Kleinkind sanft vom Egomanen-Trip runterholen

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  • Mir scheint, dass du selbst sehr genervt bist - vielleicht müsstest du auch ersteinmal selfcare betreiben?

    MUAHAHAHAHAHAHAHAHAHA #dance#dance#dance

    (sorry, das hat nix mit Dir zu tun, an sich hast Du völlig recht. Das Leben gibt es nur leider grad nicht her...)

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


    • Offizieller Beitrag

    :) Ich verstehe das schon - geht mir ja auch oft so. Und dennoch weiss ich auch, dass wenn mein Stresslevel besser wird, das Verhalten der Kinder auch wieder besser wird... So pendelt man sich halt immer gegenseitig auf.

  • Ich schließe mich, wie meist bei diesem Thema, den anderen nicht an. #angst


    Ich mag nicht angemotzt werden , meine Lust dann etwas zu tun sinkt erheblich. Ich frage aber dann ganz nett ob er/sie das nicht nochmal in freundlich sagen mag, oder auch klassisch, ich frage:"Du meintest ob ich dir bitte einen Apfel schälen kann?" Meist kommt dann ein ja zurück und dann ist gut.


    Und mit der Jacke schrei ich da sicher nicht rum, aber ich bin recht penetrant. Ich heb sie dann nicht auf und rufe durchaus so lange bis sie aufgehoben wird. Aber ich brauche da auch nicht mehr viel sagen. Die Kinder kontrollieren sich gegenseitig und erinnern sich und:

    Meine Älteste ist 14 und die meckert wenn die Kleinen ihre Brocken in der Diele rumfliegen lassen und sie drüber fällt. #nägelSie meckern ihr dann zurück "Du bist hier nicht die Bestimmerin!" machen es aber dann trotzdem. #freu

  • Oh, das liest sich sehr bekannt. Ich hab's jetzt erstmal auf Umzug/neue Kita/Schwangerschaft geschoben, aber vielleicht ist's auch einfach das Alter.


    Ich konnte meine Tochter neulich nur mit Müh und Not davon abhalten Spielzeug einer anderen Rabentochter mitzunehmen. Sie wollte es halt haben...

    Falls du ne Lösung findest, immer her damit #yoga


    Ich lass sie momentan einfach wüten. Nach 10 Minuten hat sie sich meist beruhigt und ist wieder aufnahmefähig. Geht natürlich nur, wenn kein anderer Mensch involviert ist.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab da immer wieder angefangen hektisch zu suchen, bis das Kind fragen musste, was ich da tue. Na, ich such mein Kind! Du siehst ihm ähnlich aber es ist höflicher. Oder das Kind stehen lassen u in eine andere Richtung Rufen: hey gute Laune, wo steckst du denn? Wir brauchen dich hier zwar sofort! Oder das Kind gefragt, wo hast du die Höflichkeit verloren? Ich glaub, lag unter deinem Bett? Wenn sie dir ins Klo geplumst ist, spül bloß ab. Ich helfe dir sie rauszufischen.


    So ein Quatsch halt. Ging nicht immer aber schon mal.


    Unsere machten es mir dann auch nach.


    Das half/hilft heute noch.


    Ich verstehe dich total. Starke Nerven u eine riesenportion Gelassenheit.

  • Ich finde auch, knapp drei ist noch sehr sehr klein und das Verhalten, auch mit dem Laufrad, ist normal. Gleichzeitig kann ich verstehenen, dass es Dich nervt. Als unser Großer damals knapp drei war und die Kleine war noch ganz ganz klein hat mich sowas auch manches Mal genervt, wenn ich müde und geplagt mit beiden nach Hause kam und er hat noch nicht mal seine Schuhe selbst ausgezogen o.Ä. Ich war einfach so geschafft!


