Süßigkeiten beim Kinderturnen - stelle ich mich an?

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  • Daroan: mit dem erklärungsansatz kann ich viel anfangen.

    ich denke auch, dass oft zumindest nicht dran gedacht wurde, ob es überhaupt nötig ist.


    Ti.na, ich finde es völlig ok, zu Hause teilweise oder komplett auf Zucker zu verzichten. Wie gesagt....bei meinem ersten Kind haben wie das noch so gehandhabt.


    Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass sich Kinder außerhalb des elternhauses ganz schnell Dinge essen, die die Eltern jetzt so nicht ausgesucht hätten. Und dass Ich es deswegen für ziemlich übertrieben halten würde, ein Kind wegen einem Türchen Gummibärchen nicht mehr zum turnen zu lassen.


    Dass sich jemand mit süßkram vollstopft hat übrigend nix mit sucht zu tun. Es schmeckt halt süß und süß schmeckt gut. Ich finde es immer schwierig, wenn die großflächige Verbreitung von Zucker in allen möglichen Nahrungsmitteln (und die damit einhergehende Veränderung des Geschmacks) mit Sucht gleichgesetzt wird. Du stürzt dich ja auch nicht auf bier oder heroin, nur weil es da steht ...

    das fett markierte sehe ich auch so.

    nur meine lösung wäre es nicht, deshalb meine kinder das zähneknirschend essen zu lassen.

    wir würden zum turnen gehen, uns daran erfreuen und die gummibärchen weglassen (da wurden ja schon viele ideen für genannt)


    ich habe nicht behauptet, dass das mit sucht zu tun hat (dein letzter absatz); sondern dass das hirn da kein halten kennt. aber das es eben auch eine individuelle sache ist, wie man damit umgehen kann.

    sucht sehe ich bei mir selber und die gefahr zur sucht sehe ich bei zucker sehr hoch. als erwachsener kann man das ja mal leicht für sich testen :)


    aber wenn ich erstmal bier und heroin regelmäßig in meinem alltag habe, dann lasse ich es auch nicht so leicht stehen. der vergleich ist wirklich sehr schwer.

    aber ich denke, jeder kennt doch einen an sich "harmlosen" stoff (Kaffee, schokolade, o.ä.), bei dem er ein suchtproblem hat.

    Ti.na : du sprichst über zucker als wäre es eine droge. es ist wie überall: die dosis macht das gift.


    gut haben wir keine schlimmeren probleme.

    ich sehe es bei zucker wirklich anders, als kaffee o.ä.

    aber um diese diskussion sinnvoll führen zu können, müsstest du dich mit der vollwertkost und deren argumenten bezüglich zucker beschäftigen, sonst ist es mir um ehrlich zu sein zu mühselig.

    Ich würde niemals auf die Idee kommen meinen Kids Süßigkeiten einzupacken für die Schule. Ein Brot, Obst und vielleicht noch n Fruchtriegel (da is ja auch Zucker drin). Das war es. Einmal im Monat macht die Schule n gesundes Frühstück mit den Kindern zusammen. Aber grundsätzlich bin ich froh das sie jetzt in der Schule sind, im kindergarten waren sie sooooo dogmatisch, da war ein Marmeladenbrot schon ein Eklat. Aber dick die Leberwurst auf denn Weissmehl Brötchen nicht. Seltsam!

    ja, dass finde ich auch immer komisch.

    aber wiederum sehe ich es auch als anfang.

    wenn man unsere heutige "normale" ernährungsweise betrachtet und dann mal überlegt, was man davon alles weglassen sollte, wirkt das wirklich beängstigend und stark verunsichernd alá "na dann dürfte ich ja gar nichts mehr essen". aber ich finde es nicht richtig, dass man dann eben alles so lässt wie bisher.

    wenn man sich erstmal auf den weg begibt etwas zu ändern, kann man auch nach und nach das immer mehr ausweiten und merkt die möglichkeiten.

    so wie wir für uns als erste baustelle den zucker hatten direkt mit bio. andere fangen als vegetarier an oder kaufen eier aus freilandhaltung, ...




    Gwynifer:

    das tut mir sehr leid für deinen sohn. das wäre ja schon für jeden erwachsenen eine mehr als harte prüfung, jeden tag aufs neue. ich wünsche euch ganz doll, dass es sich bessert und/ oder ihr mehr möglichkeiten bekommt.

    ist das von geburt an so?

