Süßigkeiten beim Kinderturnen - stelle ich mich an?

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  • Ihr Lieben,

    ich brauche Sortierhilfe. Ich bin mit einem eigentlich ganz harmlosen Thema irgendwie völlig überfordert.


    Situation:

    Seit ein paar Wochen gibt es endlich wieder ein zuverlässig stattfindendes Kinderturnen bei uns im Dorf. Erstmal für alle Kinder zusammen, soll mittelfristig bei genug Resonanz nach Altersgruppen getrennt werden. Es läuft noch etwas chaotisch manchmal, aber die Übungsleiterin gibt sich große Mühe, allen gerecht zu werden und meine Kinder sind total glücklich über das Angebot, besonders der Große ist total begeistert.


    Ich muß jetzt langsam entscheiden, bleiben wir dabei und treten in den Verein ein oder halt nicht. Das gelegentliche Chaos und der Leerlauf, der manchmal für einzelne Kindergruppen entsteht, sehe ich nicht so dramatisch, erstens wird es noch besser werden, wenn sich alle eingefunden haben denke ich, zweitens überwiegt für mich der Vorteil, ohne großen Aufwand den Kindern Turnen bieten zu können - den Aufwand, dafür irgendwo hin zu fahren, habe ich bisher nie auf mich genommen.


    Nun das Aber:

    Nach dem Turnen verteilt die Übungsleiterin immer Süßigkeiten, meist eine kleine Tüte Gummibärchen für jedes Kind. Sie hat bei der ersten Infoveranstaltung noch kurz vor Ende gefragt, ob das okay wäre - da war ich total überrumpelt, alle waren total dafür und ich sagte nur, ich fände das nicht so toll, aber wenn dann bitte Gummibärchen und nicht Lollis (war ihre Auswahl).


    Blöd nur: Seitdem ärgere ich mich jedes Mal am Ende darüber. So sehr, dass ich schon vorher keine Lust habe hin zu gehen weil ich weiß, ich bin am Ende total genervt. Auch von der Situation mit den Gummibärchen an sich (die Kinder sind dann mit den Süßigkeiten beschäftigt, ziehen sich nicht an, die Einjährige heult so lange bis sie auch was abbekommt, ich habe den Müll dieser kleinen Tütchen in allen Taschen weil da kein geleerter Mülleimer ist usw.), aber vor Allem, weil sich das für mich so nach Belohnung anfühlt und ich das total bescheuert finde, Kinder fürs Turnen zu belohnen.


    Da ich (wie hier schon öfter in anderem Zusammenhang) dachte, ich bin die Einzige, die das stört und die Kinder so begeistert da hin wollten, habe ich erstmal beschlossen, dass das wohl so sein und ich das halt so hinnehmen muß. Nun war aber etwa 5 oder 6 mal Turnen und ich bin jedes Mal genervter davon. So sehr, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, ob wir das nicht wieder lassen sollten.

    Das wäre halt total doof für den Großen, für die Mittlere auch, dem Baby ist es noch einigermaßen egal. Wenn ich darüber nachdenke, kommt es mir auch unglaublich egoistisch vor, wegen so einer Kleinigkeit den Kindern den Spaß zu nehmen, aber irgendwie komme ich da nicht raus. Ich gehe jedes Mal hin, nehme mir vor, mich nicht zu ärgern und dann ist es doch jedes Mal schlimmer. Die Kinder bekommen das natürlich mit, der Große hat mir heute sogar angeboten, nur einmal im Monat was aus der Dose zu nehmen und nicht jedes Mal, aber das kann ja nicht seine Aufgabe sein, mein Problem zu lösen. Es würde ihm auch wirklich schwer fallen, denn gerade er isst einfach sooooo gerne Süßigkeiten (er kommt nach Mama ;-)).

    So, ich sehe 4 Möglichkeiten:

    1. wir gehen nicht mehr hin, die Kinder haben Pech gehabt, turnen können sie auch im Garten, auf dem Spielplatz und in der Schule/im KiGa.

    2. wir gehen weiter hin, ich lerne irgendwie, das gelassen als gegeben hin zu nehmen.

    3. ich spreche noch mal mit der Übungsleiterin, schildere mein Problem und auch, dass es noch andere im Dorf gibt, die deshalb nicht mehr hingehen oder gar nicht erst schnuppern gehen wollen und gucke, ob es nicht doch möglich wäre, die Gummibärchen weg zu lassen und entscheide dann.

