Der Ruf einer Schule - was sagt der eigentlich aus?

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    • Offizieller Beitrag

    Ich frage mich gerade, was den Ruf einer Schule ausmacht und woher er kommt und wie lange es dauert, bis er sich überlebt.


    Ich habe mein großes Kind auf ein anderes als das nächste Gymnasium geschickt, da das einen Spezialzweig hat, das ideal für ihn ist. Das Gymnasium ist riesig (über 1000 Schüler)und hat insgesamt nicht den allerbesten Ruf. Aber auch keinen grottenschlechten. Es sei halt aufgrund der Größe unpersönlich. Ich bin total begeistert insgesamt (wirklich begeistert, wie das Kind als Mensch im Mittelpunkt steht) und rate jetzt jedem ohne zu zögern, sein Kind dorthin zu schicken.


    Das Gymnasium in der Nähe hat einen sehr guten Ruf. Im Laufe des letzten Schuljahres habe ich von sehr vielen Eltern ehemaliger Mitschüler gehört, dass es eher mäßig ist. Es ist ein kleines, feines Gymnasium, und ich war wirklich extrem hin und hergerissen damals. Die nicht so schönen Sachen gehen aber auch wohl schon länger nicht so schön. So im Nachhinein bin ich sehr froh, dass sich mein Kind gegen diese Schule entschieden hat (er hatte die freie Wahl).


    Ich frage mich gerade (theoretisch): Was genau sagt mir eigentlich ein "Ruf". Was bildet der eigentlich ab? Wie die Schule vor 5 bis 10 Jahren war? Wie gut sie Werbung gemacht hat?

    Und weiter: inwieweit sollte ein guter Ruf mitentscheidend sein für die Wahl der Schule?

    Und vor allem: Wie kommt eine Schule zu einem guten oder einem schlechten Ruf?

  • Ich interpretiere "Ruf" aus dem was mir Personen erzählen, die dort ihre Kinder haben. Nicht Mama A sagt der Ruf ist schlecht, hat ihr Kind aber auf einer ganz anderen Schule. Ich habe das Problem mit der Grundschule für meinen Großen. Ich Frage Leute die ihre Kinder auf den jeweiligen Schulen haben. Das man mit dem eigenem Kind auf der Schule ganz andere Erfahrungen machen kann ist mir aber auch klar.

  • Wenn im Laufe des letzten Schuljahres sehr viele Eltern ehemaliger Mitschüler gesagt haben, dass das kleine Gymnasium in der Nähe eher mäßig ist, wie kommst du dann darauf, dass es einen sehr guten Ruf hat? #gruebel Ich würde ja eher sagen, es hat einen mäßigen Ruf? Oder woran sonst machst du den Ruf einer Schule fest?

  • Hallo,


    Ich denke, der Ruf einer Schule setzt sich aus vielem zusammen. Und an jeder Schule kann man es mit Menschen zu tun bekommen, die anders sind als der Ruf der Schule, egal ob Mitarbeiter oder Schüler.


    Ich kenne eine Schule, die hat den Ruf (aus persönlichen Erzählungen von Eltern, die ich kenne), sich wenig um die Kinder zu kümmern, sich beim Thema Mobbing, Lernschwäche... raus zu halten und zu meinen Kinder in de 5 Klasse sind alt genug, so was alleine zu regeln. Ich kenne aber eine Familie, die ihr Kind in einer Klasse hat, dessen Lehrer genau in diesen "neben-schulischen" Bereichen unheimlich engagiert ist. Hört man sie reden, bekommt man ein ganz anderen "Ruf" dieser Schule.

    Welcher ist nun "falsch" welcher "richtig"?


    Und nicht jeder Ruf passt zu jedem Was ist "gut" was ist "schlecht"?


