Hier würde mich mal interessieren, wie das in anderen Ländern (insbesondere solchen mit hoher Frauen-Vollzeitarbeitsquote) gesehen wird.
Hier in Frankreich, aber nicht Paris, arbeiten beide Eltern voll. Voll arbeiten sind aber offiziell 35h, und nicht 40 oder 42. Aber auch da gibt es Jobs in denen weit mehr gearbeitet wird.
Auf der einen Seite kenne ich doch viele Berichte aus Paris herum, in denen die Kinder um8h zur Betreuung/Schule gebracht werden, dann um 17.00h von einer Nanny abgeholt werden, die versorgt die Kinder bis zum abendlichen Vorlesen im Bett, das übernehmen dann die Eltern. Die Samstage sind oft gefüllt von Aktivitäten, der Sonntag ist aber ein wichtiger Familientag. Die Ferien verbringt man auch im Studium oft noch mit der Familie, oft trifft man sich auch noch im Erwachsenenalter in Ferienwohnungen dann mit der ganzen Kinderschar. Ich finde schon, dass es da einen grossen Familienzusammenhalt gibt.
Auf der anderen Seite sehe ich aber zB bei uns in der Stadt, dass viele Mütter doch länger daheim bleiben, dass die Betreuung minimiert wird (ein Elternteil bringt das Kind zur Schule, der andere holt ab), die Mittwoch Nachmittage werden mit Eltern oder Grosseltern verbracht. Und gerade wenn die Kinder noch klein sind, gibt es doch viele, die nur halbtags arbeiten. Vielleicht noch nicht beim ersten Kind, aber dann beim zweiten. Auch gibt es immer mehr Frauen, die den Doppeldruck nicht mehr so mittragen wollen und bewusst mehr Zeit fuer Kind und Familie investieren. Aber es sind eher Frauen, die das so machen.
In den USA gab es auch sehr viele Familien, in den beide Partner voll arbeiteten und ich empfand das dort viel extremer, wie wenig manche Eltern ihre Kinder sahen, auch gab es ja kaum Urlaub fuer die Eltern. In manchen Familien zogen die Grosseltern die Kinder auf.
Guten oder schlechten Familienzusammenhalt sehe ich in allen Ländern und mache das eher am respektvollem und liebevollem Umgang miteinander fest, als an Vollzeit oder Halbzeit oder ein Elternteil zu Hause.
Interessant, wenn es dazu Studien gaebe, und nicht nur Anekdoten.