Könnt ihr mir bitte bei der Einschätzung einer Mitarbeitsnote helfen? Meine Tochter verzweifelt noch :(((!

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    • Offizieller Beitrag

    Ich brauche mal bitte eure Hilfe bei der Einordnung der Mitarbeitsnote meiner Tochter für die erste Hälfte des ersten Schulhalbjahrs. Eckdaten: Gymnasium, 7. Klasse, Saarland, Fach Deutsch


    Meine Tochter ist eine gewissenhafte, (sehr) gute Schülerin, hat in diesem Schuljahr bist jetzt schriftlich in allen Fächern sowohl in großen als auch in kleinen Leistungsnachweisen ausnahmslos Noten zwischen 15 und 11 geschrieben. Sie hat immer ihre Hausaufgaben, Heftführung ist sauber und ordentlich, sie lernt von sich aus (nicht einen Pups mehr als nötig, aber das ist ja völlig okay), hat auch in nicht angekündigten Tests nie schlechter als eine 11. Nur mündlich hat sie ein massives Problem: Sie ist sehr schüchtern, hat Angst, etwas falsches zu sagen und meldet sich dann lieber gar nicht, wenn sie sich bei der Antwort nicht hundert Prozent sicher ist. Mir ist ihre Mitarbeitsnote *eigentlich* total egal, weil ich sie kenne, weiß wie schwer ihr das fällt und weil ich ja zudem auch weiß, dass sie alles kann (was ihre schriftlichen Noten beweisen). Ich finde es auch völlig in Ordnung, dass sie ihre Gesamtnote logischerweise durch ihre Mitarbeit nicht verbessern kann - aber ich finde es himmelschreiend ungerecht, dass sie tendenziell immer eher die schlechtere Gesamtnote auf dem Zeugnis bekommt, obwohl es bei ihrer mündlichen Mitarbeit nicht bei der Qualität hakt, sondern einfach bei der Aktivität. Sie ist nach den Beurteilungen jedes Mal regelrecht verzweifelt, weil sie für ihre Verhältnisse wirklich alles gibt. Sie versucht, sich öfter zu melden und erzählt mir dann nachmittags auch immer stolz, dass sie sich so und so oft gemeldet hat (sie zählt da echt mit).


    Na, auf jeden Fall ist sie gestern mal wieder völlig deprimiert und sauer heimgekommen, weil sie in Deutsch in Mitarbeit eine 05 hat. Ich war total sauer, als ich den Zettel gesehen habe, weiß aber nicht, ob das nicht vielleicht doch korrekt bewertet wurde (auch wenn ich das als Mama völlig anders sehe) und wollte deshalb hier mal nachfragen:


    Inhaltliche Qualität der Mitarbeit: ist zufriedenstellend (da konnte man das Kreuz auf einer Linie vorne, mittig oder hinten setzen und es ist ganz vorne, also nahe an "ist vorbildlich")

    Sorgfalt und Zuverlässigkeit beim Erledigen von Aufgaben: ist vorbildlich

    Arbeitsverhalten in Partner- oder Gruppenarbeit: ist vorbildlich

    Mitarbeitsaktivität: muss besser werden (vorne angekreuzt, also nahe an "ist zufriedenstellend")


    Ich weiß ja nicht, aber eine 05 aus diesen vier Einschätzungen zu geben, finde ich so dermaßen demotivierend, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Zumal die Lehrerin beim Austeilen der Zettel noch zu ihr sagte, dass sie ja die letzten Stunden viel besser mitgemacht hat... aha, und als Belohnung, dass die Tendenz nach oben geht, bekommt man dann so eine Note hingeklatscht.


    Leider hat die Mitarbeitsnote hier großen Einfluss auf die Zeugnisnote und ich hab jetzt hier (mal wieder) ein total deprimiertes Kind, das (mal wieder) dafür bestraft wird, keine Rampensau zu sein. Dazu kommt, dass sie seit dem fünften Schuljahr in der letzten Reihe sitzt und trotz Nachfragen (was für sie eine große Leistung ist) immer nur zu hören bekommt, dass vorne die sitzen, die eher mal stören/schwatzen/etc. Ja, kann ich verstehen, aber wenn dann die Konsequenz ist, dass sie untergeht, dann ist das doch nicht in Ordnung - oder bin ich da im falschen Film? Boah, ich bin so sauer - noch gar nicht mal wegen der Note an sich, sondern weil es meine Tochter so runterzieht.


