Tagespapa super, aber Eingewöhnung klappt trotzdem nicht?!

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Ihr Lieben,


    ich brauche eure Hilfe und Einschätzung zu unserer Eingewöhnung beim Tagespapa, denn wir sind mittlerweile ratlos.


    Ich fange mal vorne an:


    Wir wollten einen Platz in der Tagespflege für die Räubertochter und haben aber leider erstmal keinen bekommen. Dadurch, dass ich Studentin bin, gab es aber eine automatische Reservierung in der Uni-Krippe, die wohl auch einen guten Ruf hatte, über eine Rückbildungsmami kannten wir sogar die Leitung. Wir haben also den Platz in Anspruch genommen. Krippengruppe mit 15 Plätzen 2 Erzieherinnen und einer Kinderpflegerin, die auf uns auch erstmal einen guten Eindruck machten. Wir hatten ein gutes Gefühl, zumal eins der Rückbildungsbabys in dieselbe Gruppe kommen sollte.

    Die Krippe warb außerdem mit dem Berliner-Modell zur Eingewöhnung und Musikförderung usw. Klang alles toll.


    Kurz nach dem ersten Geburtstag unsere Tochter haben wir die Eingewöhnung gestartet. Erster Tag war okay. Ihr war das aber verständlicherweise alles zu laut und zu neu, die Erzieherinnen haben keinen Kontakt zu ihr aufgenommen und kündigten auch sofort an, gleich morgen die erste Trennung für etwa eine halbe Stunde machen zu wollen. Meine Frau hat dann dort diskutiert, ist aber auf taube Ohren gestoßen. O-Ton: Wir machen das seit 20 Jahren so und das klappt immer.

    Sie hat sich dann auf eine viertel Stunde Trennung eingelassen, die von den Erzieherinnen auf 20 min ausgedehnt wurden. Die Räubertochter hat das leider nicht gut verkraftet. Hat zum Ende hin sehr geweint, wenn auch noch nicht verzweifelt, davor war sie wohl zunehmend unglücklich. Zu Hause ging dann aber gar nix mehr. Sie hat nur noch an meiner Frau gehangen (durchs stillen usw. ist ihre Bindung etwas enger als unsere) und viel geweint.
    Für den nächsten Tag hatten wir besprochen, dass meine Frau nochmal das Gespräch sucht und erklärt, dass wir eine langsamere Eingewöhnung wollen und dass sie erstmal dabei bleiben möchte bis die Räubertochter Kontakt aufnimmt und einen Bindung zu einer Erzieherin aufbauen konnte. Die Erzieherinnen hatten gar kein Verständnis und bestanden auf die Trennung (sogar länger als am Tag davor) und so haben wir nach drei Tagen Krippe den Vertrag gekündigt.

    Unserm Kind wollten wir auch erstmal wieder Sicherheit geben, da sie dieser erste Eingewöhnungsversuch echt mitgenommen hat.


    Und dann hatten wir eigentlich unfassbares Glück. Noch am selben Tag habe ich mit einem von 3 Tagespapas hier in der Stadt telefoniert, der grade neu angefangen hatte. Er war einfach die beste Wahl, eine Fachkraft mit Erfahrung, Heilerziehungspfleger und jahrelang Kinderdorfpapa gewesen. Ein kleiner Hund, selber hat er 2 Grundschulkinder, seine Frau ist ebenfalls Pädagogin und die beiden sind ziemlich rabig (stillen, tragen, Familienbett, in seinem Regal stehen die üblichen alternativen Erziehungsratgeber usw.) Wir waren sofort mit ihm auf einer Wellenlänge und haben dann auch zwei Wochen später die Eingewöhnung dort begonnen.

    Er wusste von Anfang an von unserem Fehlversuch mit der Krippe und war bereit sich und uns so lange Zeit zu geben, wie unsere Tochter braucht.


    Es fing alles ganz gut an. Zu Anfang haben meine Frau und ich uns abgewechselt mit der Eingewöhnung. Wir waren jeden Tag 1h- 1 1/2h bei ihm. Nach den ersten Trennungsversuchen (etwa nach einer Woche), wurde klar, dass sich unsere Tochter besser von mir lösen kann, als von meiner Frau, also habe ich die Eingewöhnung übernommen. Die ersten Versuche waren aber insgesammt nicht gut, sie hat sehr verzweifelt geweint, sodass wir einmal nach 10 min und sonst direkt abrechen mussten. Dann war ich nochmal 2 Wochen dabei. Der nächste Versuch war gut, sie hat beim Verabschieden kurz geweint und sich dann aber schnell vom Tagespapa trösten lassen. Beim Abholen hat sie dann wieder geweint, so als sei ihr dann plötzlich eingefallen, dass ich ja zwischendurch nicht da war. Dazwischen hat sie gespielt und war zufrieden, wurde sie traurig, ist sie zum Tagespapa und wollte auf den Arm, hat sich trösten lassen. Also richtig gut. So konnten wir das ganze auf 1h Trennung ausweiten. Das war der Stand nach 6 Wochen.


