Welcher Typ Kind ist für die Waldorfschule geeignet?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • bissl OT, ist mir nur gerade ins Auge gesprungen: was ist denn ein heileurythmist?

    ein Mensch, der Eurythmie studiert hat und diese zu Heilung von Krankheiten einsetzt. Dabei geht es dann um Bewegungsabläufe, die zum Beispiel Ich-Kräfte und Formkräfte stärken sollen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    Einmal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

  • Ich war auch so ein Kind, was nicht in die Waldorfschule gepasst hat. Obwohl meine Schwester dort glücklich war und meine Mutter davon überzeugt war.

    Eben genau diese Vorgabe in welchem Lebensjahr man welche Themen lernt. Da habe ich nicht reingepasst.

    Und meine Kinder werden da auch nicht reinpassen.

    Bzw. Beim 4-jährigen bin ich sicher und beim fast 2-jährigen liegt dir Vermutung sehr nahe, weil er bisher sehr ähnliche Entwicklungsschritte wie der Große hatte.

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Zitat

    Die Klassen sind riesig, es gibt nur Frontalunterricht und der Stoff wird nicht differenziert. Das Tempo in den ersten Jahren ist sehr gemächlich.

    stimmt nicht. in der klasse meiner kleinen sind 12 kinder, bei der grossen waren es 14.


    ich finde die selbstgewissheit und absolutheit der aussagen hier schockierend.

  • Ihr scheint an einer Schule zu sein, die sich von dem, was in D Standard ist, sehr unterscheidet. Solch kleine Klassen kenne ich nur von Schulen für Kinder mit besonderem Förderbedarf. Der Lehrplan der Schulen ist einsehbar, ebenfalls kann man die Vorträge Steiners alle nachlesen. Die entsprechenden Bücher erscheinen bei Urachhaus.

    Ich hatte bis zu 40 Kinder in der Klasse, meine Nichten und Neffen haben derzeit an dersellben Schule jeweils über 30 Klassenkameraden. Mein Patenkind geht hier mit 29 Kindern zur Schule (anderer Ort), mein Neffe in Lübeck hatte ebenfalls um die 30-35 Mitschüler.

    In der Tat gibt es mittlerweile viele Initiativen, die Dinge abändern und anders machen. Ich weiß von einer Schule in NRW, die mit offenem Konzept und nur 15 Kindern pro Lerngruppe arbeitet. Aber der Klassiker sieht hier noch anders aus.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Zitat

    Die Klassen sind riesig, es gibt nur Frontalunterricht und der Stoff wird nicht differenziert. Das Tempo in den ersten Jahren ist sehr gemächlich.

    stimmt nicht. in der klasse meiner kleinen sind 12 kinder, bei der grossen waren es 14.


    ich finde die selbstgewissheit und absolutheit der aussagen hier schockierend.

    Aber die Aussagen entsprechen den Erfahrungen, die viele von uns gemacht haben.


    Ich übrigens auch und ich kenne Kinder in diversen Waldorfschulen in mehreren deutschen Städten. Kleinere Klassen kenne ich nur in Waldorf-'Förderschulen' und da würde ich im Leben kein Kind hinschicken.

  • Hier regt jemand an, Dogmen zu überwinden, wenn es um Begabung geht, in der Textstelle findet sich auch, dass der Lehrplan an Altersstufen orientiert ist:


    "Aus einer Beschäftigung mit dem Phänomen der Hochbegabung können praktische Anregungen hervorgehen. Dazu gehört, dass einige überlieferte Grundsätze, wenn sie Dogmen geworden sind, überwunden werden müssen. Kein Kind darf sitzenbleiben – selbst Steiner hat in einzelnen Fällen zugestimmt, dass Kinder eine Klasse wiederholen. Kein Kind darf eine Klasse überspringen – weil ja der ganze Lehrplan auf Altersstufen hin ausgerichtet ist. Auch hier hat Steiner in Einzelfällen anders entschieden. Der übergeordnete Grundsatz ist: Pädagogische Entscheidungen müssen aus der Wahrnehmung der Entwicklungsbedürfnisse des einzelnen Kindes heraus getroffen werden!"