    Bei uns half und hilft (jetzt ist er 4,5):

    - wenn das Kind müde ist dann stelle ich keine Forderungen, ich mache alles und gehe auch auf "Apfelsaft!!! Sofort!" ein und bringe ihm ein Glas (das habe ich aus den Kloetersbriefen mitgenommen)

    - Kind ist gut drauf: ich lasse ihn wählen - was macht er und was mache ich (zB er die Jacke ich die Schuhe). Das klappt gut denn dann ist er nicht so gezwungen, zu tun was ich will sondern entscheidet selbst.

    - Kind ist gut drauf: ich weise darauf hin, dass ich mich nicht besonders toll fühle wenn er mich anschreit und wenn er möchte, dass ich ihm ein Glas Apfelsaft bringe soll er es doch bitte irgendwie nett sagen

    - Außerdem haben wir ein paar Sachen so hingeräumt, dass er selbst drankommt und wenn ich wirklich müde und abgekämpft bin, dann sage ich das auch ("Du ich bin jetzt wirklich müde und mag mich kurz ausruhen. Du kannst Dir jetzt gleich selbst Apfelsaft einschenken oder Du wartest 5 min dann mache ich es gerne für Dich")

    Ich habe ihm (aber auch eher so ab 3,5) auch schon erklärt, dass Familie schon bedeutet, dass jeder nach seinen Kräften mithilft. Ich weiß nicht ob er es versteht aber ich finde, ab und zu kann man es thematisieren.


    Was ich auch mache: in ruhigen Minuten halte ich mir vor Augen, was er alles toll macht. Da fällt mir oft auf, dass er sich zb oft super um die Kleine kümmert wenn sie während der Fahrt im Anhänger weint oder ihr auch mal ein Buch "vorliest" wenn ich die Küche aufräume. Dass er, wenn es hart auf hart kommt, gut mitzieht und super kooperiert (zB als der Keller unter Wasser stand oder als wir mit der Kleinen ins Krankenhaus mussten).

    Und eigentlich finde ich das viel wichtiger, als die Frage wer nun die Schuhe auszieht oder die Jacke aufhängt!

  • Ehrlich? Ich lasse einen Brüller los und dann geht es wieder. Ich habe nicht so viel Zeit lang und breit rumzuerklären. Ein paar Mal muss reichen, meine Kinder könnes es ja auch und wenn sie nicht wollen, tja, dann gibt es kurz Stress oder aber ich lasse es liegen und sitze es aus (sie stolpern dann halt über ihre eigenen Sachen). Bei vielen Personen im Haushalt muss es einfach halbwegs laufen. Sie nehmen mir die Brüller auch nicht krum, wissen aber, dass jetzt wohl eine Grenze erreicht war. Merkwürdigerweise werde ich tatsächlich immer noch vergöttert wie mir Personen aus meinem Umfeld immer wieder ungefragt versichern. Vielleicht haben sie aber auch nur Angst vor mir? :D

    Du brüllst ernsthaft ein knapp dreijähriges Kind an, weil es seine Jacke nicht weghängt?

    Stimmt, brüllen kann man so vielleicht gar nicht sagen. Also, wenn es nur keine Lust hat und es ins nächste Zimmer gehen will, dann rufe ich laut so etwas wie "Stopp, du hast die Jacke vergessen!" Je nach meiner Lust und Laune mit der entsprechenden Mimik garniert. Tut es dann noch nicht wie gewünscht, kann ich bei der nächsten (aus meiner Sicht unwichtigen, für das Kind aber im Moment gewünschten) Sache nicht helfen: "Nein, ich kann das Spielzeug X gerade nicht vom Schrank runterholen, weil du vorher erst noch schnell deine Jacke aufräumen musst." Je nach Typ und momentaner Verfassung, macht das Kind es dann ohne Murren oder jammernd oder ärgerlich schreiend oder gar nicht oder irgendetwas anderes. Meistens machen sie es aber.


    'Ein Brüller' heißt bei uns in der Familie, lauthals mit Nachdruck eine knappe Aussage ohne Erklärung zu rufen. So etwas wie "Ey!", "Halt!", "Sag' mal!", "Aber schnell!" und dergleichen.


    Ist das Kind krank oder anderweitig schlapp, ziehe ich selbst meinem größten Kind die Klamotten eigenhändig aus.