    Können die (Gymnasial-)Lehrerinnen von euch mal bitte was dazu schreiben? Bin ich zu überempfindlich? Ich hab bis jetzt in der Schullaufbahn meiner Kinder noch nie um einen Gesprächstermin wegen einer Note gebeten, bin diesmal aber echt kurz davor, weil ich Angst habe, dass das Kind irgendwann so angepiekst und sauer ist, dass es keinen Bock mehr hat, überhaupt zu versuchen, besser mitzumachen.





    Ach so, falls das noch wichtig ist: Es ist in drei Schuljahren bereits die dritte Deutschlehrerin und jedes Mal hat L. sich von schlechten Mitarbeitsnoten im Laufe der vier Beurteilungen (zwei im ersten Halbjahr, zwei im zweiten) notenmäßig wieder hochgekämpft (am Ende des Schuljahres hatte sie immer eine 11 in Mitarbeit), aber das kostet sie unendlich viel Kraft - und dann kommt wieder ein neuer Lehrer und zack, hat sie erstmal wieder ne vier (okay, das wissen die einzelnen Lehrer natürlich nicht, die sind ja immer wieder neu #rolleyes).



    Ich muss jetzt weg und kann erst heute Abend wieder antworten. Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein paar Einschätzungen geben könntet! Danke!

  • Ich bin keine Lehrerin aus diesem Bereich und kann zu dieser Einschätzung mit den Koordinaten nichts sagen und trotzdem möchte dir etwas antworten. Die Strategie, ihre Beiträge pro Stunde zu zählen, finde ich sehr sinnvoll. Auf wieviele kommt sie denn so? Bei einigen Lehrern ist es möglich, die Mitarbeitsnote zu verbessern, indem ein Referat übernommen wird. Wäre das vielleicht etwas für sie?

  • Es scheint ja vor allem an Präsenz zu fehlen. Durch die leisen, überlegten Worte, durch einfach richtige und gute Antworten, durch den schlechten Sitzplatz, durch vermutlich gutes Sozialverhalten. Wenn ich an die Fotos zurückdenke, die Du so eingestellt hast: es gibt nichts, woran man wirklich hängen bleibt, weil Dein Kind einen rundum guten Eindruck macht. Sieht toll aus, hat einen wirklich guten Gesichtsausdruck, ist gut gekleidet... als Lehrerin macht man innerlich vermutlich einfach einen Haken dran „check: alles ok, weiter mit dem nächsten“.

    Ich hoffe Du verstehst, wie ich das meine: so positiv sich Dein Kind zeigt, so wenig zwingt sie die Lehrer, sie zu beachten.


    Deshalb finde ich es ganz und gar nicht verkehrt, wenn Du durch Deine Intervention die Aufmerksamkeit der Lehrer auf Dein Kind lenkst. Den Rest schaukelt sie dann schon selbst.

  • Ich lass dir nur als Mutter einen Drücker für dich und deine Tochter da.

    Und ja, es ist total ungerecht!

    Mein Sohn mittlerweile 10. Klasse ist da ganz ähnlich gestrickt. Er schreibt meist 2en, aber im Zeugnis werden es 3en oder 4en. Eine 5 im Zeugnis gab es auch schon, obwohl er in der Arbeit ein 3 hatte.

    Hier zählt mündlich 60%.

    Es hat durchaus teilweise was gebracht mit den LehrerInnen zu sprechen, sie zu bitten ihn bei seiner mündlichen Mitarbeit zu unterstützen. Kind hatte eine zeitlang auch eine Tabelle an seiner Zimmertür hängen wo er eingetragen hat wie oft er sich wo gemeldet hat. Das hat er von sich aus gemacht.