    4. ich gehe nicht mehr hin, der Große und vielleicht auch die Mittlere können alleine gehen, ich bekomme davon nichts mit und ärgere mich vielleicht nicht mehr. Leider wird die Mittlere wahrscheinlich nicht ohne mich gehen wollen, wäre auch doof.


    Drittens wäre sicher die eleganteste Lösung, aber ich scheue mich sehr davor, mal wieder die komplizierteste Mutter des Dorfes zu sein #angstund mich noch unbeliebter zu machen, als ich sicherlich manchmal eh schon bin.


    Falls jemand bis hier her gelesen hat, sagt doch mal, was Ihr meint. Ganz ehrlich, bin ich zu empfindlich? Oder doch gar nicht? Was mache ich denn jetzt mit diesem Luxusproblem???
    Danke schon mal für Eure Gedanken!

  • Ganz ehrlich? Ja, ICH finde du stellst dich an. Die Dosis macht das Gift.

    Aber wenn du das nicht willst musst du das halt kommunizieren oder nicht mehr hin.

  • Ich finde das jetzt auch nicht schlimm, meine Kinder fanden das immer sehr schön, es gab immer einen Butterkeks mit nem Gummibärchen drauf. Da haben sie sich sehr drauf gefreut.

  • Hmm, ja, also, so ganz ehrlich: Für ein Tütchen Gummibärchen einmal die Woche, bei dem vorher auch gefragt wurde ob das wohl für alle okay ist, finde ich deinen Ärger ein bisschen überproportional. (Bist du sonst auch so streng mit Süßigkeiten? Oder stört dich die Verbindung Süßes und Sport?)


    Ich fände auch Lösung 3 am besten. Man muss das ja nicht mega-kritisch sehen, aber ansprechen kann man es schon. Besonders würde ich es eher ansprechen als einfach nicht mehr zu gehen (was ich auch ziemlich unfair gegenüber deinen Kindern fände). Vielleicht kannst du ja einen Kompromiss vorschlagen? Süßes nicht mehr nach jedem Turnen, sondern zu Nikolaus, Ostern und dem Geburtstag der Übungsleiterin? Oder so?

  • Grundsätzlich finde ich es auch nicht wirklich toll. Aber deswegen nicht mehr hinzugehen, kann irgendwie auch nicht die Lösung sein.


    Würde es dir helfen, wenn du mit den Kindern die Regelung triffst, dass sie die Gummibären zuerst dir geben und du diese Aufbewahrst bis nach dem Umziehen?

    Z.b. Dass sie diese auf dem Nachhauseweg essen dürfen oder nach dem Essen zum Dessert?


    So wäre zumindest der Stress mit dem ewig langem Umziehen etwas weg.

    Und dieVerpackungen können zu Hause schneller entsorgt werden.


    Würde es dich auch ärgern, wenn es Obst wäre?

    Evtl. könntest du sonst die Leiterin darauf ansprechen, ob sowas möglich wäre z.B. Apfelschnitze oderTrauben oder Gemüsesticks wie Karotten?


    Hm. Keine Ahnung ob dir etwas davon hilft, ist nur das, was mir gerade durch den Kopf ging.

    „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus

  • Sóley

    Ich kann Dich gut verstehen. Mich würde das auch stören. Ich hab nichts gegen gelegentlichen (!) Süßigkeitenkonsum, nur denken leider alle so. Ob im Kindergarten, beim Einkaufen, beim Spielbesuch oder bei den Großeltern - immer gibt es was Süßes. Und in Verbindung mit Sport finde ich das ziemlich daneben. Alle wissen, dass zuviel Süßes nicht okay ist, aber alle denken: Ich geb dem Kind ja nur 'ne Kleinigkeit. Das das Kind aber diese Kleinigkeiten regelmäßig von allen Seiten bekommt, wird gern ausgeblendet.


    So, genug rumgefrustet. Ich wäre für Option 3. Müssen die anderen Mütter es denn zwangläufig erfahren, wenn Du mit der Dame sprichst? Wie schätzt Du sie ein? Wenn das nichts fruchtet, kannst Du immer noch in Dich gehen, ob Du es hinnehmen möchtest. Ich hab mich beispielsweise damit abgefunden, dass meine Eltern es notwendig finden den Kindern bei jeder Gelegenheit mit Süßigkeiten eine Freude zu machen (einzige Bedingung: Süßkram wird nicht zu uns getragen)

    Yeza


    My life falling apart

    Over and Done!

  • Das gab es jeweils nach dem Kinder-Mutter turnen. Kann mich nicht mehr genau erinnern, ob dadurch der Boden dreckig wurde.