    Beim Laufrad hätte ich sinngemäß gesagt: "So geht das aber nicht. Du hast doch gerade eben getauscht, jetzt musst du erst warten bis das andere Kind fertig ist. Oder du fragst es, ob es jetzt gleich wieder zurücktauschen möchte." Ich würde es (eine angemessene Strecke, wo ich erkläre, dass das andere Kind eigentlich diese Strecke fahren wollte) nicht aufs Laufrad lassen, wenn es das andere Kind geschubst hat. Aber in diesem Fall würde ich mein Kind zumindest in seinen Emotionen begleiten.


    Edit: Oft bin ich aber auch so penetrant wie Midna2 und rufe ihnen immer wieder hinterher bis sie genervt sind. Und wir haben hier dieselben Diskussionen von wegen 'Bestimmer' wie bei Midna2.

    Das Wissen von heute ist der Irrtum von morgen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sakura ()

  • Meine ist ja ein Jahr älter, aber je nach Tagesform auch noch in der „Ich-Will-Das-Nicht-Aufheben-Mach -Du-Das“-Phase. Bei der Jacke würden mir drei Wege einfallen, da kommt es aber auch sehr auf meine Tagesform an:

    1. Kommentarlos aufräumen. Vor allem dann, wenn Kind müde oder hungrig ist.

    2. Eng begleiten: „So, dann Jacke aus; soll ich sie aufhängen oder willst Du das selber machen?“ („selber machen“ ist hier keyword).

    3. Aufheben und dabei klar machen, dass ich ihr einen Gefallen tue(„Bitteschön, da hängtDeine Jacke@). Meistens kommt dann Danke.

  • 3-Jährige sind so. Das ist normal.

    Die Sache mit der Jacke: Ja, mit 3 Jahren können sie sie aufhängen. Haben meine jeden Tag im Kiga bewiesen. Und zu Hause ging es nicht mehr. Auch nicht mit viel Ärger und Stress. War für mich also ein "zu Hause geht es nicht".

    Und bei 3 ist definitiv nicht so, dass das Lernfenster dafür bald geschlossen ist, also ganz einfach entspannen und für sie machen ...

    Wenn es mich geärgert hat (Bonbonpapier, ...), habe ich es eingefordert und teilweise Zeiten dafür angegeben. "Ich will, dass das bis zum Abendessen erledigt ist." Klappt nicht immer, aber auch in dem Alter schon oft. Druck (an die Hand nehmen, nichts anderes machen lassen, bis das erledigt ist, penetrant nerven ...) hat immer zu Gegenwehr und Stress geführt. Aufgabe und Zeit dafür geben, ging viel besser. Wenn es nicht klappt - ja nun, dann wird es entweder nicht erledigt oder ich mache es. Oft habe ich das dann auch gesagt, dass ich das jetzt mache, aber doof finde. (Und inzwischen kommt oft von alleine dann ein "Danke, Mama" oder "ich mach schnell").

    Und jetzt mit 4 und 6 klappt es immer besser. Manchmal von alleine. Manchmal mit Erinnerung. Manchmal mit Zeitsetzen. Manchmal mit einem genervten Aufschrei von mir (nicht (!) das Kind anbrüllen). - Manchmal mit einem schuldbewussten Grinsen, manchmal genervt, manchmal völlig problemlos, manchmal mit einem "immer muss ich alles alleine".



    Das mit dem Laufrad - ja, vermutlich hätte ich sie wieder drauf gelassen. Jede Situation dieser Art ist so unterschiedlich, dass ich da nie immergültige Regeln gefunden und durchgesetzt habe. Wenn es mir zu viel wurde, habe ich sie schlicht auf die Schultern gesetzt und das Laufrad getragen. Und nicht schimpfen. Einfach nur verbalisieren, was jetzt nicht in Ordnung war.

