Alles anzeigenrheinländerin Ich bin ganz bei Dir, was die willkürliche Altersgrenze angeht, und überhaupt ist die Idee, dass Kita-Erzieher*innen beurteilen ob eine Familie adäquat mit dem Thema Trockenwerden umgeht und davon die Aufnahme eines Kindes anhängig macht völlig absurd.
Trotzdem sehe ich eine aus meiner Sicht ungute Entwicklung bei dieser Thematik. Und kann daher verstehen, dass Kitas einen Missstand wahrnehmen. Die Reaktion in diesem Fall ist völlig daneben. Aber das "Problem" nehme ich auch wahr.
Mit thematisieren meine ich nicht, dass Eltern über die Konsistenz oder das Aussehen der Ausscheidungen ihrer Kinder sprechen (und das betrifft auch deutluch häufiger Stuhlgang als Urin, wohingegen beim Erlernen des Klogangs oft eher Urin im Vordergrund steht), sondern, dass sie mit den Kinder über Ausscheidungen sprechen. Sie eindeutig benennen, ihnen sagen was sie selbst auf der Toilette machen, ihnen erzählen, dass Windeln nur eine vorübergehende Lösung sind etc. Und, dann wenn Interesse und Fähigkeit da sind, auch für die Möglichkeit sorgen.
Ich erlebe es recht häufig, dass das Interesse zwar wahrgenommen wird, den Kindern aber gar keine ernsthafte Möglichkeit gegeben wird die Fähigkeit zu erlangen, weil Eltern denken, dass sie damit vom proklamierten Königsweg "Abwarten, Nichtstun, trocken wird das Kind von ganz alleine" abweichen. Dann versiegt das Interesse wieder und die Eltern haken die Episode ab unter "Kind war noch nicht so weit, warten wir weiter ab", dabei hätte das Kind es mit etwas Unterstützung und Ermutigung durchaus zu diesem Zeitpunkt lernen können.
Vielen Dank für Deine Erläuterung! Ich denke, wenn ErzieherInnen auf solche Weise in das Gespräch mit Eltern gehen, dürften sie überwiegend Kooperationsbereitschaft wecken.
Ich frage mal in die Runde, wie das denn zu handhaben wäre, wenn das Kind zwar theoretisch die Toilettenbenutzung hinkriegt, auch immer weiß wann es muss, aber weiterhin lieber eine Windel möchte. Wir haben so einen Fall im entfernten Bekanntenkreis. Kind wird im Winter 5. Wie klärt man sowas mit einer Kita, die o.g. Einstellung hat?
Wir hatten eine etwas anders gelagerte Situation, unser Sohn benutzte mit 5 eine Windel ausschließlich für das große Geschäft. Rückblickend würde ich mich anders verhalten und gar nichts erklären, sondern nur Verständnis dafür ausdrücken, dass das Wickeln leider eine unangenehme Aufgabe ist und die Hoffnung teilen, dass es bald vorüber ist.