    Manche finden es schlecht, wenn die Schule den Ruf hat, sehr viele Kinder mit anderer Muttersprache zu haben. Andere hören, daß sich diese Schule gerade darum besonders im Bereich Sprache, Tolerenz... engagiert und finden, daß davon auch das Kind mit deutsch als Muttersprache profitieren kann. Andre finden gut, daß das Kind vielleicht Freunde findet, mit denen es sich in der Pause in seiner Muttersprache entspannen kann.


    Die Schule an die meine Kinder regulär gegangen wären, hat einen extrem guten Ruf und das mMn durchaus auch zu Recht. Die Kinder sind super gut auf die weiterführende Schule vorbereitet, es herrscht Ruhe und Disziplin, ... Das klingt alles sehr gut. Aber gleichzeitig war uns klar, daß die Methoden, mit denen einige (nicht alle!!!) Lehrerinnen das erreichten, zu unserem Kind vermutlich nicht gepasst hätten, genau so wenig wie die großen Klassen. Der spezielle Ruf der konkreten Lehrerin rundete das ("passt mit großer Wahrscheinlichkeit für UNSER Kind nicht") Bild ab.


    Darum haben wir uns für eine Schule entschieden, bei deren Ruf es extrem darauf ankommt, wie man selber zur entsprechenden pädagogischen Richtung eingestellt ist, von "die spielen ja nur und lernen nichts" bis hin zu "beste Schule, die man weit und breit haben kann".

    Nachdem wir bei genauem Hinhören festgestellt haben, daß die negativen "Rufe" fast immer von Leuten kamen, die gar kein Kind dort haben und die positiven nicht ausschließlich, aber doch zum allergrößten Teil von Eltern, deren Kind dort ist/war, fiel es uns auch leichter, die Dinge einzuordnen.


    Daher würde ich sagen: Hinschauen, von WEM genau die entsprechende Einordnung kommt (Direkt von Eltern/Schülern oder von Dritten? Ist es ein "ich schlüpf problemlos durchs Schuljahr"Kind oder eins, das besondere Bedürfnisse hat?) und ob sie sich eher auf Einzelpersonen (einzelne Lehrer, einen einzelnen Schüler) bezieht oder ob bestimmte Dinge üblich sind (wenn mir der dritte erzählt, daß die Lehrer bei Mobbing nicht reagieren und sagen "Die sind 10, das müssen sie alleine regeln" ergibt das ein anderes Bild als wenn ich es einmal höre und sonst eher, daß sich durchaus engagiert wird) .


    Unabhängig vom Ruf kommt es immer auf die konkreten Personen an, die da in der Klasse sitzen und vorne stehen. Ein toller Freund kann vieles ändern, ein Dauerstänkerer auch. Ein Lehrer bei dem man es schwer hat, kann die ganze Schule vermiesen, ein superguter, zu dem das Kind eine emotionale Bindung hat, eine Durchschnittstimmung und das "Diese Schule ist OK"-Gefühl deutlich anheben...

  • Ich habe ganz interessant gefunden, was mir mal einer Bekannter, der Fahrlehrer ist, erzählt hat. Er hat mich gefragt auf welches Gymnasium meine Tochter geht und hat dann gemeint: Gute Wahl! Er hat mir gesagt, er hat ja viele SuS neben sich sitzen und über dieses Gymnasium motzen sie am wenigsten. Den Kindern muss es schließlich gefallen und nicht den Eltern.

    Aber dieses "einen guten Ruf haben" finde ich auch schwierig. Was bedeutet das???

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

    • Offizieller Beitrag

    Wenn im Laufe des letzten Schuljahres sehr viele Eltern ehemaliger Mitschüler gesagt haben, dass das kleine Gymnasium in der Nähe eher mäßig ist, wie kommst du dann darauf, dass es einen sehr guten Ruf hat? #gruebel Ich würde ja eher sagen, es hat einen mäßigen Ruf? Oder woran sonst machst du den Ruf einer Schule fest?