    Ist von hier: https://www.erziehungskunst.de…schlauer-sind-als-lehrer/


    Steiner selber war Vordenker, Querdenker, undogmatisch. Die Dogmen kamen später. Ich habe einen Teil des Vorstandes des Bundes der freien Waldorfschulen und dem der Kindergärten in der Familie.... Die sind entsetzt, dass meine Kinder lernen, wie sie lernen: themenorientiert, frei, jahrgangsübergreifend, auf Basis eigener Interessen.

    Obigen Artikel begrüße ich sehr. Und hoffe, dass er anklingt.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    Einmal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

  • Viva, jede kann sich hier äußern.

    Meine Beschreibung beruht auf meiner Erfahrung mit Waldorf. Und ja, die Schulen, die ich kenne haben ab 1. Klasse 30-40 Schüler und mir wurde gesagt, dass das so soll.

    Warum weiß ich nicht.

    Wieso piekst es dich denn so an?

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Die Steinerschulen in Dtl. unterscheiden sich von denen in der Schweiz.

    Ergibt sich zwangsläufig daraus, dass sich die Schullandschaften insgesamt sehr unterscheiden.

  • ja, genau. unsere schule (und auch die anderen waldorfschulen hier in der region) unterscheidet/n sich von denjenigen, die einige andere hier kennen offenbar.


    mich stört die absolutheit der aussagen hier. dass jeder nur aus seinen erfahrungen berichtet, ist doch selbstverständlich.

  • Die großen Klassen sind gewollt:


    "Es stimmt: Schulklassen in Waldorfschulen bestehen oft aus weit über 30 Kindern. Das Vorhandensein einer möglichst großen Anzahl unterschiedlicher Temperamente hilft nach unserer Auffassung den einzelnen Schülern, ihre Position im Verband der Klasse zu finden. Darüber hinaus werden nach dem Epochenunterricht (den ersten beiden Stunden des Tages) die Klassen in zwei, teilweise sogar drei Gruppen aufgeteilt. Für die Fremdsprachen ergeben sich dadurch Gruppen von unter 20 Schülern, in den handwerklichen Fächern sind es höchstens 14 Kinder. So gesehen sind unsere Klassen im Durchschnitt also sogar eher kleiner als an den staatlichen Schulen."


    Quelle: https://www.waldorfschule-nienstedten.de/faqs/

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

  • Nachbarskinder sind auf der Waldorfschule, da ist es auch so: große Klassen (35 Kinder), keinerlei Differenzierung, Lernen nach Plan (also wenn sich das Kind für Themen interessiert, die diesem Plan nicht entsprechen, hat es diese Interessen zurückzustellen oder außerschulisch zu verfolgen). Aber Schulgarten, viel malen und schnitzen, stricken und werkeln. Nachbarin ist selber Waldorfkind und sehr anthroposophisch erzogen, von daher kam für sie nur Waldorf für die eigenen Kinder infrage, und die kommen dort aber nicht so gut klar, und sie fängt nun an, erstmals die Waldorfschule auch kritisch zu hinterfragen. Ist anscheinend wirklich Typsache, ob man sich dort als Kind wohlfühlt, aber andererseits ist das ja überall so. Für mich wäre Waldorf nie infrage gekommen, weil es - zumindest bei uns - an der Waldorfschule kaum Migrantenkinder gibt, die türkischen/arabischen/vietnamesischen familien brngen ihre Kinder dort nicht hin, und ich hätte Angst gehabt, dass die Kinder dort kaum Kinder aus der Nachbarschaft kennengelernt hätten, der Schulweg wäre mir auch zu weit gewesen. Aber das kann woanders ja auch anders sein.

  • ja, an dieser verinkten schule. gibt es dazu aussagen vom verband? am liebsten vom weltweiten.

    Die obige Aussage, also mit der gewollten Klassengröße, kenne ich so auch aus meiner Zeit in einer Waldorfschulgründungsinitiative. Auch mit der obigen Begründubg wegen den Temperamenten. Die bestimmen ja zB die Sitzordnung. Hessen, enge Kooperation (zwangsweise) mit dem Bund freier Waldorfschulen. Die Frage kam oft bei Elterninfo-Abenden und das war so etwas wie die „offizielle Antwort“ durch die Gründungslehrerin und den Gründungsberater.

    es grüßt rosarot mit himmelblau (* april 09) und kunterbunt (*märz 11)

    Einmal editiert, zuletzt von rosarot ()

  • Dann berichte ich von unserer Waldorfschule :


