Kurzsichtig durch zu viele "Drinnen"-Aktivitäten?

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  • Hallo zusammen,


    durch einen Artikel in unserer Zeitung (ein Interview mit jemandem, dem ich ansonsten wenig abgewinnen konnte - Verteufeln von Smartphone & Co im Allgemeinen, sollte erst ab 18 eigenständig nutzbar sein, sowas wie "Medienkompetenz" gäbe es nicht usw. - habe ich zum ersten Mal etwas davon gehört, dass sich die Augen scheinbar vermehrt zur Kurzsichtigkeit hin entwickeln, wenn man in der Wachstumsphase zu wenige Aktivitäten macht, die Weitsichtigkeit erfordern und/oder zu wenig Tageslicht ausgesetzt ist. Also z.B. sehr viel drinnen sitzt und lernt. In Ländern wie Südkorea oder Singapur mit einem extremen Fokus auf Bildung soll das zu Kurzsichtigkeitsraten von um die 90% bei jungen Menschen geführt haben. Finde ich ja Wahnsinn, Klingt aber nicht unplausibel, dass das Auge so wächst, dass es für den Bereich optimiert ist, den es am meisten braucht.


    Ich habe meine Eltern immer ausgelacht, wenn sie gesagt haben "Kind, du verdirbst dir die Augen", wenn ich im Halbdunkel gelesen habe. Und bzgl. hell/dunkel glaube ich auch immer noch nicht, dass das was dran ist. Meine Augen waren jedenfalls jetzt bis zur Altersweitsichtigkeit immer tip-top, obwohl ich jeden Abend im Bett im Streifen Schummerlicht, das aus dem Flur auf mein Bett fiel, noch gelesen habe. Aber so allgemein scheint dann vielleicht doch was dran zu sein, dass man sich die Augen tatsächlich "verderben" kann.


    Wisst ihr was darüber?


    Beste Grüße

    Sabine

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • mein Mann und ich sind beide recht kurzsichtig, deshalb sollen wir mit den ki dern einmal im Jahr zur Kontrolle zum Augenarzt. Die Dame die die Kinder untersucht (Der Beruf fängt mit O an. Otoptistin oder so #angst) sagt immer dass es nix besseres als Tageslicht und draussen sein für die Augen gibt und freut sich immer wenn ich sage dass sie im Waldkiga sind.

  • Ich habe mal zwei längere Artikel dazu gelesen, die ich recht überzeugend fand. Sie haben das so erklärt, dass das Gehirn eben am besten lernt, was es oft tut. Wenn man nun viel Zeit als Kind in geschlossenen Räumen verbringt, lernt das Gehirn auf diese typische Weite von 3 bis 5 Metern scharf sehen. Wenn man viel Zeit draußen verbringt, auch auf größere Weiten. In einem der Artikel wurde auch von einer Studie berichtet von einer First Nation in Kanada, von der man Aufzeichnungen von Untersuchungen im Kindesalter vor und nach der überwiegenden Sesshaftigkeit hat, wo sich parallel zu Änderung des Lebensstil auch der Anteil an kurzsichtigen Kindern an das durchschnittliche Niveau angepasst hat.


    Das ist natürlich nie der einzige Faktor und es gibt sicher immer Leute, die als Kinder viel draußen waren und trotzdem kurzsichtig sind und solche, die fast nur drinnen sind und trotzdem gut sehen. Aber der statistische Zusammenhang war schon recht deutlich.

  • ich habe es auch 2x durch TV beiträge mitbekommen.


    finde das auch logisch.

    und wie du schon selber schriebst, gibt es ja absolute negativbeispiele in anderen ländern,

    die das gut belegen.

  • Da lief vor einiger Zeit eine Doku auf Arte, die genau das thematisiert hat. Ich guck mal, ob ich sie finde, manchmal laufen die Sachen ja ewig in der Mediathek.

    Leia mit Sohn (08/04) und Tochter (02/07)

  • Ok, in der Mediathek läuft sie offenbar nicht mehr. Aber sie hieß "Generation kurzsichtig". Falls es dich interessiert, kann man sie, glaub ich, über youtube gucken.

    Leia mit Sohn (08/04) und Tochter (02/07)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab davon auch schon gelesen und zumindest bei mir könnte es zutreffen. ich war ab dem Zeitpunkt wo ich lesen konnte quasi mit Büchern verwachsen und wurde irgendwann zwischen 1. und 2. Klasse innerhalb kurzer Zeit so krass Kurzsichtig, dass ich nicht mehr lesen konnte, was die Lehrerin auf die Tafel geschrieben hat.

  • Leia, danke für's Raussuchen. Das klingt interessant.


    Almarna, ich würde das einsortieren wie andere Risikofaktoren bei anderen Krankheiten. Erbliche Vorbelastung gibt es mW bei Fehlsichtigkeit auch, und ob im Einzelfall jemand wegen des Lesens oder wegen der Gene kurzsichtig geworden ist, kann man bestimmt genausowenig sagen wie ob eine konkrete Person wegen des Rauchens Lungenkrebs bekommen hat. Aber statistisch sieht man es eben.


    Wobei mich aber interessieren würde, ob das dann häufig so ist wie bei dir, dass die Verschlechterung so schnell eintritt, oder charakteristisch in diesem Altersfenster. Vielleicht kann man dann ja doch noch etwas herausfinden.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Das Lesen im Halbdunkeln macht weniger aus, als das Lesen allgemein :D Lassen soll man es deshalb dennoch nicht.


    Im Ernst, die Zunahme von Kurzsichtigkeit in den Industriegesellschaften und deren Ursache sind gut belegt.


    Was aber hilft, ist Augentraining (vorbeugend!), auch schön bei müden Augen hierz.B.

  • Ich bin schon seit meiner Jugend leicht kurzsichtig udn hatte 10 Jahre die gleiche Sehstärke. Als ich dann meinen neuen Job angefangen habe, bei dem ich 8 Stunden vor dem PC hocke, sind meine Augen eindeutig schlechter geworden. Ic weiß noch nicht wioe viel weil ich noch nicht beim Optiker war, aber meine Brille reicht nun nicht mehr aus.

    Wahrscheinlich hat das schon einen Einfluss bei mir gehabt.

    "Mit einer Kindheit voller Liebe kann man ein halbes Leben hindurch die kalte Welt aushalten." Jean Paul


    Töchterchen (2006) und Klein-Töchterchen (2011)




  • Ich habe letzte Woche einen Thread eröffnet, weil duracellmädchens Augenärztin auch empfohlen hat, viel Zeit draußen zu verbringen, was ja für Kinder ab Schulalter nicht mehr so einfach ist....


    Bei duracellmädchen kommt zum Großstadtleben (was für die Augen auch noch einen Unterschied macht, als Landleben) eben auch die genetische Komponente.

    Also ohne Brille sehe ich die Zukunft meines Kindes nicht,aber wäre schön schön, wenn sie nicht extrem kurzsichtig wird.


    Sie waren heute beim Augenarzt, Mal sehen, wie viel Dioptrien jetzt rauskamen.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Das sehe ich als einen großen Vorteil vom Fußball, das Training ist draußen. Und wenn sie den entsprechenden Trainer haben auch lange. Bei den Pfadfindern sind die auch noch viel draußen. Und bei schönem Wetter auch viel im Garten. Aber es stimmt, seit meine Kinder den (Wald-)Kindergarten verlassen haben ist die „Draussen-Zeit“ viel weniger geworden...

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Nur kurz, bin am Handy.

    Auf arte lief vor einiger Zeit eine Doku über dieses Thema. Insbesondere Kurzsichtigkeit in Asien - und dass KS weltweit stark zunimmt. Und ja, Forscher haben wohl einen Zusammenhang zwischen Aufenthalt im Freien und Kurzsichtigkeit festgestellt (so weit ich erinnere, zufällig, im Rahmen eines Fragebogens).

  • Ich hab dazu auch schon ein paar Artikel gelesen und mal eine Doku gesehen.

    Ich bete meinem Mittleren täglich vor, dass er doch bitte rausgehen soll!

    Er ist eine Leseratte und seit letzten Monat auch noch stolzer Handybesitzer und arbeitet gerne am PC...

    Aber Tageslicht und frische Luft sind doch generell absolut gesundheitsförderlich für unsere Kinder und das Rausgehen kommt doch ab der Schulzeit meist viel zu kurz...

    Wenn du nach dem Menschen suchst, der dein Leben verändert,
    Dann schaue in den Spiegel.

  • Wie spielt die Genetik mit rein?


    Mein Vater hatte schon - 7,5 dpt. Der saß sein Leben lang nie vor einem PC oä.

    Bei uns sind viele kurzsichtig.

    Wurde die fehlende "genetische Auslese" mit berücksichtigt?


    Dass die Muskeln nicht trainiert sind, man sein. Aber welcher Sugapfel wächst in die Länge, weil die Muskeln die Linse anders formen?

  • Hallo,


    Ich habe gelernt, daß der häufige Blickwechsel zwischen Ferne und Nähe die Adaptionsfähigkeit/geschwindigkeit der Augen in gewissen grenzen trainieren kann, aber keinen Einfluss auf die Sehstärke selber hat. Aber ob das noch so aktuell ist?


    Ich kenne ganz verschiedene Theorien. Klar die mit dem schlecht sehenden Kind, weil Stubenhocker auch.


    Aber auch die, daß mit dem verstärkten Lesen/Lernen/... auch in vielen Ländern eine verbesserte Gesundheitsfürsorge, bessere Kontrolltechnik (wer hat vor 25 oder 30 Jahren etwas von Winkelfehlsichtigkeit o.ä. gehört?) und ein besserer Lebensstandard einhergeht und auch kleinere Sehschwächen eher auffallen und mit Brille oder Kontaktlinsen korrigiert werden.


    Oder die, daß sich Menschen, die in der Ferne schlechter sehen, von sich aus eher zu Aktivitäten hingezogen fühlen, bei denen das nicht nötig ist, weil es einfach unangenehm ist und der Meisch sich wohler fühlen, wenn sie etwas anschauen, was sie gut erkennen können. Während andersrum jemand, der wegen schlechten Augen in der Nähe schlechter sieht, eine geringere Wahrscheinlichkeit hat, zur Leseratte oder zum PC-Freak zu werden.

    Die Menschen sind also nach dieser Theorie nicht kurzsichtig WEIL sie viel drinnen sind. Sondern sie sind lieber drinnen, WEIL ihre Augen sich besser für Dinge eignen, die sich in der Nähe abspielen usw.


    Bei mir ging es zwar nicht um Kurzsichtigkeit, aber meine Eltern meinten auch, daß ich mir durchs Lesen die Augen verdorben hätte und kurzsichtig und ungeschickt wäre, weil ich nie groß Freude an Bewegungsspielen und Ballspielen usw. hatte... bis sich rausstellt, daß ich angeboren ein schlechtes Räumliches sehen hatte und es daher verständlich ist, daß ich Spiele eher meide, bei denen ich mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwo gegen renne oder mal wieder einen Ball an den Kopf bekomme.


    Man kann Dinge gleichzeitig feststellen, in welche Richtung man das "weil" dazwischen setzt oder ob überhaupt eins da hingehört, ist oft schwierig herauszufinden.


    Generell ist draußen spielen, rennen, gutes Licht... natürlich eine gute Sache, aber ob sich tatsächlich so klare und "Einbahnstraßenmäßige" Schlussfolgerungen ziehen lassen?= Keine Ahnung.