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  • Ihr Lieben,

    hier gibts doch auch ein paar Jungs, die mit dem Lernen nicht viel am Hut haben, ohne trotzdem mit super Noten durchs Gymi zu sausen.

    Meiner hat schlechte Noten und will nicht lernen, er ist 9. Klasse (G8) und hat einfach keine Bock.

    Er will aber auch nicht sitzenbleiben, nicht die Schulform wechseln oder eine Ausbildung machen.

    Wir quälen uns mit ständigen Schimpfereien durch Schulaufgabenvorbereitungen, geben Unsummen für Nachhilfe, Arbeitsbücher und Online-Hilfen aus (die nutzt er ein wenig), nur so richtigen Lerneifer hat er bislang nicht entwickelt.

    Ist bei ADHSlern wohl auch nicht so einfach. Er hat weder ein Lieblingsfach, noch ein Thema wo er sich gern mal reinbeißt. Zeit am Tablett wird mit Youtube verdaddelt, die schriftlichen Hausaufgaben macht er schon, aber nichts darüber hinaus, bzw. die Lernfächer bleiben auf der Strecke. Und er übt nichts, damit es sicher sicher sitzt, was bei den Sprachen fatal ist, weil er da total ins HIntertreffen gerät.

    Er war die ersten 3 Jahre in der Hausaufgabenbetreuung der Schule, die sehr gut strukturiert ist, jeder Jahrgang hat eigene Tutoren, feste Zeiten, Hausaufgaben werden kontrolliert, Vokabeln abgefragt. Aber da war das Mobbing von anderen Schülern so schlimm, dass er raus wollte, die gute Struktur hat er leider nicht mit nach Hause genommen. Bis auf die zuverlässige Erledigung der schriftlichen Hausaufgaben.

    Ich will eigentlich nur wissen, wann hat es bei Euren Jungs geschnackelt und sie haben doch angefangen zu lernen? Gab es ein auslösendes Moment? Eine besondere Form? Besondere Hilfen?

    Ich bin tatsächlich am überlegen, ob ich - falls die nächste Notenübersicht sehr schlecht ausfällt - anzufangen Bewerbungen für ihn zu schreiben. Ich hab ja gute Connections, als Azubi im Straßenbau, Gärtner, Kläranlage oder bei der Post bekomm ich ihn auf jeden Fall unter. Viel mehr Möglichkeiten hat mal mit Hauptschulabschluß halt auch nicht. Ich bins echt leid.

    Generve Grüße - morgen ist Englischschulaufgabe und die letzte Ex war ne 6

    Jaelle

  • Ach Jaelle, ich kenne das nur zu gut! Bin ja mit zwei ADHS-Kindern gesegnet.


    Meine Tochter tickte schulisch ganz genau so wie Dein Sohn: Null Lernwille, schlechte Noten, nie gelernt, keine Hausaufgaben gemacht...

    Wir haben Unsummen in Nachhilfe und Lernmaterialien gesteckt, es hat nie großartig gefunzt.

    Nun, sie hat trotzdem vor zwei Jahren Abi gemacht. Irgendwie hat sie sich so durchgemogelt.


    Mein Sohn flutscht da nicht so durch.

    Er sträubt sich aber nicht so extrem gegen meine Lernanfälle mit ihm, wie seine Schwester. Er geht übrigens auf eine Gesamtschule.


    Was sagen denn die Lehrer über ihn?

  • hatte er schon mal ein Lerncoaching? Einer meiner Söhne ging mal eine Zeit lang in ein Lernzentrum wo geschaut wurde, mit welchen Strategien er am sinnvollsten und effizientesten lernen kann.

    Ihm hat das sehr gut getan, auch um andere "Schulsorgen" ausserhalb der Familie besprechen zu können.

  • Hallo,


    Ich weiß jetzt nicht, wie alt er genau ist - aber wäre ein FSJ oder FÖJ etwas für ihn?


