Wie seid ihr rabig geworden?

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  • das rabeneltern-forum ist schuld.


    echt jetzt. ich bin dabei seit meine tochter so 6 monate alt war.

    da sie ein extrem schwieriges baby war, suchte ich mir hilfe und bekam hier tolle ratschläge.

    unterschreib


    Nur anderer Zeitpunkt, unfreiwillige von der FÄ dramatisierte Abnahme meinerseits in der Schwangerschaft war der Anlass damals.

  • ich glaube, ihr unterschätzt die Macht der worte :)


    ich bin mir ziemlich sicher, dass hier einiges anders wäre,

    hätte ich hier nicht auch dinge gelesen, die gar nicht zu uns passen u.ä. ;)

    • Offizieller Beitrag

    ich glaube, ihr unterschätzt die Macht der worte


    ich bin mir ziemlich sicher, dass hier einiges anders wäre,

    hätte ich hier nicht auch dinge gelesen, die gar nicht zu uns passen u.ä.

    Nö gar nicht.

    Zu wissen, was NICHT zu einem passt ist wichtig und hilft der eigenen Positionierung.

    Aber ich würde mich nicht als einer Bewegung, sei es AP oder Rabig oder was auch immer, zuordnen.

    Ich schaue, was sich für uns gut anfühlt und passt, egal aus welchem Konzept es kommt, von denen die ich ganz und gar ablehne mal abgesehen.


    Zu wissen, was zu inem passt und was nicht ist sehr wichtig.

  • mein Umgang mit meinem Kind hat sich allmählich herausgewandelt. Vor der Geburt hatte ich mir nicht viele Gedanken gemacht und da ich jung Mutter wurde war es auch vor der Schwangerschaft kaum konkret Thema gewesen. Anfangs lebte ich mit Kind bei meiner Familie und traf dadurch längst nicht alle Entscheidungen selbst, sondern ging mehr oder weniger den Weg des geringsten Widerstands. Manchmal tat ich das, was meine Mutter schon getan hatte, manchmal merkte ich schnell dass es nicht passt und probierte etwas anderes. Als junge Mutter im Familienumfeld zu leben ist ja auch schon einigermaßen das, was die Babyzeit leichter macht, und was menschengeschichtlich lange der häufigste Fall war.

    In der Schwangerschaft hab ich meine Ausbildung in der Bibliothek gemacht und war dadurch an der Quelle für alle mögliche Literatur und fand verschiedenes einleuchtend und sympathisch, was mit der Zeit nun an Aktualität und Attraktivität verloren hat.

    Nachdem ich mit dem Vater meiner Tochter zusammen gezogen war und wir auf uns gestellt waren, gewannen die praktischen und energiesparenden Aspekte des Umgangs mit Baby mehr an Bedeutung. So kam das Familienbett auf, meine Abneigung gegen den Kinderwagen wuchs und meine Erfahrung mit Tragen und Stillen, während die Stoffwindeln irgendwann ausgewechselt wurden gegen diejenigen die unser Kinderarzt empfahl.

    So zu dem Zeitpunkt landete ich dann auch hier im Forum, nachdem ich vorher in meinen üblichen Onlinekontexten viel den Austausch mit anderen Eltern gesucht habe. Das ist nun über zwölf Jahre her und hat mich sicher mit am meisten geprägt abgesehen von den konkreten Erfahrungen mit meinem Kind.


    Was mich fasziniert, ist wie sehr sich doch die Welt meiner Tochter unterscheidet von der, in der ich aufgewachsen bin. Einen wesentlichen Teil dieser Welt habe ich mit gestaltet und bin auch zufrieden damit. Bis zur Teenagerzeit hat mich der rabige Umgang selten enttäuscht und nun bin ich gespannt, was uns in den kommenden Jahren erwartet.

  • Vieles was unrabig ist, kenne ich nur in der Theorie. Aus Büchern, Filmen oder Berichten.


