"Rabig" erziehen mit älteren Kindern

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  • Es geht definitiv NICHT darum, das Kind lächerlich zu machen oder seine (schlechte) Stimmung zu übergehen. Auch nicht darum, mir "so tun als ob" das Kind zu manipulieren. Eher um Situationskomik o.ä., daß das nicht immer passt, ist klar.

    Das sollte auch kein Vorwurf von mir sein Trin ...ist bei meinem Pubertier nur eben so gar nicht einschätzbar, manchmal lacht sie sich schlapp und manchmal heult sie, ob es passt oder nicht lässt sich manchmal im Vorfeld gar nicht sagen...in den meisten Fällen (ich gestehe, manchmal geht es mit mir durch) veruche ich explizit nicht sie lächerlich zu machen sondern meist mich selbst oder die Situation...aber auch das geht manchmal in die Hose...

  • Dann muss ich gucken, wie es mir wieder besser gehen kann. Und ichkann das auch mal der Bande sagen "Mir geht es nicht gut. Der Kleinscheiss nervt mich. Ich bin meckerig und will nicht so sein, bitte unterstützt mich, ich brauche eure Hilfe."


    So geht es bei uns auch am besten.


    Ich muss dazu aber erstmal mich selbst als meckerig akzeptieren, sonst kann ich nicht über meinen Schatten springen.


    Also: es ist nicht schlimm, dass du ins Meckerige fällts, es ist halt auch viel Kleinscheiss, der nervt, nicht hadern mit dem schon gemeckert haben sondern Gedanken laut aussprechen und damit in einen Dialog kommen "Jetzt mecker ich schon wieder die Ganze Zeit rum. Mich nervt dieser ewige Kleinscheiss (*beliebiges einsetzen*) so, können wir das nicht anders lösen? Hast Du/ Habt ihr eine Idee?"


    Oder wenn es eigentlich gar nichts Meckerwürdiges gab, sondern du nur ein Ventil für deine innere Anspannung brauchtest: "Ich bin so müde/ gestresst/ angespannt *richtigen Zustand einsetzen* dass ich nur noch meckern kann, ich glaub ich brauch jetzt eine Tasse Tee/ halbe Stunde Sofa/... kannst Du mir das mal abnehmen/ magst du auch eine Tee/ wollen wir uns eine Folge xy zusammen ansehen...


    Sie sind jetzt groß/ größer und es braucht einen anderen Dialog, mehr auf Augenhöhe, finde ich...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Dein letzter Satz, elena ist so wahr, aber das muss ich irgendwie erstmal lernen. Auch das sie manchmal Dinge tun die mir nicht gefallen, wobei das auch bisher nur Kleinigkeiten sind

    • Offizieller Beitrag

    Dann muss ich gucken, wie es mir wieder besser gehen kann. Und ichkann das auch mal der Bande sagen "Mir geht es nicht gut. Der Kleinscheiss nervt mich. Ich bin meckerig und will nicht so sein, bitte unterstützt mich, ich brauche eure Hilfe."

    was mir auffällt bei menschen, die mit kindern freundlich umgehen: sie lachen. sie sehen das lustige an den dingen, die schief gehen können. im fall von aufgegessenen lebensmitteln wäre es in etwa ein: und dann muss ich euch die leeren verpackungen von wurst und käse in die brotbox tun, die schmecken nciht so toll.

    Das.

    Und mir hilft es noch, gezielt positive Dinge mit den Kindern zu unternehmen. Also mit dem Kleinen zusammen ein Gesellschaftsspiel zu machen. Mit dem Großen shoppen gehen (bloß keine Kleider, da bekommen wir uns in die Haare - aber Fahrradschläuche oder so, das ist super). den Mittleren zum Tierarzt mitnehmen. Gemeinsam backen oder kochen. Das es halt neben den negativen auch positive Momente gibt.