    Klassengrösse 10 - 15 Schüler

    die ersten 3 Klassen werden mit einem Lehrerteam gemeinsam unterrichtet

    Kinder können auch die Aufgaben der anderen Klasse machen

    Hausaufgaben sind auf das Kind abgestimmt, z.B. bekommen unterschiedliche Kinder im Rechnen unterschiedlich schwierige Aufgaben

  • so ist es hier auch.


    klassengrösse sagte ich ja schon. am anfang hatte meine tochter nur 7 mitschülerInnen. das war mir defintiv zu wenig, lag aber an eben an der nachfrage. jetzt sind es etwas mehr und ich würde mir trotzdem noch mehr wünschen.


    durch die kleinen klassen geht individuelles eingehen natürlich gut.

    kinder springen zudem auch in höhere klassen, wenn sie unterfordert sind. auch fächerweise.

    die schule hat pro jahrgang nur eine klasse mit je maximal 15 schülern. ist also sehr klein, da funktioniert das.


    hausaufgaben und stoff innerhalb des unterrichts werden nach lernfortschritt vergeben. natürlich passt das auch für intelligente kinder (ich sage es nur, weil hier was anderes behauptet wurde).

  • We oben bereits geschrieben, auch innerhalb der Waldorfschulen gibt es Reformbewegungen, die von Grundlagen und Dogmen abweichen (vermutlich wäre das sehr zu Steiners Freude gewesen, denn er selber in seiner Zeit war ja weder Traditionalist noch Dogmatiker).

    Der Link oben steht exemplarisch, hinter Waldorfschulen steckt eine Weltanschauung und ein Menschenbild, da sucht sich nicht jede Schule was eigenes. Die Idee der Klassengröße und die Begründung ist nicht in der Schule in Hamburg entstanden oder in Kiel oder Lübeck oder Köln, Bremen, Aachen, Haan, München, Wuppertal, Essen oder Dortmund (das wären die, von denen ich die Klassengröße aus eigener Anschauung kenne ).

    Die Grundlagen werden in "Erziehung zur Freiheit" und in Steiners "Idee und Praxis der Waldorfschule" dargelegt. Da kann man das alles, was hier so steht, relativ gut nachlesen.

    Liebe Grüße,


    Ich, mit Tochter (2/06) und tochter (12/07).

    Einmal editiert, zuletzt von CaRoSo ()

  • Wir haben uns seinerzeit aus ganz anderen Gründen gegen die Waldorfschule entschieden.

    Da wir schon ernsthaft interessiert waren, bekamen wir seinerzeit eine Führung durch einen Lehrer über das Schulgelände und konnten unsere Fragen stellen.


    Warum die Schule für uns u.s. nicht passt:

    -Kinder mit schwerem Heuschnupfen müssen trotzdem jederzeit mit in den Schulgarten und ich habe schon gesagt, dass wir hier von einer ernsthaften Allergie sprechen

    -ähnliches mit den landwirtschaftlichen Praktika


    Ansonsten hat mir natürlich auch sehr viel sehr gut gefallen.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich hatte mir überlegt, Waldorflehrerin zu werden und besuchte daher einige Monate lang ein Waldorflehrerseminar. Insofern kann ich berichten, dass zumindest von dem her, was die Lehrer beigebracht bekommen, es absolut unerwünscht ist, wenn ein Kind voraus ist. Als Eltern hat man dafür zu Sorgen, dass das Kind nicht vor der Zeit Dinge lernt, die es noch nicht lernen sollte, zum Beispiel Buchstaben oder lesen. Die Kindheit ist in strikte Jahrsiebte aufgegliedert. Selbständig denken darf man da erst ab 14, alles vorher ist schädlich.


    Wenn es einzelne Lehrer oder Klassen gibt, die das anders handhaben, prima, aber bevor ich ein fittes Kind auf eine Waldorfschule schicken würde, würde ich mir den zukünftigen Lehrer und die jeweilige Schule sehr genau ansehen, denn individuelle Förderung ist die Ausnahme und nicht das Konzept!


    Natürlich wird auch an staatlichen Schulen nicht unbedingt jedes Kind adäquat gefördert, aber zumindest wird man hier nicht schräg angeschaut, wenn das Kind schon vor Schulbeginn lesen kann oder sich in der 1. Klasse für Elektrotechnik interessiert.