Könnt ihr mir bitte bei der Einschätzung einer Mitarbeitsnote helfen? Meine Tochter verzweifelt noch :(((!

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  • Ich finde es schon sinnvoll, dass die Kinder am Unterricht teilnehmen müssen.

    Wenn wir mal von gutem Unterricht ausgehen, dann lebt er davon, dass alle sich einbringen. Auch und gerade die guten Kinder.


    Mein Sohn konnte das nur sehr lange nicht und hat da echt dran gelitten.

    • Offizieller Beitrag

    Aber diese permanente, tägliche Be- bzw. Abwertung der Persönlichkeit ist ein absolutes Unding.

    Siehste mal, ich dachte ich komme den SuS entgegen, wenn ich mir nach den Stunden Eindrucksnoten mache. Um eben nicht einmal im Schuljahr jemanden dran zu nehmen, der dann im Zweifelsfall halt Pech gehabt hat.


    Das erstaunt mich jetzt echt, da ich davon ausgegangen bin, so ein Mittelwert ist gerade für die SuS angenehmer. Denn in der von dir geschilderten Situation bleiben ja gerade die Schüchternen komplett auf der Strecke. Wenn ich mir meinen Sohn bei sowas vorstelle - der würde komplett baden gehen.

  • Ich mache das auch, Hermine. So hab ich‘s auch gelernt. Für jede Stunde gebe ich ++, +, ~, -, - -. Daraus mache ich Wochen- und Monatsnoten, damit es eben nicht völlig willkürlich ist. Besonders gute und besonders schlechte Leistungen notiere ich gesondert.

    rhcp Lasst euch doch von der Lehrerin die Note erklären, für mich klingt es auch sehr komisch und sie muss das auch darlegen können.

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Wenn wir mal von gutem Unterricht ausgehen, dann lebt er davon, dass alle sich einbringen.

    Das sagte mein Vater (mMn zurecht) bereits vor 30 Jahren: "Da werden die Schüler dafür belohnt, dem Lehrer den Unterricht zu gestalten."


    Ich unterrichte selber, wenn auch an der Uni, aber auch da gibt es solche und solche Leute. Es gibt die, immer immer gleich rumquaken und die, denen man alles aus der Nase ziehen muss. Und ja, es ist anstrengend wenn man eine Gruppe hat, in der die Gruppengynamik träge ist. Aber es ist mein Job, damit umzugehen und den Stoff trotzdem zu vermitteln.


    Ich würde niemals damit durchkommen, jemanden schlechter zu bewerten nur weil er/sie introvertiert oder schüchtern ist, da würde mir sofort der Prüfungsausschuss aufs Dach steigen. Ich habe sämtliche notenrelevanten Momente vor Beginn des Semesters bekanntzugeben, mitsamt der Gewichtung für die Endnote. Ich muss auch schwarz auf weiß auf Papier haben wie die Bewertung der einzelnen notenrelevanten Prüfungsleistung wiederum ermittelt wird. Das erscheint mir bei der Bewertung der täglichen Mitarbeit, die bei den meisten Berichten hier im Thread (und zu meiner Schulzeit) offenbar eher die Quantität als die Qualität widerspiegelt, nicht der Fall zu sein.

  • Es gibt übrigens durchaus Kriterien, an denen die mündlichen Leistungen (nicht Mitarbeit!) gemessen werden - einmal kurz googlen und man findet es. Also ganz so willkürlich ist es nicht.

    Klar gibt es die.

    Aber wie soll ich das nachprüfen?


    Ich meine das ganz ehrlich. Das Kind schreibt in allen Tests und Hausaufgabenüberprüfungen eine 1.

    Die Mappe liegt bei 2 plus.


    Note auf dem Zeugnis 3.

    Warum?

    Kind meldet sich nicht.

    Kind sagt: Doch ich melde mich, komme aber nicht dran.

    Das war in der 5. Klasse.


    Und jetzt?


    Was sag ich dazu, wenn die Lehrerin sagt, dass das Kind sich nicht meldet?


    Wenn sie sagt, dass immer falsche Antworten kommen?


    licht bei mir auch nicht.

    Ich war irritiert, warum viele Fragen ausgelassen wurden.

    Ich dachte erst an Zeitmangel.

    Aber nein, da kam die Antwort und der Bewertungsbogen bestätigte das.

    Da stand dann falsche Antwort -x Punkte.

