Linke Gewalt-rechte Gewalt...

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  • ich finde es recht normal, dass man hintergründe unterschiedlich bewertet. und daher wichtig, dass es ein strafrecht gibt, was möglichst neutral operiert oder sich solcher einflüsse bewusst bleibt.

    man muss einen wertekanon finden, um zu bewerten.



    ich persönlich finde, dass "rechte" (pauschal für abkürzung) UNRECHT haben und linke RECHT HABEN. ich lehne den kapitalismus ab, auf jeden fall in der hier vorhandenen ausprägung.

    ich finde auch, dass feminismus richtig ist. antifeminismus, maskulismus und alles andere, was das patriarchat stützt, finde ich absolut falsch.



    vor dem hintergrund bewerte ich auch straftaten unterschiedlich, zumindest bis zu einer gewissen schwelle. wenn linke NSU-mäßig z.b. afd-politiker wegbomben oder erschießen würden, dann würde ich das ohne ansehen des hintergrunds entsetzlich finden. aber über das hacken der RWE-seite freue ich mir einen pinn in den hintern. und wenn eine afd-bürofassade mit farbbomben beworfen wird, so finde ich a) völlig richtig, dass die verantwortlichen nach dem strafkatalog für sachbeschädigung zur rechenschaft gezogen werden, aber b) hält sich meine ablehnung gegenüber täterinnen und taten in engen grenzen.

  • Die Polizei im Hambacher Forst könnte aber auch sagen, machen wir nicht.

    Es gibt irgendeinen Paragraphen, nachdem sie ihre Arbeit verweigern dürfen. Das wäre wohl zu schön.


    Ansonsten gilt für die Polizei dasselbe wie für die Demonstranten: die meisten sind nett und höflich.

    Arme Leuchter gibt es selbstverständlich überall.

  • @Fräulein Wunderbar

    Die Arbeit verweigern dürfen Polizisten nicht so einfach, es sind ja Beamte. Sie dürfen nicht gezwungen werden gegen ihr Gewissen zu handeln, aber da der Wald doch nur geräumt wird um die armen Demonstranten vor sich selbst zu schützen..... Okay Sarkasmus gehört hier nicht hin.

    Aber ich verstehe es wenn der einzelne Polizist sich schwer tut eine Einsatz Verweigerung mit seinem Gewissen zu begründen.

    Im Grunde hat die Landesregierung auf der ganzen Linie versagt, die alte Landesregierung hat Hambach geopfert und die jetzige setzt es durch und freut sich.

    Schoko

    Schokojunkie mit Töchtern (5/07 und7/09)

  • jja, da gebe ich dir zu 100% recht .....und welche Parteien waren da am Werk. Ich finde Laschet sollte da eingreifen und zurückrudern

  • Es gibt übrigens den berühmten Widerstandparagraphen im Deutschen Grundgesetz, der Gewalt als letzte Möglichkeit des Widerstands gegen den Staat erlaubt:


    "Das in Art. 20 Abs. 4 GG gewährte Recht zum Widerstand ist Bestandteil der freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und gilt als grundrechtsgleiches Recht.


    Dieses Recht ... lautet in seinem Verfassungstext:


    „Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand, wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.“

    Voraussetzung ist, dass ein staatliches Organ oder auch ein Privater es unternimmt, die in Art. 20 Abs. 1 bis 3 GG verankerte verfassungsrechtliche Ordnung zu beseitigen, soweit diese Ordnung gemäß Art. 79 Abs. 3 GG unabänderlich ist.


    Nach dieser Bestimmung ist eine Änderung des GG, durch welche die Gliederung des Bundes in Länder, die grundsätzliche Mitwirkung der Länder bei der Gesetzgebung oder die in den Art. 1 und Art. 20 GG niedergelegten Grundsätze berührt werden, unzulässig. Dazu gehören die Grundelemente der freiheitlichen demokratischen Grundordnung wie insbesondere der Katalog der Menschen- und Grundrechte (vor allem der Menschenwürde und damit eng verbunden die persönlichen Freiheitsrechte sowie das Gleichheitsprinzip), das Rechtsstaatsprinzip, das Demokratieprinzip, die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung, die Verfassungs- und Gesetzesbindung von Legislative, Exekutiveund Judikative, das Bundesstaatsprinzip, das Republikprinzip und das Sozialstaatsprinzip (sic!).


