In der 5. Klasse Wechsel auf Waldorfschule?

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  • Ich glaube, da reicht kein Überblick. Waldorf ist ja nicht nur ein Konzept, da steht eine ganze Weltanschauung auch mit eigener religiöser Richtung dahinter. Ich denke, da müsstest Du Mal ein paar Tage Recherche mindestens reinstecken. Die Schulgebühren sind auch nicht ohne.

  • Nur kurz, da ich los muss:

    Aber das finanzielle sollte kein Ausschlusskriterium sein!

    Die Schulgebühren sind gestaffelt nach Einkommen, allerdings wird kein Kind wegen dem finanziellen abgelehnt, das war Rudolf Steiner sehr wichtig!

  • Wobei die wenigsten Eltern die ihre Kinder auf eine WS schicken diese religiöse Anschauung teilen. Das ist den Schulen auch sehr klar. Es ist auch nicht so, dass da Kinder oder Eltern bekehrt werden sollen oder dass ein Bekenntnis irgend eine Rolle spielt. Allerdings ist die Anthroposophie die Basis auf der das Konstrukt Waldorfschule steht.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Anthroposophie ist keine Religion, sondern eine Weltanschauung. Grundsätzlich bekennt sich die A. zum christlichen Glauben. Es gibt die Christengemeinschaft, das ist die freichristliche Kirche der Anthroposophen, die aber von vielen Menschen, die ihre Kinder in die Waldorfschule schicken gar nicht wahrgenommen wird. Sie spielt im Schulgeschehen auch keine Rolle, es sei denn die Kinder bzw. Eltern entscheiden sich für den freichristlichen Religionsunterricht.

    Ich persönlich finde es sehr schwierig, wenn wir Eltern an der Schule haben, die mit der Anthroposophie gar nichts anfangen können, sie teilweise sogar ablehnen. Das ist sehr störend. Dabei meine ich nicht das kritische Hinterfragen, z.B. der Klassenzimmerfarbe, sondern eher solche Hämmer wie: "Könnten wir statt Eurhythmie nicht lieber Jazzdance machen?"

    Äh ja...wo soll man da beginnen.

    Daher rate ich allen Eltern sehr, die ihre Kinder in die Obhut einer Waldorfschule geben wollen, sich mit der Philosophie dahinter eingehend zu beschäftigen. Sonst kann es auf beiden Seiten zu großen Missverständnissen und auch zu Unmut kommen.

    Das Standardwerk von Rudolf Steiner dazu ist: "Die Waldorfschule und ihr Geist"

    Steiner ist für manche Menschen nicht leicht zu lesen. Ich persönlich lese ihn gerne. Aber es gibt auch eine Menge Sekundärliteratur dazu. Im Verlag Urachhaus und im Verlag am Goetheanum findet man alles was man braucht.

    Und eines noch ist wirklich wichtig: Es steht wie in jeder Schule alles mit dem Lehrer/der Lehrerin. Und natürlich fällt es auch damit. Es gibt eine Menge toller engagierter Waldorflehrer, aber wie überall gibt es da auch Pfeifen.


    Daher rate ich sehr dazu, und es wurde oben mehrfach geschrieben: Nimm Kontakt mit der Schule auf. Die Schulen nehmen sich normalerweise echt Zeit für Elterngespräche und lerne vor allem den/die KlassenlehrerIn kennen und fühle für Dich mal hin ob es passt. Und dann würde ich das Kind wirklich hospitieren lassen.

    Liebe Grüße

    manu

  • ich bin I- Kraft eines Autisten an der Waldorfschule. Wenn du konkrete Fragen hast, bitte schön

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Ich empfehle dir das Buch Erziehung zur Freiheit, das erklärt Waldorf sehr gut.


    Die Schulgebühr an unserer Schule ist übrigens nicht sehr hoch. OGS an der GS war nur geringfügig weniger

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Ich habe sowohl Erziehung zur Freiheit gelesen als auch einige Bücher von R. Steiner. Alles gut.


    Aber die Umsetztung macht es, wie immer. Und da passte es in der Schule halt gar nicht mehr.


    Da fühle ich mich gerade angegriffen; ich hätte mich nicht genügend informiert vorher.. Wir haben um die Schule gebuhlt, gewartet, sind mit viel Glück von der Warteliste noch reingerutscht..

    Das hatte nichts mehr zu tun mit Rudolf Steiner. Das waren einfach nur überforderte Lehrer.


    Und wie gesagt, die Schule hatte einen guten Ruf.

  • Mio fühlst Du Dich von mir angegriffen? Das wollte ich nicht. Nein, natürlich gibt es das, dass es überhaupt nicht passt, obwohl man gut vorbereitet ist. Auch in Waldorfschulen arbeiten nur Menschen, die unterschiedlich performen. Da kannst Du dann gar nichts machen. Sorry, wenn das falsch rüber gekommen ist. Ich habe auf gar niemanden hier im Forum angespielt, sondern auf Eltern die ich in meiner langen Waldorflaufbahn immer wieder getroffen habe. Da geht es meist darum, dass diese Eltern keine Zeit für ihre Kinder haben, diese sich in der Regelschule verweigern und dann soll die Waldorfschule das richten. Gerade in Österreich kommt das nicht selten vor, da wir hier enorm viel Schulgeld bezahlen und daher die Schulen praktisch gezwungen sind, diese Kinder aufzunehmen, um überhaupt überleben zu können. Und die Kinder sind meist nicht das Problem, sondern die Eltern, die unmögliche Forderungen stellen.

    Also nochmals: Sorry, falls sich jemand angegriffen gefühlt hat. #angst

  • ach an der Waldorfschule gibt es so viel Vielfalt. Von Hardcore anthro bis hin zum Elternteil, die meinen jeder Lehrer wäre der private Dienstleister des Kindes.


    Dabei weiß der Klassenlehrer nicht mal, was die Eltern bezahlen.


    Das Finanzgespröch findet nämlich erst nach der Aufnahme des Schülers statt und ohne Klassenlehrer

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • grob geschrieben, passt Waldorf sehr gut zu einem Autistischen Schüler. Waldorf lernt in Beziehung, es hat Struktur, täglich wiederkehrende Handlungen (Begrüßung , Morgen und Zeugnisspruch.....)

    Leben und lernen am Wochen, Monat und Jahreskreislauf)

    Epochen und Lehrplan festgelegt an Alter u Entwiklung der Kinder, je nach Epoche, werden die passenden Lieder gesungen und Eurythmie gelehrt.


    Körper u Geist werden in Einklang gebracht , handwerkliche Fähigkeiten werden durch Fächer wie Handarbeit, Schmieden, Holzwerken und Gartenbau, Steinmetzen geschult und gefestigt .


    8. Jahre den selben Klassenlehrer/in bei ca 35 Kinder. Gelehrt wird in Epochen. An unserer Schule gibt es aber auch Übstunden für Mathe u Deutsch.


    Fremdsprachen sind Englisch u Französisch ab Klasse 1.aber total entspannt über Spiele u Lieder

    3

    .......


    Vielleicht findest du online "Erziehungskunst" die Zeitschrift die es monatlich an der Waldorfschule gibt. Sehr interessant .


    Ach so, an unserer Schule wird erst ab Klasse 6 mit Büchern gelehrt. Davor war alles frei oder mal eine Kopie. Ansonsten über Tafelbild und die Kids haben ihre Epochenhefte selber gestaltet .

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

    Einmal editiert, zuletzt von Monchichi ()

  • Fairy***tale frag nach den Kosten, das ist wichtig, sonst musst du dich gar nicht weiter drum kümmern. Unsere Waldorfschule vor Ort nimmt durchschnittlich 300 € monatlich. Das musst du erst Mal haben...