    Dann kamen die Herbstferien, 2 Wochen Pause und danach haben wir quasi von vorne angefangen. etwa 1 Woche war ich wieder komplett dabei, weil sie sich gar nicht von mir lösen wollte. Sie hat mich regelrecht bewacht, sobald ich mich bewegt hab, hat sie angefangen zu weinen und hatte Angst, dass ich gehe. So nach einer Woche ging es dann aber wieder. Wir haben wieder langsam angefangen und konnten dann innerhalb einer Woche auf fast 1 1/2 Stunden ausdehnen. Sie war super happy und hat sogar ein paar Mal nicht geweint beim abholen. Beim verabschieden aber immer.


    Leider ist sie dann krank geworden. Eine Woche waren wir hier mit blöder Erkältung alle zu Hause. Und danach ging beim Tagespapa nix mehr. Die Trennung direkt nach der Krankheit ging gar nicht, sie war fas die ganze Zeit unglücklich, zwar auf seinem Arm, aber nur unglücklich und geweint. Ein bisschen hat sie wohl gespielt, aber auch dabei immer wider geweint. Als ich das gehört habe, haben wir beschlossen, dass ich wieder die ganze Zeit dabei bleibe. Das geht jetzt seit drei Tagen so und eine Verbesserung ist nicht in Sicht.


    Im Gegenteil haben wir das Gefühl, dass sie zunhemend gestresster ist. Auch zu Hause. Klar, Zähne etc. immer mal ein bisschen verschnupft und so. Aber gefühlt ist ihr grade alles zu viel und sie klammert sehr an meiner Frau.


    Zur generellen Einschätzung: Zum Tagespapa nimmt sie vor allem dann Kontakt auf, wenn wir nicht da sind. Wenn ab und zu seine Frau zu Hause ist, dann darf die sie auch in meinem Beisein auf den Arm nehmen, seine Kinder findet sie auch toll und den Hund sowieso. Etwas schwierig ist die Situation auch deshalb, da der Tagespapa neu angefangen hat und deshalb quasi 5 Kinder auf einmal eingewöhnt werden. Das älteste ist 3 Monate älter als unsere Maus. Das jüngste ist jetzt 7 Monate. Einen richtigen Rythmus gibt es deshalb noch nicht, weil alle eben in unterschiedlichen Stadien der Eingewöhnung stecken.


    Jetzt haben wir das ganze Wochenende überlegt, wie wir weiter vorgehen sollen.


    - wieder von vorne anfangen und hoffen dass es irgendwann klappt? Aber sie kommt uns grad so gestresst vor und auch uns streßt diese Ungewissheit.


    - Pause machen? Aber wie lange, bald sind dann ja schon wieder Weihnachtsferien, also schon wieder eine Unterbrechung? #haare


    - Abbrechen und im nächsten Jahr einen neuen Platz suchen? Das wäre die letzte Option, denn eigentlich muss ich endlich fertig studieren, weil ich nur noch Geld bis März hab. Aber wenn es für die Räubertochter besser wäre, dann würden wir das irgendwie hinkriegen. Wir hätten auch bei einer anderen Tagesmutter noch einen Platz ab nächstem Jahr reserviert, weil sie uns dieses Jahr nicht genommen hat. Aber wer sagt mir, dass es dann besser wird? #kreischen


    Ach je. Wie ich zu Beginn sagte, wir sind ratlos und brauchen Input. Wir sind echt für jeden Kommentar und jede Frage dankbar. Am Donnerstag haben wir nochmal ein ausführliches Gepräch mit dem Tagespapa um zu beratschlagen wies weitergehen soll. Er ist da total cool, weiß aber glaube ich auch nicht mehr weiter.#weissnicht


    Vielen Dank fürs Lesen dieses Romans und einen schönen Abend #danke

  • Oweh, das klingt verzwickt. Ich glaube schon, dass es Kinder gibt, für die die U3 Betreuung nicht optimal ist, die wären ungestresster zuhause.


    Aber manchmal muss man halt auch den zweitbesten Weg gehen, weil es die Umstände erfordern.


    Ich glaube, es wäre erstmal wichtig für euch, eine klare innere Haltung zu bekommen. Könntet ihr es leisten, sie noch länger zu Hause zu betreuen?


    Was sagt denn der Tagesvater dazu?


    Wenn er einverstanden ist, könntet ihr es auch weiterhin versuchen, dann würde ich zur Eingewöhnung aber länger als eine Stunde da bleiben. Ich nehme Dir aber gleich die Illusionen: im ersten Betreuungsjahr waren meine Kinder alle naselang krank.


    Wie alt ist sie jetzt genau?

  • Danke Myrte, für deine Einschätzung.


    Genau darüber diskutieren wir grade viel. Irgendwie ginge das. Ich würde dann irgendwo Nachtschichten machen ab April oder wir arbeiten beide Halbtags versetzt. Klingt alles nicht so ideal, aber wenn es wirklich nicht anders geht, dann findet sich immer eine Lösung.