    Auf Schreien lassen als Konzept Kindern irgendetwas beizubringen zb stieß ich das erste Mal bewusst in meiner Schwangerschaft in einem Eltern forum (wo davon abgeraten wurde). Edukatives Schlagen kam mir irgendwann in meiner Kindheit in einem Roman das erste Mal unter. Dass alle Menschen gleich sind und die gleichen (Menschen)-Rechte haben war immer selbstverständlich, irgendwie.


    Dass Säuglinge an die Brust und auf den Arm gehören sah ich bei meinen jüngeren Geschwistern, vor allem meinen Bruder trug ich sehr häufig abends durchs Wohnzimmer, weil er immer schrie, wenn man sich nicht mehr bewegte.


    Bedurfnisorientiert, Gleichwürdigkeit, Attachment Parenting sind Vokabeln, die erst viel später in mein Leben traten als die dahinter stehenden Prinzipien...

  • Da ich Zöliakie habe, habe ich mich in der Schwangerschaft mit meinem Großen sehr ausführlich darüber informiert, wie ich am besten vorbeugen kann, damit er nicht auch daran erkrankt. Stillen und Einführung glutenhaltiger Beikost während der Stillzeit war die beste Möglichkeit. Aber ob ich so "ohne Busen" stillen kann?

    Ich habe damals Geburtsvorbereitung in einem Geburtshaus gemacht und habe auch das Forum gefunden.

    Meine Vorhaben wie Kind im eigenen Bett, Beikosteinführung etc. hat mir das Kind sehr schnell "ausgeredet". Er hat nicht so zugenommen, wie der Arzt es wünschte und in seiner Wiege gebrüllt wie am Spieß. Ich war dann in einer Stillgruppe und die lieben Stillberaterinnen und anderen Mütter haben mir geholfen, den Blick auf das Kind zu behalten und nicht die Normen zu bedienen. So bin ich dann auch zum LZS gekommen. Und so ergab sich halt auch mit Unterstützung des Forums mein Verhältnis zu Kindern.

    Da meine Mutter schon vor 25 Jahren gestorben ist, hatte ich von der Seite keine Unterstützung in Sachen Babypflege und meine Schwester hatte völlig andere Ansichten und Vorgehensweisen. Obwohl unsere Großen nur 7 Wochen Altersunterschied haben, war es in der Babyzeit unmöglich für uns, über den Umgang mit Babys zu diskutiern.

    Bei Kind 2 und 3 lief es dann ganz selbstverständlich mit Stillen, Tragen, Familienbett etc. Bei ihnen habe ich dann auch ausschließlich getragen, das hatte ich mich bei meinem Großen anfangs nicht getraut.


    Aberletztlich bin ich mittlerweile auch der Meinung, dass Stillen, Tragen, Familienbett nicht das Entscheidende ist, sondern die Bedürfnisse aller Familienmitglieder auszuloten und möglichst gut zu erfüllen. Auch die der Eltern.

  • natürlich ist das wichtig und das wird hier hoffentlich auch jeder bestätigen.

    aber ich glaube einfach, dass ganz so autark es dann auch nicht ist,

    wie du es darstellst.


    aber wir brauchen da wirklich nicht weiter machen; das ist keine sinnvolle diskussion.

    eher dann mal für einen philosophischen abend bei nem bier/ tee/ o.ä. :)

  • Ich finde das sehr spannend, was ihr über eure Raben-Werdegänge berichtet!


    Ich war beim Suchen im Internet von Link zu Lin gesprungen und plötzlich landete ich bei den Rabeneltern. Da hat es mir gleich gefallen und ich habe lange vor meiner Schwangerschaft immer wieder gerne im Rabencafe gelesen. Da gab es so viel zu erfahren, über das ich mir noch nie Gedanken gemacht hatte. In der Schwangerschaft habe ich mich dann angemeldet und war froh über den Austausch.


    Ich bin streng erzogen worden, meine Mutter hat wegen des Schadstoffgerüchts mit 6 Monaten abgestillt und meine Eltern haben uns viel getragen. Eine bunte Mischung also. Tragetuch habe ich von meiner Schwägerin bekommen und es war viel im Einsatz. Wir haben immer gemacht, was sich richtig angefühlt hat, auch wenn die Hebamme manchmal anderes empfohlen hatte.

