Warnung vor Antibiotika der Gruppe Fluorchinolone ( meist ...-floxacin im Namen) aufgrund verheerender Nebenwirkungen

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  • Eine Freundin von mir hatte noch einen interessanten Hinweis zu wiederkehrenden Blasenentzündungen: Gebiss gründlich mitbedenken. Sie hatte eine kleine Entzündung unter einem toten Zahn, die immer wieder ausgestrahlt hat. Seit der Zahn vor 5 Jahren raus kam hatte keine Blasenentzündungen mehr. Davor ca. 7 pro Jahr. (Und häufig Cipro...)

  • InaundKids so wie ich das lese, gilt der Warnhinweis für die systemische und inhalative Anwendung

    https://www.abda.de/amk-nachri…896de922108d737485226eb9f


    Ich will es nicht klein reden, aber wenn man mit den Tipps „Reinigen, Spülen und Tränenkanäle frei halten“ nicht ausreichend weiter kommt, würde ich die Augentropfen auch nicht verteufeln.

    Nutzen und Risiko Abwägung halt.

    Sorry, aber aufgrund meiner Erfahrungen sehe ich das anders und ich empfinde es schon als kleinreden, da die Folgen verheerend sein können.

    Hier ein kleines Zitat aus dem Ärzteblatt, um Link kann dann gerne die komplette Warnung nachgelesen werden:

    "Diese Nebenwirkungen wurden von Patienten berichtet, die die Fluorchinolone oral oder durch Injektion erhalten hatten. Aber auch Ohr- und Augentropfen wurden von den Patienten als Auslöser genannt."

    Quelle: Ärzteblatt


    InaundKids so wie ich das lese, gilt der Warnhinweis für die systemische und inhalative Anwendung

    https://www.abda.de/amk-nachri…896de922108d737485226eb9f


    Ich will es nicht klein reden, aber wenn man mit den Tipps „Reinigen, Spülen und Tränenkanäle frei halten“ nicht ausreichend weiter kommt, würde ich die Augentropfen auch nicht verteufeln.

    Nutzen und Risiko Abwägung halt.

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume

  • Es gibt aber nicht immer eine alternative Möglichkeit, da längst nicht alle Antibiotika als Augentropfen geeignet und entsprechend nicht verfügbar sind.


    Es ist sicher richtig daran zu erinnern, dass Flourchinolone Nebenwirkungen haben können und daher nicht unbedingt Medikamente der 1.Wahl sein sollten. Ich würde aber nicht unterschreiben sie aus dem Handel zu entfernen, weil es noch weit nebenwirkungsreichere Antibiosen gibt und wir die Medikamente inzwischen leider alle brauchen, multiresistenter Keime sei dank und wirklich vernünftig geforscht wird auch nicht nach neuen Antibiosen.

    Das eigentliche Ärgernis ist doch, dass gut verträgliche Antibiotika wie wir sie früher bekommen haben, heute sehr oft gar nicht mehr wirksam sind.


    Man hat dann u.U. eben keine Wahl oder nur die Wahl zwischen verschiedenen Nebenwirkungsprofilen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Jeder muss da selbst entscheiden und ist dann auch selbst verantwortlich für die Folgen.


    Ich erlebe hier gerade, wie das Leben eines rundum gesunden Menschen auf extremste Weise beeinträchtigt wird, weil eben von vielen Ärzten total sorglos mit diesen Reserve-AB umgegangen wird.

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume

  • Dieser thread ist ja nun schon eine ganze Zeit da und ich ärgere mich jedesmal über den Titel.

    Ich muss Miriam zustimmen. Wir sind leider nicht in der luxuriösen Situation, auf bestimmte Antibiotika einfach so verzichten zu können, auch wenn sie mitunter Nebenwirkungen haben. Die Resistenzen nehmen zu und es gibt fast keine Neuentwicklungen, seit Jahren schon nicht. Manchmal ist man froh, wenn überhaupt noch eines wirkt.

    Man kann höchstens fordern, dass viel viel sparsamer mit Antibiotika bei Bagatellerkrankungen umgegangen werden muss, und das betrifft verordnende Ärztinnen genauso wie die Antibiotika einfordernden Patienten.

  • Ich habe ja bereits ganz zu Beginn gesagt, dass der Titel von mir falsch gewählt wurde, da ich eigentlich ebenfalls nicht für das vollständige Eliminieren dieser AB bin. Gerne kann es weiter für z.B. Ebola uns Pest - Achtung: kein Sarkasmus! Diese Anwendung ist wirklich vorgesehen - und ähnliches, wo nichts mehr wirkt, verwendet werden. Aber eben nicht, wie leider sehr oft, wie Bonbons von Ärzten leichtfertig bei harmlosen Infekten oder gar zur Vorbeugung!

