Kitaplatz: nur Windelfrei???

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  • Danke @zosa für die Erklärung. Das kann ich dann so auch nachvollziehen.


    Meine Einstellung hätte ich nämlich als "abwarten, das kommt von alleine" bezeichnet, aber natürlich weiss er von Toiletten und sieht wie drei andere Menschen die bei uns benutzen, wir sprechen darüber, haben entsprechende Sitzverkleinerer, Hocker und motivieren auch die Toilette zu benutzen (er kann es im Prinzip auch, hat im Kiga aber noch eine Höschenwindel als Back-Up und beim großen Geschäft möchte er zu Hause noch eine Windel, wir versuchen aber Anreize für die Toilettennutzung zu schaffen, z.B. Spielzeug und Bücher dort).

    Hatte mich nur kurz angepiekst gefühlt und wollte deshalb erstmal nachfragen (Nr. 1 war bei gleichem Ansatz mit U3 trocken und sauber)

    Mit der Großen (2011), dem Mittleren (2014), dem Ministernchen (2015) und der Kleinen (2018)

  • Baobab Ja, ihr wartet ab (was will man auch sonst tun? zwingen?) gebt aber Hilfestellung. Das ist der entscheidende Punkt und der Unterschied zu Menschen, die einfach nichts tun (auf welchem Grund auch immer).

  • Und dennoch hat jedes Kind einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz! Der ist nicht an erfolgten Entwicklungsaufgaben verknüpft!


    Der Artikel ist grauenhaft, die Haltung der Entscheidungsträger in der dort benannten Region ist nicht geprägt von Wohlwollen und Akzeptanz!


    Ich denke darüber sollten wir uns fokussieren und nicht auf die Beweggründe der bequemen Eltern

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Oh, über den Artikel bin ich neulich auch gestolpert, und ich war völlig sprachlos und hätte kot... können als ich den gelesen hab.


    Wir haben bei uns im Kindergarten grad viele unter 3-jährige, von denen die meisten noch gewickelt werden. Was aber irgendwie kein Problem ist. Immerhin ist es einfacher, ein Kind ab und zu zu wickeln, als es regelmäßig umzuziehen, weil die Eltern aus der Not behaupten, das Kind sei trocken. Mal ganz abgesehen davon, dass das für ein Kind ja auch furchtbar frustrierend ist.

    Könnte noch viel mehr schreiben, aber hab grad nicht so viel Zeit...

    • Offizieller Beitrag

    Meine Kinder waren mit 3 Jahren nicht zuverlässig trocken. Obwohl das durchaus bei uns Thema war. Arbeit hat die Windel aber nicht gemacht. Das Große Geschäft hatten sie schon gut unter Kontrolle, das gab es erst nachmittags zu Hause. Und für Pipi hat die eine Windel gereicht, da musste in der KiTa nicht gewechselt werden. So nach und nach kam das dann, wir haben zu Hause thematisiert und gefördert und die Kita eben auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass unsere Kinder da so außergewöhnlich sind, deswegen finde ich es realitätsfern, wenn man meint, 3-jährige dürfen nur in die KiTa, wenn sie zuverlässig trocken sind. Und im Artikel schreiben sie ja selbst, dass es etwa ein halbes Jahr dauert, bis die Kinder das können. So mit 3,5 Jahren waren meine Kinder noch nicht zuverlässig trocken, aber irgendwann ab 3 oder 3,5 konnte man die Windel weglassen und es gab halt noch "Unfälle". Finde ich eine völlig normale Entwicklung und kein Zeichen für Elternversagen. Klar, das mag es auch geben, aber das kann man doch nicht an einem Alter von 3 Jahren festmachen!


    Der beste Freund meines Sohnes geht in die erste Klasse, wird bald 7 und hat noch häufig Unfälle. Der weiß genau wie das geht mit der Toilette, aber körperlich ist er da einfach ein Spätzünder. DIe Eltern sind hinterher und arbeiten mit ihm dran. Nur wächst das Gras halt nicht schneller, wenn man dran zieht.


    Also ja klar, es gibt Eltern, die wollen da Arbeit auf die KiTa abwälzen. Aber daraus, dass ein Kind mit 3 noch Windeln trägt, kann man das definitiv nicht ablesen.

    • Offizieller Beitrag

    Und dennoch hat jedes Kind einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz! Der ist nicht an erfolgten Entwicklungsaufgaben verknüpft!


    Der Artikel ist grauenhaft, die Haltung der Entscheidungsträger in der dort benannten Region ist nicht geprägt von Wohlwollen und Akzeptanz!


