Fragen zu Präeklampsie, ASS und Definitionen

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  • Hallo,

    ich bin auf der Suche nach fundierten fachlichen Informationen.


    1. Wann GENAU spricht man von Präeklampsie und wann von Plazentainsuffizienz.

    Wenn es KEINE Verkallkung der Plazenta gibt, nie Probleme mit der Fruchtwassermenge. Wenn KEINE Wassereinlagerung, Ödeme vorhanden sind, nie Eiweiß im Urin, keine anderen Anzeichen (Kopfschmerzen, Unwohlsein, ...) . Dann sollte das doch alles gegen eines der obigen sprechen?


    Oder ist allein ein zu hoher Widerstand in der a. uterina ausreichend dafür?


    2. Richtlinie zur Gabe von ASS

    Gibt es eine ärztliche Richtlinie (bitte Link wenn ja), in der klar steht, wann ASS in der Schwangerschaft bei erhöhtem Widerstand in der Aorta uterina gegeben wird und wann nicht? Und in welcher SSW?


    Hintergrund:

    In bisher jeder Schwangerschaft hatte ich einen zu hohen Widerstand in der a.uterina. Teilweise mit Notching.

    Bei Kind eins führte das zu SGA (zu kleines Kind, wegen Mangelversorgung) mit Frühgeburt. Erst recht spät entdeckt.

    Bei Kind zwei wurde das früher entdeckt, es gab früher Aspirin und Entwicklung war normal, zeitgerecht und Kind kam mit Punktlandung und absoluten Babydurchschnittswerten in Länge und Gewicht.


    Bei Kind drei nun ist die FA (DEGUM II - also fachlich sollte sie eigentlich Ahnung haben!?) bei der ich zum US war, der Meinung, ich hätte ja eine Plazentainsuffizienz und eine Präeklampsie gehabt bei den vorherigen Kindern. (Läuft auch auf Stempel RisikoSs hinaus.)

    Aber kein einzige Arzt (und gerade bei Kind1 war ich bei Vielen, u.a. im KH) hat jemals davon gesprochen und kein einziger Wert - außer die schlechte Durchblutung durch zu enge a.uterina - hat das jemals unterstützt. Die Plazenten waren nach der Entbindung auch immer in super Zustand! (also laut Hebammen).

    Es stand auch in keinem Arztbrief jemals Präklampsie oder verkalkte Plazenta oder Plazentainsufizienz.


    Zusätzlich ist besagte FA der Meinung, dass ich ein extra selber zu zahlendes Präklamsie-Screening hätte machen müssen (~14-16 SSW) und DANN hätte es Aspirin gegeben. Aber JETZT in der 20. SSW würde das nichts mehr bringen.

    Und DAS finde ich verwirrend.

    Denn bei Kind 1 habe ich ASS von der 28.-32.SSW bekommen.

    Bei Kind zwei von der 24.-32.SSW.

    Aber laut dieser Ärztin würde das gar nichts mehr bringen und war somit damals überflüüsig. Das muss VORHER gegeben werden, vor der 20.SSW!? Laut ihr würden das die niedergelassenen "normalen" Gyns nicht so wissen.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

    Einmal editiert, zuletzt von Kontextfrei ()

  • Meine Meinung nach ist der Begriff Präklampsie so definiert, dass sowohl Bluthochdruck als auch Eiweissausscheidung im Urin vorliegen muss. Von daher würde ich bei deiner ersten Schwangerschaft eher von einer Plazentainsuffizienz sprechen. Die Ursachen für beides können aber die gleichen sein. Häufig liegt eine Plazentabildungsstörung vor und da kann ASS vorbeugend wirken. Allerdings tatsächlich am besten in der Zeit, wo die Plazenta gebildet wird. Also gleich vom Beginn der Schwangerschaft bis 16. maximal 20. SSW. Trotzdem hat ASS durch seine blutverdünnende Wirkung meiner Meinung nach auch später noch einen positiven Einfluss. Auch kann man über die Ernährung viel machen, dass das Blut gut fliessfähig bleibt. Stichworte: eiweissreich, salzreich, viel Vitamin B6 und B12. Ich würde mal auf der Seite der Gestosefrauen vorbei schauen. Die sind Experten auf dem Gebiet und beraten auch.


    Eine komplikationslos Schwangerschaft wünsche ich dir :)

    Corax

    Läuft bei mir! Zwar rückwärts und bergab, aber läuft.

  • Hallo Corax, danke für die Antwort.

    Dann hatte ich auf alle Fälle nie Präeklampsie - denn ich hatte nie Eiweißausscheidung und immer niedrigen Blutdruck (für mich ist (100-110)/(60-70) normal).

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • hä, komisch. Aber ASS (das Baby-Aspirin) kannst Du Dir selbst in der Apotheke kaufen. Man kriegt es eh nicht bezahlt (habe ich jedenfalls nicht bekommen). Wenn es bei der zweiten Schwangerschaft so gut geklappt hast, könntest Du es einfach genauso nehmen wie damals. Wichtig ist nur, es rechtzeitig vor der Geburt zu stoppen, also in der 32. SSW., sonst kann irgendwas Schlimmes passieren.

    Präeklampsie entsteht nach allem, was man bisher weiß, im ersten bzw. zweiten Trimester und äußert sich erst später. Vielleicht gilt das für Dein Krankheitsbild ebenso.