ewige : "früher ist das doch auch gegangen, sowas brauchen wir hier nicht".

    Ein junger Mann, den ich im Studium kennen gelernt hatte, hat mir das mal erklärt. Es braucht keine Krippe, weil ja die Frau zu Hause bleibt. Und wenn die doch irgendwie unbedingt arbeiten möchte, schaut halt die Oma für die paar Stunden. Oder die Tante oder halt die Nachbarin. Als ich von meiner Lebensrealität erzählt habe, dass die Oma, die Tante und alle Nachbarinnen ebenfalls arbeiten, fand er das so weltfremd und abwegig, dass wie gar nicht weiter diskutieren konnten. Und das Gespräch ist zehn Jahre her, keine fünfzig.

    Ich hatte dann noch vorgeschlagen, dass er doch gut zu Hause bleiben könnte, er studierte schliesslich Lehramt. Auch auf diesen Vorschlag hat er geschaut, als ob ich leicht verrückt wäre. Das sind eben immer noch die Realitäten in vielen Köpfen.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

    • Offizieller Beitrag

    Es braucht keine Krippe, weil ja die Frau zu Hause bleibt. Und wenn die doch irgendwie unbedingt arbeiten möchte, schaut halt die Oma für die paar Stunden. Oder die Tante oder halt die Nachbarin.

    Als ich beim ersten Kind arbeiten musste, war Krippe gar keine Möglichkeit für mich, da es meine Arbeitszeiten nicht abdeckte. Ich musste um 6:00 im Betrieb sein, dh. ich bin jeden Tag mit Baby um 5:00 aufegstanden, habe es zu meinen Eltern nach XY gebracht, habe dann wieder gedreht, bin auf Zürich gebrettert, habe gearbeitet bis 16:30 und bin dann im Feierabendverkehr (ich hatte einen Firmen-Servicebus) wieder nach XY, dort habe ich meist gegessen, dann mit Baby wieder nach Hause, da waren wir dann so 19:30-20:00 Uhr und ich brachte meinen Sohn ins Bett.

    Ich habe keine Ahnung, ob das nun heutzutage durch eine Krippe aufzufangen wäre. Aber beim 2. Kind wollte ich mir das nicht mehr antun ohne Not und habe auf die Geburt hin gekündigt.

  • Es braucht keine Krippe, weil ja die Frau zu Hause bleibt. Und wenn die doch irgendwie unbedingt arbeiten möchte, schaut halt die Oma für die paar Stunden. Oder die Tante oder halt die Nachbarin.

    Als ich beim ersten Kind arbeiten musste, war Krippe gar keine Möglichkeit für mich, da es meine Arbeitszeiten nicht abdeckte. Ich musste um 6:00 im Betrieb sein, dh. ich bin jeden Tag mit Baby um 5:00 aufegstanden, habe es zu meinen Eltern nach XY gebracht, habe dann wieder gedreht, bin auf Zürich gebrettert, habe gearbeitet bis 16:30 und bin dann im Feierabendverkehr (ich hatte einen Firmen-Servicebus) wieder nach XY, dort habe ich meist gegessen, dann mit Baby wieder nach Hause, da waren wir dann so 19:30-20:00 Uhr und ich brachte meinen Sohn ins Bett.

    Ich habe keine Ahnung, ob das nun heutzutage durch eine Krippe aufzufangen wäre. Aber beim 2. Kind wollte ich mir das nicht mehr antun ohne Not und habe auf die Geburt hin gekündigt.

    Weil man das ohne Kontext nicht mehr sieht: Das ist nicht meine Meinung oben im Zitat! Das ist eine Wiedergabe eines Arguments gegen Krippenausbau, die ich nicht teile.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Es braucht keine Krippe, weil ja die Frau zu Hause bleibt. Und wenn die doch irgendwie unbedingt arbeiten möchte, schaut halt die Oma für die paar Stunden. Oder die Tante oder halt die Nachbarin.

    Als ich beim ersten Kind arbeiten musste, war Krippe gar keine Möglichkeit für mich, da es meine Arbeitszeiten nicht abdeckte. Ich musste um 6:00 im Betrieb sein, dh. ich bin jeden Tag mit Baby um 5:00 aufegstanden, habe es zu meinen Eltern nach XY gebracht, habe dann wieder gedreht, bin auf Zürich gebrettert, habe gearbeitet bis 16:30 und bin dann im Feierabendverkehr (ich hatte einen Firmen-Servicebus) wieder nach XY, dort habe ich meist gegessen, dann mit Baby wieder nach Hause, da waren wir dann so 19:30-20:00 Uhr und ich brachte meinen Sohn ins Bett.

    Ich habe keine Ahnung, ob das nun heutzutage durch eine Krippe aufzufangen wäre. Aber beim 2. Kind wollte ich mir das nicht mehr antun ohne Not und habe auf die Geburt hin gekündigt.

    Weil man das ohne Kontext nicht mehr sieht: Das ist nicht meine Meinung oben im Zitat! Das ist eine Wiedergabe eines Arguments gegen Krippenausbau, die ich nicht teile.

