Bringt Nachhilfe etwas?

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  • Trin, das sehe ich genauso.

    Mein Mann zieht halt nicht wirklich an einem Strang mit mir. Der sitzt ja selten neben ihr bei den Hausaufgaben. Wenn's mal kurz besser läuft, sieht er sich bestätigt, dass eigentlich alles passt.

    Aber ich will das geklärt haben und diesmal setze ich mich durch. Wir hatten schon unschöne Diskussionen deswegen.

    Mondschein, mir fällt niemand ein zum Hausaufgaben machen.


    Wo kann man denn auf Dyskalie testen lassen?

  • Ich würde auch testen lassen. Manche Kinder sind so intelligent, dass die Dyskalkulie nicht auffällt, weil sie gut kompensieren können auch wenn sie nichts verstanden haben. Und Lehrer haben leider auch oft nicht die richtige Ahnung was Dyskalkulie angeht.


    Und bitte nicht mehr zusammen üben, wenn es alle nur Nerven kostet.

    Bis die Diagnostik gelaufen ist und ihr Klarheit habt, wäre eine sehr geduldige außerfamiliäre Nachhilfe ganz gut, damit sie nicht komplett alleine in der Luft hängt.

    Ich würde beim Kinderarzt fragen,wo du testen lassen kannst, die kennen sich in der Umgebung normalerweise aus. Es gibt verschiedene Stellen.

  • Also das Kind hat eine gute 3 auf dem Zeugnis, artikuliert selbst kein Problem mit Mathe und die Lehrerin sieht es auch nicht problematisch habe ich jetzt gelesen. Irgendwie glaube ich anhand dieser Infos das kein extrem großes Problem vorliegt.

    Outsourcing der Hausaufgaben um Eskalation zu hause zu verhindern ist aber bestimmt trotzdem sinnvoll.

  • Hallo,

    Wo kann man denn auf Dyskalie testen lassen?


    Wo das in deinem Umfeld möglich ist, kannst du vermutlich über die Schule oder ev. den Kinderarzt herausbekommen. Vielleicht gibt es in deiner Stadt oder deinem Bundesland auch einen entsprechenden Verein, der weiter helfen kann. Oder du versuchst es über die Suchmaschine (Dyskalkulie, Diagnostik, deine Stadt)


    Hilfreich ist es oft auch, wenn man ein Schreiben der Schule hat (natürlich nur, wenn diese der Sache gegenüber aufgeschlossen ist), wo drin steht, was der Schule auffällt und wo es besonders klemmt.


    Ablehnung einer Diagnostik erfolgt manchmal aus angst. Angst vor einem Stempel fürs Kind, der ihm irgendwann schadet (obwohl die Dauerbelastung vermutlich mehr schadet), Angst, daß herauskommt, daß sie etwas nicht so einfach mit etwas mehr Engagement auf allen Seiten "wegüben" lässt und dann "vorbei" ist, sondern etwas "dauerhaftes" ist (obwohl das ja ohne Diagnostik nicht anders wäre). Aber auch Angst davor, "irgendwie mit Schuld" zu sein, weil man XY irgendwie auch mit vererbt hat. Das sind im Grunde irrationale Gründe, aber die innere Ablehnung fühlt sich trotzdem sehr real an.


    Vielleicht kann sich dein Mann eher drauf einlassen, wenn man es andersrum andenkt und es vorrangig macht, macht "nur um sicher zu sein, daß es das eben NICHT ist und es dann ausschließen zu können". Und je nach dem, was heraus kommt, kann man dann immer noch schauen, wie es weiter geht.


    Stulle, ich lese etwas andres... an einem Tag lange geübt, am anderen ist wieder alles weg. Kopfrechen ist eine Katastrophe, Erklärungen werden nicht verstanden oder wenn, dann gleich wieder vergessen ...


    Man könnte versuchen, was passiert, wenn man das gemeinsame üben ziemlich komplett zurücknimmt. Also nur noch hilft, wenn das Kind darum bittet und sich selbst dann mit Erklärungen zurückhält und nur noch moralischen Beistand leistet zu "selber tun".

    Eigentlich sollten Kinder ohne Lernschwäche den Stoff im Großen und Ganzen im Unterricht ohne dauerhafte Eltern-Nachhilfe verstehen (Einzelfälle wie gemeinsames üben vor einer Arbeit mal ausgenommen) . Also tatschlich mal für ein paar Wochen das Kind "machen lassen ", um ein reales Bild der Leitung des KINDES (und nicht der Förderfähigkeit der Eltern) zu bekommen. Das bedeutet aber auch, einen vorübergehenden Leistungsabfall hinzunehmen und nicht zu meckern.


    Dann sehe ich eigentlich 2 Entwicklungsmöglichkeiten: Entweder es zeigt sich, daß das Kind das Mitdenken bisher nur verweigert hat, weil es sich drauf verlassen hat, daß die Eltern da schon mit ihm machen und es ihm noch 7x erklären. Dann sollten sich die Leistungen irgendwann wieder stabilisieren, wenn es merkt, daß es selber denken muss - und kann.