    Zwei meiner Kinder haben so ein Jahr dazwischengeschoben.

    FSJ wäre für meine beiden nichts gewesen (zu viel "Mensch" um sich rum ;)), aber beim FÖJ gab es viele Möglichkeiten, die interessant waren (nicht nur der klassische Bio-Bauernhof, sondern auch eher (Umwelt-)technikbezogene Stellen...


    Danach haben beide von sich aus gesagt, daß sie noch mal zur Schule gehen wollen und einen höheren Abschluss machen. Interessanterweise war es dann bei beiden weitestgehend ein Selbstläufer, denn s i e wollten es plötzlich. Das heißt nicht, daß sie nun immerzu super fleißig gewesen waren, aber es war auch nicht mehr so, daß wir hätten "schieben" müssen und die Abschlüsse waren sogar ziemlich gut.


    Näheres dazu bei Interesse per PN.


    Möchte er danach nicht wieder zur Schule, hätte er zumindest noch ein Jahr Zeit, um sich bezüglich des Berufes zu entscheiden.


    Gerade unsere ADSlerchen brauchen manchmal etwas länger zum reifend und um zu begreifen, daß es um SIE geht und nicht darum,. was die Lehrer wollen bzw. das System als solches will... DAS gehört nun mal zum "Bild" dazu. Leider gibt es da in unserem Schulsystem nicht sooo viele Möglichkeiten, dem gerecht zu werden, aber die oben beschriebene finde ich ganz gut.


    Alles Gute!

  • Trin s Ansatz finde ich super. Ich kenne einige (ehemalige) Schüler die extreme Underachiever waren, einfach weil Schule idR one-size-fits-all ist - jeder soll im Gleichschritt das gleiche machen und für eigene Interessen bleibt wenig Raum. Wenns hochkommt darf man wählen zwischen Französisch und Latein... Ich bin selber zwar gerade so ohne Sitzenbleiben durchgekommen, aber mit echt bescheidenem Abinoten (klar, immerhin Abi, aber der springende Punkt ist: ich hätte viel mehr gekonnt wenn ich mich hingesetzt hätte). An der Uni bin ich dann aufgeblüht und habe zig extra Kurse belegt und richtig viel zuhause gelernt, und mit Begeisterung. Ich kann mir gut vorstellen dass ein radikaler Bruch mit dem Schulsystem, und sei er nur vorübergehend, Wunder bewirken kann. Das gibt hinterher auch genug Kraft um die letzten Jahre mit einem echten Ziel anzugehen. Man hat dann schon mal draußen geschnuppert und weiß besser wo man grob hin will, und/oder wo man nicht hin will.


    Mit ADHS ist das ganze Sch***Lernerei natürlich nochmal schwieriger.


    Trin War das denn unkompliziert, ein Jahr raus und dann wieder rein in den Schulbetrieb? Also so organisatorisch meine ich?

  • Danke für Eure Antworten. So ne Schülerlernhilfe hat ihm die KJP auch vorgeschlagen, lehnt er aber vehement ab. Ich würds gut finden.

    Die Idee von Trin gefällt mir, wäre noch ne Option, anstatt gleich eine Lehre machen zu lassen. Wobei er mehr ins soziale tendiert, der würde nie freiwillig auf nem Bauernhof oder so arbeiten.

    Und sogar gleich was entdeckt, das Jugendhaus hier im Stadtteil sucht ab 1.9.19 jemanden. Ich weiß nur nicht, ob das vom Alter her geht, er ist ja dann erst 15.

    Ob man das bayerische Gymi deshalb unterbrechen darf, muss ich erst mal eruieren. Aber gut Idee, danke.

    Das mit dem reifen kenn ich zur Genüge. Er ist schon fit, auch interessiert an Politik, kann sich gut ausdrücken, aber bei vielen Dingen hinten dran. Allein schlafen, allein zum Bäcker, selbständig in die Stadt gehen, mit dem Rad auf der Straße fahren. Lauter Dinge, wo er ca. 4-5 Jahre seinen Altersgenossen hinterher hinkt.