  • Ti.na, du schreibst: "

    und wegen des reinstopfens: das ist ja das fiese beim zucker.

    du musst es dir wirklich wie einen abhängigen von z.B. zigaretten vorstellen. da weiß doch jeder, dass das mist ist. manche können es ganz locker nehmen und sagen einfach "ist mir doch egal". und andere würden schon gerne von wegkommen und schaffen es nicht."


    Das klingt für mich schon so als sähestdu Zucker nahe bei den gängigen suchten

  • Ti.na

    danke..

    Nein, das ist nicht seit Geburt so (was es härter macht, er kennt es auch anders). Los gings mit ca 6 Jahren mit einer beginnenen Fruktoseintoleranz. Zuerst waren nur Äpfel betroffen. Er bekam aber mehr und mehr mit Bauchschmerzen zu tun (aber nie Durchfall, drum auch sehr wenig greifbar).

    In der 4. Klasse (also vor 1.5 Jahren nun) ging es dann "richtig" los. Er war von Mai bis Juli kaum in der Schule, im Krankenhaus wurde dann eine Fruktoseintoleranz mittels Atemtest festgestellt. Die Zöliakie-Werte waren damals noch negativ. Die wurden dann im November 2017 das erste Mal positiv.

    Zuhause ist das machbar, mit Aufwand und Kosten verbunden, aber machbar. Nur unterwegs tun wir (er und auch ich) und zugegebenermassen noch sehr schwer. Das betrifft kurze Ausflüge, Schulpause, Fußballspiele genauso wie Urlaube, Wochenenden bei den Großeltern etc..

    Manchmal finden wir wirklich kaum was, was er essen darf (und dann auch mag).

    Und nein, ich stell mich nicht an, es ist wirklich so schwer - zumindest für uns. Glutenfrei wird hier in der Gegend relativ stiefmütterlich behandelt. Essen gehen fällt quasi aus, am einfachsten ist noch ein Asiatisches Restaurant, in dem man Buffet essen kann. Wenn man vor der Speisekarte sitzt und das Kind mit Tränen in den Augen sagt.. Mama, da kann ich ja GAR NICHTS essen.. dann wird man schnell sehr demütig und nimmt auch mal ne Tüte Chips mit (wenn halt doch grad mal nichts anderes im Haus war, wir wohnen sehr ländlich, die Auswahl ist hier sehr überschaubar).

    Und wenn dann noch Kommentare von anderen kommen wie.. meine Mama hat gesagt, das ist alles Müll, das ist ja kein richtiges Essen - oder wahlweise auch andere Eltern das dann so laut abfällig kommentieren, dass mein Kind das hört, dann geht mir echt die Galle hoch!


    Klar plane ich und kaufe passend ein. Aber manchmal läuft es halt auch doof und ne Lieferung verzögert sich (ich bestell viel im Internet), oder ich konnte halt nicht 15 km einfach fahren um noch die richtigen Sachen zu kaufen.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Zucker ist ein verseuchtes Diskussionsgebiet.


    Bei uns in der Kita ist beim letzten Elternabend ein halber Krieg ausgebrochen mit dem Ergebnis das der Elternbeirat abgewählt und ersetzt wurde (inkl mir ).


    Und zwar deshalb weil wir damals durchgesetzt hatten das es EINEN Tag gibt an dem die Kinder Süßkram mitbringen dürfen und an den anderen bitte nicht.

    Das wurde damals gut angenommen und ich will nicht mehr zu dem Alten zurück.

    Es gab da tatsächlich, ja ohne Quatsch, ungelogen ;), Kinder deren Frühstück aus nem Pudding oder nem Marsriegel bestand. Und daneben andere Kinder die ihre Gurkenscheibchen und vollkornschnitten mithatten. Die diese dann natürlich nicht mehr essen wollten. #rolleyes



    Und die Kinder essen auch so schon dermaßen viel Zucker im Kiga, Eis im Sommer, Tröstebonbon, Aufräumbonbon, Bonbonrunde (wenn irgend ein Kind einfach mal ne Süßigkeitentüte anschleppt dann wird die geteilt) dazu bei 24 Kindern pro Gruppe oft genug Kuchen am Geburtstag plus 3 mal die Woche Pudding zum Nachtisch #haare


    Und:

    Wenn ich mit dem Jüngsten in den Edeka gehe ist er nachher auch satt. Da gibts Wurst an der Theke, beim Bäcker ein Brötchen und meist noch irgendwo Gummibärchen oder kleine Schokoladentafeln (wohlbemerkt alles geschenkt).