    Oder es zeigt sich, daß das Kind ohne die täglichen elterlichen Kraftakte tatsächlich nicht zurecht kommt - dann wäre aus meiner Sicht wirklich angebracht, dahinter zu schauen.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Die LRS-Therapeutin meines Sohnes hat auch Dyskalkulie-Therapie gemacht. Und gemeint die Kinder kommen teilweise viel zu spät zu ihr, weil es in der ersten und zweiten Klasse so langsam vorangeht und die Eltern und Lehrer es zu spät bemerken. LRS haben Lehrer und Eltern eher auf dem Schirm. Bis die Testung und der Bescheid durchgeht vergehen wieder Monate... Du wohnst in Bayern oder? Ich gehe davon aus dass es dann so läuft wie bei LRS. Du musst einen Psychologen finden der die Testung macht, dann einen Therapeuten und beim Landratsamt die Übernahme der Kosten beantragen, wegen "dem Kind droht Behinderung und fühlt sich ausgeschlossen". Alles so schlecht wie möglich schildern, Schule muss auch noch was dazu schreiben.

    Viel Glück.

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Trin, du triffst es genau auf den Punkt!!

    Und genau wie du es schreibst habe ich es vorhin nochmal meinem Mann versucht zu erklären.

    Ich will einfach endlich Klarheit.

    Und wirklich- dieses Thema ist so schlimm für mich, ich bin so dünnhäutig inzwischen und fühle mich von meinem Mann komplett alleingelassen.

    Und als ich mal mit meiner Schwiegermutter darüber gesprochen habe, meinte sie so lapidar: Ach, bei uns kann niemand richtig rechnen. Das macht nichts. " Doch, macht es schon.

    Stulle, die gute Drei hat sie nur weil ich jeden Tag mit ihr Hausis mache und weil sie Glück hatte mit den Fragen. Da war aber auch ne 4 in ner Probe dabei.

    GsD haben sie in der 3. endlich mit schriftlicher Addition und Subtraktion gerechnet. Dieses halbschriftliche mit tausend Möglichkeiten hat sie total verwirrt.

  • Danke, Holly. Oje, das klingt nach viel Aufwand. :( Und ausgerechnet im Übertrittsjahr. Da haben die Kinder schon genug an der Backe.

    Ich rufe Montag gleich mal den Kinderarzt an. Daran hab ich gar nicht gedacht.

    Im Internet hab ich nichts richtiges gefunden.

  • Wenn du es testen willst dann tu das.

    Ich habe festgestellt, dass Kind blockiert, wenn ich was mit ihm übe, deswegen hab ich’s nach außen gegeben. Und es ging innerhalb kurzer Zeit besser. Wenn das nichts hilft, muss man eh anders agieren. Deswegen war mein Tipp Lehrkraft und Nachhilfe mit ins Boot zu nehmen.

  • Genau das mache ich jetzt.

    Testen lassen und gleichzeitig Nachhilfe anfangen.

    Und versuchen die Lehrerin mit ins Boot zu holen.

    Ich kam mir vor wie ne Eislaufmutti als ich mit ihr vor nem halben Jahr schon über As Probleme gesprochen habe.

  • Eigentlich sollten Kinder ohne Lernschwäche den Stoff im Großen und Ganzen im Unterricht ohne dauerhafte Eltern-Nachhilfe verstehen (Einzelfälle wie gemeinsames üben vor einer Arbeit mal ausgenommen) . Also tatschlich mal für ein paar Wochen das Kind "machen lassen ", um ein reales Bild der Leitung des KINDES (und nicht der Förderfähigkeit der Eltern) zu bekommen. Das bedeutet aber auch, einen vorübergehenden Leistungsabfall hinzunehmen und nicht zu meckern.

    Dem würde ich mich anschließen.

    Ich halte es für eine ungute Dynamik, wenn Nachhilfe schon in der Grundschule regelmäßig in Anspruch genommen werden muss. Es wird ja im Zweifelsfall nicht besser.

    Die Frage ist ja auch, was das Ziel sein soll?


    Es hört sich für mich an, als wenn das Kind einige Grundsätze der Mathematik noch nicht verstanden hat. Da wachsen die Lücken ja stetig.

    Wie war es denn in der 1. Klasse? Hat das Kind am Ende der ersten Klasse sicher im 20er-Raum gerechnet? Hat es den 10er-Übergang begriffen? Konnte es ohne Zuhilfenahme der Finger rechnen? Hat es Mengen (und Zahlen) zuordnen und vergleichen können? Normalerweise müssten Ende der ersten Klasse alle "Grundaufgaben" im 20er-Bereich automatisiert sein.

    Das ist ja die Voraussetzung, um in der 2. Klasse auf den 100er-Bereich zu abstrahieren und schnelles Kopfrechnen in diesem Bereich zu ermöglichen. Da braucht das Kind aber schon eine gewisse Zahlenvorstellung. Malfolgen verstehen und auswendig lernen gehört auch dazu.