  • Hier kam so richtiger Lernwille nicht auf bisher. Zum Glück schreibt er inziwschen annehmbare Noten ohne groß zu lernen. Vokabeln lernen hat mit der 10. Klasse auch aufgehört und er hat einen soliden guten mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) gemacht. Jetzt in der 11. Klasse läuft es sogar nochmal besser, weil einige ungeliebte Fächer weggefallen sind und er die Leistungskurse komplett nach Neigung (Naturwissenschaften) aussuchen konnte.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Hallo,


    Wie das rechtlich im staatlichen System ist, weiß ich leider nicht, da waren meine Kinder ja nie so richtig drin. aber es gibt durchaus Möglichkeiten. Genaueres würde ich aber lieber per PN schreiben.


    Beim FSJ/FÖJ habe ich jetzt auf die Schnelle gefunden, daß es wohl ab 15 möglich ist, wobei die einzelnen Träger bzw. Einrichtungen selber entscheiden können, ab welchem Alter sie jemanden nehmen. Nicht jede Stelle ist tatsächlich für 15-jährige schon geeignet (Arbeitszeiten, Zumutbarkeit, allgemeiner Jugendschutz)... aber das ist bei Ausbildungen ja teilweise ähnlich. Man könnte ja direkt bei den Trägern nachfragen.


    Nur die allgemeine 9-jährige Schulpflicht muss wohl erfüllt sein. Mit dem FSJ/FÖJ bleibt man diesbezüglich "im System", d.h. es wird offiziell als Schul-Ersatz anerkannt und kann sich so diesbezüglichen Ärger ersparen.

  • Ohne adhs... Noten immer auf Kante... in der 8 hat’s dann nicht geklappt... diese hat er wiederholt, dennoch plötzlich was getan, Dinge wiederholt und verfestigt... seitdem wird es viel besser... er wird wohl nie so der superfleissige, dafür auch Zuviel außerschulische Interessen, aber es läuft. Ende des Jahres wird er 16.

    Und wiederholen wollte er bestimmt nicht, aber das war nicht mein Problem ... er hat’s verkackt, also musste er da durch. Mein Mitgefühl hielt sich in Grenzen...

  • Dobe, das wär mir im Prinzip auch egal, aber wir haben da noch so nen Sonderfall.

    Er wurde in dieser Schule 5.-7. Klasse gemobbt, teilweise recht heftig. Die Schule hat halbherzig versucht das in den Griff zu bekommen, besser wurde es erst, als die Mobber die Schule verlassen haben oder sitzen geblieben sind.

    In der jetzigen Klasse hat er nach wie vor keinen Freund und viele, die ihn blöd finden und ständig verarschen, aber er kommt so einigermaßen klar. Würde er sitzen bleiben, käme in die Klasse, wo die Mobber sitzen, die schon 2 Jahre länger in der Klasse sind (und in der Regel auch ziemlich beliebt) und das Gemobbe geht wieder von vorne los.

    Wäre das nicht, würde mich sitzen bleiben echt kalt lassen, aber mit diese Voraussetzung graut mir davor.

    Ich hab übrigens vorhin noch etwas recherchiert wg. dem FSJ: auch wenn man die Vollzeitschulpflicht mit 9 Jahren absolviert hat und mit 15 dafür auch schon zugelassen ist im Rahmen des Jugendschutzes, darf er trotzdem deswegen seine Schullaufbahn nicht unterbrechen. Er kann nur nach der 9. abgehen und das FSJ machen, danach aber dieselbe Schule nicht fortführen.

    Das wäre dann also FSJ oder Lehre und wenn er danach weiter machen will, der übliche zweite Bildungsweg.