  • Pädagogik ist immer auch Strömungen unterworfen und natürlich entscheidet sich niemand dazu "Ich erziehe mein Kind nach XY, _weil es Trend_ ist." Aber es gibt immer so Hypes, die klingen irgendwie logisch und viele finden das toll, bis es wieder verschwindet und etwas neues kommt. Jede Zeit hat ihre "Erziehungsgurus", die dann auch prominent in den Medien auftreten und das "pädagogische Klima" beeinflussen.

    Ja, das gibt es natürlich. Diese Hypes und die Erziehungsgurus entwickeln ihre Thesen ja aber auch nicht aus dem luftleeren Raum, sondern greifen gesellschaftliche Entwicklungen und bestenfalls auch wissenschaftliche Erkenntnisse auf, die es eh schon gibt. Die wiederum sind Reaktionen auf vorherige Generationen und deren Umgang mit Kindern. Nicht zuletzt muss sich jede Elterngeneration an veränderte Umweltbedingungen anpassen und Neuland betreten (technische Errungenschaften, politische und gesellschaftliche Bedingungen usw.).


    Mein "rabig sein" hat auf jeden Fall viel damit zu tun, wie meine Eltern mit mir umgegangen sind und wie ich die Folgen dieses Umgangs einschätze, nämlich zu einem Großteil negativ, so dass ich es anders machen wollte und will.

  • Meine Eltern waren und sind sehr rabig und 68er. Ich bin so gross geworden und hatte eine sehr glückliche Kindheit. Meine Kinder wachsen in die Grossfamilie rein, die auch so tickt. Ich bin die Strengste, weil ich zwischen meiner Familie und den heutigen normalen Erziehungsmethoden ( Konsequenzen, ein Wort, das es in meiner Kindheit nicht gab), von Schule und Umfeld, meiner eigenen Überforderung (alleinerziehend) jongliere.

    Von der rabigen Theorie habe ich kaum Ahnung. Vieles finde ich hier einfach normal und normaler als die meisten Leute meiner Generation in meinem Umfeld. (Ich tue mich oft leichter in Erziehungsfragen mit den Älteren, empfinde meine Generation als engstirnig, die Raben sind die Ausnahme)

  • Stillen, Tragen und Familienbett gab's bei uns zuhause nicht... Aber Gleichwürdigkeit (schönes Wort, Zosa!) schon. Ich kenne aus meiner Kindheit keine Strafen und erst recht keine Gewalt, durfte immer ins Elternbett, wenn ich wollte (auch als älteres Kind noch), wurde in wichtigen Entscheidungen gehört und habe eine Mutter, die sehr auf ihre Instinkte vertraut hat. Schreien lassen oder so gab's da halt nicht.

    Ich kam dann hier zu den Raben, als es mit dem Schwangerwerden zuerst nicht so klappen wollte und hab dann noch das eine oder andere aufgeschnappt... Jetzt haben wir eine "Matratzenlandschaft" als Bett für alle, ich stille das Baby und die Dreijährige parallel und hab zwar keinen Kinderwagen, aber fünf Tragetücher/-hilfen. So schnell kann's gehen... ;)

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

    Einmal editiert, zuletzt von Rattenkind ()

  • Das Thema ist ja schon älter, bin aber eben erst zufällig drauf gestoßen.


    Ich bin selber schon ziemlich rabig aufgewachsen, meine Eltern sind auch von der 68er-Bewegung geprägt und wollten es anders machen als ihre Eltern (obwohl mein Papa z.B. auch schon nicht geschlagen wurde).

    Zwar gab es kein Tragen und Stillen (letzteres nur 6 Wochen, dann war - wie bei vielen Frauen in den 70ern - die Milch "alle"#rolleyes), aber ins Elternbett durfte ich kommen, wann immer ich wollte und ich habe das bis ins Grundschulalter ausgiebig genutzt).