    Ich denke darüber sollten wir uns fokussieren und nicht auf die Beweggründe der bequemen Eltern

    eben! hier wurden alle KiTas umgebaut und die neuen so gebaut, die u3 kinder aufnehmen können, spricht, mit ordentlichen fest installierten wickelmöglichkeiten. unsere waren mit drei auch nicht zuverlässig trocken und in den verschienden einrichtungen unterschiedlichen trägers, die sie besucht haben, war das auch kein thema. dabei sind es 7 bis 5 jahre her, zu dem zeit punkt gab es noch in keiner der vier verschiedenen einrichtungen u3 plätze, dennoch wickelstationen.


    diesen satz an der kasse hab ich auch bringen müssen, denn wir waren noch nicht an der reihe, hatten auch mehrere teile, ich hatte noch den jüngeren bruder im tuch, es war winter. wir hätten es nie im leben bis zu den öffentlichen toiletten geschafft. was hätte ich denn sagen oder tun sollen? ich war ja froh, dass er noch windel anhatte und kein unfall möglich war. dabei haben wir die beiden durchaus begleitet, töpfchen, treppe, alles war vorhanden, den sommer davor hatten sie ohne windel verbringen dürfen.

  • diesen satz an der kasse hab ich auch bringen müssen, denn wir waren noch nicht an der reihe, hatten auch mehrere teile, ich hatte noch den jüngeren bruder im tuch, es war winter. wir hätten es nie im leben bis zu den öffentlichen toiletten geschafft. was hätte ich denn sagen oder tun sollen? ich war ja froh, dass er noch windel anhatte und kein unfall möglich war. dabei haben wir die beiden durchaus begleitet, töpfchen, treppe, alles war vorhanden, den sommer davor hatten sie ohne windel verbringen dürfen.

    Hm, mir fallen mehrere alternative Handlungsmöglichkeiten ein. Aber es war deine Situation, nicht meine, daher kann es natürlich sein, dass diese alle nicht für Euch gepasst hätten.


    Was mich interessieren würde: warum habt ihr überhaupt noch Windeln verwendet nach einem Sommer ohne?


    Das wäre bei meinen drei Kindern, so unterschiedlich diese Entwicklung bei ihnen ablief, nie eine Option gewesen. Daher musste ich in diesen Situationen einfach immer reagieren, Supermarktkasse hin, Straßenbahn her.

  • Baobab Ja, ihr wartet ab (was will man auch sonst tun? zwingen?) gebt aber Hilfestellung. Das ist der entscheidende Punkt und der Unterschied zu Menschen, die einfach nichts tun (auf welchem Grund auch immer).

    Warum sollte denn etwas getan werden? Sowohl Eltern als auch Kita dürfte doch bekannt sein, dass gesunde Kinder sauber und trocken werden und niemand etwas dafür tun muss. Ich verstehe nicht, warum der Prozess künstlich beschleunigt werden sollte.

  • Baobab Ja, ihr wartet ab (was will man auch sonst tun? zwingen?) gebt aber Hilfestellung. Das ist der entscheidende Punkt und der Unterschied zu Menschen, die einfach nichts tun (auf welchem Grund auch immer).

    Warum sollte denn etwas getan werden? Sowohl Eltern als auch Kita dürfte doch bekannt sein, dass gesunde Kinder sauber und trocken werden und niemand etwas dafür tun muss. Ich verstehe nicht, warum der Prozess künstlich beschleunigt werden sollte.

    Ich bin nicht der Meinung, dass gar nichts tun (im Sinne von immer weiter Windeln benutzen und nie eine Alternative anbieten/thematisieren) die beste Möglichkeit ist und sehe es nicht als künstliches Beschleunigen an, Ausscheidungen und wo wir sie in unserer Gesellschaft verrichten zu thematisieren.

    • Offizieller Beitrag

    ich habe auch nichts getan.

    Er hat nur zugesehen und mit 3 Jahren und 3 Monaten gesagt, er will keine Windel mehr. Das wars dann.

    Von voll Windel und wenig nacktlauf Möglichkeit (denn ich bin so eine Mama die kein Kot in der Bude will) zu voll windelfrei an Einem Tag.

    Unfälle genau einer. Am 1. Tag windelfrei im kiga. Sonst nie.

    Es ist absolut herrlich so.


    Ich glaube nicht dass das zu beschleunigen ist. Und dass ein gesundes Kind allein trocken wird. Klar hat er uns erlebt. Aber das jetzt thematisieren mussten wir nie. Er hat eben mal gefragt,klar gab's dann korrekte Antworten, aber ich habe windelfrei nie als Aufgabe gesehen. Sondern als was was passiert. So war's dann auch.


