Serialisierung von Medikamenten - wisst ihr davon?

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  • Jepp.

    Als das mit den Importen anfing, haben wir den Rest von Europa leer gekauft. Oft, weil einfach in anderen Ländern keine oder nur geringe Mehrwertsteuer auf den Arzneimitteln ist (hier die vollen 19%) oder die Preise staatlich festgelegt sind (oft niedrig).

    Inzwischen sind wir selbst Supermarkt für Europa. Wir haben oft genug Lieferengpässe bei patentgeschützten höherpreisigen Medikamenten (so ab 100€ etwa), weil die Ware ins europäische Ausland verschwindet. Das führt zu so absurden Situationen, dass der Großhandel nur tröpfchenweise beliefert wird, man aber auch vom Hersteller direkt nicht jede benötigte Packung bekommt („Sie bekommen nicht mehr als 3 Packungen pro Monat, egal wie viele Rezepte Sie vorliegen haben“). Kontingentarzneimittel heißen diese Kandidaten. Diese AM sind bei uns günstiger als in den anderen europäischen Ländern.

  • Spannend...

    Ich arbeite gerade in einem Software Team, das mit dem Thema zu tun hat...

    Jetzt kriegt das für mich auch einen Hintergrund. Ich werde mich morgen Mal genauer erkundigen.

    "A complex system that works is invariably found to have evolved from a simple system that works. The inverse proposition also appears to be true: A complex system designed from scratch never works and cannot be made to work. You have to start over with a working simple system. "

    John Gall, The Systems Bible

  • Es reichen auch wenige Fälle in Apotheken, und dann kostet es Menschenleben.

    Vollkommen richtig!


    Ich bin gespannt, wie es in der Praxis laufen wird.

    Das Hauptziel der ganzen Maschinerie ist ja wirklich, dass verhindert wird, dass die Fälschungen überhaupt in die Apotheke gelangen.

    Das in der Apotheke die Meldung kommt "die Packung wurde schon ausgebucht" heißt nicht zwangsläufig, dass man eine Fälschung in Händen hält. Theoretisch könnte auch die erste ausgebuchte Packung die Fälschung sein.


    Aber, wie gesagt, ich denke, dass die Apothekenkunden nicht viel davon mitbekommen werden.

    Die Packungen werden beim Wareneingang schon geprüft werden und somit liegen nur verifizierte Artikel im Lager, die bei der Abgabe schlicht ausgebucht werden und fertig.


    Was ich etwas mit Sorge sehe, ist die Prüfung der Fertigarzneimittel in der Apotheke. Das hat in den letzten Jahren nämlich zu viel mehr Rückrufen geführt als entdeckte Fälschungen.

    Das Ausbuchen vom SecurPharmserver ist ja nur ein Teil der Sicherungsmaßnahmen.

    Die zweite Pflicht ist das Versiegeln der Packungen.


    Da weiß vielleicht Eiche mehr. Wie wird die Prüfung der Fertigarzneimittel in Zukunft gemacht? Einfach nur die Packung auf Beschädigung überprüft? Oder geöffnet, kontrolliert und mit einem ApothekenPrüfsiegel verschlossen?

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Ganz ehrlich?

    Versiegelte Packungen werden nur von außen geprüft. Denn eine Packung mit aufgebrochenem Siegel wird kein einziger Hersteller erstatten, man kann sie auch dem GH nicht zum Rückkauf anbieten. Da ist einfach das Lagerrisiko zu groß. Da die Probennahme zufällig erfolgen soll, greifen wir „zufällig“ selten zu solchen Packungen.

    Es wäre ja schon geholfen, wenn Apotheken mehr Sachen melden würden, die sowieso auffallen. Ich hab dieses Jahr zwei defekte Fertigpens gehabt. Den ersten habe ich direkt beim Hersteller gemeldet (ja, ich weiß, ist der falsche Weg), der hatte sehr offensichtlich Routine in der Abwicklung, hätte dieses Problem aber auch an die Behörde melden müssen. Jedenfalls hab ich den zweiten Pen (das selbe Arzneimittel) mit dem selben Problem an die AMK gesendet, die mir berichtete, dass dieser Fehler zum ersten Mal registriert wurde... ein Schelm, wer böses dabei denkt...


    Sorry, das war jetzt sehr aus dem Nähkästchen...