    „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“ Paracelsus

  • Das war spontan auch meine erste Idee, aber das klappt nicht mit jedem Kind. Wenn alle fröhlich futtern, soll man sich anziehen und sich auf später freuen.... den Weitblick haben viele Kinder in dem Alter noch nicht.

  • Bei uns gab es das auch immer und ich fand es eigentlich unnötig.


    Bis ich festgestellt habe, dass einige Mütter versucht haben, sich kurz vor Schluss zu verkrümeln um nicht beim Aufräumen mithelfen zu müssen. Sich rausschleichen ist aber schwierig, wenn der Zweijährige lauthals brüllt, dass er bis zu den Gummibärchen bleiben will. So sind die Gummibärchen ein gutes Mittel, dass alle bis zum Schluss bleiben und auch ein Anreiz sich nochmal im Abschlusskreis zu treffen.


    Meine Kinder kriegen eh Süßigkeiten, wenn sie ihre Ration schon in der Apotheke/Tankstelle/Getränkemarkt/Bäcker/Drogerie bekommen haben, gibt es zu Hause nix mehr. Wenn es sich unterwegs mal häuft, dann drücke ich ein Auge zu oder kassiere es für später.

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Ich finde es jetzt ehrlich gesagt auch nicht dramatisch und würde mich einfach freuen, dass die Kinder einen schönen Nachmittag hatten mit Turnen UND Naschen ;) Die Gesamtmenge finde ich in Ordnung für Kinder in dem Alter.
    Mir kam ebenfalls direkt der Gedanke, dass ihr das Essen aufschieben könntet, bis ihr draußen seid. So mache ich das eigentlich quasi immer, wenn die Kinder irgendwo etwas zum naschen bekommen (z.B. beim Friseur, manchmal im Schuhladen, etc...). An Ort und Stelle passt das quasi nie, ich will los, es warten noch andere Kunden, die Hände kleben. Draußen im Auto oder auf dem Weg zu Fuß nach Hause, können sie die dann in Ruhe essen.

  • Hallo,


    Ich finde es blöd - aber auch nicht dramatisch.


    Ich würde mal ganz freundlich(!) nachfragen, warum sie das macht. Um die Kinder zum wiederkommen zu motivieren? Dann würde ich erklären, daß sie es so toll machen, daß die Kinder auch so gerne kommen und das gar nicht nötig ist.

    Vielleicht kann man das Geld sparen und in etwas anderes investieren, was im Sport gebraucht werden kann? (Kleingeräte, Tücher...) .


    Wenn man etwas anbieten möchte, wäre doch etwas zu trinken nach dem Umziehen sinnvoll - wobei es dann sicher auch wieder Diskussionen gibt, was OK ist und was nicht. Apfelschorle vielleicht?


    Mich wundert ehrlich gesagt, daß es offenbar mehrere Leute gibt, die wegen einer Mini-Tüte Gummibärchen NICHT oder nicht mehr mehr zum Turnen gehen. Das finde ich - obwohl ich kein Süßigkeiten- und auch kein Belohnungs-Fan bin, ziemlich krass reagiert.

    "Im Namen der Anderen" würde ich aber trotzdem nicht sprechen, sondern nur in meinem. Es sei denn, ich wäre irgendwie "beauftragt" oder so - dann würde ich mich allerdings fragen, warum die Leute das nicht selber sagen können, sondern mich "benutzen".


    Wenn es das einzige wäre, was mich nervt, würde ich nicht aufhören. ich fände entscheidender, ob das Kind da Spaß hat. Und da scheint der Fall zu sein.

    Aber da sind die Prioritäten verschieden.

  • Ist bei uns im Kinderturnen genau so. (Gehen wir vielleicht zum gleichen?;)) Ich finde es nicht schlimm, als kleinen Abschluss. Geschwisterkinder dürfen gerne was abbekommen, umso schneller ist die Tüte alle, oder sie bekommen ihr eigenes Tütchen, aber die sind da echt fix mit Essen, das dauert hier keine 5 Minuten, die Zeit haben wir. Den Müll entsorge ich direkt in der Umkleide, da steht ein Abfallkorb.


    Und ansonsten gibt es außer zu Hause nicht sooo Unmengen an Süßem. Ist das bei euch wirklich so Yeza ? Im Kiga gibts eigentlich nie was, außer zu Geburtstagen. Einkaufen, Spielbesuch haben wir hier auch nicht täglich.#weissnicht

    One day, I would like to turn on the News and hear "There's peace on earth".