  • Wenn er bzw. ihr die 10. noch durchhält, könnte die Oberstufe ja einen Kick geben - ein bisschen was abwählen und spezielles wählen können, ist ja oft eine verlockende Perspektive.

  • Meiner hat kein ADHS, dafuer ist er Autist. Er faengt ab morgen die 10. Klasse an und startet in sein erstes Abifach (hier kan man in der 10 Klasse ein Abifach vorziehen, muss dafuer aber gute Leistungen bringen um es halten zu koennen). Ich hab ein wenig Angst, dass das nach hinten losgeht, denn seid er auf der Highschool ist hat er weder Hausaufgaben zu Hause gemacht, noch fuer Arbeiten gelernt. Seine Noten sind da wo sie sein sollen, beziehungsweise etwas schlechter in Englisch, aber da hatte er schon immer Probleme. Wenn es nach ihm ginge, wuerde er seine Zeit mit Computerspielen verbringen. Ich bin echt gespannt, wie es hier weitergehen wird.

    Regina (9/75) mit L. (3/03) und K. (12/04) und einem Sternchen das ueber uns wacht.


    The only thing worth stealing is the kiss of a sleeping child.


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  • Was sagt er denn dazu?

    Nicht lernen wollen, die angebotenen Hilfsmittel kaum nutzen aber auch nicht sitzen bleiben wollen schließt sich ja anscheinend mittelfristig aus.

    Hat er mal durch ein Praktikum in die Arbeitswelt geschnuppert? Das kann ja in die eine wie die andere Richtung sehr katalysierend sein!

    Ich war in den Alter phasenweise auch sehr schulunlistig. Damals auf dem Gym und meine Eltern haben mir klargemacht, dass sie einen Wechsel zur Realschule unterstützen würden. Irgendwie war mir die Vorstellung ein Graus und ich habe zumindest wieder das Nötigste getan für die Schule. Also einen Funken Willen gefunden.

    Ich denke, man muss mit ihm einen Weg finden, den er tragbar findet. Und ihm klarmachen, dass es durchaus Alternativen zur Schule gibt wie Lehre, FöJ, Austausch ins Ausland etc, dass die Alternative aber nicht jahrelange Ferien bedeutet. ;)

    Nachhilfe und elektronische Lernhilfen würde ich nur finanzieren, wenn sie halbwegs motiviert genutzt werden.

    Auch beim Lernen mit euch bzw bei den Hausaufgaben würde ich den Druck rausnehmen. Das vergiftet nur das Verhältnis zwischen euch und ist es mMn nicht wert. Die (Regel) Schule ist nicht Jedermanns Sache und solange man nicht will ( oder zu den Glücklichen gehört, den das Lernen in den Schoß fällt) und es gibt ja zum Glück andere Lebensentwürfe.

    Wie sieht es denn bei euch ggf später mit dem zweiten Bildungsweg aus? Hier in Hamburg ist das sehr durchlässig, Bayern ist da glaube ich komplizierter?

    Lene mit 2 Jungs (04/06)

    Einmal editiert, zuletzt von Kanin ()

  • Ich will eigentlich nur wissen, wann hat es bei Euren Jungs geschnackelt und sie haben doch angefangen zu lernen? Gab es ein auslösendes Moment?

    Ich habe bisher nur dein Anfangsposting gelesen.


    Bei T gab es tatsächlich so einen Zeitpunkt, wo's "geschnackelt" hat. Und zwar als er eine Ausbildung gefunden hat, die für ihn attraktiv klang. Obendrein war es offenbar auch noch wichtig, dass er die selbst entdeckt hat (bei Youtube). Denn soweit ich mich entsinne war mir die auch schon begegnet, als ich mit ihm zusammen den verpflichtenden Besuch bei so einem Berufsfindungstag, bei dem verschiedene Firmen sich vorstellen, abgespult habe. Da dachte ich "ach, das klingt doch ganz gut, nimmst du mal so einen Infozettel mit". Hat er nie gelesen. Kann ja nichts taugen.


