Welcher Typ Kind ist für die Waldorfschule geeignet?

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  • st das immer so, dass die Klassen für die Fächer geteilt werden und nur für zwei Stunden am Morgen zusammen sind? Oder wäre das etwas, das man konkret ertragen müsste

    Das ist häufig, aber es hängt auch von der Klassengröße ab. Daher ist das etwas, wonach ihr euch erkundigen müsstet bzw. was wahrscheinlich auch erklärt würde. Steht auf der Website der Schule nichts dazu?

  • nein, leider nicht so konkret. Nur, dass morgens zwei Stunden Epochenunterricht stattfindet, aber nichts über Klassengrößen bzw Teilung.

    LG Andy mit den beiden Jungs (Mai2004 und Februar2007)

  • Ich kenne es so, dass teilweise auch erste und zweite Fremdsprache, Sport und Musik in der Gesamtklasse unterrichtet werden. Wie es vor Ort konkret ist, müsstet ihr fragen. Auch, wie es mit verlässnlichen Schulzeiten bzw. Mittagsbetreuung oder Hort geregelt ist, würde ich erfragen, wenn das für euch eine Rolle spielt. Und ein bisschen herantasten, wie die Klassenlehrkraft den Kindern gegenüber eingestellt ist. Mir wäre da wichtig, ob es da tendenziell eher ein Sehen der Eigenheiten der Kinder und von deren Bedürfnissen gibt oder eher die Idee, dass der Erwachsene weiß, was das Kind braucht, das Kind hingegen für wenig kompetent für die eigene Entwicklung gehalten wird. Aber solche Fragen hängen dann ja sehr von eurer eigenen Haltung und dem Grund ab, weshalb ihr einen Schulwechsel in Betracht zieht.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Ich denke, ihr solltet alles erfragen, was für euch von Bedeutung ist. Ggf. findet ihr auch Antworten im Schulkonzept - ich würde mich aber nicht auf Informationen übergeordneter Verbände verlassen.

  • ich arbeite als I Kraft in einer Waldorfschule. Die Kinder erlernen ja noch ganz andere Dinge und erwerben andere Fähigkeiten.

    Die 1. Klässler können nach der 1. Klasse schreiben und gestallten ihre Epochenhefte selbständig.

    Es wird halt in Epochen unterrichtet, das bedeutet, wenn die Schule keine weiteren Stunden hat, haben sie nur 3x3 Wochen Mathe.

    Die Kinder lernen viel über Märchen und Sagen. Sie leben wirklich noch in einem Geschützen Raum. Ca bis zum Rubikon.

    Bei uns lernen sie alle Blockflöte und als 2. Fremdsprache noch Französisch.

    Handarbeit, Gartenbau, Holzwerken , Eurythmie steht auch auf dem Stundenplan. Ab Klasse 3 lernen alle ein Streichinstrument. Den Klassenlehrer/,in haben sie bis Klasse 8.

    Ab Klasse 3 ist jährlich eine Klassenfahrt

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Die Diskussion ist zwar schon etwas her, aber ich hab immer mal wieder drüber nachgedacht und wollte gerne meine Erfahrung teilen:


    Ich habe hier im Herbst ein Kind an einer Waldorfschule eingeschult, was schon lesen und schreiben konnte. Wir haben uns recht schwer getan mit der Entscheidung der Schulwahl. Aber bis jetzt bereue ich es überhaupt nicht und habe nicht den Eindruck, dass das Kind sich übermäßig langweilt. Ja, sie "malen" noch mit Wachsmalblöckchen, sind aber vom "typischen Schulstoff" eigentlich der Regelschule (noch?) nicht hinterher. Und was halt komplett wegfällt, sind diese stupiden Ausmalaufgaben, oder 2 Seiten lang einen Buchstaben schreiben zu müssen (gestern erst Hausaufgabe in der Regelschule hier. Ich weiß aber natürlich auch, dass es an guten Regelschulen anders laufen könnte) Ich denke, das würde sie wesentlich mehr langweilen. So hört sie halt zu jedem Buchstaben ne nette Geschichte und malt ein Bild dazu. Da freut sie sich über jeden neuen Buchstaben. Im Rechnen sind sie schon mal raus und zählen Schafe. Ihr Kopffutter höhlt sie sich in den Bereichen halt nach wie vor aus dem Alltag. Gefordert ist sie neben den vielen eher motorischen Aufgaben (Handarbeiten, Flöten,...) auch durch die zwei Fremdsprachen.