    Der Tagespapa sagt, naja alle Kinder sind anders. Mit seiner ältesten Tochter ging U3 Betreuung gar nicht. Er hat die Vermutung geäußert, dass unsere Maus hochsensibel ist. Wir sind da eher skeptisch und finden das nicht so passend für sie. Wir beobachten eher, dass sie gerade jetzt besonder willensstark ist und vielleicht einfach beschlossen hat, dass sie nicht ohne uns sein will (wieso auch nicht, mit 15 Monaten muss man nicht von zu Hause weg wollen, nur weil die Mamas das für eine gute Idee halten #pfeif).

    Er bespricht sich auch viel mit seiner Beraterin vom Jugendamt, auch wegen der anderen Kinder. Aber da kamen noch keine wirklich neuen Ideen, außer Lieblingskuscheltier mitbringen und sowas hat sie (leider) nicht.


    Genau, in letzter Zeit sind wir immer so 2 bis 2,5h Stunden geblieben. in der letzten halben Stunde traut sie sich dann auch mehr, vielleicht auch weil sie weiß, dann geht Mama eh nicht mehr weg.


    Hach ja, als Baby war sie nur einmal krank, aber jetzt bahnt sich grade immer wieder was an. Ich fürchte du wirst da Recht haben. Aber dann sehe ich schwarz für unsere Eingewöhnung. Die Unterbrechungen werfen sie immer echt weit zurück.



    Jetzt ist sie 15 Monate alt.


    Ich glaube auch eine klare innere Haltung fehlt uns gerade.

    Aufschreiben war aber schon mal echt hilfreich und Input von außen hilft doppelt. Danke dir #danke


    LG

    Hannah

  • Ich finde das Verhalten in dem Alter ganz normal. Sie ist ja wirklich noch fast ein Baby, braucht gerade in schwierigen Phasen (Zahnen, Entwicklungsschub, Schnupfen usw) die körperliche Nähe zu den ihr vertrauten Bezugspersonen.

    Da hat die Krippe wirklich nicht optimal eingewöhnt, ohne Bezugserzieherin.


    Der Tagespapa klingt gut, aber 5 kleine Mäuse neu auf einmal eingewöhnen....mir wäre das nicht so recht. :(


    Vielleicht könnt ihr mit ihm den Vertrag bis Frühjahr aussetzen und dann im März/April noch einen Versuch starten? Dann käme ein bisschen Ruhe in eure kleine Familie, eure Tochter hat dann hoffentlich erstmal genug Erkältungsviren eingesammelt und kann sich besser mit Worten und Gesten verständlich machen.


    Falls ihr weiter machen wollt: Eventuell hilft ein vertrautes Schmusetier mit Mamas Geruch? Oder die Spieluhr mit der bekannten Melodie?


    Jedenfalls müsst ihr euch nichts vorwerfen; meine Kinder kamen jeweils mit 2 und 2,5 Jahren in den Kindergarten und beiden fiel die Eingewöhnung schwer.

    Wie Myrte schon schrieb: Es gibt genug Kinder, die sich schwer tun (unabhängig von der Qualität der Einrichtung) und die Krankheitstage sollten nicht außer acht gelassen werden. Das kann ziemlich schlauchen, weil dann auch oft die Eltern krank sind und ebenfalls unter Druck stehen.



    Ich wünsche euch trotzdem gutes Gelingen und dass ihr einen Weg findet. :)

  • Ihr seid mit diesem Problem jedenfalls nicht alleine! Ich finde es hilfreich sich das auch einmal klar zu machen, denn ich habe mich damals so unfähig gefühlt, als mein 1.Sohn sich so gar nicht lösen wollte.


    Das Thema ist halt komplex. Ich bin grundsätzlich davon überzeugt, das es für so kleine Kinder eben auch nicht normal ist sich feiwillig von den Eltern zu trennen. Das beginnt oft erst später. Die Kinder erweitern ihren Wirkungsraum dann ganz von alleine.

    Die andere Seite ist aber unsere Alltagsrealität und der Wunsch der Eltern auch berufstätig zu sein. Und dieser Wunsch ist genauso berechtigt!


    Ich habe mich bei Kind 1 versucht nach dem Kind zu richten. Nach erfolglosen Trennungsversuchen mit 2 Jahren, ging das Kind dann mit 3 Jahren unter Tränen (aber nicht mehr untröstlich) in den Kindergarten. Halbwegs gerne ging er aber erst mit 4 Jahren. Mit 5 war es dann unkompliziert.

    Ich bekam ein zweites Kind und merkte nach einigen Monaten, das es Zeit wird für mich mein Hausfrauendasein zu beenden, weil ich mich damit nicht mehr wohl fühlte. Und wir suchten eine Tagesmutter mit einer Kleingruppe für Sohn 2. Er fand es nicht cool, hat aber durchaus meine Entschlossenheit gespürt, weil ich wirklich Leidensdruck hatte und unbedingt diese Betreuung brauchte. Diese Zeit war nicht einfach, weil eigentlich keines meiner Kinder betreut werden wollte und mich das dann auch wieder zerrissen hat. Es ist aber eine Güterabwägung, denn es ist wichtig, das es auch den Eltern gut geht! Und auch noch Zeit für die Beziehung und für Familienzeit bleibt.