    Übers Schreien lassen hat meine Mama sich mit meiner Oma gestritten, sie hat mir immer erzählt, dass das in der Generation meiner Oma so üblich war, umso geschockter war ich, als ich Mama wurde und erfuhr, wie viele in meiner Generation Ferbern ganz normal finden.#crying


    Geschlagen wurde ich auch nicht (bis auf eine Ohrfeige im Affekt, die meiner Mutter bis heute leid tut). Es wurde geredet, meine Meinung wurde wertgeschätzt, an Strafen kann ich mich nicht erinnern, ich habe mich immer geliebt, geborgen und ernst genommen gefühlt.

    Das heißt nicht, dass es keine blöden Sachen gab, aber die Grundlagen stimmten.


    So wurde ich schwanger und diese Basics waren mir schon vorher klar. In der Schwangerschaft habe ich dann Jean Liedloff gelesen und fühlte mich bestätigt.


    Als meine Tochter da war, machte ich das alles aus dem Bauch, ich wusste gar nicht, dass es AP gibt. Erst als einige in den Krabbelgruppen mein Verhalten komisch fanden und über JKKSL redeten, begann ich, mich mehr für den theoretischen Überbau zu interessieren und bin durch Googeln (glaub ich?) auf das Rabenforum gestoßen.


    Zu den Evangelikalen: Ich habe eine Freundin, die freikirchlich ist, sie schlägt ihre Kinder nicht und ist allgemein sehr liebevoll. Homophob ist sie auch nicht.

    Ich denke, da gibt es große Unterschiede, und die amerikanischen Gemeinden sind nochmal krasser. Da habe ich mal eine Doku gesehen ,da wurde mir schlecht ob der Erziehungsmethoden. Das ist wirklich meilenweit weg von AP. Ich denke eher, Sears war AP-Begründer, obwohl er diesem Milieu angehört, nicht, weil es da so üblich ist.

  • Ich wollte es anders machen als meine Eltern. Ich würde mit 8 Wochen in die Krippe gegeben. Meine Eltern haben mich sehr gut versorgt aber ich wollte zu meinem Kind eine enge Bindung und Nähe haben. Das ist geglückt, mein 11-jährigem kommt mit seinen Dingen immer noch zu mir.


    Ich bin durch Zufall 2008 auf das Forum gestoßen und habe mich angemeldet. Nachdem ich länger nicht geschrieben hatte (gesundheitliche Gründe, keine Zeit), musste ich mich wieder komplett neu anmelden ?, alle Beiträge weg usw. (2012?).

    im Flohmarkt oder bei den kreativeaben auch nichts mehr möglich ?, da ja nun neu. Ich war dann ziemlich sauer und habe eine lange Pause gelegt.

    Bin drüber weg, Neustart...

  • cat das Archiv Forum gibt es doch noch, dort kannst du bestimmt deine Beiträge noch lesen. Leider gibt es das Forum von davor nicht mehr, habe es versäumt dort nochmal zu lesen

  • Ich war vorher in einem anderen Forum. Habe dort meinem ersten Kind entgegengehibbelt. Da war eine „Rabin“ und hat mich hierher gelockt. Das war vor sehr vielen Jahren. Mindestens 13. Dann eine Zeit nicht geschrieben und es gab ein neues Forum. Dann hatte ich lange keine Lust mehr. (War ja wieder neu) Und jetzt plötzlich fühle ich mich wieder wohl. Ich glaube für mich gab/gibt es zwei herausfordernde Phasen. Neues Bany/ Umstellung und jettt die Pubertät. Da brauche ich manchmal andere Worte. Im Umfeld ist ja eher: Jetzt musst du ganz klare Grenzen setzen in der Punertät etc. Das liegt mir nicht.

    LG,
    Carda mit Muckel 13 Jahre und Krümel 11 Jahre.

  • Das mit der Bindung zum Kind haben wir einfach von Anfang an so gemacht.

    Auf das Forum bin ich so 2004/2005 gestoßen.


    Ich habe mich mit einer Freundin über die Supernanny unterhalten. Sie fand sie toll, ich habe mir aufgrund des Gespächs zwei Folgen angesehen und fands katastrophal.

    Beim lesen im Internet über die Supernanny bin ich auf einen Link (in einem kritischen Posting) gestoßen, der zu den Rabeneltern führte.

    It all started with the big BANG!


    (Big Bang Theory)