    Ich versteh die Problematik also durchaus.

    Und mir wird es gerade mal wieder auch zu viel mit dem Zuckerzeug und ich reduziere das momentan in unserem Haushalt wieder mehr. Nach und nach.

  • Unglaublich, wie unterschiedlich das ?regional? ist. Hier (=plattes Land, Bayern) sind schon ein mit Marmelade oder Nutella beschmiertes Vollkornbrot in Kindergarten oder Grundschule nicht erlaubt.

    Fruchtjoghurt wird nicht gern gesehen. Naschkram ist sowieso verboten.

    Und die Eltern halten sich hier auch dran! Ganz ab und an darf ein Ganztageskind für Nachmittags mal nen Keks oder so mitbringen, aber nur zusätzlich zum Obst. Ca 50% der Eltern geben herzhafte Snacks mit zur Geburtstagsfeier in Kiga oder Schule. Bonbons etc gibt es hie und da mal, aber nur in Ausnahmefällen. Das ist hier aber alles selbstverständlich. Genauso wenig wird man beim Einkaufen so zugeschüttet wie hier bei vielen üblich. Einzig beim Metzger gibt es bei ca 50% der Theken ein Scheibchen Gelbwurst.


    Weiterführende Schulen in der Stadt nehm ich mal aus, da hat man ja weitaus wenige Einfluß als Eltern. Da stehen teils Snackautomaten mit Süssigkeiten drin, Pausenverkauf hat auch kleine Mengen Süssigkeiten da. Und wenn die Kids ihr Taschengeld mitnehmen ist man als Eltern schnell aussen vor.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Ich finde dieses Indianer-Beispiel total nett weil sich das als etwas Besonderes so eingespeichert hat und es einem bei der Erinnerung warm ums Herz wird. Aber überlegt mal: Gab es das in Eurer Kindheit echt an jeder Ecke??? Bei mir nicht und ich habs überlebt. Ich erinnere mich an die Schokolade ausm Schrank von Oma, die irgendwie IMMER eine weiße Patina hatte. und gut geschmeckt hat. So kleine Sachen zwischendurch eben, nichts was den Alltag strukturiert oder gar bestimmt hätte.

    da wirst du dich dran gewöhnen müssen, sonst musst du deine kinder von anderen und insbesondere von der schule fernhalten. was ich da alles schon an belohnung und belohnungsstyemen erlebt habe. oder auch strafsystemen. ja, ich habe kiloweise schokolade von der oma bekommen wenn die 2x im jahr auf besuch war. wir haben viel davon gegessen und dann nicht mehr. es ist wie bei ostern und halloween, etc.

    ja halloween. da wirds dann richtig zuckrig. hihi.

    Habe jetzt keine Zeit, alles zu lesen. Aber sehe es wie Obstsalat - danke.



    Zu dem Zitat: Ich schrieb ja schon vorne, dass ich es anders sehe, wenn das Kind über eigenes Geld verfügt. Das kann es doch dann auch in Süßes umsetzen. Wird es auch. Ist auch OK. Das ist dann das Stück Freiheit, was es mehr und mehr bekommt. Aber in der Vorschulzeit (und damit Prä-Geld-Ära) ist es für mich noch nicht so.

  • krötenmutti, dann hast du Glück, dass du noch keine Kinder mit Taschengeld hast. Die versorgen dann die kleinen ungefragt mit. Ich bin da völlig desillusioniert.... Was mein 2jähriger schon weghaut - der schafft auch eine große Tüte Gummibärchen alleine. Mein Einfluss ist da gleich null

  • unser Zahnarzt hat uns auch getröstet, Midna2 ...ab dem vierten kind sieht er karies als natürliche folge der geschwisterreihung und als nahezu nicht vermeidbar.