    Schlussendlich hat er es aber immer nur in einigen wenigen Fächern geschafft kontinuierlich mitzuarbeiten. Ganz dramatisch war in Franz die letzte Sprachprüfung, da hatte er ein Black out, oder Blockade. Die Lehrerin hatte sogar noch angerufen, erklärt, dass es so gut in französisch ist, eine nahezu akzentfreie Aussprache hat ( muss ich ihr mal so glauben, ich kann es nicht beurteilen) aber er dort nun leider eine 5 bekommen hat, weil er nichts mehr gesagt hat, und nur noch damit gekämpft hat seine Tränen zu unterdrücken.

    Sie sagte noch, für die mündlichen Prüfungen müsse er das in den Griff bekommen #confused


    Er wird nun aller Voraussicht nach, zum nächsten Schuljahr an die BBS wechseln, die Oberstufe also am Fachgymansium machen. Ich hoffe, dass er dann noch mal ganz neu starten kann und aus seiner Rolle „der sagt eh nichts“ raus kommt.


    Edit: war jetzt auf deine Frage bezogen vielleicht nicht so hilfreich, außer Gespräch suchen! Und ich fühle mit dir/euch....

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Arlo ()

  • Ich plädiere für ein Gespräch.....

    Entweder du, oder aber noch besser, deine Tochter.

    Wenn sie zu ihr geht und sagt, dass sie sich für die Inhalte interessiert und der Kopf immer im Unterricht ist, und dann fragt, was sie tun kann, damit die Lehrerin das auch sieht..... Vielleicht rutscht sie dann in den Fokus der Lehrerin.


    Ganz davon ab, dass die schriftliche Rückmeldung nicht nachvollziehbar bar... Wenn alle Parameter für sich im oberen Bereich sind, warum ist die Note dann im unteren Spektrum. Da würde ich auch nachfragen, was da die Note noch beeinflusst, da muss ja noch etwas sein....

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Hier ist es ebenfalls so, dass in der Schule die mündliche Mitarbeit recht gewichtig in die Note fliesst.

    Ich kann die Verärgerung verstehen und andererseits ist es für mich eben eine Kompetenz wie viele andere auch, die beurteilt wird.

    Es bietet zum Beispiel den Schülerinnen und Schülern die in den schriftlichen Arbeiten nicht so gut sind die Möglichkeit, durch ihre mündliche Mitarbeit die Noten zu verbessern. So wie es für dein Kind ein leichtes ist die schriftlichen Prüfungen locker zu schaffen gibt es auch Kinder, die damit Mühe haben (aus verschiedenen Gründen) und sich ohne Druck im Unterricht mündlich wesentlich besser einbringen können.

    Insofern finde ich es wieder fair, dass beides beurteilt wird.


    (Zur Notenverteilung kann ich ansonsten nichts sagen, ich kenne dieses Punktesystem nicht)

    • Offizieller Beitrag

    Es bietet zum Beispiel den Schülerinnen und Schülern die in den schriftlichen Arbeiten nicht so gut sind die Möglichkeit, durch ihre mündliche Mitarbeit die Noten zu verbessern. So wie es für dein Kind ein leichtes ist die schriftlichen Prüfungen locker zu schaffen gibt es auch Kinder, die damit Mühe haben (aus verschiedenen Gründen) und sich ohne Druck im Unterricht mündlich wesentlich besser einbringen können.

    Insofern finde ich es wieder fair, dass beides beurteilt wird.