    Hermine und drei Jungs (04, 07 und 09)

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    demokratische Ordnung braucht außerordentliche Geduld im Zuhören und außerordentliche Anstrengung, sich gegenseitig zu verstehen

    Willy Brandt, 1969

  • Auch das sie manchmal Dinge tun die mir nicht gefallen, wobei das auch bisher nur Kleinigkeiten sind


    Was ich ganz schwer lerne: dass ich bzw. Dinge die ich tue, ihnen nicht gefalle/n. Klar war ich füher auch mal die doofe Mama, aber nach dem Kleinkindwahnsinn hatten wir eine sehr relaxte Zeit und nun merke ich, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden auch zu mir als Person und meinem Verhalten und das macht mich manchmal unsicher; das Abnabeln wird schon sehr sichtbar...

    Viele Grüße
    Elena mit Mini1 (*2004) und Mini2 (*2006)

  • Wenn das Pupertier sein Chaos im Haus verteilt, mache ich ein Foto und schicke es ihr mit "#rolleyes!!!"

    Dann dauert es meist nicht lange und sie kommt und räumt weg.


    Mich stresst es, alles 1000x zu sagen und Kind ist auch genervt davon. Sie sagt Jaja und vergisst es.

    So bekommt sie ein Foto per wA, schmunzelt und kommt kurz drauf (wenn es ihr zeitlich passt).


    Mich als Teen hat es unendlich genervt, daß ich sofort machen sollte, wenn meine Mutter meinte JETZT SOFORT. Egal ob ich am Telefonieren war oder HA machen oder Besuch hatte oder oder oder. #rolleyes

  • Jetzt sofort könnte ich sein... Dabei mag ich das ja auch nicht wenn das jemand zu mir sagt. Schwierig finde ich das. Sie räumen es ja nicht weg wenn ich sie bitte, oder halten sich an Vereinbarungen, da hilft oft nur ein "jetzt sofort". Was ich aber nicht will, es vergiftet die Stimmung. Wenn ich arbeiten bin schreibe ich ja schon das ich gleich komme und sie ihren Kram in Küche und Wohnzimmer aufräumen sollen. Das funktioniert aber nicht und führt bei mir zu rumschreien. Was hilft denn da? Erklärungen und Gespräche führen jedesmal zur Einsicht, aber nicht zur Besserung. Ich verlange ja gar nicht viel, aber die Küchenschränke müssen doch nicht offenstehen und die Wurst liegt draußen?

  • Sommerwind

    Eine Zeitlang habe ich ALLES, was ich gefunden habe, dem jeweiligen Kind ins Bett geworfen. Dreckiges Geschirr, Schuhe, Sportsachen... Einfach alles.

    Fanden sie doof #cool

    Seitdem reicht die Androhung "Sonst räume ich es auf #nägel"


    Edit:

    Offene Küchenschränke und Lebensmittel "räumen" die Katzen auf. Finden alle eklig. #freu

  • Wieder mal ein sehr nützlicher Thread:


    - WA-Pädadogik

    - Fahrradschläuche-Shoppen als Team Building-Maßnahme

    - Daroans Strategie, für die mir noch der passende Begriff fehlt ;)


    ...da können wir noch ein bisschen sammeln :)

  • Daroan warst du in meinem Mediationsseminar? :D:D:D

    Genau diese Aufgabe hatten wir gestern als Hausaufgabe ;).


    Wir haben das 4 Ohren Modell von Schulz von Thun bearbeitet. Das besagt, dass jede Nachricht 4 Seiten hat:

    - Sachebene

    - Apellebene

    - Beziehungsebene

    - Selbstoffenbarung


    Und wir sollten üben mal einen Tag lang nur auf der Sachebene zu antworten.


    Das ist eine ziemlich gute Übung und ich sollte das viel öfter machen.



    Sommerwind: heute ging unser Seminar um gewaltfreie Kommunikation.

    Das Fazit: Man sollte sich über seine eigenen Gefühle und Bedürfnisse klar werden und konkrete Bitten/Wünsche formulieren.


    Oder sagen: "mir ist wichtig..."


    Wenn du bei deiner Selbstananlyse negative Gefühle entdeckst, deuten diese auf ein unerfülltes Bedürfnis hin. Wenn du das Bedürfnis erkennst, kannst du vielleicht eine Bitte formulieren wie deine Familie dich dabei unterstürzen kann das Bedürfnis zu befriedigen. Oder du kannst das nur alleine tun, was wiederum das Bedürfnis nach Alleine-Zeit beinhaltet, was du dann versuchen kannst zu formulieren/organisieren.



