Schnellhefter für Linkshänder?

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  • Mein Sohn ist in der 5. Klasse und Linkshänder. Er hat mir gerade erzählt, dass er ein Problem mit Schnellheftern hat beim Schreiben. Sie sollen wohl immer das aktuelle Blatt obenauf heften und dann beschreiben. Dabei ist ihm dann das Metall und Plastik in der Mitte im Weg. Es sei nicht erlaubt, das Blatt erst zu beschreiben und dann einzuheften. Da immer wieder auch Arbeitsblätter dabei sind, hilft es ja auch nicht wirklich was, den Hefter voll leerer Blätter zu heften und ihn dann mittendrin schreiben zu lassen. Was wohl erlaubt wäre sind Schnellhefter, bei denen man von vorne nach hinten einheftet (wo das Problem evtl. weniger auftreten würde?)


    Gibt es da Lösungen für Linkshänder? Oder Schnellhefter, bei denen der Verschluss irgendwie abgedeckt wird so dass er nicht direkt mit der Hand drüber muss? Oder Tipps von Linkshändern wie man geschickt mit den Standardheftern arbeiten kann?

  • Die normalen Papphefter von hinten abheften. Dann ist zwar immer das gleiche Blatt oben, aber Kind muss nicht mehr über heftbleche schreiben. Allerdings sollte man die Mappen dann regelmäßig ausheften. Ich kann nachher noch mal meine beiden Linkshänder fragen, wie sie sich helfen.

    Den College-Block, beschreiben sie z.B. von hinten.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Andersherum heften?


    Beim Googlen findet man Hefter für Linkshänder, aber ich erkenne nicht, was an denen anders ist.


    Ich finde es ja ehrlich gesagt ziemlich nervig, dass so genaue Vorgaben gemacht werden -- was ist schlecht(er) daran, daß Blatt erst zu beschreiben und dann einzuheften?

  • Ich würde einen kleinen Locher mitgeben, und den Hefter einmal umdrehen, so dass er Kopf steht und die Heftung rechts ist. So kann das Kind ganz normal mitarbeiten, hat die Blätter in der selben Reihenfolge (das neueste oben und keine Heftung im Weg).

    Wenn die Lehrperson den Hefter in die Hand nimmt, muss sie halt umdrehen und nach rechts aufschlagen. Da kann sie mal merken, wie es sich als Linkshänder in einer rechtshändigen Welt lebt....


    Ich kam als Rechtshänderin an einen Arbeitsplatz, der von einer Linkshänderin eingerichtet war. Das hat mir unendlich die Augen geöffnet!

  • hinten dran heften dürfte das Problem nur verstärken, denn dann hat er alle ungeschlagenen Blätter unter der Schreibhand.


    Es gibt für wenig Geld flache Taschenlocher. Umgedrehte Hefter und umgelochte Blätter wäre auch meine Lösung (und vielleicht ein kurzes Schreiben von Dir, warum er das tut, ein paar Mail kopiert und bei Nachfrage jedem Lehrer ausgehändigt).

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Den College-Block, beschreiben sie z.B. von hinten.

    Es gibts mittlerweile College-Blöcke mit Spiralbindung oben. Auch für Rchtshänder interessant, da das Spiralenproblem ja bei allen auftritt.

    Was macht ihr eigentlich, ihr flinken Sekundenhorter, mit all der Zeit, die ihr spart, wenn ihr "lg" tippt statt lieb zu grüßen?

    - aus einer Berliner S-Bahn-Station -

  • Vielleicht könnt ihr ja auch nochmal nachfragen wegen der „erst abheften, dann schreiben“ Regel. Die dient ja wahrscheinlich vor allem dazu, dass die Blätter wirklich abgeheftet werden und nicht nur zum Stundenende in den Ranzen gestopft. Aber wenn ihr das Problem erklärt und dein Sohn verspricht die Blätter trotzdem zuverlässig abzuheften ist ja vielleicht auch eine Ausnahme drin.