    Als ich mich erkundigt habe, kam von allen Seiten, dass es eine gute Schule sei. Und wenn man "jemanden" , nicht konkret Eltern von jetzigen Schülern fragt, bekommt man noch diese Antwort. Auch von Eltern deren Schüler in hohen Jahrgängen sind oder nicht mehr auf der Schule sind. (weshalb ich auf die Idee kam, dass der Ruf etwas abbildet, was früher war). Die Schule hat nach wie vor einen guten Ruf insgesamt.

  • Mir gings im letzten Jahr wie Dir. Und wir haben uns sehr schwer getan mit der Entscheidung geht das Kind auf die Privatschule mit sehr gutem Ruf oder auf das örtliche Gymnasium. Bei den Infoveranstaltungen hat die Privatschule so viele tolle Sachen erzählt - die die örtliche Schule einfach macht. Das weiß ich aber erst jetzt.


    als ich damals rumgefragt habe, war das höchste der gefühle zur örtlichen Schule.... ja ist ok da... habe nichts schlechtes gehört, wobei die Eltern der Privatschule halt begeistert erzählt haben. Mein Kind ist glücklich, hat total viele Möglichkeiten, bei Problemen wird auch hingeschaut...... wenn ich jetzt höre, was andere von der Privatschule erzählen (so zwischen den Zeilen weißt Du was ich meine, die sind trotzdem begeistert) bin ich froh, dass wir uns so entschieden haben.


    Es haben auch 5 Kinder aus der Klasse meiner Tochter die Schule verlassen. Wenn Du die Eltern fragst, kriegst Du eine andere Geschichte. Und ich bin jetzt auch schon wieder von anderen Eltern angesprochen worden, wie schrecklich die Schule denn wohl sei.


    Lange Rede kurzer Sinn: es gehört einfach unheimlich viel Glück dazu und gerade Privatschulen machen sehr viel Wind um eigentlich nix, weil sie sich ja finanzieren müssen. Schicke ich meine Kinder dann dahin... oder egal wie ich mich entschieden habe... will ich mich ja in meiner Entscheidung bestätigt fühlen... Also... ich finde das sagt einfach sehr wenig.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hallo,


    Ein Problem beim Ruf einer Schule ist, daß man selten einen direkten Vergleich hat (so wie ich ihn z.B. durch Kinder früher an der einen, selber Arbeit an anderen) habe.


    Oft wird das, was man erlebt erst mal als Standard hingenommen und einem fallen nur gröbere Dinge auf. Ob es dem Kind woanders besser oder weniger gut gegangen wäre, kann man nicht einschätzen.


    Und jedes Kind ist anders, wie geschrieben, was für die einen den guten/nicht guten Ruf ausmacht, kann für ein anderes Kind oder andre Eltern das Gegenteil bedeuten. Für uns war z.B. Freiheit beim Lernen wichtig, für Eltern, die das eher kritisch sehen, ist das, was für uns "guter Ruf" ist, also eher "schlechter Ruf". Für uns war "Keine HA" super, für Eltern, die HA zum wiederholen und um den Überblick zu haben wichtig finden, wäre es eher ein negativer Aspekt. eine gute Hortbetreuung bis 17 Uhr wäre für uns immer wichtig gewesen - eine Ganztagsschule Bleibe-Pflicht bis zum Zeitpunkt X wäre ganz klar ein negativer Punkt auf der Liste, auch wenn andere Eltern das toll finden würden.


    Vieles ist eben einfach extrem individuell.


    Besser wäre es, konkrete Dinge abzufragen. Gibt es Mobbing? Wenn ja, wie reagiert die Schule? Welche Hilfen gibt es für Schüler, die flotter sind oder ihr Zeit brauchen? Wie lange brauchen die Kinder für die HA und können sie diese in der Regel alleine schaffen? So was eben.


    claraluna - ich finde diese Verabsolutierung schwierig. Es kann sein, daß DIESE Schule viel Wind um nichts macht. Daraus zu folgern, daß "Privatschulen" (so ganz allgemein) es generell so machen, finde ich zu weit gegriffen.