    Ich hab gerade so gar keine Zeit, aber hier muss ich schnell was dazu schreiben: Aber ich habe doch gar kein Problem damit, dass die Mitarbeit generell beurteilt wird, das schrieb ich doch im Eingangspost. Ich habe auch kein Problem damit, dass sie ihre Note nicht verbessern kann, das schrieb ich auch. Ich habe ein Problem damit, dass die Aktivität der Mitarbeit so viel mehr gewichtet wird als Qualität, Zuverlässigkeit, Sorgfalt und Teamarbeit - denn anders kann ich mir eine 05 (glatte Vier) als Gesamtmitarbeitsnote nicht erklären, wenn zwei Bereiche "vorbildlich" (müsste ja ne Eins oder Zwei sein), einer "zufriedenstellend" (Drei, würde ich mal denken) und einer, nämlich Mitarbeitsaktivität, "muss besser werden" (Vier oder Fünf) sind. Nochmal: Ich finde es gut, dass man schriftliche Arbeiten durch mündliche Mitarbeit verbessern kann, auf jeden Fall! Ich finde es aber demotivierend, wenn ein Lehrer nicht wegen der Qualität (die in dem Fall zufriedenstellend, sonst im Normalfall sehr gut bis gut beurteilt wird), sondern wegen mangelnder Aktivität eine (sehr) gute schriftliche Leistung deutlich abwertet. Edit: Vielleicht bin ich deshalb auch so sauer, weil ich derzeit an allen Ecken und Enden mitbekomme, wie im Arbeitsleben die "Schaumschläger", die rhetorisch klasse sind und sich einfach gut verkaufen können, fachlich aber nicht viel drauf haben, durch ihre Eloquenz in Führungspositionen gelangen und Leute, die jahrelang ihre fachlichen Qualitäten bewiesen haben, aber eher zurückhaltend sind, übersehen werden. Und ich rede hier nicht von Berufen, in denen es wichtig ist, gut reden zu können.

    • Offizieller Beitrag

    neela, kein Problem - und sorry, dass du es jetzt abbekommen hast, aber das Thema zieht sich bei uns durch die gesamte Schulzeit und gestern der Wisch war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat #schäm.

  • Inhaltliche Qualität der Mitarbeit: ist zufriedenstellend (da konnte man das Kreuz auf einer Linie vorne, mittig oder hinten setzen und es ist ganz vorne, also nahe an "ist vorbildlich")

    Sorgfalt und Zuverlässigkeit beim Erledigen von Aufgaben: ist vorbildlich

    Arbeitsverhalten in Partner- oder Gruppenarbeit: ist vorbildlich

    Mitarbeitsaktivität: muss besser werden (vorne angekreuzt, also nahe an "ist zufriedenstellend")

    Ich kann gut verstehen, dass Du die Note nicht nachvollziehen kannst aufgrund dieses Blattes. Wenn all diese vier Kriterien gleichermaßen einfließen würden, müsste die Gesamtnote ja eigentlich eher im 3er-Bereich liegen, sogar im besseren 3er Bereich fast. In der 4 ist ja nur oder ganz überwiegend die Aktivität abgebildet. Weißt Du, ob diese Kriteiren ungefähr gleich gewichtet werden? Ich würde wohl ein Gespräch mit der Lehrerin suchen und mir die Note erklären lassen, gleichzeitig um Tipps bitten, wie die Note verbessert werden könnte.

    Für die Gesamtnote zähle die Mitarbeit 50%? (so ist es bei uns).

    Für so zurückhaltende Kinder ist sicher auch ein häufiger Lehrerwechsel immer ganz besonders schwierig, deine Tochter muss jedesmal erstmal wieder "warm" werden mit der neuen Lehrkraft, die Lehrerin muss deine Tochter erstmal kennenlernen... Aber gut, diese Lehrerwechsel sind ja leider häufig (auch bei uns an der Schule), da wird man als Eltern nicht allzuviel machen können.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Jede Lehrkraft erzählt mir , daß meine Tochter mehr im Unterricht mitmachen soll, weil sie immer bei der Sache ist und die Antworten auch weiß. Sie meldet sich allerdings auch nur dann, wenn sie ganz bombensicher etwas weiß!


    Zum Glück? ist sie in einer Klasse gelandet, die derartig laut und respektlos ist (die Jungens rufen ständig *männliches Geschlechtsteil* in den Unterricht und die Mädchen kreischen hysterisch). Das hat zu Folge, daß meine Tochter wahlweise übersehen wird, und/oder die Lehrer es gut finden, daß sie nicht stört, immer alles dabei hat und ihren Tischnachbarn helfen kann. (aber wenn sie sich dann mal meldet, kommt sie nicht dran)


    Ich persönlich halte engen Kontakt zu den Lehrkräften und erzähle auch gerne zum hundertsten mal, daß meine Tochter nun mal schüchtern ist und ob ein Referat oder ähnliches ihr mündliche Note verbessern könnte. In Mathe hat sie jetzt eine Hausaufgabe an der Tafel vorstellen dürfen, das hat sie am Vortag mit der Lehrerin besprochen, und sich dafür vorbereitet und eine gute Note bekommen.