    Mal probieren, ihnen zu sagen, sie sollen selbst eine Lösung finden. Geht mit 3 noch nicht allzu gut, kommt aber da auch schon. Meine zwei kamen wesentlich besser mit Lösungen gegen ihren ursprünglichen Willen zurecht, wenn sie an der Lösungsfindung beteiligt waren.

    Und ich glaube, Du traust Ihr da zuviel zu - sie kann die Wut ganz sicher noch nicht bewusst an- und ausschalten. Vielleicht lernt sie es gerade. Aber in dem Moment war sie wirklich richtig wütend. Aber im Gegensatz zu einer 2-Jährigen kommt sie da schneller wieder raus, wenn der Grund der Wut vorbei ist.


    Ich habe immer wieder gefragt, was sie davon hielten, wenn ein anderes Kind dieses oder jenes gemacht hätte. Oder wenn ein Kind zu mir kam und traurig war über etwas von einem anderen Kind, das auch angesprochen. "Ja, ist total doof, oder? Weißt Du noch neulich, als Du bei ..." Dauert, aber irgendwann wird es besser.

    Empathie ist echt schwer.



    Aber auch: Wenn müde oder hungrig, Deine Forderungen massiv zurückfahren.

    Ganz viel mit Humor nehmen und die Situation ändern, bevor Du Dich wirklich ärgerst. - Lohnt sich ein richtiger Streit um eine Jacke? Was soll das in dem Moment und auf lange Sicht bringen?

    Die Formulierungen von fibula hätten hier meistens für Streit gesorgt, weil sie sich veräppelt gefühlt hätten. So etwas kann ich nur bringen, wenn die Situation wirklich noch entspannt ist und ich mich noch nicht wirklich ärger.


    Bei ganz viel hilft auch Warten lassen. Also mir gefällt die Ansprache nicht (und ich denke, sie können es auch in der Situation eigentlich anders), dann sage ich kurz, dass ich die Stimme nicht mag oder bitte, das in einer freundlichen Stimme wieder zu sagen. Und dann mache ich meine Sachen weiter und reagiere, wenn sie es nochmal lieb sagen. Oder ich mache es direkt, spreche aber an, dass ich das anders viel lieber mag.

    Die Methode von Midna2 mit dem Vorgeben des ganzen freundlichen Satzes mache ich auch viel, hat aber gefühlt keinen Effekt - zumindest zu Hause nicht.

  • Ich glaube auch eher, dass es kein Ausdruck von unsozialem Verhalten ist, sondern zwischen 3 und 4 das „ich mache alles allein“ so bestimmend ist, dass Bitten a la „räum bitte das und das weg“ mit der Selbstbestimmung kollidieren. Denn im Kindergarten machen ja die meisten 3jährigen genau das, was sein plötzlich zu Hause „nicht mehr können“.

    Ich finde das Wissen, dass das meist zwischen 3. und 4. Geburtstag seinen Höhepunkt hat, bei meinem zweiten Kind wirklich hilfreich. Da kann ich die Antwort auf mein „warum geht das jetzt nicht“ - „weil das so ist“ auch einfach nur mal komisch finden. Und auch wenn es vielleicht hier keinen Konsens findet: ich würde die Jacke liegen lassen und bei der nächsten Bitte Deiner Tochter sagen „gern, in der Zeit räumst du bitte fix deine Jacke weg.“ Auch vorher schon „wenn du die nicht weg räumst, mag ich als nächstes auch nicht lesen/Kekse auf den Tisch stellen.“ Und natürlich in allen Situationen, in denen man selbst genug Kapazitäten hat, stillschweigend wegräumen.

    Bei dem Laufradbeispiel: ich glaube, da spielt viel eigene Wohlerzogenheit mit rein. Ich möchte auch öfter eingreifen, wenn meine Kinder sehr bestimmend zu anderen sind. Aber wenn die das allein unter sich ausmachen würden, bekämen die das vermutlich gut hin und das andere Kind würde nächstes Mal einfach nicht mehr tauschen.

    Mein ehemals kratzendes, verneinendes, bestimmerisches großes Kind ist heute auch sehr „sozial“. Ab vier wird vieles anders. :)