    Ich galube nicht, dass eine normale Krippe das auffangen könnte, aber eine örtlich gut gelegene Krippe in Kombination mit Arbeitszeiten die tragbar wären, wären ein guter Schritt in die richtige Richtung. denn damit hattest Du 10,5 h Präsenzzeit...nimm das mal 5 ....da ärgert es mich ungemein (auch wenn damals und Schweiz) der Vorschlag von Frau Schwesig zur 32h Wocher für Eltern!!! so ratz fatz vom Tisch gewischt wurde.

    • Offizieller Beitrag

    denn damit hattest Du 10,5 h Präsenzzeit...nimm das mal 5

    Wir hatten Winter- und Sommerarbeitszeiten und mussten im Sommer vorarbeiten für den Winter. Dazu kam, das ich eine besondere Stellung hatte und deshalb früher im Betrieb sein musste, damit ich pünktlich 7:00 auf dem Bau sein konnte.

    Aber mein Arbeitgeber war schon sehr nett. Ich arbeitet nur 4 Tage die Woche. Ein Tag stand "mein" Servicebus einfach bei mir vor dem Haus, für ihn nicht rentabel. Er sah es als geselllschaftliche Verantwortung.

  • @daoran das meine ich: gesellschaftliche Verantwortung. Was ich hier und anderswo lese: Elter reiben sich auf für die Gesellschaft. Schuften sich tot, gehen früh auf Arbeit ect. pp. (ich könnte das schlicht nicht, früh aufstehen...)

  • das erziehungs und betreuungswesen der ddr halte ich nur bedingt tauglich als vorbild für die heutige moderne, glücklich familie, denn siehe auch hier:


    https://www.swr.de/-/id=151274…/swr2-wissen-20150404.pdf

    :) das meinte ich als ich schrieb von der Betreuung Vor- und Nachteile will ich gar nicht anfangen.


    Dazu eine kleine Geschichte von vor meinen Kindern: Gespräch mit schwangerer Kollegin aufgewachsen in DDR, die mir dann sagte... sie stand immer Im Kinderwagen im Garten unter den Bäumen und das hätte wunderbar geklappt.... Sie plante so gleich wieder einzusteigen. Hat sie auch getan. Und war dann 6 Monate später im burnout.

    Und trotzdem bin ich genauso blauäugig an die Sache rangegangen. Es wäre halt einfach viel ehrlicher wenn nicht ständig suggeriert würde dass es ja so einfach wäre... Kind ab in die Krippe und gut.


    Also ehrliche Anerkennung dass Kind und Haushalt Arbeit sind.


    Bei mir läuft das im Kopf immer noch nicht als richtige Arbeit. Das ist doch krank.


    Und ich mußte so oft an meine Kollegin denken als dann ich ein Baby hatte... das sich ... so gar nicht ablegen ließt. Und klar... unter den Bäumen im Garten hört man die Kinder auch nicht schreien... ohne da jetzt irgendwem was unterstellen zu wollen ;)

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Es braucht keine Krippe, weil ja die Frau zu Hause bleibt. Und wenn die doch irgendwie unbedingt arbeiten möchte, schaut halt die Oma für die paar Stunden. Oder die Tante oder halt die Nachbarin.

    Als ich beim ersten Kind arbeiten musste, war Krippe gar keine Möglichkeit für mich, da es meine Arbeitszeiten nicht abdeckte. Ich musste um 6:00 im Betrieb sein, dh. ich bin jeden Tag mit Baby um 5:00 aufegstanden, habe es zu meinen Eltern nach XY gebracht, habe dann wieder gedreht, bin auf Zürich gebrettert, habe gearbeitet bis 16:30 und bin dann im Feierabendverkehr (ich hatte einen Firmen-Servicebus) wieder nach XY, dort habe ich meist gegessen, dann mit Baby wieder nach Hause, da waren wir dann so 19:30-20:00 Uhr und ich brachte meinen Sohn ins Bett.

    Ich habe keine Ahnung, ob das nun heutzutage durch eine Krippe aufzufangen wäre. Aber beim 2. Kind wollte ich mir das nicht mehr antun ohne Not und habe auf die Geburt hin gekündigt.

    Weil man das ohne Kontext nicht mehr sieht: Das ist nicht meine Meinung oben im Zitat! Das ist eine Wiedergabe eines Arguments gegen Krippenausbau, die ich nicht teile.

    Du hast ja weiter vorne geschrieben das Wort Krippenausbau ist für Dich ein Reizwort. #zwinker_neu


    Krippen sind selbstverständlich nicht die Lösung für alle Situationen. Die obige Argumentation fusst darauf, dass Frauen sowieso nicht arbeiten und man deswegen keine Krippen bräuchte. Nur, wenn es keine Krippen gibt, kann man ja nicht arbeiten gehen.


