Woran man Stadtkinder erkennt. ..

Da erinnere ich mich an das Kind an der Ampel, das so einen Typen im Cabrio gesehen hat, der hatte einen dunklen Rauschebart, eine Sonnenbrille und so eine Mütze auf, die aussieht, wie ein überdimensionierter Strumpf (keine Ahnung, braun oder so). Was ruft das Kind (nicht meines)? "Mama, guck mal, da ist PAPA SCHLUMPF!"

Papa Schlumpf was not amused. Ich schon.

"Boah Mama, heute sieht man so viele Sterne! So einen Sternenhimmel habe ich noch nie gesehen."

Ja, zehn ungefähr.

Wie schön, wenn man weiß, dass das Leben den Kindern auch noch in Zukunft einiges zu bieten haben wird (11 Sterne oder so).

Wir waren, als die Kinder noch relativ klein waren, mal zu Besuch bei unserer Babysitterin, die inzwischen in eine kleinere Stadt mit ca. 10.000 Einwohnern in Oberbayern umgezogen war.

Nach dem Kaffee wollten wir auf den Christkindlmarkt, woraufhin mein Großer fragte: "Gehen wir zu Fuß oder nehmen wir die U-Bahn?" Und dort angekommen, sagt er beim Anblick der Ziege in der lebenden Krippe: "Schau mal Mama, ein Hörnertier!"

Man konnte förmlich sehen, wie es im Kopf der Babysitterin arbeitete und wie sie in dem Moment beschlossen hat, dass ihre Kinder nicht in der Großstadt aufwachsen

(übrigens hatten wir zu dem Zeitpunkt schon seit Jahren eine Dauerkarte für den Tierpark, also Gelegenheit zum Ziegen-Sehen gab es eigentlich ausreichend ...)

Spaziergang durch das Grün, das das Städtchen so bietet. Am Hagebuttenstrauch: "Weißt du, wie die heißen?". Fragend: "Melonen?"

Mit zwei Jahren wusste er es noch. Und dann sind wir in die Stadt gezogen...

Zitat von Gummibärchen

Wenn man beim Wandern eine Kuh auf der Weide liegen sieht und das Kind "ein Pokemon!!" Ruft

Das habe ich meinem Pokemon-Fan hier vorgelesen, und er findet die Reaktion völlig einleuchtend und sympathisch.

Spaziergang mit einer Gruppe Krippenkinder, alle fast 3, alles Großstadtkinder. Eine Krähe spaziert vor uns über die Straße. Meine Kollegin fragt, ob jemand weiß, was das für ein Vogel ist. Ein Junge, der wusste, was Lemuren und Pfeilgiftfrösche sind, ruft lauthals „Eine Ente!“ und die gesamte Gruppe stimmt ein „Eine Ente, eine Ente!“

Vor ein paar Jahren in der Ferienwohnung im Dorf:

Mama: Kommt Kinder, der Bus fährt bald!

Kind: Na und, nehmen wir halt den nächsten...

Hier am Stadtteich bei den Enten, erklären die Eltern ganz ernsthaft ihrem Kind:

"also die Enten mit dem grünen Kopf, sind Grünkopfenten. Die braun gestromerten sind normalen Enten"

Kommentar von meinem 6jährigen (ebenfalls Stadtkind, sogar Stadtmitte) "warum erzählen die Eltern ihrem Kind so einen Mist? Grünkopfenten *kopfschüttel*? Junge, laß Dir keinen Käse erzählen, das sind die Erpel, die Entenmännchen sehen so aus, die Entenweibchen so".

Es gibt auch Stadtkinder, die Tiere kennen und benennen können.

Waaaah, Jot Dhyan , manchmal ist es echt zum Schreien. Coole Reaktion von deinem Sohn!

Wir hatten mal im Tierpark Eltern, die bei irgendwelchen Wasserviehchern (vergessen, was es war, irgendwelche Ratten, meine ich) ihrer Tochter (ohne auf die reichlich vorhandenen Schilder oder auch nur das Tier zu schauen sagten: Das sind Odders!

Da guckte mein Sohn mich auch etwas perplex an.

Zitat von Gummibärchen

.. zb. Wenn man beim Wandern eine Kuh auf der Weide liegen sieht und das Kind "ein Pokemon!!"

Google mal Pokemon Miltank!

Bei uns ist es anders herum. Die Jungs versuchen immer total hektisch, im der Stadt alle zu grüßen. Und jeder Bus, jede Straßenbahn und jede Ampel sind Anlass zu Freudentänzchen.

Mein Sohn, der mit zwei Jahren noch keine Frau mit Chador gesehen hatte, beim Anblick von drei Muslima mit schwarzem Chador: "Mama, Nonnen" (die kannte er aus den Wimmelbüchern) - Naja, zumindest sehr religiöse Frauen, ja.

Als mein Sohn im Kleinkindalter das erste Mal eine Nonne in weißer Ordenstracht sah, rief er mir ganz laut zu: "Mama, schnell, ein Gespenst!" Hat aber nun weniger mit Stadt oder Land zu tun. Gaagiis Beitrag brachte mich drauf.

...wenn das Kind fragt, wo Äpfel hergestellt werden.

(das Kind, das übrigens regelmäßig bei den Großeltern den Apfelbaum mit aberntet.)

Zitat von Solveigh

Bei uns ist es anders herum. Die Jungs versuchen immer total hektisch, im der Stadt alle zu grüßen. Und jeder Bus, jede Straßenbahn und jede Ampel sind Anlass zu Freudentänzchen

ja, das war bei unseren auch so.

Das coolste war aber, als wir aus dem Ausland zurück nach Deutschland gezogen sind und der Dreijährige die anderen Fahrgäste in der Straßenbahn damit verblüfft hat, dass er - immerhin in perfektem Deutsch - ständig rief: "Mama, schau mal, in Deutschland gibt es AUCH Autos!.... und sogar so große! und schau mal, auch hier gibt es Busse!"

oder dann mit 5 Jahren - Ausflug vom Dorf nach Berlin total überrascht, dass sich die Minions bereits "bis nach Berlin ausgebreitet haben!!"

lg martita