    Mit diesem Grundgerüst sollten eigentlich die Klassen 3 und 4 machbar sein, weil sie größtenteils dieses Grundwissen nur auf komplexere Bereiche anwenden. Um schriftlich zu rechnen, muss man nichts "neues" können, sondern die bekannten Regeln anwenden. Aber es kann natürlich nicht funktionieren ohne eine ganz sichere, schnelle Basis. Und die scheint dem Kind zu fehlen.


    Wenn es jetzt schon in Klasse 4 ist und das Wissen aus Klasse 1 bzw. 2 nicht sicher sitzt, wird es sicher sehr schwer. Deswegen würde ich auch die Diagnostik anleiern und gleichzeitig die "Nachhilfe" minimieren bzw. mich auf Alltagsmathematik des Grundrechnens konzentrieren.

  • Hallo,


    ich habe hier mal ein paar hinweise gefunden, was auf eine Rechenschwäche hinweisen könnte.



    • Hausaufgaben werden nur mühsam, sehr langsam oder widerwillig erledigt,
    • Geübtes ist am nächsten Tag wieder vergessen,
    • Zählendes Rechnen in Einerschritten mit Hilfsmitteln (Finger, Stifte usw.),
    • Verwechslung von Rechenarten,
    • Zahlendreher: Eine Zahl wie 27 wird gemäß ihrer Sprechweise niedergeschrieben, also 72,
    • Missachtung der Stellenwerte: Zahlen wie 123 und 321 werden als gleichwertig betrachtet, weil die gleichen Ziffern vorkommen,
    • Willkürliches Rechnen mit Zahlen und Größen ohne Berücksichtigung der gestellten Aufgaben,
    • Sach- oder Textaufgaben werden überhaupt nicht verstanden und können somit auch nicht gelöst werden,
    • Der Umgang mit der Null ist willkürlich: 2x0= 2 oder 2+0 = 0 .

    (....)

    Wie kann eine Rechenschwäche festgestellt werde?

    Wenn Eltern den Verdacht auf Rechenschwäche bei ihrem Kind haben, sollten sie sich an die Schulpsychologen oder an den Kinder- und Jugendpsychologischen Dienst des Gesundheitsamtes bzw. an niedergelassene Kinder- und Jugendpsychologen oder an ein Sozialpädiatrischen Zentrum - SPZ wenden. Dort kann ihr Verdacht kostenfrei abgeklärt werden. Zusätzliche Untersuchungen, ob bei Vorliegen einer Rechenschwäche auch die finanzielle Förderung durch die Jugendämter erfolgen kann, sind dann meistens nicht mehr notwendig. Aber auch Privatinstitute bieten diese speziellen Dienstleistungen meist allerdings kostenpflichtig an.



    (von hier)


    Aber diese Dinge sind wie Chamäleons - es kann auch ganz anders aussehen, gerade bei ansonsten schlauen Kindern, die viel kompensieren und ganz andre Fehler machen. Oder Kinder können aus ganz anderen Gründen die gleichen Fehler machen....


    Alles Gute.

  • Kopfrechnen ist ne Katastrophe.

    Macht da Nachhilfe Sinn oder soll ich sie auf Diskalkulie testen lassen?

    meine tochter hat ADHS und diskalkulie und hoher IQ. eine ganz tolle Kombination. murks.

    sie hatte zuerst lernhilfe von einer auf Adhs-dyskalkulie spezialistin von der 4-6. klasse. danach mathenachhilfe bis ende 9. klasse. hat etwas geholfen. schwierig dir war zu empfehlen. wenn deine tochter darunter leidet würde ich sie auf jeden fall testen lassen. ev. ist bei euch dyskalkulie auch anerkannt. hier leider nicht, interessiert niemanden. und hausis auf jeden fall auslagern. egal bei wem.

  • In der zweiten Klasse hatten sie gute Noten aber in der dritten ging's los. Wenigstens noch ne gute drei im Zeugnis. Aber die Tendenz ist deutlich.

    war wohl das 1x1. das geht. da nicht abstrakt. auswendig lernen kann meine tochter super. und schnell. schneller wie der Bruder, der hat nämlich mühe mit dem 1x1 aber ansonsten begreift er mathe.

    und wenn der iq nicht der schlechteste ist kann man lange kompensieren. die lehrer meiner tochter sahen bis zur 4. auch kein problem. dann fing es an. bei satzrechnungen zb. wo man mehrere sachen gleichzeitig berechnen muss ging gar nichts mehr. kopfrechnen ist bis heute ein problem. also wenn sie das 1x1 wieder lernt geht das schon, aber nicht nach ein paar monaten, dann ist es schon wieder weg.

  • Da hilft keine Nachhilfe sondern nur eine Lerntherapie, die man aber leider nicht mal eben bezahlt bekommt (ca. 350 Euro/Monat).

    ja lerntherapie ist viel teurer wie nachhilfe. bei uns 110 pro stunde.