    Es gibt Berufe wie Deinen, der nur schwer mit normalen Öffnungszeiten von Krippen vereinbar ist. Die normalen Krippen hier haben von 7:00 bis 18:30 geöffnet. Das heisst, man ist frühestens um 7:15 auf der Arbeit, sofern man einen Platz in Arbeitsnähe bekommt. Das passt natürlich nicht für alle, aber für sehr viele funktioniert es. Natürlich noch einfacher, wenn beide Eltern sich die Betreuung aufteilen können. Und noch besser, wenn man ein soziales Netz vor Ort hat.


    Für Eltern, die mit den normalen Betreuungszeiten nicht hinkommen, gibt es in Zürich mittlerweile eine städtische 24 Stunden Kita, in der die Kinder nach Schichtplan der Eltern betreut werden können. Es gäbe also auch Möglichkeiten. Ob die Kita dann gut liegt, man einen Platz bekommt, einem die Kita gefällt, das Kind mit den unregelmässigen Betreuungszeiten zu Recht kommt, ist dann natürlich eine andere Frage.


    Ich kann gut verstehen, dass man unter den Bedingungen, die Du hattest, sich gegen das Arbeiten mit Baby entscheidet. Ich gehöre sogar zu den Müttern, die sich trotz optimaler Rahmenbedingungen dafür entschieden haben, das Baby nicht in die Krippe zu geben. Sowohl beim ersten Kind, wie auch beim zweiten. Aber natürlich geht das auch bei mir nur, da ich einen Partner an der Seite habe, der das mit mir trägt und ermöglicht.

    Meist mobil im Forum. Bitte um Entschuldigung für Kürze und Tippfehler.

  • Ich bin jetzt mal ganz ehrlich, wenn der Preis dafür dass wir beide Vollzeit arbeiten können, bedeutet hätte, mein Kind um 7 in die Krippe zu geben und um 18 Uhr abzuholen, hätte ich es gelassen( entweder das Kind oder den Job) das wäre mir deutlich Zuviel Zeit ... und selbstverständlich hätte auch der Vater die Betreuung übernehmen können

  • wenn der Preis dafür dass wir beide Vollzeit arbeiten können, bedeutet hätte, mein Kind um 7 in die Krippe zu geben und um 18 Uhr abzuholen, hätte ich es gelassen

    Das trifft vermutlich auf ganz viele hier zu #weissnicht


    Aber das ist doch kein Argument gegen humane Arbeits- und Betreuungszeiten, wie die von denen viele hier berichten.

  • Ja, mich nervt manchmal dieser Ruf nach Krippenausbau. Weil es zb. mir absolut nichts bringt. Krippenalter haben wir seit 9 Jahren hinter uns, mit dämlichen Schulzeiten, Schulferien, kurzfristigen Planänderungen, damit schlage ich mich seit Jahren herum. Mit "Machen sie diese Übung doch mindestens 3x wöchentlich mit ihrem Kind". #haare


    Ich merke gerade dass "Krippenausbau" mich irgendwie triggert #freu Sorry, aber das musste alles raus ;)

    naja, Du lebst im Kaff ;)

    hier gibt es Tagesstrukturen - die gibt es auch für die weiterführende Schule. Mit Mittagstisch, nach der Schule Betreuung etc. genau so oft und genau dann, wann man es will. Für die weiterführende Schule finde ich das super.

    Ganz grundsätzlich aber bin ich für Tagesschulen ohne Hausaufgaben.

    Es braucht keine Krippe, weil ja die Frau zu Hause bleibt. Und wenn die doch irgendwie unbedingt arbeiten möchte, schaut halt die Oma für die paar Stunden. Oder die Tante oder halt die Nachbarin. Als ich von meiner Lebensrealität erzählt habe, dass die Oma, die Tante und alle Nachbarinnen ebenfalls arbeiten, fand er das so weltfremd und abwegig, dass wie gar nicht weiter diskutieren konnten.

    das war die Lebensrealität vieler Frauen der vorigen Generationen. Omas/Tanten/Geschwister schauten auf die Kinder, diejenigen die Arbeit hatten und Arbeiten konnten, arbeiteten. und meist arbeiteten die Kinder und die Omas und die Tanten auch, halt einfach dann in der Selbstversorger-landwirtschaft. Kinder durchs band Frauensache. Landwirtschaft, Haushalt, etc, auch meist Frauensache. und bei all dem Gschäft, hatte Frau gar keine Zeit über irgendwas gscheites nachzudenken.

    Die Männer konnten machen was sie wollten und hatten alle Freiheiten der Welt.

    Dahin will ich unter keinen Umständen. Denn das ist genau mein Problem: wer schreibt mir bitteschön vor, wie ich zu sein habe, und was mich zu interessieren hat, nur weil ich eine Frau bin?!? Ich finde "die Hausfrau" auch nicht gefährlich, aber ich hab keinen Bock, dass das die Norm ist. Denn das hindert mich daran, die Dinge so zu tun, wie ich es möchte. Für beides sollte platz sein, aber "die Hausfrau" soll mir nicht vorschreiben, dass ich ebenfalls Hausfrau sein muss. Und "die Hausfrau" soll nicht gesellschaftlich mehr gefördert werden als alle anderen Modelle.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7