    Entschuldigt wenn das alles zu theoretisch klingt. Ich habe gerade 4 Tage Mediationsseninar hinter mir und hänge gedanklich noch da drin.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Annanita

    4 Ohren Modell. Genau so heißt das Ding. #stirn

    Das nutze ich meist im Kontakt mit dem Kindsvater. Immer schön auf dem Sachohr hören, dann klappt das.

    Und ja bei Kindern klappt das auch sehr gut.


    Bei Kommunikation mit den Kindern versuche ich immer von mir zu reden. Keine Vorwürfe, keine Anschuldigungen.

    Wie geht es mir damit, wie fühle ich mich, was brauche ich.

    Das ist am Anfang sehr anstrengend, weil ich wissen muss, WAS ICH WILL, BEVOR ich mit dem Kind rede.

    Aber, die gute Nachricht, es wird einfacher und leichter. :)


    Und sobald ich merke, ich komme in die Nörgelspirale, erst mal wieder bei MIR gucken. Kinder spiegeln ganz wunderbar meine Laune. #schäm

    Da bin ich ganz bei Manea

    Nur eine glückliche Mutter kann eine "rabige" Mutter sein. Da gibt es auch kein Patentrezept, was jede Mutter braucht zum Glücklichsein. Das ist individuell und alles erlaubt. :)


    Im Großen und Ganzen kann ich sagen, daß meine Kinder mir helfen, MiCH kennen zu lernen und zu hinterfragen. Dauernd, ständig und es wird wohl nie aufhören. Wenn ich mich darauf einlassen #love

  • Ich finde es auch wichtig zu unterscheiden was jetzt wichtig ist, und an anderen Ecken zu mogeln. Dann ist der Berg Arbeit weniger hoch. Wenn Ihr versteht was ich meine. Man kann sagen:" Wohnung ist ordentlich. Zu Essen gibt es TK-Pizza. Das macht kein Dreck."

    Oder "Essen muss frisch gekocht sein. Küche ist ein Saustall"

    Es sind beide Ansichten ok. Aber oft kann man nicht Alles haben.

    Und die Kinder haben noch eine Andere Sichtweise und andere Prioritäten. Da muss man sich mal drüber klar sein und mit denen besprechen, was wichtig Ist und was nicht.

  • Hallo,


    Zitat

    Und die Kinder haben noch eine Andere Sichtweise und andere Prioritäten.


    Zum Beispiel:


    "Küche ist ein Saustall. Zu Essen gibt es TK-Pizza.

    Beides ist OK."


    :D

  • Man kann sagen:" Wohnung ist ordentlich. Zu Essen gibt es TK-Pizza. Das macht kein Dreck."

    Oder "Essen muss frisch gekocht sein. Küche ist ein Saustall"

    Es sind beide Ansichten ok. Aber oft kann man nicht Alles haben.

    da hast du recht.


    dummerweise kennt man immer diese leute, wo beides klappt...

  • Cooler Thread, danke. Ich geh dann jetzt mal mein Sachohr trainieren :D


    Und die WA-Erziehung werde ich auch mal testen.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    Einmal editiert, zuletzt von undine ()

  • Hier geht alles besser, wenn ich mich rigoros reinschmeiße und Zeit verbringe mit den Kindern, am besten exklusiv. Zeit, die nicht im Alltagsstrudel eingeordnet ist. Mitmachen was sie wollen, hinsetzen und zuhören was sie denken, erzählen was mich so beschäftigt (im kindgerechten Sinne) oder was ich erlebt hab - auch als Einladung selbst zu erzählen. Dann können wir alle solche Situationen gelassener nehmen. Es gibt mal so'ne und solche Tage. Insgesamt verbessert das aber deutlich die Stimmung.

  • Du hast das Problem wunderbar erfasst .#rolleyes Vermutlich hilft nur die entschiedene Beschränkung des Bekanntenkreises...