    Das is bestimmt übertrieben und manch einer hat das Glück, trotzdem gute Zähne zu haben. Aber die Grundregel "kein süßkram nach dem Zähneputzen" ist sicher bei fehlenden geheimvorräten bei den großen einfacher einzuhalten.

  • Ich möchte nur mal anmerken, dass es nicht zwangsläufig so sein muss (weil das hier teils so anklingt, als seien nur Erstkindmütter mit kleinem Kind zuckersensibel, alle anderen hätten längst kapituliert). Ich habe alles durch, meine Großen sind erwachsen, und bei uns hat sich das Zuckerverhalten zwischen dem ersten und dem dritten Kind nicht verändert. Jedenfalls nicht dahin, dass erhöhter Zuckerkonsum mit dem Älterwerden der Kinder unvermeidbarer geworden wäre. Im Gegenteil, dadurch dass es beim Jüngsten eine krasse Kariesproblematik (s.o.) gab, haben wir Zucker sogar noch mehr reduziert und die Großen waren auch solidarisch. Ansonsten wäre es, schätze ich, ungefähr auf einem Level geblieben.

    Wer loslässt, hat die Hände frei


  • Ich finde es problematisch, dass es abgetan wird. Genauso problematisch wäre es, sich mit Neugeborenem in die pralle Sonne zu setzen um dem Großen beim Fußballspiel zuzugucken. Das würde ja auch kein Mensch machen.


    Warum muss das Umfeld so sein, dass kein Elter mit >1 Kind noch Zucker vermeiden kann. Zumindest in Massen? Und schon die Kleinsten werden doch zugeschmissen. Mich hat neulich eine Kioskfrau angeschaut wie Auto als ich den Lolli für die Zweijährige abgelehnt habe. Und sie bekam schon mit einem Jahr regelmäßig Süßes angeboten...

  • Sóley : Ich finde nicht, dass Du Dich „anstellst“. Mich würde das auch sehr nerven.

    Ich würde aber nicht beim Kinderturnen und bei der Trainerin ansetzen - sie meinen es ja nett, viele Kinder freuen sich über die Süßigkeiten (und fänden es bestimmt blöd, wenn es wegen Dir dann keine mehr geben würde), und insgesamt bist Du doch sehr froh mit dem Turnen, oder?

    Aber Deine Kinder können schon verstehen, was Du davon hältst, und Ihr könnt ja absprechen, dass die Tütchen erst nach dem Umziehen geöffnet werden oder dass der Große der Kleinen (dem Baby??) ein Gummibärchen gibt bevor sie weint oder dass Ihr diese Tüten mit heimnehmt und gar nicht so mögt...

  • Gwynifer: ich finde keinesfalls, dass du dich anstellst.

    und man muss alles in relation sehen. z.b. eure tüte chips.

    aber kinder können doch noch nicht alles relativieren und meine kinder wissen auch,

    dass es essen a oder b nur als ausnahme gibt, weil es uns in großen mengen entweder zu teuer oder

    zu ungesund ist. und dann könnte es natürlich passieren, dass einem meiner kinder auch eine bemerkung

    über essen a oder b rausrutscht, wenn jemand anders das als normale mahlzeit verzehrt.

    aber meinem kind fehlen doch da die gesamtzusammenhänge.

    klar tut es mir leid, wenn dann irgendwelche kommentare jemanden verletzen; aber vermeiden lässt es sich wohl nicht völlig.

    Ti.na, du schreibst: "

    und wegen des reinstopfens: das ist ja das fiese beim zucker.

    du musst es dir wirklich wie einen abhängigen von z.B. zigaretten vorstellen. da weiß doch jeder, dass das mist ist. manche können es ganz locker nehmen und sagen einfach "ist mir doch egal". und andere würden schon gerne von wegkommen und schaffen es nicht."


    Das klingt für mich schon so als sähestdu Zucker nahe bei den gängigen suchten

    da muss ich 2 sachen unterscheiden, was ich meinte:

    1) nur weil man sich zuckerzeug bei gelegenheit in massen reinstopft, liegt das nicht am suchtaspekt (bzw. muss es nicht), sondern an der fehlenden regulation des gehirns.

    also wenn ein kind auf einer feier kein halten kennt und eben stopft, muss es nicht süchtig sein.


    und 2.:

    ja, ich sehe eine zuckersuchtproblematik.

    aber eben nicht zwingend. wie: nicht jeder ist kaffeesüchtig.