    C. mit #female 06/2010, #male 06/2014 & #female 02/2017

  • Bei unserem Kinderturnen gibt es immer ein großes Gummibärchen aus einer tupperbox, dass ist für mich okay und irgendwie ein schöner Abschluss für die Kinder.


    Vielleicht ist,dass für dich auch ein Lösungsansatz, denn so steckt es sich meine 3 jährige schnell in den Mund, kein Papier zu entsorgen und es ist dann auch gleich weg und behindert so nicht weiter.

  • Würde es dir helfen, wenn du mit den Kindern die Regelung triffst, dass sie die Gummibären zuerst dir geben und du diese Aufbewahrst bis nach dem Umziehen?

    Z.b. Dass sie diese auf dem Nachhauseweg essen dürfen oder nach dem Essen zum Dessert?


    So wäre zumindest der Stress mit dem ewig langem Umziehen etwas weg.

    Und dieVerpackungen können zu Hause schneller entsorgt werden.

    Sowas in der Art hätte ich auch vorgeschlagen, denn dass das Rumgetrödele nervt, kann ich gut nachvollziehen. Die Süßigkeit an sich finde ich nicht schlimm und das von moose beschriebene Szenario durchaus naheliegend.

    Wenn du also aus deinem Posting eine Umfrage machen würdest, würde ich für Option 2 stimmen#ja

  • Danke für Eure Beiträge, auch die Stell-Dich-nicht-so-an-Postings ,-)

    Tatsächlich stört mich vor Allem die Verbindung von Sport und Süßigkeiten, aber vielleicht stellen die Kinder die gar nicht so her? Ja, dass sie die erst nach dem Anziehen auspacken würden sie schon schaffen, und die Menge, die in eine kleine Tüte paßt, verdirbt auch nicht den Appetit aufs Abendessen eine Stunde später.

    Eine andere Mutter geht unter anderem deswegen nicht mehr hin, hat aber auch noch andere Gründe, eine hat bisher noch nicht die Gelegenheit gefunden, schnuppern zu kommen, will das aber demnächst tun und das Süßigkeiten-Thema dann auch selbst ansprechen.

    Naja, wenn die Übungsleiterin jetzt irgendwas ändert, wird es schon klar an mir liegen, denn ich war die EInzige, die das blöd fand und leider schaffe ich es ja auch nicht so richtig, meinen Ärger darüber komplett zu verbergen beim Umziehen...

    Yeza Genau, es gibt einfach an jeder Stelle gefühlt Süßigkeiten zugesteckt, jetzt auch noch beim Turnen. Bei meinen Eltern habe ich es auch hingenommen - die sehen die Kinder nicht so oft, dass ich da den Kampf für lohnenswert halte. Aber Turnen ist halt Alltag...

    Mal sehen, ob ich mich traue es anzusprechen, die Kinder nicht mehr hin zu lassen wegen meines Problems ist auf jeden Fall keine Option, das sehe ich schon auch so.

  • Ach, das mit dem Abbauen könnte ein Problem sein? Keine Ahnung, den Eindruck hatte ich bisher nicht, aber das wäre ja zumindest ein Grund, den ich verstehen könnte. Danke für diesen Gedanken, hatte ich gerade übersehen.

  • Bei uns wird nach dem Kinderturnen auch belohnt, allerdings nicht mit Süßem. Ich finde es aber auch nicht tragisch und wäre für Option 2 :D Zumal ja vorher auch gefragt wurde.


    Ich verstehe schon deinen grundsätzlichen Ärger. Ich finde es generell auch nicht toll mit Süßem zu belohnen - hier war es eine Lehrerin in der Grundschule, die ständig Süßes rausgab. Auch nur an "brave" Kinder oder für einen Stapel Papier von A nach B tragen. Das fand ich absolut ärgerlich!

    Räubermutter mit Räubersohn (01/2006), Rumpelkind (06/2013) und Räuberhund (09/2011)



    “We don’t stop playing because we grow old; we grow old because we stop playing.” (G.B. Shaw)
    G.B. Shaw
  • Bei unserem Kinderturnen gibt es immer ein großes Gummibärchen aus einer tupperbox, dass ist für mich okay und irgendwie ein schöner Abschluss für die Kinder.


    Vielleicht ist,dass für dich auch ein Lösungsansatz, denn so steckt es sich meine 3 jährige schnell in den Mund, kein Papier zu entsorgen und es ist dann auch gleich weg und behindert so nicht weiter.

    Das fände ich auch einen guten Kompromiss - und da kannst du ganz einfach auf die Müllproblematik verweisen, die ja bei den kleinen Tütchen, egal wo sie letztlich entsorgt werden, immer besteht.