    Gerne kann der Titel entsprechend von den Mods geändert werden.

    Ich habe ihn damals in meiner Verzweiflung so hingeschrieben, genau wie ich damals und auch jetzt noch dem Arzt, der das meinem Freund verschrieben hat, die Krätze an den Hals wünsche.

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume

  • Wir sind leider nicht in der luxuriösen Situation, auf bestimmte Antibiotika einfach so verzichten zu können, auch wenn sie mitunter Nebenwirkungen haben.

    Dieses "mitunter Nebenwirkungen" hingegen empfinde ich in diesem Fall als Schlag ins Gesicht, da die Einordnung der Nebenwirkungen als "selten" laut Beipackzettel eben falsch ist. Es gibt ganze Foren von Geschädigten, das sind keine seltenen Einzelschicksale. Und das ist den Ärzten eigentlich bekannt.

    Bis hier in Deutschland mal reagiert wird von Bundesgesundheitsamt etc und entsprechend Bestimmungen geändert werden, braucht es jedoch leider nicht übertrieben Jahrzehnte oder wird durch die Arzneimittelobby ganz verhindert.

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume

  • Mir geht es hier ein wenig wie hanna - der Titel ärgert mich. Wir sind in der glücklichen Situation, ein funktionierendes Gesundheitssystem nutzen zu dürfen. Wir sind in der glücklichen Situation, Hygienebedingungen zu haben, die ganz viele Krankheiten schon vor der Entstehung verhindern. Wir sind in der glücklichen Situation, Antibiotika zur Verfügung zu haben.

    Ja, oft werden wohl Arzneimittel zu schnell verschrieben oder genommen (das gilt auch für die frei Verkäuflichen Mediikamente) - aber deshalb ein bestimmtes Antibiotikum (das ist übrigens die korrekte Bezeichnung im Singular!) verbieten zu wollen, geht mir zu weit. Es gibt Keime, die genau nur auf dieses eine Antibiotikum ansprechen. Würde es verboten, hätte der betreffende Patient keine Behandlungsmöglichkeit.

    Die Häufigkeit der aufgeführten Nebenwirkungen ist genau reglementiert, sodass man gemäss der Liste auf die Anzahl Fälle schliessen kann:

    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 (> 10 %)
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 (1 – 10 %)
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 (0,1 – 1 %)
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 (0,01 – 0,1 %)
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 (< 0,01 %)
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nebenwirkung)

  • Das ist genau jetzt die Gelegenheit, mal wieder den wichtigen Link für die Nebenwirkungsmeldung durch Laien einzufügen:

    https://www.bfarm.de/DE/Arznei…/RisikenMelden/_node.html

    Und ja, da passiert was! Einzelne Meldungen haben dazu geführt, dass es monatelang kein flüssiges MCP mehr gab... weil Kinder zu viele Tropfen bekommen hatten. Jetzt wird es nicht mehr tropfenweise, sondern Milliliterweise dosiert und man hofft, damit solche Überdosierungen vermeiden zu können.

    Für Ramipril hieß es lange, dass nur etwa 10% der behandelten den fiesen (aber an sich ungefährlichen) Kribbelhusten bekommen. Jetzt weiß man, dass es um die 20% sind.

    Melden hilft. Denn es senkt den statistischen Fehler, der durch die Hochrechnung entsteht. Die Warnmeldungen werden für die Fachkreise wöchentlich veröffentlicht und sind Pflichtlektüre.

  • Ihr könnt aufhören euch über die Überschrift zu ärgern, ich habe sie ändern lassen.#rolleyes

    Die Häufigkeit der aufgeführten Nebenwirkungen ist genau reglementiert, sodass man gemäss der Liste auf die Anzahl Fälle schliessen kann:

    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10 (> 10 %)
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100 (1 – 10 %)
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000 (0,1 – 1 %)
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000 (0,01 – 0,1 %)
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000 (< 0,01 %)
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

    (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Nebenwirkung)

    Leider kann man sich jedoch eben nicht auf diese Angaben verlassen, da in den wenigsten Fällen eine Meldung bei Nebenwirkungen erfolgt, die Dunkelziffer demnach groß ist und die Angaben zur Häufigkeit verfälscht.

    Deshalb auch nochmal Danke an die.lumme für den Hinweis auf die Meldemlglichkeit. Wir haben sie damals entsprechend genutzt.