    Allerdings kenne ich absoluten unwillen seitens der Eltern auch aus unserem kiga ... und nein.. keine Einzelfälle... leider. Keine wechselsachen da, nix passt, kein Frühstück. Leider absolut notmal

  • Ich seh allerdings auch die Gegenseite: ErzieherInnen, die teils massiven Druck auf Kinder ausüben, weil sie keinen Bock keine Kapazitäten für Wickelkinder haben. So bei uns momentan (Kind wird im Dezember 3). Ich reagiere deshalb ziemlich allergisch auf "Man darf die Kinder nicht einfach in Ruhe ihren Weg finden lassen". Ein Kind wird trocken, wenn es so weit ist (vorausgesetzt, es hat keine körperlichen oder psychischen Einschränkungen und kommt mit dem Thema normal in Kontakt). Es fängt an zu laufen, wenn es so weit ist (vorausgesetzt, ...), und so weiter. Krabbelkinder sind auch anstrengend in der Krippe - nur hat man da weniger (gefühlte) Einflussmöglichkeiten, deshalb gibt es da keinen Druck. Oder besser: Deshalb vertraut man hier auf die natürlichen inneren Antriebe des Kindes, groß zu werden und sich weiterzuentwickeln. Warum bitteschön kann man das nicht beim Klo-Thema genauso tun?

    Ich seh den schwarzen Peter übrigens nicht bei den einzelnen ErzieherInnen - Personalmangel kenn ich ja durchaus auch. Sondern beim Personalschlüssel, ergo der Finanzierung.

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Runa So ähnlich war es bei meiner Großen auch. Da sie noch nicht so gut reden konnte und Absprachen noch schwierig waren (sie war noch nicht 2), hatten wir schon noch ne Weile Unfälle, aber nicht weil sie es nicht konnte, sondern weil wir oder die Erzieher*innen sie nicht schnell genug verstanden haben oder die nächste Möglichkeit beim Straßenbahnfahren dann doch zu lange gedauert hat. Aber im Grunde war sie sofort tagsüber trocken und sauber, nachts dann 2 oder 3 Wochen später.


    Zu dem Zeitpunkt hatten wir auch nichts gemacht außer ihr Worte für ihre Ausscheidungen zu liefern.


    Aber so funktioniert es nicht bei allen Kindern. Manche brauchen mehr Übung / Unterstützung. Das heißt nicht, dass man etwas beschleunigt / versucht zu beschleunigen, sondern, dass man eben unterstützt, wenn nötig.


    Das war zb bei meinem Mittleren so. Er konnte prinzipiell wahrnehmen, wann er muss und wollte aufs Töpfchen gehen und keine Windel mehr tragen, brauchte aber in vielen Situationen zb Erinnerung oder Ermutigung oder die Sicherheit sein eigenes Töpfchen dabei zu haben. Da war die Zeit von "ich kann das jetzt" bis "es klappt so gut wie immer" einfach länger. Ich sehe es nicht so, dass wir versucht haben zu beschleunigen, sondern dass wir durch "Nichtstun" den Prozess unterbrochen statt begleitet hätten.


    Nummer 3 war dann wieder ganz anders und hat mit 8 Monaten windelfrei eingefordert und war dann mit etwas über 2 Jahren tagsüber zuverlässig trocken (nachts schon viel früher, mit 18 Monaten oder so) im Sinne von "keine Unfälle, muss nicht mehr erinnert werden sondern meldet sich von allein". Ob das frühe Windelfrei-sein etwas beschleunigt hat, weiß ich nicht, das war einfach ein ganz anderer Weg als bei den anderen beiden.


    Was ich sagen will: Abwarten, und dann ist Kind von einem auf den anderen Tag trocken ist etwas, was bei einigen Kindern funktioniert, aber nicht bei allen bzw. wird die Entwicklung unnötig verzögert, wenn man beim Nichtstun bleibt, obwohl das Kind Fähigkeit und Interesse hat.


    luxa-rosenburg Der Vergleich mit dem Laufenlernen hinkt. Da wir den Kindern mit den Windeln antrainieren, in jeder Situation zu urinieren, ist das Trockenwerden kein "einprogrammierter" Entwicklungsschritt.

  • Klar. Aber wie ich schon schrieb: mir geht es mehr um das intuitive “ich will weiterkommen und groß werden“, das meiner Meinung nach jedes Kind in sich trägt. Und an windelfreien Vorbildern mangelt es in der Kita ja nun wahrlich auch nicht.