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Oooh, genau zu diesem Thema habe ich kürzlich einen spannenden Artikel bei Zeit Online gelesen. Muss mal gucken, ob ich den wiederfinde - ich geh mal suchen!


    ....


    Gefunden. Ich weiß nicht, wie es hier mit Links aussieht, deshalb nenne ich mal nur den Titel und bei Interesse hilft die Google-Suche weiter :)

    --> "Komm, wir gehen an die Brennpunkt-Schule!"

    • Offizieller Beitrag

    Besser wäre es, konkrete Dinge abzufragen. Gibt es Mobbing? Wenn ja, wie reagiert die Schule? Welche Hilfen gibt es für Schüler, die flotter sind oder ihr Zeit brauchen? Wie lange brauchen die Kinder für die HA und können sie diese in der Regel alleine schaffen? So was eben.

    Ja - aber woher bekommt man denn solche Infos? Von den Schulen selber ist das schwierig, da hat jede irgendein Antimobbingirgendwasprogramm. Und andere Eltern kennt man nicht zwangsläufig. Und an der Stelle hört man eben doch häufig nur den "Ruf", den die Schule in der Allgemeinheit hat.

  • Ein Ruf hat meist ne ziemlich lange Überlebensdauer und setzt sich zusammen aus Gerüchten, Selbstdarstellung der Schule, Erfahrungen, Vermutungen und Presse. Ich würde sagen, bis sich ein Ruf ändert dauerts mindestens 10 Jahre oder mehr. Weil zum Ruf ja "alle" beitragen. Auch die, "die mal gehört haben dass von nem Bekannten dessen Nachbarjunge sein Cousin auf der Schule war und der hat gesagt in der Parallelklasse gäbe es oft den Fall, dass ...."


    Um mir ein Bild zu machen würd ich Familien fragen die grade dort sind fragen und Lehrer von derselben Schulrichtung im selben Ort (die kriegen bei Fortbildungen o.ä. im Allgemeinen von ihren Kollegen mit, welche Schulen extrem gut und welche richtig schräg laufen. Mehr meist nicht wenn sie nicht grad mit nem Kollegen dort direkt mehr Kontakt haben, aber für eine erste EInschätzung reicht das ja schon).

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    2 Mal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • Es ist einfach manchmal einfach auch klassenabhängig. Ich würde auch ein zweites Kind auf die Schule meiner Tochter schicken, aber in der Parallelklasse hat sich z.b. seit zwei Jahren eine ungute Dynamik entwickelt und die Tochter einer Freundin ist gar nicht glücklich und denkt nur noch durchhalten bis zum Kurssystem in der 11. Klasse. Allerdings bemüht sich die Schulleitung wirklich diesen Zickenkrieg zu beenden (Mediation usw.).

    holly mit Tochter (07/03) und Sohn (06/06)

  • Was ich über eine Schule erzähle ist ja erstmal meine persönliche Erfahrung mit der Schule.

    Das hängt dann ja viel mit der (Klassen)lehrerin und auch mit dem Kind zusammen. Also was erlebt mein Kind und wie wird damit umgegangen.

    Selbst der "Ruf" einer Lehrerin kann bei unterschiedlichen Kindern in der Klasse sehr schwanken.


    Und dann kommt es darauf an, was mehr Eltern erzählen.


    Ich hab mitbekommen, wie der Ruf einer Schule sich innerhalb eines Schuljahres komplett gedreht hat.

    Das kann also sehr schnell gehen.

  • Ich gebe gar nichts auf irgendeinen „Ruf“, zumal bei mir im Kopf der Ruf von verschiedenen Schulen von vor 30 Jahren zementiert ist - ganz rational weiß ich, dass da nirgends was so ist wie früher :D . Also sammle ich konkrete Infos. Aber auch da: ich habe Vergleichsmöglichkeiten, zb. drei Cousinen in der gleichen Jahrgangsstufe an verschiedenen Grundschulen in der gleichen Stadt, zwei Kinder an verschiedenen Gymnasien, drei Kinder an der gleichen Grundschule, die sich in den acht vergangenen Jahren personell fast komplett geändert hat und sehr gewachsen ist. Ganz klar ist: jedes Kind erlebt die eigene Situation ganz individuell.