    Ich möchte nur mal anmerken, dass es nicht zwangsläufig so sein muss (weil das hier teils so anklingt, als seien nur Erstkindmütter mit kleinem Kind zuckersensibel, alle anderen hätten längst kapituliert). Ich habe alles durch, meine Großen sind erwachsen, und bei uns hat sich das Zuckerverhalten zwischen dem ersten und dem dritten Kind nicht verändert. Jedenfalls nicht dahin, dass erhöhter Zuckerkonsum mit dem Älterwerden der Kinder unvermeidbarer geworden wäre. Im Gegenteil, dadurch dass es beim Jüngsten eine krasse Kariesproblematik (s.o.) gab, haben wir Zucker sogar noch mehr reduziert und die Großen waren auch solidarisch. Ansonsten wäre es, schätze ich, ungefähr auf einem Level geblieben.

    danke, dass freut mich sehr, dies zu lesen.

  • Ti.na

    Ich hab damit auch gar nicht Dich gemeint, ich bezog mich auf eine andere Userin hier. Ich denke, es kommt immer ganz darauf an, wie alt die Kinder sind und auch, wie man das Thema zuhause behandelt. Kinder können ja durchaus begreifen, dass für andere - aus welchen Gründen auch immer - andere Regeln gelten können oder auch müssen.

    Aber wenn die Kids zuhause nur hören.. das ist alles Dreck, Mist etc.. dann geben sie das so weiter und DAS find ich verletzend.


    Bei der Suchtproblematik stimme ich Dir zur, die ist bei Zucker definitiv gegeben.. genauso wie bei anderen Genussmitteln auch

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    Einmal editiert, zuletzt von Gwynifer ()

  • ja, dass versuche ich auch (in allen bereichen, nicht nur ernährung) zu vermitteln,

    dass es eben selten klare linien gibt, vieles relativ ist und

    man erstmal sich an die eigene nase fassen sollte, ehe man über andere urteilt.


    kann sich das bei deinem sohn noch bessern oder ist das jetzt der stand der dinge?

    das liest sich wirklich fies.

    wie gut, dass alternatives essen, immer mehr einzug in den supermärkten hält. wobei das in eurem krassen fall wahrscheinlich wenig bringt.

    weißt du, dass dm seit wenigen monaten z.B. auch Kokosmehl und ähnliches im angebot hat?

  • Ob sich das bessern wird, kann im Moment leider keiner sagen. Ich befürchte aber, das wird so bleiben.


    Ich finds toll, dass Du das Deinen Kindern so vermittelst, danke dafür!!


    Ja, die verschiedenen Läden/Ketten hab ich alle durch. Heute hab ich durch Zufall einen kleinen Bioladen gefunden, der hat Vollkorn-Reismehl. Das kann ich gut für das Brot brauche, das ich selbst backe.

    Leider ist aber alles mindestens 15 km einfach von mir entfernt. "Eben mal schnell.." ist hier nicht. So Spezialitäten wie Teffmehl, Tapiokastärke, Xanthan etc muss ich eh bestellen. Dann bestell ich den Rest grad mit. Dafür wohnen wir halt ruhig ;)

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  • Ti.na


    Aber wenn die Kids zuhause nur hören.. das ist alles Dreck, Mist etc.. dann geben sie das so weiter und DAS find ich verletzend.

    Sorry, ich kann verstehen, worauf Du in Deinem speziellen Fall hinauswillst und ich habe viel Respekt vor Deiner Lebenssituation - aber es ist verletzend, wenn ich bspw. meinem Kind sage, dass Capri-Sonne Zuckerwasser ist? Was soll daran verletzend sein, den Kindern zu vermitteln, dass das nichts Gutes ist??? Und, ja, ich denke, dass es für Dich und Dein Kind wirklich sehr schwierig ist. Aber Du wirst Doch Deinem Kind auch nicht wahllos Süßkram mit fragwürdigen Inhaltsstoffen geben? Haribo-Gummibärchen sind inhaltsstoffemäßig im Vergleich ja noch absolut vorbildlich.


    Andere sagen zu Capri-Sonne allen ernstes "Saft". Das ist doch Vollquatsch.