    ~~ Luxa


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  • Baobab Ja, ihr wartet ab (was will man auch sonst tun? zwingen?) gebt aber Hilfestellung. Das ist der entscheidende Punkt und der Unterschied zu Menschen, die einfach nichts tun (auf welchem Grund auch immer).

    Warum sollte denn etwas getan werden? Sowohl Eltern als auch Kita dürfte doch bekannt sein, dass gesunde Kinder sauber und trocken werden und niemand etwas dafür tun muss. Ich verstehe nicht, warum der Prozess künstlich beschleunigt werden sollte.

    Ich bin nicht der Meinung, dass gar nichts tun (im Sinne von immer weiter Windeln benutzen und nie eine Alternative anbieten/thematisieren) die beste Möglichkeit ist und sehe es nicht als künstliches Beschleunigen an, Ausscheidungen und wo wir sie in unserer Gesellschaft verrichten zu thematisieren.

    Abzuwarten und nichts zu tun, wenn ein Kind Fähigkeiten und Interesse hat, fände ich auch seltsam. Aber weder Fähigkeiten noch Interesse sind immer vor dem 3. Geburtstag vorhanden. Außerdem kann es vorkommen, dass nur eines von beidem gegeben ist, noch nicht beides. Daraus auf mangelnde Kooperationsbereitschaft von Eltern mit der Kita zu schließen, entbehrt jeglichen kausalen Zusammenhangs.


    Einen Mangel der Thematisierung von Ausscheidungen seitens der Eltern konnte ich noch nie beobachten, eher das absolute Gegenteil. Wie oft und detailliert viele Leute Häufigkeit und Beschaffenheit der Ausscheidungen ihrer Kinder thematisieren, erstaunt mich immer wieder. Welcher Ort gewöhnlich zu diesem Zweck aufgesucht wird und wie sowas abläuft, sehen die Kinder auch.

  • rheinländerin Ich bin ganz bei Dir, was die willkürliche Altersgrenze angeht, und überhaupt ist die Idee, dass Kita-Erzieher*innen beurteilen ob eine Familie adäquat mit dem Thema Trockenwerden umgeht und davon die Aufnahme eines Kindes anhängig macht völlig absurd.


    Trotzdem sehe ich eine aus meiner Sicht ungute Entwicklung bei dieser Thematik. Und kann daher verstehen, dass Kitas einen Missstand wahrnehmen. Die Reaktion in diesem Fall ist völlig daneben. Aber das "Problem" nehme ich auch wahr.


    Mit thematisieren meine ich nicht, dass Eltern über die Konsistenz oder das Aussehen der Ausscheidungen ihrer Kinder sprechen (und das betrifft auch deutluch häufiger Stuhlgang als Urin, wohingegen beim Erlernen des Klogangs oft eher Urin im Vordergrund steht), sondern, dass sie mit den Kinder über Ausscheidungen sprechen. Sie eindeutig benennen, ihnen sagen was sie selbst auf der Toilette machen, ihnen erzählen, dass Windeln nur eine vorübergehende Lösung sind etc. Und, dann wenn Interesse und Fähigkeit da sind, auch für die Möglichkeit sorgen.


    Ich erlebe es recht häufig, dass das Interesse zwar wahrgenommen wird, den Kindern aber gar keine ernsthafte Möglichkeit gegeben wird die Fähigkeit zu erlangen, weil Eltern denken, dass sie damit vom proklamierten Königsweg "Abwarten, Nichtstun, trocken wird das Kind von ganz alleine" abweichen. Dann versiegt das Interesse wieder und die Eltern haken die Episode ab unter "Kind war noch nicht so weit, warten wir weiter ab", dabei hätte das Kind es mit etwas Unterstützung und Ermutigung durchaus zu diesem Zeitpunkt lernen können.

    Einmal editiert, zuletzt von zosa ()

    • Offizieller Beitrag

    @zosa er ließ die Windel schon paar Monaten vor seinem dritten Geburtstag nachts weg aber tagsüber nicht immer, er wollte sie oft u durfte sie dann auch. Da er nicht zuverlässig trocken war, was es mir auch recht ehrlich gesagt. Er durfte natürlich auch ohne, keine Frage. Im Sommer waren wir bei den Schwiegereltern, die haben ein riesengroßes Grundstück u wohnen in einem Land, in dem Sommer richtig heiß ist. er sagte wieder zuhause, dass es ihm zu kalt sei ohne.