  • Das erstaunt mich jetzt echt, da ich davon ausgegangen bin, so ein Mittelwert ist gerade für die SuS angenehmer. Denn in der von dir geschilderten Situation bleiben ja gerade die Schüchternen komplett auf der Strecke. Wenn ich mir meinen Sohn bei sowas vorstelle - der würde komplett baden gehen.

    Hä, wieso genau...? #gruebel


    Und natürlich gibt es Schüler die diese Aufgabe nicht gut bewältigen. Es geht ja nicht darum, ein Notensystem zu häkeln in dem alle sehr gut bewertet werden. Also wenn in Geschichte (dein Beispiel) oder vielleicht in Deutsch (fänd ich noch passender) bewertet werden soll wie redegewandt jemand ist, dann muss das natürlich getestet und bewertet werden. Und wer das nicht schafft, kriegt halt ne schlechte Note und muss mit guter schriftlicher Leistung gegensteuern.


    Aber dann ist es deutlich nachvollziehbar warum die mdl. Leistung benotet wird, und die Notengebung ist für jeden nachvollziehbar und fair.

  • Das Kind schreibt in allen Tests und Hausaufgabenüberprüfungen eine 1.


    [...]

    Was sag ich dazu, wenn die Lehrerin sagt, dass das Kind sich nicht meldet?

    Wenn sie sagt, dass immer falsche Antworten kommen?

    Boah, das ist ja auch total wahrscheinlich, dass das Kind immer falsch antwortet aber schriftlich auf 1 steht #sauer

  • Ja das meine ich halt.


    Aber es sind nicht alle Lehrer so. Zum Glück.

  • Aber es sind nicht alle Lehrer so. Zum Glück.

    Um Gottes Willen, natürlich nicht!


    Die meisten sind erste Sahne #herz Und die Unsitte, die mdl. Mitarbeit zu bewerten (und dabei häufig Quantität > Qualität), und sie anschließend zu einem überproportionalen Teil in die Endnote einfließen zu lassen ist wohl auch eher gewachsene Tradition als bewusste Entscheidung - das kreide ich weniger dem einzelnen Lehrer an, als dem System in dem der Lehrer agiert.

    Und bestimmt gibt es auch viele Lehrer die das ganz anders machen.

    • Offizieller Beitrag

    "Da werden die Schüler dafür belohnt, dem Lehrer den Unterricht zu gestalten."

    Sorry, das ist Blödsinn. Also nicht komplett, da ist ein Körnchen Wahrheit auch drin. Aber eben nur ein Körnchen. Von einem lebendigen Unterricht, in den die SuS ihre Ansichten und Erfahrungen einbringen, profitieren doch in erster Linie die Mitschüler und nicht ich. #confused


    Für mich ist ein Unterricht, in dem die mündliche Beteiligung keine Rolle spielt, doch viel stressfreier. Im schlimmsten Fall ziehe ich dann vorne mein DIng durch, prüfe es in den Arbeiten ab und wer es verpennt hat, hat halt Pech gehabt. Aber das kann es doch auch nicht sein - ich meine schon die alten Griechen haben den fragend-entwickelnden Unterricht praktiziert.



  • Und die Unsitte, die mdl. Mitarbeit zu bewerten (und dabei häufig Quantität > Qualität), und sie anschließend zu einem überproportionalen Teil in die Endnote einfließen zu lassen ist wohl auch eher gewachsene Tradition als bewusste Entscheidung

    Ich denke, es gibt in der Bewertung tatsächlich ein Nord-Süd-Gefälle, und wie gesagt, hier oben zählt mündlich (inkl. Tests, Vorträge, Gruppenarbeit etc.) offiziell 60%. Das ist keine individuelle Lehrerentscheidung. Aber trotzdem fällt mir auf, dass auch bei guten bis manchmal sehr guten in Klammer genannten Einzelleistungen gesamtmündlich wieder so um die 3- rauskommt. Das ist sehr demotivierend.


    Von früher kenne ich es so, dass man mit mündlicher Mitarbeit versemmelte Klassenarbeiten ausgleichen konnte. Meine Tochter geht in Arbeiten mit dem Bewusstsein, dass sie damit ihre mündliche Note ausgleichen muss.

  • Ich selbst war auch eine schriftlich gute Schülerin mit wenig mündlicher Mitarbeit und habe es gehasst, dass die mündliche Note dann oft die Gesamtnote runtergezogen hat.