    Seinen Traumjob hatte er Ende der Sommerferien vor der 9. Klasse entdeckt (er ging auf die Mittelschule) und festgestellt, dass er dafür die Mittlere Reife braucht. Und dass er dann offenbar ranklotzen muss, wenn er auf den M-Zweig wechseln will, denn dafür hat es vorher nie gereicht. Tja, ab dem Zeitpunkt hat er fast nur noch 1en und 2en geschrieben. In Ausnahmefällen mal eine unerwartet schlechte Note, wenn eine Ex überraschend kam oder er sich zu sicher fühlte (in Mathe fand er alles nur noch Pipifax und hat dann mal in einer Probe aus einem Graphen falsch abgelesen - das war seeehr heilsam #zwinker).


    Im Quali hatte er dann eine 2,1 und macht jetzt die Mittlere Reife im 9+2-Modell. An das letzte Prüfungsjahr gleich wieder ein Prüfungsjahr ranzuhängen hatte er keinen Bock. Ich hatte erst Sorge, dass er sich vielleicht langweilt, denn so wirklich viel gearbeitet hat er auch im letzten Jahr nicht - einfach nur konsequent die Sachen vor Proben noch mal angeschaut, damit er sie so auf's Papier bringen kann, wie der Lehrer das hören möchte bzw. damit er immer kapiert, worauf eine Frage überhaupt abzielt. Jetzt bin ich aber doch ganz froh, dass dieses Jahr noch nicht zum Abschlusszeugnis zählt, denn er braucht scheinbar doch ein wenig, sich in der neuen Schule/Klasse einzugewöhnen (die 9+2-Klasse ist an einer Partnerschule seiner ehemaligen Schule). Sein letzter Klassenlehrer war grandios, und jetzt haben sie eine Mathelehrerin die furchtbar erklärt und noch ein oder zwei andere Lehrer, mit denen es noch nicht so rund läuft. Aber er hat den Willen, das hinzubringen, und dann wird das auch, da bin ich mir sicher.


    Bei T lief immer schon alles über intrinsische Motivation. Er ist nicht grundsätzlich verpeilt, dumm oder faul. Als er den Fischereischein haben wollte, hat er (zusammen mit seinem Vater, der dankenswerterweise mitgezogen hat) 30 Kursstunden runtergespult und dann noch zwei Wochen lang jeden Abend zwei Stunden gelernt, um dann mit gerade mal 12 mit Bravour die Prüfung zu bestehen. Aber im selben Zeitraum hat er die Schule gehasst, nur das Allernötigste gemacht und war vermutlich im Unterricht immer geistig abwesend.


    Ich bin heilfroh, dass er (gerade noch rechtzeitig um ohne Aufwand die Kurve zu kriegen) etwas gefunden hat, für das er sich begeistern kann. Vor ein paar Monaten fragte er mal, ob man nach der Mittleren Reife dann auch noch Abi machen könne. Ob er nach weiteren 2 Jahren für die Mittlere Reife dann wirklich noch Bock auf noch mehr Schule hat, wird sich zeigen...


    Was ich aber gemacht hätte, wenn er nicht rechtzeitig diesen Traumjob gefunden hätte - hmmm, weiß ich nicht genau. Denn dass ich Sachen für ihn finde hat es ja nicht gebracht. Und das abstrakte Gefasel von mehr Auswahl bei der Berufswahl bei höherer Ausbildung noch weniger. Vielleicht hätte ich versucht, eine weiterführende Schule (ggf. im Ausland) zu finden, die einen Unterrichtsschwerpunkt im Bereich Computer/Programmieren hat, weil das das ist, was ihm am meisten Spaß macht. Zum Glück muss ich darüber nicht mehr nachgrübeln.


    T hat allerdings keinen ADHS-Hintergrund. Ich könnte mir vorstellen, dass das eine zusätzliche Komplikation sein kann.