    Wenn er an der Kasse ohne gewesen wäre, hätte ich natürlich versucht zu reagieren. Er hatte aber nun mal eine an.



    Es ist ja nicht ungewöhnlich dass es „Rückfälle“ gibt. #weissnicht

  • Hallo,


    Ich denke nicht, daß so etwas rechtlich tatsächlich durchkäme. Das Recht auf einen Kindergartenplatz ist eben NICHT an einen bestimmten Entwicklungsstand gekoppelt, wie die eine Erzieherin im Artikel behauptet. Selbst Kinder mit besonderem Betreuungsbedarf haben dieses Anrecht. Und fürs "Windel targen" wird vermutlich kein Kind aus I-Kind eingestuft.


    Ich gebe ihr insofern recht, daß es tatsächlich einige(!) Eltern gibt, die sich zu sehr auf den Kindergarten verlassen. Das Kind kann mit 6 keine Schleife? "Das haben sie ja auch im Kindergarten nie geübt!". Das Kind kann nicht sicher mit dem Besteck umgehen? "Ich dachte, das lernen sie im Kindergarten" .Das Kind kann beim Einschulungstest nicht gerade schneiden oder Muster nachmalen? "Im Kindergarten machen sie eben zu wenig Vorschularbeit!". usw.


    Aber das sind wie gesagt einzelne und selbst dann kann man nicht sagen;: "Das Kind darf nicht kommen!".


    Gerade das Thema Windel ist doch sooo individuell. Die einen tragen gar keine Windeln - was manchen Krippen auch nicht recht ist, weil man dann viel öfter abhalten gehen muss als zu bestimmten Zeiten die Windel zu wechseln.... Andere brauchen eben länger. Aber das ist doch auch bei anderen Sachen so, Manche legen mit 3 schon geduldig ein 49er oder gar 100er Puzzle nach dem anderen, manche sind von simplen Einlegepuzzles genervt und "können" sie nicht. Manche kicken geschickt aufs Tor, andre stolpern fast hin, wenn sie versuchen, nach dem Ball zu treten, Manche kommen mit 2 und quatschen einem die Ohren heiß - andere fangen mit 3 an sinnvolle Sätze zu bauen und alles ist im normalen Spektrum.

    Und wenn nicht? Muss man das Kind trotzdem aufnehmen und schauen ob und ggf., welche Hilfen es braucht. IN der Kita oder zusätzlich, je nach dem.


    Ob ich andererseits mein Windel tragendes Kind gerne in eine Einrichtung gäbe, die so eine Grundeinstellung hat und es nur auf Grund gesetzlicher Verpflichtung doch aufnehmen muss, ...? Eher nicht...

  • Zum Thema "Windeln oder nicht" muss ich sagen, dass bei uns der Spruch "Das Gras wächst nicht schneller..." absolut richtig war.

    In so einigen Dingen war bei uns irgendetwas bedenklich/problematisch (Frühgeburt/late Talker), aber insoweit so ganz und gar gar nichts.


    Dabei hatte ich da schon etwas Bedenken, denn als die Große 2 Jahre alt war, wurden die Zwillinge geboren, und von da an herrschte bei uns das Chaos.

    Die Große hatte ab 2 Jahren Interesse an der Toilette, wir haben sie dann auch daraufgesetzt, aber ich hatte absolut keine Zeit, lange danebenzustehen (wie sie es wollte), während doch beide Zwillingssäuglinge weinten... außer dem Kind die Toilette nicht absolut zu verweigern, haben wir wirklich ganz und gar gar nichts gemacht in Bezug auf "Töpfchenerziehung"...


    Und trotzdem haben alle drei Kinder im Alter zwischen 3 und 3 1/2 Jahren (im Kindergarten, der das gar nicht problematisierte oder großartig thematisierte) gesagt, dass sie ab morgen keine Windel mehr bräuchten. Und waren ab dann von heute auf morgen trocken. Ohne jede Vorbereitung/Training! Kein einziger Unfall mehr (nicht einmal nachts!).

    Das fand ich schon faszinierend!


    Von daher weiß ich nicht, wie viel "Erziehungsauftrag" man da von den Eltern einfordern oder bemängeln muss...

  • Ich frage mal in die Runde, wie das denn zu handhaben wäre, wenn das Kind zwar theoretisch die Toilettenbenutzung hinkriegt, auch immer weiß wann es muss, aber weiterhin lieber eine Windel möchte. Wir haben so einen Fall im entfernten Bekanntenkreis. Kind wird im Winter 5. Wie klärt man sowas mit einer Kita, die o.g. Einstellung hat?