    Mein Kind hat letztens aufm Kindergeburtstag gefragt, ob die Tiere, aus denen die Nuggets gemacht wurden, genug Platz zum Leben hatten. Die haben (unwahr) gesagt: Ja, hatten sie. Finde ich grenzwertig, aber ich war baff, als ich erfuhr, dass er sich da erkundigt hat. Er wollte wissen, warum er im Kiga kein Fleisch essen darf und ich habe ihm gesagt, dass wir es wichtig finden, dass alle Lebewesen ein gutes Leben haben dürfen. Wenn wir sie denn nutzen, um Eier, Milch oder Fleisch zu essen. Wir gehen auch Kühe und Schweine am Feld und Hühner am Mobilstall besuchen z.B. damit die Kinder lernen und sehen, wie es gehen kann und wie es den Tieren damit geht. Und das ist ja keine Romantik, wir essen dann auch die Produkte von den Höfen.


    Was ich verletzend finde, ist, dass in Kindergärten eben beispielsweise Kuchen gebacken und Brezen verteilt werden wenn ein Kind Geburtstag hat - und das Kind mit Glutenunverträglichkeit IMMER leer ausgeht. Da finde ich sollte sich die Kiga-Leitung stark machen, dass es eine andere Geburtstagsregelung gibt. Dass entweder gebeten wird, einen Obst- oder Gemüseteller zum Geburtstag mitzubringen oder eben meinetwegen (wenn es denn sein muss) Gummibärchen - oder einfach NICHTS. Und stattdessen jedes Jahr um eine kleine Spende nach eigenem Ermessen gefragt wird. Oder irgendwas anderes.


    Ich finde es schlimm, gutes Essen einfordern zu müssen. Ich finde es verletzend, wenn man das als Helikoptereltern oder Übermuttis oder übertrieben abtut, wenn eine Mutter in Alltagssituationen darum bittet, dass es eben mal nichts Süßes gibt. Die Leute kennen den spezifischen Alltag der Kinder nicht. Und ich finde es zum Kotzen, dass einem da ständig was aufgedrängt wird. Ich gehe doch nicht irgendwo hin, um da Lollis zu bekommen. Diese Un-Kultur, ungesunde Snacks als Zuwendung oder nette Geste zu sehen. Sorry, nein, ich finde es nicht nett, jemandem etwas zu schenken, was null Nährwert und im schlimmsten Fall noch gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe (Fabrstoffe und Süßstoff) hat. Nein, danke, will ich nicht.


    Und, ja, ich verstehe Deinen Einwand, janos - und Du hast vollkommen recht. Man sollte mit seinen Ressourcen haushalten und man kann nicht bei allem ein Fass aufmachen. Aber ich finde es erstaunlich, wohin sich der Umgang mit Kindern in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.


    [gekürzt] ;)

  • Nachtrag, weil es mir wirklich ein Anliegen ist:


    Ich kenne eine Mutter, deren Kind hat wirklich eine sehr ausgeprägte Zöliakie. In ihren Haushalt kommt KEIN glutenhaltiges Produkt, da sie eine Kontamination unbedingt vermeiden möchte. Und das hat gute Gründe, denn das Kind soll sich wenigstens zu Hause unbedarft und frei bewegen können ohne Gefahr zu laufen, schon bei minimalsten Mengen an Gluten eine unschöne Reaktion auszulösen.


    Damit und mit den Verrenkungen, die der Alltag mit so einem Kind eben mit sich bringt, isoliert sich die Mutter zwangsläufig, weil sie jedem immer erst erklären muss, was es wirklich bedeutet. Und im besten Fall gibts ungläubige Blicke, im schlimmsten Fall fragen die Leute nicht mal sondern erklären sie direkt für eine Übermutter.


    Es ist schlimm, wie wenig Rücksicht manche Leute zu nehmen imstande sind und wie wenig Respekt man voreinander hat. Bekäme so ein Kind einen Snack zugesteckt, den es nicht verträgt, drohen schlimmste Konsequenzen. Klar ist da ein bisschen Süßkram an der falschen Stelle ein Luxusproblem im Vergleich. Aber in einer grundsätzlich rücksichtsvollen Gemeinschaft würde sich auch niemand groß erklären müssen für den eigenen Lebensstil - warum auch immer er ist, wie er ist.