    Ich wünsche euch viel Glück (das braucht es bestimmt) beim Finden des richtigen Knopfes bei eurem Sohn - oder am liebsten dass er ihn selber findet

    Liebe Grüße

    Sabine mit T. 10/02 und Q. 11/05

  • Nein, wir arbeiten beide, deshalb war drei Jahr in der Betreuung dort. Rüstzeug hat er eigentlich ausreichend in der Hand.

    Ich mache z.B. immer Listen, die sich am Stundenplan orientieren, wo er jeden Tag abhaken kann, was gemacht werden muss, damit er nichts vergißt. Wir haben im Wohnzimmer ein Regal wo ich so Sortierboxen drauf gestellt hab, für jedes Fach ein Fach.

    Er hat im Wohnzimmer bei seinen Unterlagen eine Anleitung hängen, was zu tun ist, wenn er nach Hause kommt, Schritt für Schritt.

    Er hat ein Merkblatt auf dem Tisch liegen, wie man sich an Hausaufgaben ran macht.

    Ich bin ein sehr strukturierter Mensch und gebe ihm da Hilfen an die Hand, wo es nur geht.

    Er nutzt sie nur so, wie er möchte. Die schriftliche Hausaufgabe macht er nach Plan, ganz ordentlich. Alles andere fällt einfach runter.

    Übungen machen und lernen, wiederholen mag er nicht, kostet ihn zu viel Zeit.

    Mit dem schriftlichen Zeug ist er in der Regel in 20min fertig oft sinds auch nur 5min. An den zwei Tagen mit Nachmittagsunterricht haben sie nichts schriftliches auf, er kommt um 16.15 Uhr heim und legt die Füße hoch, ist ja nichts zu tun. Selbst ans Schlagzeug muss ich ihn verbal prügeln, denn er spielt zwar sehr gern, aber halt nur was ER will und nicht was er üben soll für die Schulnote. *haarerauft*

  • Ich weiß tatsächlich von keinem Kind in diesem Alter das freiwillig zusätzliche (und in Augen des Kindes unnötige ;)) Arbeit freiwillig macht. Ohne dass jemand dazu treibt und dann auch noch kontrolliert was gemacht wurde, geht das meiner Meinung nach nicht.


    Mein 8.-Klässler steht in Englisch und Bio auf fünf. Das würde sich nur ändern, wenn ich mich mit ihm zusammen hinsetzen würde zum Arbeiten. Da ich die Kapazitäten dafür habe, habe ich ihm das angeboten, er will nicht. Ich kann mich entspannen, seine Versetzung hängt da nicht dran. Ob es gut klappen würde, wenn ich ihn zwingen würde, weiß ich nicht.


    Mein Großer Sohn ist jetzt in der Oberstufe und blüht richtig auf. Bei ihm war es lange Zeit auch schwierig, aber in der 9. war er plötzlich so weit, dass er sich helfen lies (sprich er hat die Dinge angenommen die ich ihm geboten habe).


    Du bietest deinem Sohn schon sehr viel. Merkblatt, Listen, Fächer usw. Das ist sehr luxuriös, er müsste gar nicht mehr selbst denken, sondern einfach nur machen. Da er es nicht annimmt und es ohne nicht geht würde ich ihn zwingen. Ihr habt doch viel Erfahrung mit Belohnungssystemen und Co. Andererseits bedeutet das halt noch mehr Arbeit für dich, wenn du immer kontrollieren musst, ob er auch was gemacht hat. Kann man irgendwie noch die Schule ins Boot holen? Also sowas wie, dass die Englischlehrerin ihm als schriftliche Aufgabe gibt, bestimmte Vokabelübungen zu machen oder so? Denn der Kontrolle in der Schule scheint er sich ja nicht entziehen zu können, sonst würde er ja keine Hausaufgaben machen.