    Deswegen finde ich es schwierig zu sagen, mach es so oder so. Denn da ist wirklich immer eine ganz persönliche Abwägung drin, was in dem Moment wichtiger ist. Wenn eine Mutter nach 12 Monaten Elternzeit wieder in den Beruf zurückkehren muss, weil es finanziell nicht anders geht, ist es in gewisser Weise sogar einfacher, weil die Situation dann auch für die Kinder klarer ist. Aber schön finden die meisten Babys/Kleinkinder das nicht wirklich, es ist eine Notwendigkeit. Und die Kinder überstehen das auch in der Regel ohne Dauerschaden. Nur ganz ohne Tränen klappt es oft nicht, damit muss man sich dann abfinden, wenn man die Betreuung benötigt.


    Ich glaube eher nicht, das es am Tagespapa liegt. Den beschreibst du sehr bemüht. Es ist einfach eine nicht einfache Situation mit der Fremdbetreuung von Kleinkindern.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

    Einmal editiert, zuletzt von Miriam ()

  • Fünf Eingewöhnungen gleichzeitig ist Stress für alle. Wenn dann noch schlechte Erfahrungen und evtl. zusätzlich noch die Lauflern-Klammerphase dazu kommen ists zu viel für das Kind.


    Icj würde 3 Monate Pause machen (so lange dauert es bis Kinder zum Großteil eingewöhnt sind) und dann nochmal starten. Bei dem Tagesvater wo Ihr grad so zufrieden seid.


    Dann sind die Anderen eingewöhnt und Euer Kind ist vielleicht auch schon wieder in ner neuen Entwicklungsphase.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • reine Laienmeinung:

    wenn ihr den tagespapa toll findet, würde ich da nicht wechseln,

    sondern erstmal auf dem stand weitermachen, dass ihr den ganzen tag dabei seid.


    unsere KiTa macht seit kurzem eingewöhnung nach dem Münchner Modell (?)

    und da ist es so, dass man mit Kind die erste Zeit nahezu den kompletten tag da bleibt.

    also anfangs nicht schon nach 1 oder 1 1/2 h gehen,

    so dass das kind den gesamten tagesablauf mitkriegt.


    was machst du denn während der zeit, wo ihr bei dem tagespapa seid?

    ich habe bei der eingewöhnung gerne gelesen, dann bin ich beschäftigt und beobachte nicht die ganze zeit mein kind,

    sitze aber als rückversicherung immer in reichweite; aber bin auch für indirekte kommunikation meines kindes nicht zu haben. außerdem war ich dann auch immer schnell langweilig für mein kind + die anderen.


    ich drücke euch die daumen, dass ihr einen guten weg findet.


  • Und zum Rest:


    Ja hochsensibel kann sein, vielleicht schaust du mal in das Buch von Nora Imlau rein? Sie hat dazu etwas geschrieben.


    Wenn ihr euch eine längere Eingewöhnung leisten könnt, dann macht das doch. Probieren geht über studieren.


    Hätte der Tagespapa denn diese Zeit? Könnte er das machen? :) Wenn eurem Kind Routinen gut tun, dann lasst ihr es noch bissle so laufen und wenn Routine drin ist, gewöhnt ihr wieder richtig ein.

  • Ti.na Das Berliner Modell ist eigentlich langsamer als das Münchner. Was vermuten lässt dass diese Krippe, die sich das auf die Fahnen schreibt aber dann Trennung schon am 2. Tag verlangt (normal am 4.) vermutlich auch den Rest der Werbeversprechen nicht einhält.


    Das beste Modell find ich INFANS. Ist im Prinzip das Berliner Modell, aber die Reaktionen der Kinder bestimmen noch mehr die Geschwindigkeit und wird auch noch differenzierter betrachtet :

    Ein Kind das sich wegbrüllt sobald es zur Tür reinkommt, dann aber völlig konzentriert spielt und auch beim Abholen nicht extrem erschöpft wirkt hat viel weniger innerlichen Stress als ein Kind, das sich problemlos abgeben lässt, still seine Zeit absitzt (also weder spielt noch die anderen Kinder beobachtet) und nach dem Abholen stundenlang apathisch in Mamas Arm hängt.

    Beim Berliner Modell würde im zweiten Fall trotzdem gesteigert, im INFANS-Modelk nen Schritt zurück gegangen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ti.na Das Berliner Modell ist eigentlich langsamer als das Münchner.

    ok, dann habe ich das völlig falsch im kopf.


    bei uns war es so: die erste woche nur mit den eltern dabei sein, am besten von früh bis mittag,

    also einige stunden. die ganzen abläufe + das haus und alles mit den eltern erleben und erfahren.


    trennungen nie montags.

    frühestens! am 7 tag.

    immer in absprache mit der betreuerin.

    bezungserzieherIn wird vom kind selbst gewählt


    für die eingewöhnugn sollen die eltern 6 wochen einplanen.

  • Das ist jetzt sehr sehr kindabhängig, aber bei uns wurde nach Krankheit oder Urlaub kein "Schritt zurück" gemacht (es war aber tatsächlich nicht nötig). Meine Tochter war gerade eine Woche komplett eingewöhnt (insgesamt 7 Wochen seit Start der Eingewöhnung in der Einrichtung), als drei Wochen Schließzeit kamen. Danach habe ich sie wie üblich abgegeben, mit dem Wissen, dass ich angerufen werde, wenn sie nach dem etwas schmerzhafteren Abschied nicht ankommt. Genauso nach einer Woche Ausfall wegen Krankheit.