  • Oh.Mein.Gott!!!

    Manche Lehrer tun auch 2018 noch so, als hätten sie noch nie einen Linkshänder und dessen Probleme in der Welt der Rechtshänder gesehen!#sauer


    Ich würde einen kleinen Locher mitgeben, und den Hefter einmal umdrehen, so dass er Kopf steht und die Heftung rechts ist. So kann das Kind ganz normal mitarbeiten, hat die Blätter in der selben Reihenfolge (das neueste oben und keine Heftung im Weg).

    Wenn die Lehrperson den Hefter in die Hand nimmt, muss sie halt umdrehen und nach rechts aufschlagen. Da kann sie mal merken, wie es sich als Linkshänder in einer rechtshändigen Welt lebt....

    Das ist die praktische Lösung.


    Stellen sich alle Lehrer so an, würde ich diese Lösung wählen.

    Ist es nur eine Lehrkraft, würde ich evtl den Gespäch suchen.

    Ich finde auch seltsam, dass so genaue Vorgaben gemacht werden.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Hallo,


    Wenn sie obenauf heften müssen, ist das immer schwierig. Entweder die Klammer ist oben oder man heftet auf Vorrat X Seiten ein, damit man die Klammer hinten haben kann - aber dann sind noch unbeschriebenen Blätter so komisch die im Weg.


    Könnte der Lehrer sich auf einen Collage-Block einlassen? Die gibt es wie schon jemand schrieb mit Spiralbindung oben. Meine Kinder nutzen unabhängig von der Händigkeit nur noch die, weil sie alle diese am angenehmsten finden. Wenn man die Seiten nicht rausreißt, hat man ja wie in einem Hefter alles drin, nur zusätzliche Arbeitsblätter einheften geht dann natürlich leider nicht. Dem könnte man mit einer Schere und etwas Klebeband abhelfen (Am oberen Rand einkleben und das was unten dann übersteht, wegschneiden).


    Ich gebe offen zu, ich persönlich hasse dieses "da Neueste oben" Prinzip. Auf arbeit wird das jetzt teilweise auch so verlangt. Es verwirrt meinen Kopf in gebundenen Bücher (Gruppenbuch...) arbeite ich ja nach wie vor in die "klassische Richtung".

    Und einen Vorteil sehe ich daran auch nicht. Ich kann einen Hefter problemlos mit einer Bewegung auch hinten aufschlagen und dann habe ich genau so das Neueste zuerst vor mir, das ist ja nun wirklich kein Problem, immerhin ging das meine ganze Schulzeit lang und auch darüber hinaus.


    Als Vorschlag für die Kinder finde ich es OK, als Forderung für alle, unabhängig von persönlichen Gegebenheiten und Präferenzen zu eingreifend. Es nützt nur wohl dem Kind leider nichts, wie wir das hier finden...

  • Vielen Dank für Eure vielen Antworten.


    Die normalen Papphefter von hinten abheften. Dann ist zwar immer das gleiche Blatt oben, aber Kind muss nicht mehr über heftbleche schreiben.

    Das war auch einer meiner ersten Gedanken und wäre wohl auch ok. D.h. es wird wohl nicht darauf bestanden, dass das neueste Blatt oben liegt. Ich muss nächste Woche auf jeden Fall mal in unseren recht gut sortierten Schreibwarenladen gehen. Mir wäre Pappe eigentlich auch lieber als Plastik, bin bloss nicht sicher, wie lange die bei meinem Sohn überleben.

    Ich würde einen kleinen Locher mitgeben, und den Hefter einmal umdrehen, so dass er Kopf steht und die Heftung rechts ist. So kann das Kind ganz normal mitarbeiten, hat die Blätter in der selben Reihenfolge (das neueste oben und keine Heftung im Weg).