    Das Recht zum Widerstand richtet sich vor allem gegen staatliche Organe selber, die versuchen, durch politische Entscheidungen (Gesetze, Maßnahmen) die gegebene Verfassungsordnung außer Kraft zu setzen, zu beseitigen oder umzustürzen (diese Möglichkeit und Sorge war auch Anlass für die Einführung des Widerstandsrechts 1968 – im Übrigen im Zusammenhang mit den gleichzeitig erlaubten verfassungsrechtlichen Beschränkungen für den Fall eines Notstands). Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass staatliche Organe sich durchaus verfassungswidrig verhalten können, selbst wenn sie durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes handeln (wie es zum Beispiel die Nationalsozialisten zu Beginn ihrer faschistischen Gewaltherrschaft 1933 bei der Machtergreifung praktiziert hatten).


    Das Widerstandsrecht steht am Ende einer langen historischen Entwicklung, die auf absolutistischem oder rechtspositivistischem Hintergrund davon ausging, dass staatliches Handeln nie Unrecht sein könne: „The King can do no wrong“.

    Es reicht bereits der Versuch aus, diese Ordnung zu beseitigen. Aus vereinzelten Verletzungen der ihr zugrundeliegenden Bestimmungen kann indessen kein Widerstandsrecht hergeleitet werden. Das Widerstandsrecht besteht auch nicht gegen einzelne, Art. 20 GG verletzende Maßnahmen staatlicher Organe. Vielmehr muss es sich um einen Angriff auf die grundlegende Ordnung als solche handeln, um deren Verteidigung und Wiederherstellung es geht, woraus sich der die Ordnung konservierende Charakter eines Widerstandsrechts herleitet. Das Widerstandsrecht setzt außerdem voraus, dass alle anderen legalen Möglichkeiten einer Gegenwehr ausgeschöpft sind (Subsidiarität, ultima ratio), eine andere Abhilfe somit objektiv nicht möglich ist."


  • patrick*star hat meinen Zwiespalt da gut in Worte gefasst.


    Was den Polizeieinsatz im Hambacherforst angeht kann man sehr gut sehen wo der Unterschied liegt, da gibt es Polizisten die tragen Feminstranten weg und solche die prügeln Demonstranten weg...da liegt das Problem uA in der Art und Weise...

  • Was mich ja neulich echt überrascht hat und ich dachte ich kenne mich aus in dem Bereich, wusstet Ihr dass nur Delikte in diese Statistiken einfliessen wo der Anfangsverdacht linke oder rechte Gewalt lautet? So sind zB die ganzen Morde des NSU nicht als rechte Gewalt gelistet sondern als Ausländerkriminalität. https://www.zeit.de/politik/de…tisch-motiviert-statistik Oder Beispiel von heute http://www.spiegel.de/panorama…er-aus-a-1229796-amp.html spielt in diese Statistik nicht mit rein. Die 9 Morde beim Amoklauf in München 2016 betrifft das auch, da wurde 2018 erst anerkannt dass der Täter rechtsextremistisch gehandelt hat, die Statistik ist da schon durch.

    Bei linker Gewalt, die sich mehrheitlich gegen Polizisten richtet, ist der Anfangsverdacht einfach vorher klar. Und so rechnet man sich Statistiken halt auch schön ne.

  • Danke Luzy, daran musste ich nämlich auch denken.


    Außerdem ist bspw. der "Fäkalangriff" auf Polizisten gar nicht klar im Hambacher Forst, da gibts zwei völlig andere Darstellungen. Die Aktivisten sprechen von einem Versehen und getroffen wurde auch keiner.


    Oder die Aktion mit dem angeblichen schweren Betoneimer, der dazu da gewesen sei, um von oben auf die Polizisten herab zu fallen.
    Inzw. hat die Polizei zugeben, dass der Eimer a) am Boden, eher noch IM Boden war und b) die Seile wohl (wie die Aktivsten auch sagten) zur Sicherung von Personen und Gegenständen oben gedacht war (schweres Gewicht am Boden)


    Früher habe ich auch der Polizei und dem Staat geglaubt, heute ist mein Glaube erschüttert. Gehts um Geld, prügelt der Staat rum. Gehts um NAzis, ist er harmlos und guckt zu.