    Wenn tatsächlich schon eine oder mehrere Trennungen stattfanden, die gut liefen, könnte ich mir vorstellen, dass es nach einer Unterbrechung für das Kind verwirrend sein kann, wenn es in der Betreuung jetzt plötzlich doch wieder so unsicher ist, dass das Elternteil dableibt. Wenn es natürlich, bei diesem ersten Abschied, sich absolut gar nicht von der Mama löst, würde ich es auch nicht allein dalassen.


    So lief die Eingewöhnung bei uns:

    Wir sind immer etwa dreißig Minuten vor dem Frühstück gekommen, das gab es um halb neun. Geblieben sind wir bis zehn Uhr, nach zehn Tagen bis knapp halb zwölf, vor dem Mittagessen. Dann nochmal nach zehn Tagen die erste Trennung, immer vor dem Frühstück, wobei ich am Anfang um halb zehn, zehn, halb elf wieder kam, wir sind immer bis gegen elf geblieben. Dann wurde sie mir um elf raus gebracht (wir bekommen die Kinder immer fertig angezogen), dann kam ein großer Sprung und sie blieb die ganze Zeit bis halb drei, inklusive Mittagsschlaf. Es hat zwei Wochen gedauert, bis wir von der ersten Trennung bei der vollen Zeit waren. Montags nichts neues, donnerstags oder freitags Steigerung der Zeit ohne mich in der Krippe, abhängig von meinem Gefühl und dem der Erzieher.

  • Ich halte es für recht wahrscheinlich, dass die schlechten Erfahrungen in der Krippe eine große Rolle spielen und würde daher eine Pause vorschlagen. Wie lange diese sein kann, könnt nur ihr beantworten, je nachdem wie das organisatorisch/finanziell machbar ist. Könntet ihr zb nach den Weihnachtsferien wieder anfangen? Evtl. macht es aber auch Sinn, dass ihr wie bisher 1 bis 2 Stunden täglich zusammen hingeht und die nächste Trennung ganz bewusst erst in 2 bis 3 Wochen (oder eben nach Weihnachten) versucht?


    Wie verhält sich euer Kind denn, wenn ihr mit beim Tagesvater seid? Spielt es aktiv, ist es eher beobachtend aber interessiert oder klammert es?


    Geht der Tagesvater aktiv eine Beziehung ein?


    Wie reagiert es zuhause auf Mini-Trennungen wie zb wenn ihr kurz den Raum verlasst und etwas zu holen? Kündigt ihr so etwas an? Kennt es Trennungen von euch prinzipiell, also war es schon mal mit anderen Bezugspersonen alleine? Wie ist es dann?


    Ich würde viel mit dem Kind darüber reden, was gerade passiert. Also erklären, warum Euch wichtig ist, dass es betreut wird. Die Gefühle verbalisieren. Sagen, dass ihr nur geht, wenn ihr euch verabschiedet. Dass ihr immer wieder kommt. Dass es ok ist, traurig zu sein, wenn Mama geht, und dass der Tagesvater dann da ist und tröstet.


    Ich habe gerade mein Jüngstes in der Krippe eingewöhnt. Es war zu Beginn der Eingewöhnung 27 Monate alt. Der riesige Vorteil in dem Alter ist, dass sie Abläufe wesentlich besser verstehen und erinnern. Dass ein "ich hole dich nach dem Mittagessen" ab, viel weniger abstrakt ist, als im Alter eures Kindes - - aber auch euer Kind versteht es auf eine gewisse Weise, wenn ihr es erklärt.


    Ansonsten: Der Tagesvater als Person klingt toll und seine Qualifikation ist auch gut, aber 5 so kleine Kinder gleichzeitig alleine einzugewöhnen ist eine riesen Herausforderung (in der Krippe Gruppe meines Kindes wurden diesen September auch 6 Kinder gleichzeitig eingewöhnt, allerdings von 3 verschiedenen Personen, die zusätzlich noch eine Praktikantin zur Unterstützung hatten). Auch 5 Kinder unter 18 Monaten, darunter mindestens einen Säugling, alleine zu betreuen finde ich nicht optimal. Also vielleicht ist es auch eine Option doch zu der anderen Tafesmutter zu wechseln? Ab wann wäre der Platz dort denn verfügbar?

  • Solid Ground ich bin gerade ziemlich irritiert, meines Wissens nach ist das Berliner Modell das INFANS Modell. INFANS ist quasi das "Institut" in dem das Modell von Laewen und Andres entwickelt wurde. So zumindest mein Wissen aus Ausbildung und Studium. Und auch zum Münchner Modell kenne ich es so, wie Ti.na beschreibt. Das es deutlich langsamer vonstatten geht, als das Berliner Modell bzw. deutlich kindorientierter.

    Mich würde wirklich interessieren, woher du deine Info hast, um mich noch mal genauer zu informieren.