    Wenn die Lehrperson den Hefter in die Hand nimmt, muss sie halt umdrehen und nach rechts aufschlagen. Da kann sie mal merken, wie es sich als Linkshänder in einer rechtshändigen Welt lebt....

    Da müsste ich mal überlegen, ob man das jetzt unter dem Jahr noch gedreht bekommt. Leider bekomme ich seine Hefter dank Ganztagsklasse nur sehr selten bis gar nicht zu sehen.


    Vielleicht könnt ihr ja auch nochmal nachfragen wegen der „erst abheften, dann schreiben“ Regel. Die dient ja wahrscheinlich vor allem dazu, dass die Blätter wirklich abgeheftet werden und nicht nur zum Stundenende in den Ranzen gestopft. Aber wenn ihr das Problem erklärt und dein Sohn verspricht die Blätter trotzdem zuverlässig abzuheften ist ja vielleicht auch eine Ausnahme drin.

    Ein Problem dabei ist, dass A erstens sehr langsam beim Schreiben ist und daher sowieso Mühe hat, zum Stundenende alles aufzuschreiben. Dadurch hat er direkt in der Stunde keine Zeit mehr, es hinterher einzuheften. Zweitens ist er leider genau so ein Kandidat, der seine Blätter einfach geknickt in den Ranzen stopft und sich dann später nicht mehr die Zeit nimmt, sie einzuheften. Von daher kann ich die Lehrerin schon ein bisschen verstehen... (Wobei die Lehrerin offenbar halt auch ständig nach hinten raus knapp dran ist und A eben gerade in ihrer Stunde Schwierigkeiten hat mit dem fertig werden)


    Könnte der Lehrer sich auf einen Collage-Block einlassen? Die gibt es wie schon jemand schrieb mit Spiralbindung oben. Meine Kinder nutzen unabhängig von der Händigkeit nur noch die, weil sie alle diese am angenehmsten finden. Wenn man die Seiten nicht rausreißt, hat man ja wie in einem Hefter alles drin, nur zusätzliche Arbeitsblätter einheften geht dann natürlich leider nicht. Dem könnte man mit einer Schere und etwas Klebeband abhelfen (Am oberen Rand einkleben und das was unten dann übersteht, wegschneiden).

    Aufgrund der Mischung zwischen selbstgeschriebenen Blättern und Arbeitsblättern finde ich das auch nicht so toll. Und hätte halt auch wie bei dem Ansatz von Peppersweet den Nachteil, dass später nachgearbeitet werden muss. Da er gerade noch genug andere Baustellen hat, möchte ich das möglichst vermeiden.


    Bzgl. Blöcken sind wir auch gerade noch am Experimentieren, welche Spiralbindung oder ob sogar einzelne Blätter ihm am besten taugen. Ich habe auch das my.book-System im Hinterkopf, was ich mir für spätere Klassen auch vorstellen könnte.

  • Ich bin ja auch Linkshänderin und habe die Schnellhefter dann immer "auf den Kopf gedreht".

    Zum Thema Collegeblock: es gibt extra welche für Linkshänder, da ist die Bindung auf der anderen Seite. Oder eben mit Bindung oben. Ich habe mittlerweile gelernt, auf einem normalen Colklegeblock mit Bindung links zu schreiben. Ich nehme da einfach das Blatt schräg und habe dadurch keine Probleme. Aber ja, da muss man sich einfach individuell durchprobieren, um die optimale Lösung zu finden...

    There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary and those who don't. :D



    Ich bin nicht faul, ich bin im ENERGIESPARMODUS!

  • Jette schau mal Nach Herlitz easy orga Hefter. Der Karton hat 355g/qm die sind echt stabil und halten bei meinen Söhnen dann auch mal etwas länger. Ich kaufe die immer im Paket bei den Büroaustattern. Da wir hier auf dem Dorf wohnen, habe ich evtl. eine etwas übertriebene Vorratshaltung von Schulsachen.