    Das der Verfassungsschutz seit Jahren nicht erklärt, wieso der Mitarbeiter die NSU Akten geschreddert hat, und wer das war, und ob er überhaupt bestraft wurde... das passt.

    Das im VS Sachsen Mitarbeiter Arbeiten, die bei Pegida Mitlaufen, rechte gruppierungen als "harmlos" einstufen... und daher eine Beobachtung verhindern, was soll uns das sagen?



    Inzw. verstehe ich Links sehr gut und fühle mich genauso hilflos, wütend und verstehe die Aggression. Anders gehts ja nicht.

  • das mit dem hambi, da hieß es auch mal, dass aktivisten auf die polizeibeamten herabgekackt hätten. riiieseeeeeenmegadurchdreh in den sozialen medien.


    ich frage mich rein technisch, welchen radius erzielt jemand, der von einem BAUM herunterscheißt? also, auf einem ast hockend kackt? wer sich dabei nicht ohnehin das genick bricht, der dürfte höchstens 50 cm radius abdecken können.

    es sollte nicht SO schwer sein, sich aus diesem radius fernzuhalten? selbst wenn man runterstrullt per pimmel, dann kommt man mit viel goodwill auf 1,50. auch das rechtfertigt die empörung nicht, finde ich.


    lg patrick

  • Grundsätzlich stimme ich der Hufeisentheorie sehr sehr eingeschränkt zu, nämlich insoweit, dass es wohl auf beiden Seiten einige Exemplare von Täter gibt, denen es eben im Grunde hauptsächlich um Gewalt und Zerstörung geht. Und ich finde bei beiden Seiten die Entmenschlichung des „Feindes“, seien es nun Polizisten oder Ausländer, zutiefst erschütternd und verurteilendswert.


    Aber, ich sehe eben NICHT, das linke Gewalt verharmlost wird. Ich kenne einige Menschen die deutlich linker sind wie ich und jeder von denen verurteilt linke Gewalt entschieden. Vorallem dann, wenn es gegen Menschen geht. Der „schwarze Block“ hier ist in keiner Art und Weise cool, sondern jeder den ich kenne, hält die für einen haufen feiger wohlstandsverwahrloster Deppen. Bei den eher rechtsstehenden Menschen, die ich kenne, nehme ich viel mehr Verständnis für die gewaltätige Seite wahr. Dieses „die verteidigen halt sich/ unser Land und übertreiben halt einbisschen“ ist in meiner Wahrnehmung immer stärker ausgeprägt. Ich finde rechte Gewalt wird viel öfters kleingeredet.

  • patrick*star hat meinen Zwiespalt da gut in Worte gefasst.


    Was den Polizeieinsatz im Hambacherforst angeht kann man sehr gut sehen wo der Unterschied liegt, da gibt es Polizisten die tragen Feminstranten weg und solche die prügeln Demonstranten weg...da liegt das Problem uA in der Art und Weise...

    Oder sie machen das: https://www.vice.com/de/articl…ei-ermittelt-gegen-mutter

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Da muss man allerdings fairerweise dazusagen, dass beide! Seiten immer nur die Hälfte erzählen!


    Ich schüttel immer wieder den Kopf. Wenn eine Blockade "gewaltsam" geräumt wurde, wird verschwiegen, wie freundlich und deeskalierend die Polizei in den fünf Stunden davor agiert hat.

    Und das, obwohl sie aufs Übelste beschimpft und mit Steinen beworfen wurde.


    Genau so die Meldungen der Polizei von linken Gewalttätern, die sich durch die Absperrung in den Wald begeben haben... Wir waren nur Gassi mit dem Hund. Ehrlich.

  • Ach so. Und jede Gruppe oder es heißt Polizeistaffel, nicht? ist anders.

    Vorletzten Samstag waren extrem angriffslustige Polizisten dort, sonntags dann super nette und vorgestern standen welche aus Essen um uns herum. Die waren vollkommen spaßbefreit. Aber super gestylt. #nägel

  • Bei den Videos zum Hambacher Forst wird auch von linker Seite gut geschnitten, natürlich muss man vielleicht nicht mit 10 Polizisten einer Frau ins Gesicht schlagen. Aber Videos sind halt unvollständig wenn die Gewalt der friedlichen Frau vorher fehlt. Sowas hasse ich leider, Fake News darf man gerne der dunklen Seite überlassen.