    Nach jedem Elterngespräch legt die Lehrkraft wieder etwas mehr den Fokus auf meine Tochter und sie kommt auch häufiger dran, aber das hält nie lange an.


    Hier wechseln auch alle Jahre die Lehrer, nur in Deutsch und Kunst haben wie die vom letzten Jahr.


    Also geh mal hin, rede mit denen, frag, ob freiwillige Aufgaben übernommen werden könne um die Note zu verbessern.

  • Das leidige Thema mündliche Noten... wir haben das durch mit meinem Sohn, der sich auch immer wieder überwinden muss(te), sich zu melden. Hier im öffentlichen Bereich will ich gar nicht viel dazu schreiben, außer dass eben dies im letzten Zeugnis dazu geführt hat, dass wir die Zeugnisnoten nicht nachvollziehen konnten und uns sehr massiv beschwert haben. Gebracht hat das nichts, außer der Erkenntnis, dass das Kollegium an der alten Schule sich offensichtlich nicht mehr Arbeit machen wollte als nötig und dass wir in der weiterführenden Schule früh um ein Elterngespräch gebeten haben, damit uns mitgeteilt wird, falls es irgendwelche Probleme gibt und damit die Lehrer*innen wissen, dass es ihm nicht leicht fällt, sich mündlich zu beteiligen (wundersamerweise scheint es jetzt aber besser zu werden).


    Deshalb würde ich auch erst einmal zu einem Elterngespräch mit der Lehrerin raten. Gerade, wenn es zu so häufigen Lehrerwechseln kommt, kann das sinnvoll sein. Ich würde um eine Erläuterung bitten und auch um konkrete Hinweise dazu , was deine Tochter ganz konkret tun muss, um ihre mündliche Note zu verbessern. Vielleicht besteht ja auch die Möglichkeit, dass deine Tochter ein Thema vorbereitet und ein kurzes Referat dazu hält oder einmal eine Hausaufgabe vortragen kann, evtl. auch ohne die anderen Mitschüler*innen?


    Aus Lehrerinnensicht: Ich finde, so wie es angekreuzt wurde, merkwürdig, dass 5 Punkte rauskamen (Ihr habt schon In der 7. Klasse Notenpunkte? Das wäre dann eine Note 4?). Die mündliche Note beinhaltet eben auch die Qualität der Beiträge. Wenn jemand sich nicht von selbst meldet, sind die Lehrer*innen dazu verpflichtet, sie dennoch immer wieder einmal aufzurufen. Kommt dann keine Antwort oder eine falsche Antwort, dann ist das in der Qualität zu berücksichtigen.

    Meine mündlichen Noten berücksichtigen z.B. einerseits die Qualität, andererseits die Arbeitshaltung (Hausaufgaben gemacht, pünktlich, konzentriertes Arbeiten etc. - was ja wiederum eine Voraussetzung dafür ist, Qualität bringen zu können). Jemand, der / die sich nie meldet wird so kaum auf eine 1 kommen (das würde der Rest der Klasse auch nicht als gerecht empfinden), aber dennoch eine vernünftige Note erhalten. Ich finde es schlimm, dass es immer noch so viele Lehrer*innen gibt, die meinen, ruhigen Schüler*innen mündlich miese Noten vergeben zu müssen...

    Alle Möpse bellen, alle Möpse bellen, nur der kleine Rollmops nicht...