    Vom Konzept her habe ich es so verstanden, dass der Unterrichtsinhalt tatsächlich gar nicht groß differenziert wird, aber die Aufgabenstellungen so offen gehalten sein sollten, dass alle ihrem Niveau entsprechend arbeiten können.


    Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht - vielleicht ändere ich (und das bis jetzt zufriedene Kind) ja meine Meinung noch in den nächsten Monaten/Jahren;)

    "Konzentrier dich auf die kleinen Dinge und mache die gut!"

  • koennt ihr mir was sagen zu gängigen Vorurteilen Waldorf gegenüber? Ich habe jetzt gerade einer bekannten auf Nachfrage erzählt, dass unsere kleine dieses Jahr in die Waldorf vorschulklasse kommen wird und sie hat gleich mit negativen Sachen um sich geworfen.

    Sie meinte eine Freundin sei in einer Psychiatrie Ärztin und da seien uberdurchschnittlich viele Menschen aus einer Waldorfschule, die einfach mit dem "richtigen" leben "draußen" nicht klar kamen. Ich finde das klingt extrem nach Klischee

    Außerdem meinte sie, außerschulische Sportvereine seien verboten, Kleidung tragen mit logos, Trikots oder von Bands auch, Rockmusik sei verboten. Kann da jemand was zu sagen?

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • *Ich schleich mal kurz rein und gleich wieder raus*


    In psychiatrischen oder psychosomatischen Kliniken sind mir bislang ehemalige Waldorfschüler*innen fast ausschließlich als Kolleg*innen begegnet (ärztlich, psychologisch, kreativtherapeutisch, pflegerisch Tätige). Ich kann mich an nur wenige Patient*innen (3? 4?) mit Waldorf-Beschulung erinnern.

    Also aus meiner kleinen, nichtigen Stichprobe heraus: Waldörfler sind überdurchschnittlich oft als Personal im sozialen/therapeutischen/medizinischen Bereich vertreten und als Patien*innen so selten, wie es dem demografischen Verteilungsfaktor dieser ja doch insgesamt seltenen Schulform entsprechen dürfte.


    *rausschleich*

    They made you think that what you need is what they're selling, made you think that buying is rebelling
    (Zack de la Rocha)

  • Kommt auf die Schule drauf an. Das mit den Logos und Prints kenne ich. Auch vom hiesigen Kindergarten. Teilweise ist auch Fußball verboten (was irgendwie etwas mit der Geschichte des Fußballs zu tun haben soll, angeblich sei der Ball früher ein Schädel gewesen, weiß der Kuckuck).


    Ich würde mich da einfach informieren wie es an "eurer" Schule gehandhabt wird und dann "aus der Praxis heraus" antworten. Also: "Kann sein dass es an Schule XYZ der Fall ist, bei uns aber nicht...". Und im Endeffekt bist du ja niemandem Rechenschaft für eure Schulwahl schuldig. Ihr werdet gute Gründe gehabt haben aber die musst du ja nicht diskutieren. Das wäre für mich wohl so eine "Aha, mhm, interessant"-Antwort.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

  • Kommt auf die Schule drauf an. Das mit den Logos und Prints kenne ich. Auch vom hiesigen Kindergarten. Teilweise ist auch Fußball verboten (was irgendwie etwas mit der Geschichte des Fußballs zu tun haben soll, angeblich sei der Ball früher ein Schädel gewesen, weiß der Kuckuck).


    Ich würde mich da einfach informieren wie es an "eurer" Schule gehandhabt wird und dann "aus der Praxis heraus" antworten. Also: "Kann sein dass es an Schule XYZ der Fall ist, bei uns aber nicht...". Und im Endeffekt bist du ja niemandem Rechenschaft für eure Schulwahl schuldig. Ihr werdet gute Gründe gehabt haben aber die musst du ja nicht diskutieren. Das wäre für mich wohl so eine "Aha, mhm, interessant"-Antwort.

    praktisch, hier schließe ich mich an!

    Das sehe und kenne ich auch so.


    Das mit der Psychiatrie ist Blödsinn!


    Wenn überhaupt ein Unterschied zu anderen Menschen da ist, dann würde ich vermuten, dass mehr „Berufskünstler“ an der Waldorfschule waren, aber das ist nur mein persönlicher Eindruck. Evtl durch die bessere Förderung der Kreativität oder durch die Bestärkung „anders“ leben zu können.