    Und wenn mir jemand in einem der Elternbeiräte mit dem Argument „das wäre aber gut für den Ruf unserer Schule“ kommt, muss ich je nach geistiger Verfassung schreiend davon laufen oder nur leidend die Augen verdrehen.

  • und gerade Privatschulen machen sehr viel Wind um eigentlich nix, weil sie sich ja finanzieren müssen.

    claraluna - ich finde diese Verabsolutierung schwierig. Es kann sein, daß DIESE Schule viel Wind um nichts macht. Daraus zu folgern, daß "Privatschulen" (so ganz allgemein) es generell so machen, finde ich zu weit gegriffen.

    Ich schließe mich da Trin an: In unserem Lebensumfeld gibt es viele Privatschulen - keine hat es nötig Wind um etwas zu machen, weil sie sich finanzieren muss. Ausnahmslos alle privaten Schulen haben fünf oder mehr Bewerbungen auf einen Schulplatz.

    Mag sein das es in anderen Gegenden anders ist - halte ich aber, ehrlich gesagt, für fraglich. ;)

  • Der Ruf ist das eine, die jeweiligen Lehrer das andere.... Bei der Grundschule waren wir bei s. Superzufrieden, bei j. Haben wir nur geflucht. Gleiche Schule. Insgesamt fand da in letzter Zeit aber viel lehrerwechsel statt, in 3-5 Jahren kann es also wieder anders aussehen.

    Das gym von j. Gehört zu einer Gesamtschule mit eher mittelmäßigem Ruf. J. Ist aber zufrieden und bis auf den ein oder anderen Punkt ist es wirklich absolut okay dort. Die von den anderen bemängelten Punkte sind in unserem Fall echt nicht da, da wurde wohl viel getan - ja, der Ruf hinkt gute 10 Jahre hinterher. Das gym mit dem viel besseren Ruf wird von einer Freundin besucht - und wir sind alle froh, dass j. Nicht dort ist, aber in beiden Fällen steht und fällt ganz ganz viel mit den Lehrern und dem Umgang der Schule mit dem ein oder anderen Problem.

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Besser wäre es, konkrete Dinge abzufragen. Gibt es Mobbing? Wenn ja, wie reagiert die Schule? Welche Hilfen gibt es für Schüler, die flotter sind oder ihr Zeit brauchen? Wie lange brauchen die Kinder für die HA und können sie diese in der Regel alleine schaffen? So was eben.

    Ja - aber woher bekommt man denn solche Infos? Von den Schulen selber ist das schwierig, da hat jede irgendein Antimobbingirgendwasprogramm. Und andere Eltern kennt man nicht zwangsläufig. Und an der Stelle hört man eben doch häufig nur den "Ruf", den die Schule in der Allgemeinheit hat.

    ich meine, das wirst Du immer erst hinterher wissen.


    Ich erzähle über die Grundschule - tolle Schulsozialarbeiterin, hat kritische Situationen sofort abgefangen, ich konnte mich da gut hinwenden, hat die Kinder super begleitet.


    Mutter aus der Parallelklasse erzählt: Tochter wurde massiv gemobbt, der Lehrerin war es egal, die Schulsozialarbeiterin hat es auch nicht interesseirt.


    Meiner Meinung steht und fällt es mit dem Lehrer (und der Klassenzusammensetzung). Erst wieder gerade vorhin erlebt - eine Lehrerin der gleichen Schule (die ich super fand), trifft derzeit nicht mehr die Zustimmung der Eltern.

    Und die Lehrerin, die ich unterirdisch fand, fanden denke ich viele Eltern schon ganz ok.