    Ansonsten schließe ich mich vollumfänglich deinem Vorschlag für ein weiteres Vorgehen an.

    #herz Kind an der Hand, Kind im Herz, Kind im Arm #herz

    2 Mal editiert, zuletzt von niheito2012 ()

  • Ohhhh so viele Antworten. Vielen Vielen Dank für eure zahlreichen Rückmeldungen.


    Es tut gut zu hören und sich nochmal vor Augen zu führen, dass wir mit unseren Gedanken und Überlegungen nicht alleine sind und auch nicht die einzigen sind, die sich solche Fragen stellen. Ich komm mir oft wie ein Allien vor mit unserer Art Dinge zu regeln.


    Ich versuch mal alle Fragen und Einschätzungen zu beantworten. Seht es mir nach wenn ich was übersehe und weißt mich gern draufhin oder fragt nochmal.


    Zum TaPa: Neben unserer Tochter sind dort noch ein 7 Monate altes Baby (komplett eingewöhnt), 8 Monate altes (es bleibt etwa 1 1/2h allein, also noch am Anfang), ein 12 Monate altes Kind (bleibt 3-4h allein), dann kommt meine Tochter mit 15 Monaten und ein 17 Monate altes Kind( wie es da weiter geht ist unklar, möglicherweise brauchen die Eltern den Platz doch nicht).

    Auch wir fanden es nicht ideal, dass alle Kinder auf einmal eingewöhnt werden, aber da steht natürlich auch finanzieller Druck auf Seiten des TaPa dahinter, er muss ja von irgendwas leben. Wir haben das erstmal verbucht unter, eine Kröte muss man schlucken. Auch dass die Kinder alle so jung sind, macht es sicher schwierig und ist nicht ideal. Unter den Vorraussetzungen macht eine Pauser sicher Sinn. Dann ist unsere älter und die anderen auch, die dann u.U. sogar schon fertig eingewöhnt sind. :/

    Der TaPa gibt sich aber trotz dieser eher herausfordernden Umstände echt Mühe, er versucht immer wieder unsere Räubertochter aus der Reserve zu locken und ich versuche ebenfalls Situationen zu schaffen, in denen sie z.B. auch Körperkontakt aufnehmen können. (Mal ne Socke wieder anziehen lassen oder das Lieblingsbuch mitbringen und den TaPa vorlesene lassen usw.)


    Wie reagiert sie darauf? Das ist ja das verwirrende. Zwischendurch durfte er sie auf den Arm nehmen und mit ihr in die Küche gehen usw. Sie hat auch mit ihm gespielt und wenn ich nicht da war hat sie sich an ihn gekuschelt und sich von ihm trösten lassen, mit ihm zur Musik getanzt. (Das war besonders in der Woche vor den Herbstferien, als die Trennung gut geklappt hat. Da war ich auch tatsächlich überflüssig und hab sie allein mit meiner Präsenz vom Spielen abgelenkt. Das konnte man richtig spüren.

    Jetzt nach diesen vielen Unterbrechungen (übrigens grad wieder, weil sie krank ist) darf ich mich nicht mehr bewegen, sie klammert nur an mir und geht auf niemanden zu (maximal die anderen Mamas, wenn die ihre Kinder bringen, denen reicht sie auch mal ein Bilderbuch oder einen Fussel). Erst nach zwei Stunden traut sie sich dann kurz weg. Kommt aber sofort wieder, wenn sie merkt, dass mehr als 50cm zwischen uns liegen.


    Wie hab ich mich bis jetzt verhalten?

    Ich hab mich eigentlich immer mit auf den Boden gesetzt, damit mein Kind sich zwar sicher fühlt, aber auch mitten im Geschehen ist und erstmal von meinem Schoß aus Kontakt zu den anderen aufnehmen kann. Ich hab aber keine Spielangebote gemacht und Aufforderungen ihrerseits auch meistens konsequent an den TaPa deligiert. Oft hat sie dann aber das Buch bspw. nicht mehr lesen wollen, wenn er es genommen hat.

    Was ich tatsächlich noch nicht versucht hab, ist sie zu ignorieren, also zu lesen oder so. Irgendwie kam mir das gemein vor. Wenn ich auf Distanz gegangen bin, bspw. auf dem Sofa saß und nicht in der Spielecke, dann hat sie da immer an mir geklebt und wollte auf den Schoß. Aber vielleicht habt ihr Recht und das wäre noch eine Variante, mit der wir es probieren können, dass ich langweilig werde.


    Ihr etwas bekanntes mitzugeben, dass machen wir immer, meist haben wir ein mehr oder weniger geliebtes Stofftier und ein Lieblingsbuch (sie ist eine totale Leseratte) dabei. Grade das Buch hat ihr am Anfang sehr geholfen. Nach der Trennung hat der TaPa ihr dann vorgelesen. Hilft heute aber nicht mehr. Auch kein anderes Buch.