    Aus dem tieferen Sinn des Labenz:


    Eisenzicken, die (Pl.)

    Die hartgekochten, widerwärtigen Stücke, die man vom Geschirr kratzen muss, nachdem man es aus der Spülmaschine gezogen hat.

  • Ich war gestern hier im Schreibwarenladen und die hatten leider auch nur die "einfachen" dünnen Papphefter. Ich habe jetzt welche bestellt von Herlitz easy orga und Oxford und hoffe, dass die bis Ende der Woche da sind, so dass wir dann am kommenden Wochenende hoffentlich eine Lösung finden.

  • Ich finde Schnellhefter zum Schreiben drinnen auch für Rechtshänder unpraktisch und nehme immer die Seite raus, schreibe dann und lege sie dann wieder ab. So macht es auch Tochter als Linkshänderin.

  • zum obigen: Im jahr 2018 30 kleine Individualisten innerhalb von 45 Minuten dazu zu bringen, etwas Konkretes zu tun, ist ein durchaus interessantes Unterfangen.


    Jeder der beim Bemühen des Lehrers nur dumpf-gemeine Ignoranz vermutet, ist herzlich eingeladen, das mal zu versuchen.

  • Hallo,


    Molly, das versteh ich durchaus. Ich arbeite ja selber auch mit Kindern, wenn auch nicht als Lehrerin, aber Schulkram machen müssen wir ja auch.


    Und trotzdem darf die Individualität nicht da hinten runter fallen, wo ein Kind ernsthafte Probleme bekommt und nicht ordentlich schreiben können bzw. "die Hand beim Schreiben tut weh" IST aus meiner Sicht ein Problem. Und zwar eins, was sich leicht lösen lässt, wenn man diesem Kind - man kann es ja begründen - eine Ausnahme z.B. in Form von "erst schreiben, dann einheften" erlaubt.


    Mein Sohn konnte als Linkshänder z.B. nur mit einem Tintenroller gut schreiben, selbst ein LH-Füller ging nicht. Ich bin froh, daß er an einer Schule war, wo den Lehrern wichtig war, daß das Kind zurecht kommt und darum auch individuelle Lösungen zuließen. (Er durfte sogar eine andere Schreibschrift lernen, weil er mit der klassischen Ausgangsschrift absolut nicht zurecht kam).

    Aber ich weiß auch von Grundschulen, die unter allen Umständen auf ihrem "Es muss ein Feder-Füller sein, selbst wenn das Kind mit etwas anderem leichter und besser schreiben könnte" bestehen. Diesem Kind ginge es besser, für den Lehrer entsteht kein wirklicher Mehraufwand und keiner leidet darunter. So wie vermutlich keiner unter einer anderen Hefter-Form oder am "erst schreiben, dann heften" für dieses eine Kind leiden würde.

    Ich gebe zu, an der Stelle endet dann mein Verständnis tatsächlich.

  • Bevor ihr jetzt noch tiefer in diese Diskussion einsteigt: ich weiss nicht, ob A das gegenüber seiner Lehrerin überhaupt schon kommuniziert hat. In anderen Sachen ist sie ihm aufgrund seiner Probleme durchaus entgegengekommen.Momentan versuchen wir jetzt erst mal zu Hause eine Lösung zu finden. Übernächste Woche ist Elternsprechabend - da werde ich wohl versuchen, einen (kurzen) Termin mit der Lehrerin zu machen.

  • Liebe Jette,


    ich kann zu deiner Frage leider nichts beitragen, da selber Rechtshänderin und meine linkshändige Tochter schreibt noch nicht. ;)


    Wollte fragen, ist es ok, wenn ich mich mit einer Frage dranhänge? Es geht um die Strickliesel und das Händeschütteln. :)

    LG, Yolotzin :)


    Each circumstance is a gift, and in each experience is hidden a treasure.
    (Neale D. Walsh)