  • Ich kenne die Sprüche von vielen, dass xy ja eben nur an der Waldorfschule Abitur gemacht hat und das sei ja nix wert. Also auch im Bewerbungsgespräch zb.

    Und dass die Jugendlichen ja nix können außer ihren Namen tanzen.

    Aber das sind nur hohle Phrasen und wenn euch das nicht stört, dann lacht drüber

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

    Einmal editiert, zuletzt von Glitzer*13*50 ()

  • Hier in Bayern gibt es das Zentralabi, also jeder Schüler macht theoretisch das gleiche. Aber ich glaube, in manchen Bundesländern schreiben die Lehrer die Prüfungsaufgaben.


    Ein Freund ist übrigens Gymnasiallehrer und geht jährlich in die Waldorfschule, um da als externer Lehrer die mündlichen Prüfungen abzunehmen (warum das nötig ist, weiß ich nicht). Der sagt, dass die Schüler genauso fit oder unfit sind wie an seinem (humanistischen) Gymnasium.

  • Hier ist kein zentrales Abitur, aber das Abitur an der Waldorfschule absolut gleichwertig.

    Keine Ahnung wo die Hähme herrührt

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Ein Freund ist übrigens Gymnasiallehrer und geht jährlich in die Waldorfschule, um da als externer Lehrer die mündlichen Prüfungen abzunehmen (warum das nötig ist, weiß ich nicht). Der sagt, dass die Schüler genauso fit oder unfit sind wie an seinem (humanistischen) Gymnasium.

    Soweit ich weiß ist es in NRW immer so, dass externe Lehrer zur Abiturprüfung kommen.

    Ich glaube die Klausuren werden auch zusätzlich von externe Lehrern korrigiert.

  • #ja Die Waldorfschulen sind ja normalerweise einzügig und da gibt es dann eben genau eine Lehrkraft für z.B. Mathe Sek II, weshalb Zweitprüfer und Protokollführer für die mündlichen Prüfungen und die Cokorrigierenden für alle Abi-Klausuren von anderen Schulen stammen. Deren Stimmenmehrheit stellt auch die Gleichwertigkeit der Abinoten sicher.

  • In Berlin wird nach dem Waldorfabschluss (nach 12 Jahren) innerhalb eines Jahres auf das Nichtschülerabitur vorbereitet. Das ist das Gleiche, dass auch andere ablegen, die ihr Abi außerhalb der Schule nachholen.

    Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.


    - Hermann Hesse: Das Glasperlenspiel -

  • Ein Freund ist übrigens Gymnasiallehrer und geht jährlich in die Waldorfschule, um da als externer Lehrer die mündlichen Prüfungen abzunehmen (warum das nötig ist, weiß ich nicht). Der sagt, dass die Schüler genauso fit oder unfit sind wie an seinem (humanistischen) Gymnasium.

    Soweit ich weiß ist es in NRW immer so, dass externe Lehrer zur Abiturprüfung kommen.

    Ich glaube die Klausuren werden auch zusätzlich von externe Lehrern korrigiert.

    Das liegt am rechtlichen Status der Waldorfschulen. Sie sind keine (wie heißt das genau?) staatlich anerkannten Ersatzschulen

    Ansonsten müssten sie sich nämlich an den Rahmenlehrplan der Bundesländer halten und das wollen sie nicht. Wäre ja sonst auch kein Waldorf mehr...

    Konsequenz des ganzen ist aber, dass sie damit auch keine Schulabschlüsse vergeben dürfen. Die Schülerinnen und Schüler also die Prüfungen extern machen müssen. Der Einfachheit halber kommen halt die externene Lehrer an die Waldorfschule und nicht die Schülerinnen und Schüler zu einer staatlichen Stelle.

  • Unsere FWS arbeitet mit einer Gesamtschule in unserer Stadt zusammen. Für die dritte Prüfung im schriftlichen Abitur und die mündliche Prüfung und die Vorabpr0fung bei den Aufgaben. Ein riesiger Aufwand.

    In der 11. Klasse schreiben die Waldorschüler die ZAP und stehen unter ernormen Druck im Vergleich zu Staatsschülern.

    Und Weltfremd ist bestimmt kaum einer, wer das Korn fürs Brot noch selber anbaut und verarbeitet , wer 1 Woche im Forst schläft und arbeitet, sich die Kleidung selber nähen kann, der kann nicht Welt fremd sein.

    Auf den Spruch " sie tanzen ihren Namen," antworte ich " in 3 verschiedenen Sprachen;) "

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose