Bringt Nachhilfe etwas?

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  • Meine Tochter ist jetzt gerade in die 4. Klasse gekommen.

    Eigentlich hat sich seit der 2. Klasse abgezeichnet, dass Mathe kein Selbstläufer für sie ist.

    Ich habe viel erklärt, geübt, mir Bücher besorgt wie ich es ihr erklären kann. Wenn ich bei den Hausaufgaben nicht daneben sitze, geht gar nichts.

    Ich habe das Gefühl, eigentlich findet sie Mathe nicht so schlimm. Sie will auch immer zuerst damit anfangen und ist total stolz wenn sie verstanden hat wie es geht.

    Aber ich kann nicht mehr. Sie überlegt von sich aus überhaupt nicht, will alles vorgekaut bekommen. Hat Angst, mir ihren Gedanken zum Rechenweg zu erklären, weil ich wieder ausflippen könnte.

    Und das tue ich, das muß ich zugegeben. Weil ich es so leid bin alles wieder und wieder von vorne zu erklären. Und am nächsten Tag ist es wieder weg.

    Kopfrechnen ist ne Katastrophe.

    Macht da Nachhilfe Sinn oder soll ich sie auf Diskalkulie testen lassen?

  • Eindeutig:ja

    Noch eindeutiger :nicht in familiärer Hand belassen! !!


    Meine haben/bekommen Nachhilfe...wir haben für den Sohn einen Studenten gehabt,für die Kleine einen Oberstufenschüler. Die sind immer zu uns gekommen und es War wöchentlich eine Stunde,manchmal auch ein zweiter Termin vor Arbeiten.

    Ich könnte das mit der Kleinen auch machen,es gibt aber nur Theater.Selbes Spiel,wenn die großenGeschwister machen wollen..also unterstützt vor Arbeiten gerad die beste Freundin der Mitteltochter bei unserer Jüngsten und unsere Mittlere bei der kleinen Schwester der Freundin#freu

    Es grüßt die Charjulie....


    psss..bei den kreativraben mit Naturkosmetik aktiv... :D

  • Kommt natürlich auf die Lehrkraft an, aber ich würde auch sagen, dass Nachhilfe prinzipiell eine gute Idee ist und habe auch die Erfahrung gemacht, dass es Kindern oft leichter fällt, mit einer außenstehenden Person zu lernen als in Begleitung der Eltern.

  • Tatsächlich über Empfehlungen. Der Student bekam für 90 min.20 €.

    Der Oberstufenschüler für 60 min. 10€.

    Dazu gab es immer Verpflegung mit Getränke und Essen (der Schüler kam direkt mit meinen Kids von der Schule,alle gleiches Gym,da gab es für alle Mittag und dann Nachhilfe)

    Es grüßt die Charjulie....


    psss..bei den kreativraben mit Naturkosmetik aktiv... :D

  • Meine Erfahrungen kommen von der anderen Seite ;)

    Ich habe ab der Schulzeit insgesamt gute 15 Jahre lang Nachhilfe gegeben. Die ersten SuS habe ich über Lehrer vermittelt bekommen bzw. über klassische Aushänge bzw. später auch Online-Inserate.


    In meiner Schulzeit waren noch DM-Zeiten und ich hab auf dem Dorf gelebt, deshalb macht ein Preisvergleich wohl wenig Sinn.

    Als Lehramtsstudentin habe ich zuletzt 15-20 Euro für 45 bis 60 Minuten genommen. (Ich war beim Preis aber auch etwas flexibel - abhängig von den Verhältnissen der Familie und hab auch im Einzelfall schon deutlich weniger genommen).

    Bei GrundschülerInnen bin ich bislang immer zu den Familien nach Hause gekommen und habe auch immer ein paar Probestunden angeboten, damit wir erstmal gucken können, wie wir so miteinander klar kommen und ob das passen könnte. (Allerdings hab ich die Probestunden nicht umsonst gemacht, das hätte ich mir nicht leisten können.)

  • Wenn Deine Tochter es wirklich nicht versteht und sie die Rechenwege so gar nicht nachvollziehen kann würde ich vielleicht auch mal überlegen ob sie Dyskalkulie hat. Mir ging es genau so, mir haben etliche Menschen mit etlichen Methoden versucht das alles beizubringen und ich hab es nicht verstanden. Für den Augenblick und die einzelne Aufgabe ja, aber schon bei ein wenig veränderten Parametern saß ich da wie ein Schwein vorm Uhrwerk. Es ging einfach nicht. Mein Abi habe ich dank wunderbarem Lehrer, einer tollen Klasse und einem Prüfer der Augen und Ohren ganz fest zu hatte bestanden. Meine Schwester hat es dann diagnostiziert bekommen und einen Nachteilsausgleich.

  • Irgendwie kann ich mir gar nicht vorstellen, dass sie Mathe jemals versteht. Da seht ihr mal wie verzweifelt ich mittlerweile bin. #hmpf

    Danke für die Tipps! Ich frag nach dem Elternabend kurz die Lehrerin und ne Freundin, die an der Uni arbeitet ob sie jemanden kennen.

  • Ich sehe das wie dobe und würde auch unbedingt mit der Lehrerin sprechen. Ich hab jetzt noch mal gelesen, was du über das gemeinsame Lernen mit deiner Tochter geschrieben hast und finde, es ist aus deiner Beschreibung ganz schwer abzuschätzen, wo genau das Problem liegt.


    Persönlich würde ich aber sehr darauf achten, dass deine Tochter vorerst zumindest von deinem Verdacht nichts erfährt. Als Lehrerin ist man auch nicht automatisch in der Lage, eine Dyskalkulie einzuschätzen oder gar selbst zu testen - ich z.B. hab ja Lehramt studiert und kann es nicht, weil das nicht Teil meines Studiums war (wie das im Zusammenhang mit einer erfolgreichen Umsetzung von Inklusion zu sehen ist, ist ein ganz eigenes Thema, das ich jetzt mal ignoriere ... #hmpf)


    Ich dachte übrigens lange, ich hätte generelle Probleme mit Mathe und habe erst im Studium mit über 30 festgestellt, dass das überhaupt nicht stimmt. Ich hatte nur schlechten Unterricht.

  • Solveig, ich hab mich auch mit der Möglichkeit der Diskalkulie beschäftigt und es auch bei meiner Tochter vermutet.

    Ich habe mit ihren Lehrerinnen ab Mitte erste Klasse gesprochen und jede war ganz erstaunt und hat keine Probleme gesehen. Wir haben vereinbart, dass sie einen Blick drauf haben und mit uns ins Gespräch kommen falls es Probleme gibt.

    In der zweiten Klasse hatten sie gute Noten aber in der dritten ging's los. Wenigstens noch ne gute drei im Zeugnis. Aber die Tendenz ist deutlich.

    Katielee, ich hab keine Geduld und Nerven mehr etwas zu erklären. Und sie macht dicht , will nichts hören.

  • Ich unterschreibe fett die Empfehlung dafür, deinen Part an jemanden außerhalb der Familie abzugeben.


    Ich habe früher Nachhilfe gegeben und fand es sehr beeindruckend, wie aus zwei total netten Menschen (Elter und Kind) innerhalb von 20 Sekunden verzweifelte, frustrierte, aggressive Leute werden konnten, wenn sie zu dem Thema aufeinander trafen.

  • Ich unterschreibe fett die Empfehlung dafür, deinen Part an jemanden außerhalb der Familie abzugeben.


    Ich habe früher Nachhilfe gegeben und fand es sehr beeindruckend, wie aus zwei total netten Menschen (Elter und Kind) innerhalb von 20 Sekunden verzweifelte, frustrierte, aggressive Leute werden konnten, wenn sie zu dem Thema aufeinander trafen.

    Ja:(.

  • Tonerl Den Teil hatte ich schon verstanden ;) Ich meinte, dass man nach deiner Schilderung schlecht mal eben sagen kann, ob euer gemeinsames Lernen die Matheprobleme womöglich eher verstärkt, weil das ja so für keinen von euch was bringt. Oder ob deine Tochter vielleicht wirklich größere Probleme hat.

    Deshalb würde ich also mit der Lehrerin über deinen Verdacht reden, aber auch Nachhilfe angehen.


    Aaah, Kind, sorry.

  • :). Mit der Lehrerin hab ich ja schon geredet. Sie ist nicht meiner Meinung, dass es grundsätzlich in Mathe hapert.

    Also fang ich mit Nachhilfe an und schau dann weiter.

    Mich ärgert, dass ich die Sache nicht früher angegangen bin.

    Wenn's doch Dyskalie ist, ist es jetzt schon ziemlich eng.

  • Habt ihr Mal so Lernprogramme am PC probiert? Vielleicht gefällt ihr ja das. Meine Tochter hatte da Abfrager.de und mathegym. Mathegym macht ihr richtig Spass. Ich weiß allerdings nicht ob es das schon für Grundschüler gibt.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Ja klar. Aber sie scheut halt jede Anstrengung. Wenn die es nicht gleich weiß, gibt sie auf.

    Gestern hab ich ne 1×1 App runtergeladen und musste dann daneben sitzen weil sie irgendwelche Zahlen eingegeben hat nur um fertig zu werden.

  • Also meine Tochter hat eine getestete Rechenschwäche. Da hilft keine Nachhilfe sondern nur eine Lerntherapie, die man aber leider nicht mal eben bezahlt bekommt (ca. 350 Euro/Monat).


    Habt ihr das mal testen lassen?

  • Hallo,


    meine Meinung:



    Nachhilfe finde ich dann sinnvoll, wenn die Lücken z.B. durch Fehlzeiten entstanden sind oder wenn das Kind nur hier und da einen zusätzliche Übungsmöglichkeit braucht, es dann aber sofort klick macht.


    Wenn die Lücken gravierend sind und wenn sie durch euer offenbar doch recht intensives üben und erklären eben nicht wirklich kleiner werden, und vor allem, wenn sie vorrangig in einem Lernbereich auftreten, würde ich bevor irgend etwas andres gestartet wird, ebenfalls dazu raten, sehr genau abklären, ob eine Teilleistungsstörung vorliegt (Oder ein Wahrnehmungs- und Konzentrationsproblem.) Und zwar nicht nur in einem Schnellschuss, sondern in einer richtig dafür vorgesehenen Diagnostik. Leider können gerade insgesamt recht pfiffige Kinder sehr viel kompensieren, so daß es "von außen " oft - auch auf die Lehrer! - so wirkt, als könnten sie eigentlich irgendwie schon, wollten nur nicht richtig, würden einfach nicht mitdenken wollen, wollten sich nur vorsagen lassen... usw.

    Dabei ist das ganz oft einfach ein Selbstschutz gegen ständige Überforderung. Das wiederum nehmen die Kinder selber gar nciht so deutlich wahr, sie selbst fühlen nur "keine Lust" (was ja irgendwie auch verständlich ist) oder irgendwann - und dann wird es richtig schwierig: "Sich anstrengen und lernen hat eh keinen Sinn, dafür bin ich einfach zu blöd." In Wirklichkeit KÖNNEN sie es aber nciht besser.


    "Nachhilfe" nützt mMn dann überhaupt nichts, sie verhindert dann nur, daß das Kind so schnell wie möglich RICHTIGE (=therapeutische) Hilfe bekommt, weil sie die Lücken vorübergehend zupflastert.

    Aber das ist wie bei einem Haus, wenn das Fundament gar nicht da ist, kann ich vielleicht die erste und zweite Etage irgendwie mit ganz vielen Stützen und permanenten Reparaturarbeiten zusätzlichen dazu bringen, irgendwie stand zu halten - aber irgendwann fliegt einem das Ding um.


    Wenn bei der Diagnostik tatsächlich dann doch klar heraus kommt, daß da Kind eigentlich keinerlei Probleme in dem Bereich hat und das "nicht können andere" Ursachen haben muss, kann man sich immer noch überlegen, was man macht. Andersrum ist das schwieriger, ohne Diagnostik bekommt man kaum gezielte und fachlich tatsächlich spezialisierte Hilfe.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()