    Zur Situation zu Hause: Unsere Tochter wurde tatsächlich noch nie (außer vom TaPa) fremdbetreut. Familie ist nicht greifbar und in der Babyzeit ging aus verschiedenen Gründen nur Mama und Mami. Wenn aber Opa oder Onkel zu Besuch sind, dann geht sie nach kurzem Aufwärmen auch mit denen in ihr Zimmer, kuschelt auf dem Schoß und hat kein Problem wenn wir mal aufs Klo gehen. Genauso im Kindercafe, wenn eine von uns alleine mit ihr da ist und wir aufs Klo gehen und sie bei na Feundin mit Baby lassen, auch kein Problem. Sie ist also nicht generell ein Klammeräffchen.

    Zur Zeit ist sie aber sehr stark auf meine Frau fixiert, oft darf ich sie nicht auf den Arm nehmen ohne großes Geschrei, sie folgt ihr bis zum Klo. Generell kommt sie uns eher gestresst vor. So klammerig war sie zu Anfangszeit der Eingewöhnung schon mal. Zwischendruch war es besser, jetzt wieder schlimmer.


    Wir schieben dass auch gern auf die Lauflern-Klammerphase. Laufen kann sie noch nicht und macht grade auch keine Anstalten dazu. Klettern und Trepensteigen geht aber super.#herzen


    Ach so, was ich noch zu den Trennungen nach den Unterbrechungen sagen wollte. Wenn wir zum TaPa kommen, dann halte ich es immer so, dass ich gehe, wenn sie sich von mir löst. Nach den Unterbrechungen hat sie mich jeweils so stark bewacht, dass ich sie unter Tränen von mir hätte losreißen müssen. So bin ich eben geblieben.


    Iverna: Da hast du Recht, dass hab ich unglücklich ausgedrückt. Sicher kann sie das nocht nicht aktiv beschliessen. Was ich damit eher sagen wollte ist, dass sie dieses Bedürfnis, nicht von uns getrennt zu sein, scheinbar deutlich lauter und vehementer zeigt als andere Kinder. Schon als Baby konnte man ihre Bedürnisse nicht übersehen, dass hat sie einfach nicht zugelassen und wir unterstützen das.

    Danke für den Imlau-Lesetipp. Ich schau mal rein.


    Wir denken jetzt erstmal über eure Tipps zum Thema Pause machen nach.

    Auch mit ihr zu mehr zu reden (ein bisschen hab ich ihr immer zwischendruch erklärt und versichert usw.)


    Und total wichtig, das geht irgendwie grade unter, der Hinweis von Miriam : Wie geht es uns dabei und was brauchen wir?

    Darüber muss ich mal nachdenken.


    Auch die Idee, mal einen ganzen Tag dabei zu sein, wenn auch langweilig in der Ecke lesend, finde ich spannend. Mal sehen, ob der TaPa da mitmacht.


    Und wenn tatsächlich nix klappt, dann hätten wir eben noch die TaMu für August 2019 in Reserve.


    Also erstmal tausend Dank an alle die uns hier helfen. #danke#danke#danke

    LG

    Hannah

  • Solid Ground ich bin gerade ziemlich irritiert, meines Wissens nach ist das Berliner Modell das INFANS Modell. INFANS ist quasi das "Institut" in dem das Modell von Laewen und Andres entwickelt wurde. So zumindest mein Wissen aus Ausbildung und Studium.

    Mich würde wirklich interessieren, woher du deine Info hast, um mich noch mal genauer zu informieren.


    Ansonsten schließe ich mich vollumfänglich deinem Vorschlag für ein weiteres Vorgehen an.

    Von ner Schulung bzw. auch aus nem Fachbuch das ich mir vor Jahren mal in der Bücherei ausgeliehen hab. Ich hab mir einige Seiten kopiert (wo auch immer ich die hab, hab die schon lange nicht mehr gebraucht #schäm ), weiß aber nicht mehr wie das hieß. Es könnte "die ersten Tage " gewesen sein, das hatte ich mir auch mal ausgeliehen und ist von infans direkt, aber ich weiß es nciht mehr sicher.


    Prinzipiell hast Du Recht. Aber in der Praxis ist das "Berliner Modell" sozusagen die abgespeckte (Erzieherfreundlichere weil Eltern schneller los) Version vom Infans-Modell. Wie gesagt, das Grundprinzip ist dasselbe, nur das Verhalten des Kindes wird nochmal stärker beurteilt und als Maßstab genommen. In der Praxis kann man eigentlcih davon ausgehen (lt. unserer Dozentin, dem Buch und auch dem was ich bisher gehört hab an Praxiserfahrung von Eltern), dass wer das Berliner Modell Berliner Modell nennt diese abgespeckte Form macht und nur wer sich direkt am Grundprinzip orientiert es Infans nennt.


    Ist auch möglich, dass das, was sich konkret Infans-Modell nennt ne spätere Ergänzung zum ursprünglichen Modell ist. #gruebel


    Ich hab damals als ich das Buch las (vor der Fortbildung) jedenfalls gedacht "Wow, die sind ja noch wesentlich kindorientierter als das Berliner Modell - das ich schon besser als das Münchner fand".