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Acht Jahre der selbe Klassenlehrer ist aber sehr utopisch. Bei uns hat es wie geschrieben in fünf Jahren drei gegeben.


    Die hohe Schülerzahl führt auch schnell dazu, dass stille Kinder nicht wahrgenommen werden.


    Die Theorie ist so schön, aber es ist schwer umzusetzen. Das, was die Klassenlehrer leisten sollen, ist fast nicht machbar. So meine Erfahrung und auch von vielen, mit denen ich sprach.


    Ich würde an der in Frage kommenden Schule hospitieren und mir genau anschauen, wie sie das Konzept umsetzen und wie die Ausbildung des Lehrpersonals ist. Oder ob es nur Quereinsteiger gibt ohne pädagogischen Hintergrund.

    Ganz abraten will ich ja nicht, aber Holzauge, sei wachsam!

  • Die nach Einkommen gestaffelten Kosten haben immer weniger Waldorfschulen. Das System funktioniert idR nicht und es gibt einheitliches Schulgeld (in Härtefällen mit Ermässigung).

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • dann arbeite ich wohl an einer guten Waldorfschule.


    Hier ist noch die Staffelung ach plus Baugeld . Die Höhe weiß ich nicht. Ich meine das mir mal eine Mutter was von 2000 Euro gesagt hat, die man aber in 12 Jahren abzählen kann. Die Lehrer sind alle ausgebildet , entweder waren s

    ie mal Staatschullehrer oder sind direkt Waldorflehrer.


    Noch nicht erwähnt wurde, dass die Schüler nach der 11 Klasse ihre Abschlüsse erreichen . Haupt o Real . In der 12 dann ihren WaldorfabschluS und 13 dann Abi. (NRW)

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Hallo,


    Kannst du hingehen und in der Klasse hospitieren in die dein Kind kommen würde? Inklusive der Fächer, die es anderswo nicht gibt (Eurythmie z.B.) Dann bekommst du vielleicht ein Gefühl dafür, ob es für ihn passt. Klassengröße, Unterrichtsform, Umgang miteinander...


    Und mit dem Lehrer/der Lehrerin ins Gespräch kommen. Garantien gibt es nie, aber man hat dann manchmal ja doch so ein könnte passen/passt vermutlich nicht Gefühl. Mich würde es z.B. auch nachdenklich machen, wenn "alles kein Problem" scheint und sich "ALLE Schüler nachdem Wechsel ausschließlich wohl fühlen und nie irgendwer Probleme hat. Denn dsa halte ich für unwahrscheinlich, darum wäre es mir wichtiger, zu wissen, wie eventuell auftretende Schwierigkeiten aufgefangen werden.


    Wenn die Schule das nicht möchte, wäre das für mich persönlich z.B. schon mal ein Problem und würde mich nachdenklich machen (die (Allerdings Montessori) Schule meiner Kinder hat sogar erwartet, daß man hospitieren kommt, damit man weiß "worauf man sich einlässt") .


    Daß sich Montessori und Asperger ausschließen, würde ich übringens so nicht sagen. Auch Kinder mit Besonderheiten im Autismis-Spektrum sind ja Individuen und ihre Bedürfnisse ganz verschieden. Ich kenne ein autistisches Kind, bei dem ich sagen würde: Hm, Montessori tatsächlich eher nicht, dieses Kind muss wissen, Lisa sitzt immer hier und Paul immer da und wenn Mathe ist, machen wir Mathe, denn Deutsch, dann ... ", aber ich kenne auch Kinder, denen gerade das individuelle Lernen, die Möglichkeit, sich zurückziehen zu können, für sich selbst zu arbeiten, die Ruhe in der Klasse usw. überhaupt erst die Türen geöffnet hat (Es ist ja nicht so, daß es bei Montessori keine Regeln und Strukturen gäbe ;))


    Aber wenn es keine solche Schule in der Nähe gibt, sind diese Überlegungen ja eh hinfällig.,