  • Nicht hilfreich, aber ich lasse dir eine große Portion Mitgefühl für deine Tochter da. Ich war nämlich genauso als Schülerin. Ich war ebenfalls auf dem Gymnasium, schriftlich auch immer gut bis sehr gut, aber leider auch sehr schüchtern. Entweder war ich mir nicht sicher und hab mich lieber nicht gemeldet oder die Frage war mir zu doof oder ich bin einfach übersehen worden. Das hat leider quasi in jedem Zeugnis mindestens eine Note schlechter ausgemacht, weshalb ich unterm Strich dann zwar noch eine gute Schülerin, aber keine sehr gut mehr war, obwohl mir das lernen leicht fiel und ich immer gut mitgekommen bin. Bei uns hat die mündliche Note 2/3 gezählt, die schriftliche nur 1/3. Und ungerechterweise haben auch noch oft diejenigen gute mündliche Noten bekommen, die ständig irgendwelchen Mist gefragt haben oder unqualifizierte Antworten gegeben haben oder so, hauptsache melden und reden.
    Meine Tochter kommt da leider auch sehr nach mir. Noch ist sie in der Grundschule und es gibt keine Noten, aber ab der 5. Klasse wird es hier auch Thema werden :(

    An an der Uni gab es übrigens keine mündlich Mitarbeit mehr, da zählte dann nur noch schriftliche Leistung und da hab ich klar den Vorteil gehabt und andere, die "nur" gut reden konnten, waren ziemlich schnell wieder weg ;)

    • Offizieller Beitrag

    rhcp: Vereinbar ein Gespräch mit der Lehrerin. Ihr versteht die Note nicht und darauf habt ihr ein Anrecht (also die Notengebung zu verstehen). So wie es gelaufen ist, ist zumindest das Ausfüllen des Zettel unglücklich. Denn der soll euch ja eigentlich helfen zu verstehen, wie die Note zustande gekommen ist und wie sie sich verbessern kann.


    Habt ihr im Saarland eigentlich G8 oder G9? Hier ist es so, dass die Quantität in der Oberstufe wieder etwas mehr zählt. Die Logik ist, dass man von einem Oberstufenschüler eher erwarten kann, von sich aus am Unterricht teilzunehmen. Je nach Länge der Schulzeit sind sie in der neunten ja schon beinah in der Oberstufe, die zehnte ist hier eine "Klappklasse".


  • Ich kenne das Problem. Hier zählt mündlich 60%. Die Lehrer machen sich nach jeder Stunde Notizen - eine Stunde nicht gemeldet: 5. Und dann kommen diese Einzelnoten am Ende zusammen. Ich rate meiner Tochter auch zur Strichliste. Und wenn irgendwas nicht verstanden, bei jedem Pipifax fragen. Schlimmer als 5 kann auch eine ggf. dämliche Frage nicht sein. Aber sie traut sich das nicht. So dümpelt sie bei 3 bis 3-. Jedes Jahr die gleiche Rückmeldung, sie schöpfe ihr Potentiaaaal nicht aus. Wenn ich dieses Kackwort höre, krieg ich nur noch Pickel.


    Mittlerweile ist sie auch alt genug festzustellen, dass es sowohl Schüler als auch Erwachsene gibt, die sich einfach immer in sehr positivem Licht präsentieren. Sie findet das häufig peinlich, aber so funktionieren mittlerweile ja ganz viele Sozialblasen, dem entkommt man nicht. Inzwischen nicht mal mehr in der Schule.


    Ich frag meine Tochter regelmäßig nach ihrer Mitarbeit. Wie oft gemeldet, wie oft drangekommen. Wie "gerecht" drangenommen wird. Sie soll sich Kreuzchen machen und mir das zeigen. Ich vergesse manchmal, es anzugucken, aber nur so bleibt es im Fokus. Einige Lehrer holen auch Wissen ab, das höre ich aus ihren Schilderungen heraus. Meistens sind das die eher älteren. Wenn ich höre "junge/r Lehrer/in, total nett" hab ich leider so meine Vorurteile #angst . Die Noten sind eher eine unangenehme Überraschung.

    Ich lasse mir Unterrichtssituationen schildern, und wo sie dann wie ansetzen könnte, um sich zu verbessern. Bei einer Lehrerin ist zB das leise Sprechen ein Thema, sie moniert das bei einigen Kindern. -

    Mit den Inhalten hat das leider alles nichts zu tun.


    Hab ich schon gesagt, wie furchtbar ich das finde?