    Eigentlich ist auch der Arzt verpflichtet, eine Meldung zu machen, aber der hat einen Teufel getan und nur gemeint, das wäre in seiner 30jährigen Berufspraxis noch nie vorgekommen. Was scheren einen da Warnmeldungen.#yoga

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume

  • Hatte ich eigentlich geschrieben, dass ich nach meine Laienmeldung noch mal Post vom bfarm bekommen habe. Man sei sehr Interessiert an Meldungen zu dem Medikament und es war noch einFormular dabei, dass ich noch mal vom Arzt ausfüllen lassen soll. Ich werde es zum nächsten Arztbesuch mitnehmen, am besten auch noch mal mit Kopie von dem Rezept, denn ich habe keine Ahnung wer aus der Gemeinschaftspraxis eigentlich verordnet hat. Meine Ärztin war es ja nicht.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Ich wollte mich an dieser Stelle auch mal bei Eiche bedanken für das Insistieren, Nebenwirkungen zu melden.

    Ich habe das dieses Jahr tatsächlich gemacht in der Apotheke meines Vertrauens, wir haben zusammen ein Formular ausgefüllt. (Es ging um ein anderes AB, was bei meiner Tochter bei beiden Gaben heftigste Blutdruck Entgleisungen zu Folge hatte).

    Ich hatte es fast vergessen, da sprach mich die Apothekerin letzthin an, sie hätte dazu eine Rückmeldung bekommen und die Nebenwirkung würde nun offiziell aufgenommen, wir waren wohl nicht die einzigen

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Das finde ich auch spannend. Dann funktioniert dieses System ja offenbar recht gut. Das ist immer gut zu wissen.


    Ich glaube für Ina ist es insofern anders gelagert, als das die Nebenwirkungen, die ihr Mann erlitten hat, ja bereits schon lange bekannt sind. Da macht die Meldung natürlich trotzdem noch Sinn. Nichtsdestotrotz ist es natürlich sehr frustrierend, wenn der Betroffene jetzt das Gefühl hat, dass der Arzt einen Behandlungsfehler begangen hätte durch diese Auswahl. Und der Arzt sich wiederum auf Leitlinien beruft. Denn Flourchinolone stehen ja tatsächlich als Erstwahlmedikament in der Auswahlliste z.B. bei einem Harnwegsinfekt.

    Das wäre also eigentlich eine Frage, die man entsprechenden Fachgremien stellen müsste, die diese Empfehlungen herausgeben, ob die Gabe von Flourchinolonen bei z.B. Harnwegsinfekten wirklich sinnvoll ist. Das ist für einen Laien ja nicht zu durchdringen. Tatsache ist, es gibt reichlich Resistenzen, sehr viele mehr, als wir das alle wahr haben wollen. Cool wäre es, wenn man mal eben eine Bestimmung der Resistenz machen lassen könnte. Aber dieses dauert mehrere Tage bis zum Ergebnis und solange hält der Patient aber nicht durch. Man sieht es dem Patienten also nicht an der Nase an, welches Medikament für ihn das optimale wäre.

    Ich kenne einen im übrigen guten Hausarzt, der absolut davon überzeugt ist, Flourchinolone seien das einzige vernünftige Antibiotikum gegen Harnwegsinfekte. Sein Kollege wiederum lehnt die komplett ab, sieht sie als Notfallreserve und verwendet andere Erstlinienmedikamente gegen einen Harnwegsinfekt z.B. (und hat dafür ein anderes Nebenwirkungsprofil).

    Das macht es schwierig, denn eindeutig sind zumindest die Leitlinien gegen Harnwegsinfekte, die ich hier als Beispiel herangezogen habe, eben dann insofern nicht, weil es tlw. eben auch auf die regionale Resistenzlage ankommt. Die ganze Angelegenheit ist schon leider recht kompliziert.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • das System funktioniert schon Jahrzehnte hervorragend.


    Als mein Ältester als Baby Erythromycin (das war damals recht neu auf dem Markt) verschrieben bekam, hatte er richtig miese Leberwerte. Er musste daraufhin ins KH und meine KinderÄrztin hat das mit meiner Rücksprache gemeldet. Sie bekam kurz darauf die Rückmeldung, dass man das beobachten würde und in den Beipackzettel aufnimmt. Meine Kinderärztin hat damals das Mittel kaum noch verschrieben.

  • Sorry, ich hab es vorher erst zufällig auf Facebook gesehen :)

    Danke Sandra, mich beruhigt diese Meldung insofern sehr, dass wir auch immer Angst vor Aneurysmen durch das Zeug hatten und dort jetzt steht, dass das Risiko nur in den ersten 60 Tagen erhöht ist. Ist auch mal schön, irgendwo aufatmen zu können.:wacko:

    Viele Grüße von Ina mit großer Miss (02/03) und und inzwischen 1,96 m Kerlchen (04/06) #blume