    Fragst Du 10 Eltern hat Du 10 Meinungen.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • claraluna - ich finde diese Verabsolutierung schwierig. Es kann sein, daß DIESE Schule viel Wind um nichts macht. Daraus zu folgern, daß "Privatschulen" (so ganz allgemein) es generell so machen, finde ich zu weit gegriffen.

    dann konkretisiere ich nochmal etwas. Ich habe mir viele viele Privatschulen angeschaut und mit vielen Lehrern gesprochen. Gerade weil hier im Forum auch immer wieder das Thema alternative Schulen aufkommt und ich natürlich auch das beste für meine Kinder wollte. Und dann habe ich noch ziemlich viele Überschneidungen mit Lehrern der diversen Schulformen :)


    Letztendlich gehen die Kinder nun in die Schulen vor Ort. Und ich fand es sehr sehr sehr auffällig, dass die Privatschulen, die ich nun aus eigener Anschauung kenne die perfekte Darstellung und Präsentation hatten. Ich mit Wehmut an diese vielen tollen erwähnten Angebote dachte und dann jetzt mit großem Erstaunen feststelle, dass es das an der staatlichen Schule genauso gibt (und das nicht einfach nicht erwähnt wurde). Und da ich nun auch viele Lehrer kenne und in einige dieser Privatschulen ganz gute Einblicke - denke ich......mit dem Ruf der Schule ist das so eine Sache.


    Ähnlich die Eltern..... .. und das ist eben der Punkt, wenn ich für die Schule meines Kindes bezahle "muss" das ja toll sein.


    Und all das trägt zum Ruf der Schule bei. Wie auch das tamtam um die Bewerbung und lange Wartelisten.


    Aber lassen wir das... ging ja um den Ruf und nicht staatlich kontra privat.

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

  • Hallo,


    Ich möchte dir deine Erfahrungen auch keineswegs absprechen. Wenn es bei euch so ist, dann ist es bei euch(!) so,


    Ich kann nur von de Schule meiner Kinder sprechen - das gibt es sehr viele Dinge, die ich so tatsächlich an keiner staatlichen Schule hier im Umfeld finden würde. Das geht bei der Jahrgangsmischung und echt gelebter Inklusion los und hört bei der kompletten Sichtweise aufs Lernen noch lange nicht auf. Die "Angebote" (für mich eher nettes Drumrum ums Wesentliche) spielen da die geringste Rolle. Und das ist nicht nur so, weil ich denke, es müsste sie so geben, weil ich für die Schule bezahle.


    (OK, eine einzige staatliche Modellschule mit ähnlichen Ansätzen gibt es tatsächlich - aber da einen Platz zu bekommen, wäre weitestgehend utopisch gewesen und außerdem liegt sie vom Weg her sehr viel ungünstiger. )

  • Ich lebe ja in einer ziemlich großen Stadt - habe aber in den Jahren mit Kind gaaaanz allmählich gecheckt, wie verwurzelt die echten Einheimischen hier oft sind.

    Irgendwie glaubt man das in einer Millionenstadt kaum (ich weiß auch nicht, wie es in den hipperen Stadtteilen ist). Aber dazu gehört eben oft auch ein enger Bezug zur alten Schule. Das Bild der Schule bleibt in den Ehemaligen lebendig, nicht selten gehen die Kinder später auch auf diese Schule. Insofern denke ich, der Ruf der hiesigen Schulen fußt ein stückweit auf einem irgendwie gearteten besonderen Profil, was identitätsstiftend wirkt. Das muss gar nichts mit toll umgesetzten pädagog. Konzepten zu tun haben.


    Eine andere schnöde Bewertungslatte sind die Abi-Durchschnittsnoten. Das Ranking wechselt jedes Jahr ein bisschen, aber ein paar Namen sind immer auf den vorderen Plätzen.


    Ob man als Eltern nun scharf drauf ist, sein Kind auf ein Gym zu schicken, dessen Abi-Durchschnitt unter 2.0 liegt, steht auf einem ganz anderen Blatt.