  • Mein Sohn hat dieses Schuljahr angefangen, nach dem Unterricht regelmäßig (also nicht nach jeder Stunde, aber so etwa alle zwei Wochen) bei der Lehrkraft nachzufragen ob seine Mitarbeit zufriedenstellend ist.

    Das hat den Hintergrund, dass er seine mündlichen Noten nie nachvollziehen konnte. Er konnte z.B. nie sagen ob er sich (im Verhältnis zu den anderen) häufig gemeldet hat oder nicht.

    Das hat dazu geführt, dass die Mehrheit der Lehrkräfte ihn deutlicher wahrnehmen und dass ihnen bewusst ist, dass er das verbessern will und nicht einfach nur keinen Bock hat. Es gibt auch welche die davon genervt sind, aber da muss er halt durch.


    Er ist schon in der Oberstufe und da gibt es leider keine Holschuld mehr bei der Mitarbeit. Es liegt alleine am Schüler wie aktiv er sich beteiligt.

  • Schade das das immer noch so ist.


    In Fächern in denen ich nicht total sicher war habe ich mich auch kaum beteiligt. Was aber auch daran lag das die Lehrer einen dann gern dazu gebracht haben es nochmal lauter zu wiederholen damit auch wirklich alle mitbekommen haben wie doof man ist um einem dann vor den Latz zu knallen das es falsch ist. #rolleyes

    Das ist mir zweimal passiert, danach hab ich, wenn ich mir nicht ganz sicher war, einfach gar nix gesagt oder "weiß ich nicht". #schäm

  • Wir haben das Problem ja auch massiv.


    Da wird die schriftliche Note auf dem Zeugnis um 1-2 Noten herabgesetzt, weil die mündliche Mitarbeit zu wenig ist.


    Nicht schlecht, aber zu wenig.


    Ich höre dann auch immer:

    Wenn etwas gesagt wird, dann ist es nicht nur richtig, sondern man bemerkt, wie weiter gedacht wurde.

    Wenn das Kind dran genommen wird (ohne melden), dann kommt immer eine gute Antwort.

    Wenn andere etwas nicht verstehen, dann bitte ich das Kind es zu erklären und es funktioniert immer.


    Aber es wird sich eben nicht in 45 Minuten 30x gemeldet.


    Witzig ist auch, dass er sofort den Finger runter nimmt, wenn einer die richtige Antwort gegeben hat, während andere dann das immer gleiche nochmal sagen.

    Die bekommen dann aber eine bessere Note.

    Klar sie fallen mehr auf...


    Die Lehrer sagen hier ganz klar so Sachen wie:

    Eigentlich kann das locker eine 1 sein, aber es wird sich zu wenig gemeldet, daher gibt es eine 2 oder sogar 3 auf dem Zeugnis.

    Wenn es zwischen zwei Noten steht, dann gibt es immer die schlechtere.


    Er hat auch schon aktiv nach Referaten gefragt, um die bessere Note zu erhalten, was von den Lehrern abgelehnt wurde.


    Was soll man dazu sagen?


    Ich versuche zu motivieren, wo ich kann.


    Solange die Versetzung nicht gefährdet ist, ist es eben so.


    Es sind aber auch nicht alle Lehrer so extrem. Aber es wird schon deutlich gesagt, dass der Schüler eine Bringschuld hat, was mündliche Mitarbeit angeht und diese sehr hoch gewichtet wird.


    Ab der 5. Klasse....

  • Ich weiß nicht, ob mein Beitrag hilfreich ist - wenn nicht: Bitte einfach ignorieren, ja?


    Wenn ich richtig gezählt habe sind 5 Punkte eine glatte 4 und 4 ist in Worten "Ausreichend". Das ist nicht toll, aber wenn sie sich wenig am Unterrichtsgespräch beteiligt, ist ein "Ausreichend" vielleicht gar nicht so falsch?

    (Ich bekomme übrigens auch in jedem Elterngespräch erzählt, dass Maxi sich öfter melden sollte.)


    Blöd ist natürlich, dass die Mitarbeit so hoch bewertet wird. Vielleicht hilft ein Gespräch mit der Lehrkraft, um die Aufmerksamkeit wieder auf die stille Schülerin zu lenken?

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)