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ja, die ersten Tage gemeinsam sind mehr. Aber gesteigert wird schneller, das meinte ich.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Berliner Modell=Eingewöhnung wird (leider!) von vielen Einrichtungen wie Tempo=Taschentuch benutzt. Da wird dann nur übernommen 1. Trennung am 3. Tag und dann Zeit steigern, aber übersehen, dass erstens die genannten Zeiten und Zeitpunkte nur exemplarisch sind und individuell an Kind und Bezugsperson angeglichen gehören UND ein Beziehingsaufbau zwischen Kind und Bezugserzieherin Voraussetzung für die erfolgreiche Eingewöhnung ist.

  • Solid Ground ich glaube, dass das Problem ist, dass in vielen Einrichtung Berliner Modell der Begriff ist, der benutzt wird um der Eingewöhnung einen seriösen Namen zu geben. Oft gibt es Ablaufpläne aus Zeitschriften, o.ä. kopiert. Wirklich beschäftigt mit dem Prinzip, wie es entwickelt wurde haben sich die wenigsten. Das führt dann ggf. zu dem, was du auch beschreibst, dass das s.g. Berliner Modell nicht dem eigentlichen Gedanken von INFANS entspricht. ABER es gibt auch viele tolle Einrichtungen, die das Berliner Modell so leben, wie es gedacht war und dabei sehr auf die kindlichen Bedürfnisse eingehen. Mittlerweile erlebe ich auch das Münchner Modell immer mehr im der Praxis und da ist es ja tatsächlich so, dass eine starke Orientierung am Kind, aber auch der begleitenden Bezugsperson stattfindet. Eine erste Trennung findet später als beim Berliner Modell statt, aber gelingt dann oft unproblematischer, weil die Kinder schon viel stärker an die Gruppe und die pädagogische Fachkraft gebunden sind. Ich erlebe es aber auch, dass Kinder bei diesem Modell mehrere Wochen benötigen, bis sie wirklich eingewöhnt sind. Die Frage ist halt immer, woran es liegt und ob man die Bedingungen verbessern kann.

    #herz Kind an der Hand, Kind im Herz, Kind im Arm #herz

  • Berliner Modell=Eingewöhnung wird (leider!) von vielen Einrichtungen wie Tempo=Taschentuch benutzt. Da wird dann nur übernommen 1. Trennung am 3. Tag und dann Zeit steigern, aber übersehen, dass erstens die genannten Zeiten und Zeitpunkte nur exemplarisch sind und individuell an Kind und Bezugsperson angeglichen gehören UND ein Beziehingsaufbau zwischen Kind und Bezugserzieherin Voraussetzung für die erfolgreiche Eingewöhnung ist.

    Genau das ist der Punkt. Das Wort Infans zeigt, dass man sich konkret damit beschäftigt hat. Weil das eben kein Schlagwort ist das einem in jeder Zeitschrift begegnet und mit dem man werben kann weils auf die Eltern nen guten EIndruck macht.


    Oder es wird außer dem Namen nix übernommen, nichtmal das Grundprinzip mit der Trennung erst am dritten Tag

    Die Krippe warb außerdem mit dem Berliner-Modell zur Eingewöhnung


    Erster Tag war okay. Ihr war das aber verständlicherweise alles zu laut und zu neu, die Erzieherinnen haben keinen Kontakt zu ihr aufgenommen und kündigten auch sofort an, gleich morgen die erste Trennung für etwa eine halbe Stunde machen zu wollen.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

    2 Mal editiert, zuletzt von Solid Ground ()

  • MamaHoch2 was du beschreibst klingt sehr reflektiert. Das Verhalten eurer Tochter finde ich erst mal normal. Sie spürt vermutlich eine riesige Ambivalenz in der Situation. Auf der einen Seite ist der TaPa toll, es macht Spaß da zu spielen,..., aber auf der anderen Seite sind die Mamas bei denen es ja so schön sicher ist. Wenn sie dann ggf. eure Unsicherheit spürt, bestärkt sie das natürlich in dem Gefühl erst mal vorsichtig zu sein.


    Hat sie denn andere männliche Bezugsperson? Ich erlebe es in der Praxis oft so, dass Kinder sich in Kitas z.B.die Fachkraft aussuchen, die bei Ihnen etwas anstößt, weil es bekannt scheint. Oft sind das optische Aspekte, wie Statur, Haare, aber auch der Teint. Aber auch charakterliche Ähnlichkeiten lösen oft was aus. Wenn nun eure Tochter so gar keinen männlichen Umgang gewöhnt ist, kann ich mir vorstellen, dass auch das (Stimme, evtl. Statur,...) sie erst mal irritiert. Der Gedanke kam mir, weil du geschrieben hast, dass sie auf die anderen Mütter in dieser schwierigen Phase zugeht, auf sonst aber niemanden.


    Ich finde es toll, dass ihr mit dem TaPa im Gespräch seit und würde, wenn ihr weiter machen wollt, schauen, wie ich ihr Sicherheit vermitteln kann und gleichzeitig ihren Explorationsdrang so herausfordern kann, dass sie lieber mit den anderen spielt, als bei Mami zu sein (wie schon erwähnt z. B. ein Buch lesen).

    #herz Kind an der Hand, Kind im Herz, Kind im Arm #herz

    2 Mal editiert, zuletzt von niheito2012 ()