    Wir hatten allerdings einen Lehrer, der flexibel gewichtet hat: Bei den schriftlich stärkeren Schülern dort das höhere Gewicht, bei den mündlich stärkeren Schülern andersrum. Das fand ich klasse. Ich wünschte, das gäbe es heute auch noch.

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • An der Schule meines Sohnes gibt es in den Fremdsprachen mündliche Grüße Leistungsnachweise. Sprich einer der vier großen Nachweise ist mündlich. Ich finde das gut. Und ich kenne es schon so, dass die mündliche Note eine verpatzte schriftliche mit ausgleichen kann. Auch das finde ich gut,ebenso wie es stille Schüler gibt, gibt es welche die sich im schriftlichen schwer z.b. Prüfungsangst haben.

    In die mündliche Gesamtnote fließen auch die kleinen schriftlichen leistungsnachweuse ein.

    Und ich eurem Fall würde ich erstmal mit der Lehrkraft sprechen ehe ich los schimpfe. Im optimalen Fall kommt dabei heraus, dass das Kind mehr gesehen wird und entsprechend bewertet.

  • Von einem lebendigen Unterricht, in den die SuS ihre Ansichten und Erfahrungen einbringen, profitieren doch in erster Linie die Mitschüler und nicht ich.

    Oder auch nicht. Ich fand die „Ansichten und Erfahrungen“ in solchen Lehrer*innen-geleiteten Diskussionen als Schülerin meistens ziemlich zum Fremdschämen. (Oh, wie ich dieses Wort damals vermisst habe! Was bin ich froh, dass es - dank Privatfernsehen - inzwischen erfunden wurde.)


    Man weiß, was der Mensch an der Tafel gerne hören will, und sagt es ihm dann. Und wenn man eine eigene „Ansicht“ hat, die nicht sich nicht mit der gefragten Meinung deckt, dann wirkt sich ein diesbezüglicher Beitrag auch nicht positiv auf die mündliche Note aus.


    Generell glaube ich aber, die starke Komponente der mündlichen Leistung wurde eingeführt, um den Prüfungsängstlichen auch eine Chance zu geben. Als ich in der Schule war, hat man die stark Prüfungsängstlichen halt noch auf eine andere Schulform aussortiert.

  • Hallo rhcp,


    ich komme mal zurück zu Deiner Frage:

    Ich würde auf jeden Fall den Kontakt mit der Lehrerin suchen.

    Ich würde mir zunächst genau die Kriterien der Notengebung erklären lassen.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Quantität so einen massiven Einfluss haben sollte.


    Meine Tochter zb. beteiligt sich auch sehr wenig im Unterricht.

    Da sie aber qualitativ gute Beiträge bringt, hat sie in den Fächer durchweg eine 3+ oder glatte 3 (wäre dann 8 oder 9 bei Euch)

    (Ba-WÜ, 9. Klasse). Das finde ich einigermassen fair.

    Ein ausreichend fände ich da nicht angemessen.


    lg, karlchen

  • Generell glaube ich aber, die starke Komponente der mündlichen Leistung wurde eingeführt, um den Prüfungsängstlichen auch eine Chance zu geben. Als ich in der Schule war, hat man die stark Prüfungsängstlichen halt noch auf eine andere Schulform aussortiert.

    Wann warst denn du in der Schule? Als ich in den 90ern Abi gemacht habe, war es auf alle Fälle schon sehr ähnlich zu heute. ;)

    Trillian grüßt






    “Isn't it enough to see that a garden is beautiful without having to believe that there are fairies at the bottom of it too?“ (Douglas Adams)

  • Generell glaube ich aber, die starke Komponente der mündlichen Leistung wurde eingeführt, um den Prüfungsängstlichen auch eine Chance zu geben. Als ich in der Schule war, hat man die stark Prüfungsängstlichen halt noch auf eine andere Schulform aussortiert.

    Wann warst denn du in der Schule? Als ich in den 90ern Abi gemacht habe, war es auf alle Fälle schon sehr ähnlich zu heute. ;)

    Ja, wobei es da noch eher so war, dass man mit der mündlichen Note die schlechte schriftliche Leistung ausgleichen konnte.

    Dass man aber durch eine nicht so große Beteiligung komplett abgewertet wurde, das war bei uns nicht so extrem und früh wie es heute der Fall ist.